2021_11_11_Sonnige Runde im Biosphärengebiet

Bei diesem Wetter muss ich einfach eine kleine Runde drehen...

Morgens sind zwar alle Dächer und Wiesen mit einer weißen Reifschicht überzogen - ein untrügliches Zeichen dafür, dass der Winter vor der Türe steht.

Es könnte Hochsommer sein - hätte das Blattwerk eine andere Farbe...
Es könnte Hochsommer sein - hätte das Blattwerk eine andere Farbe...
Mein Bike läuft mal wieder wie geschmiert - es ist ja auch frisch geschmiert, geölt und gefettet...
Mein Bike läuft mal wieder wie geschmiert - es ist ja auch frisch geschmiert, geölt und gefettet...

Ich will heute mal wieder das Biosphärengebiet bei Feldstetten fahren. Da ist Ruhe und weit und breit kein Auto. i Nach einem saftigen Anstieg komme ich zum Aussichtsturm Waldgreut. Er ist 20 m hoch und bietet einen schönen Überblick über den ehemaligen Truppenübungsplatz, der bis zum Jahre 2005 noch genutzt wurde.

Panzer und Schafe...
Panzer und Schafe...
Vor 15 Jahren waren diese noch Zielobjekte noch auf dem damaligen Truppenübungsplatz zu sehen...
Vor 15 Jahren waren diese noch Zielobjekte noch auf dem damaligen Truppenübungsplatz zu sehen...
Blick durch ein Info-Fenster...
Blick durch ein Info-Fenster...

Das Aussichtsturm Waldgreut von unten...
Das Aussichtsturm Waldgreut von unten...
...und die Sicht von oben...
...und die Sicht von oben...

Ich drehe eine Runde durchs Biosphärengebiet, treffe nur vier Wanderer und einige Radler. 

...andere Richtung...
...andere Richtung...
Nur ein Trugbild...
Nur ein Trugbild...

Da würde ich gerne tauschen...
Da würde ich gerne tauschen...
Ob ich das Pferdchen nehmen soll?
Ob ich das Pferdchen nehmen soll?

Über Feldstetten, vorbei an Laichingen rolle ich durch Wiesen und Wälder wieder zurück nach Nellingen.

Ich liebe Umleitungen...
Ich liebe Umleitungen...


Suppingen, Hessenhöfe, Dornstadt, Scharenstetten

Oh Sonne und blauer Himmel? Schnell die Hausarbeit erledigen und dann nix wie raus an die Frische Luft. Aber es dauert dann doch... Kurz vor 12 Uhr bin ich dann soweit - ich schiebe mein Bike aus der Garage und klemme meine gefüllte Radflasche in die Halterung. Selbstgemachter Zitronenmelisse-Sirup, sehr erfrischend und lecker. Aber ob ich das bei diesen Temperaturen wirklich brauche? In der Zwischenzeit sind ja auch schon die dicken Wolken unterwegs.

 

5 Grad - kein Nebel und windstill. Eingepackt wie ein Eskimo trete ich los...

Kurz vor Bühlenhausen...
Kurz vor Bühlenhausen...

Blick auf Asch...
Blick auf Asch...

Die Wolken rotten sich immer mehr zusammen. 15 km westlich von Ulm liegt das 1.200 Einwohner Dorf Asch. Ich halte drauf zu und schaue nach oben. Das Wetter ist heute irgendwie 2-geteilt: links sind die Regenwolken im Anmarsch und auf der rechten Seite lockt der blaue Himmel. 

Obwohl es für mich Entfernungs-technisch günstiger wäre, nach links abzubiegen, entscheide ich mich für die sonnige Seite. Meine Runde wird dadurch etwas weiter werden, dafür hoffentlich ohne Regen.


Rechts hui, links pfui...
Rechts hui, links pfui...
Richtung Temmenhausen...
Richtung Temmenhausen...

Über Dornstadt, das momentan über genügend Baustellen und rücksichtslose Autofahrer verfügt - ein Baustellenfahrzeug überholt mich trotz Gegenverkehr auf einer schmalen Strasse - fahre ich links vorbei an Tomerdingen und Temmenhausen.

 

Weiter geht es dann vorbei an der Gasverdichterstation. Hier wird Gas für den weiteren Transport gesäubert und verdichtet. Mit einem Druck von 40 bar kommt es von Ulm in die Verdichterstation. Hier wird es mittels neuster Turbinentechnik auf 70 bar verdichtet und in Rohren wieder auf die lange Reise geschickt. Das Gas wird durch den Verdichtungsprozess auf bis zu 70°C erhitzt. Gaskühler bringen das Gas wieder auf Betriebstemperatur, bevor es nach Stuttgart, an den Bodensee, ins Fürstentum Lichtenstein und nach Vorarlberg gepumpt wird.

Richtung Scharenstetten, in der Näher der Gasverdichterstation...
Richtung Scharenstetten, in der Näher der Gasverdichterstation...


Weidenstetten, Bräunisheim, Amstetten

Ich hadere mit mir... soll ich - oder soll ich nicht. Wenn ich in die Siedlungsstraßen blicke, dann sehe ich, dass die Straßen noch immer nass sind. Meine innere Stimme sagt: Steig aufs Bike und beweg' dich. Mein Bauch sagt: warte noch einen Moment - es gibt gleich Mittagessen...

Lamm mit Mama...
Lamm mit Mama...
Brauner Fleck Bildmitte = frisch geborenes Lämmchen...
Brauner Fleck Bildmitte = frisch geborenes Lämmchen...

An den Wolken siehst du, dass es ein Ritt wird auf Messers Schneide: Entweder nass - oder trocken. Ich bin guter Dinge, fotografiere sie Schafe und überlege, wo ich mein erstes Schaf gesehen habe.

Nur für Wissende - im Hintergrund ist der Lonetopf...
Nur für Wissende - im Hintergrund ist der Lonetopf...
3 km weiter: die "wilde" Lone"...
3 km weiter: die "wilde" Lone"...

Und ich kann mich in der Tat sehr gut erinnern... Ich bin ja in Reutte/Tirol aufgewachsen und einer meiner damaligen Volksschulfreunde der Tränkesiedlung hatte Schafe. Diese waren im Sommer auf einer Hochweide und im Frühjahr / Herbst auf einer naheliegenden Wiese hinter unserer Siedlung. 

Licht am Ende des Tunnels... (Zwischen Weidenstetten und Schalkstetten)
Licht am Ende des Tunnels... (Zwischen Weidenstetten und Schalkstetten)
Einer der schönsten Wegweiser steht in Schalkstetten...
Einer der schönsten Wegweiser steht in Schalkstetten...

Ich mag so 8 oder 9 Jahre alt gewesen sein, da bekam ein Schaf auf dieser Wiese ein Junges und ich war mitten drin. Wir (das heißt, die Älteren in der Siedlungsgruppe) hatten damals ein "Kartoffelfeuer" entfacht. Wir (die Kleinen) durften Kartoffeln ins Feuer werfen und diese nach einer bestimmten Zeit wieder mit einem Stecken aus dem Feuer schubsen. Die Kartoffeln waren heiß - aber es war ein Genuss, in diese zu beißen - sich die Lippen und Zunge zu verbrennen... Ich habe noch heute diesen Geschmack nach verbrannter Kartoffelschale und Erde in der Nase, wenn ich daran denke.

Das Bild erinnert an den alten Bahnhof in Amstetten...
Das Bild erinnert an den alten Bahnhof in Amstetten...
Das waren noch Zeiten... die rollenden Wagen der 2. Klassen...
Das waren noch Zeiten... die rollenden Wagen der 2. Klassen...

Ist es nicht seltsam (und zugleich schön), dann man Kindheitserinnerungen nicht vergisst?

Schau die beiden an - das ist die Liebe fürs Leben...
Schau die beiden an - das ist die Liebe fürs Leben...
Die schönsten Farben malt der Herbst...
Die schönsten Farben malt der Herbst...

Der Himmel ist gut - ich komme trocken nach Hause...
Der Himmel ist gut - ich komme trocken nach Hause...


Tiefental, Blaubeuren, kl. Lautertal

Tiefental, Blaubeuren, kl. Lautertal
Herbststimmung bei Seißen...

Der erste Herbststurm ist nun Geschichte. Irgendwie ist es schon komisch, dass alle Blätter der umliegenden Bäume immer in unsere Einfahrt geblasen werden. Vor der Garage liegen dann die Blätter knöcheltief - sie müssen nur noch in einen Sack gestopft werden.

 

Die Außentemperatur ist zwar nicht gerade einladend, dennoch möchte ich heute mal wieder mein Bike bewegen. Bevor ich den naheliegenden Wald erreiche, kann ich auf mehreren kleinen Schildchen lesen, dass heute in den Nellinger Wäldern eine Treibjagd statt 


findet. Da ich weder eine Kugel im Reifen, noch eine in meinem Korpus haben möchte, wende ich mich von den jagenden Hunden und fliegenden Projektilen ab und kurble die Pedale in Richtung Suppingen. 

Im Tiefental angekommen...
Im Tiefental angekommen...
Sieht aus wie Sommer - gefühlt ist aber Winter...
Sieht aus wie Sommer - gefühlt ist aber Winter...

Ich nehme heute mal eine andere Route ins Tiefental. Und wie ich es geahnt hätte: Ein Weg endet abrupt, der andere führt in einer Schleife zurück, wo ich eigentlich hergekommen bin. Was soll's... ich trete weiter... 

Blick auf Schloss Klingenstein...
Blick auf Schloss Klingenstein...
Die Blau bei Herrlingen...
Die Blau bei Herrlingen...

Über Blaubeuren, das sich heute mit überraschend leeren Strassen zeigt, fahre ich nach Blaustein. An einem schönen Sommertag kann man die vielen Radler und Wanderer nicht zählen. Ich denke, dass es nicht mehr als 3 Radler waren, die mir entgegen gekommen sind. Einer davon in kurzem Sommerdress. Entweder ist der in Sibirien aufgewachsen oder er hat kein Kälteempfinden. Über das kleine Lautertal erreiche ich wieder mein Heimatdorf.

Kleine Pause am hübschen Stein...
Kleine Pause am hübschen Stein...
Meine Flasche ist noch voll - doch wo sind Weck' und Worscht...
Meine Flasche ist noch voll - doch wo sind Weck' und Worscht...

Der Herbststurm fegte auch durch's kleine Lautertal...
Der Herbststurm fegte auch durch's kleine Lautertal...


Westerheim, Donnstetten, Feldstetten, Suppingen

Gestern war mal wieder ein herrlicher Tag - blauer Himmel, aber die Luft frisch... Ich dachte, was gestern gut war, kommt heute wieder. Weit gefehlt. Ich blicke aus dem Fenster - trübe Nudelsuppe - ah ich meine natürlich Nebelsuppe. Geplant ist unsere wöchentliche Rentnerausfahrt. Dieser Plan wird jedoch (leider) verworfen. Da ich schon in den Radklamotten stecke und zu faul bin, mich jetzt wieder umzuziehen, ziehe ich mein Bike aus der Garage, schiebe meine gefüllte Radflasche in die Halterung und schwinge mich aufs Bike. Weitere 2 unerschrockene Radlfreunde gesellen sich zu mir bevor wir gemeinsam Nellingen in Richtung Westen verlassen.

ln den Feldern vor Oberdrackenstein... sehr nebulös...
ln den Feldern vor Oberdrackenstein... sehr nebulös...
100 Höhenmeter weiter oben gibt's Sonne pur...
100 Höhenmeter weiter oben gibt's Sonne pur...

Vorbei an Oberdrackenstein radeln wir nach Westerheim. Wir überlegen, ob wir in einer Gaststätte unserem Magen was Gutes zukommen lassen sollten - verwerfen aber diesen Gedanken und holen uns statt dessen in einer Metzgerei einen leckeren Leberkäs-Semmel. Ich erwische noch ein großzügig geschnittenes Endstück - die Power geht sofort in die Oberschenkel... Ich kann also wieder in die Pedale treten.

Hm... Zwetschgenkuchen... ich könnt mich reinlegen...
Hm... Zwetschgenkuchen... ich könnt mich reinlegen...

Über Donnstetten, Feldstetten und Suppingen gönnen wir uns noch eine Schleife über Laichingen. Eine kurze steile Rampe bringt uns auf den Bleichberg (774 m hoch). Hier war früher mal eine Mühle, bei der ein Windrad mit 12 m Durchmesser und 82 Schaufeln installiert war. Ein schwerer Sturm beschädigte jedoch das Windrad so stark, dass es wieder demontiert werden musste. Auch brachte es nicht die erhoffte Leistung von 12 PS.

2 Stück vom obigen Zwetschgenkuchen brachte meine Lebensgeister sofort wieder zurück... Das anschließende Hefeweizen verdrängte jene jedoch wieder aus meinem Körper und schickte diesen ins Land der Träume...


Gosbach, Rohrachtal, Vögelestal

Ich bin immer  noch müde - der gestrige Tag und vor allen Dingen der feucht fröhliche Abend zuvor - haben mich einfach zu wenig schlafen lassen. An manchen Tagen brauche ich dann schon meine kurze Sofa-Session, um meinen Geist wieder auf 100 Prozent zu bringen. 

Da vermutlich der vorletzte warme Tag (oder gar der letzte) dieses Jahres angesagt ist, will ich mir noch einmal die Beine an der frischen Luft vertreten. Mein Bike habe ich erst vor einigen Tagen aus dem Krankenhaus abgeholt, da es die Luft im Dämpfer nicht mehr halten konnte und der Verlust von einigen 

Der Radweg in Richtung Geislingen...
Der Radweg in Richtung Geislingen...

Zähnen der Zahnkränze zu beklagen war ... Ja, bei der hinteren Bremse fehlte der Belag - was beim Bremsen den Stillstand etwas in die Länge zog. Nun ist aber wieder alles in bester Ordnung - ich bin begeistert. Aber heute bin ich nur für eine ruhige Tour gut - und das ist auch gut so. Schlussendlich wartet Kuchen und Kaffee auf mich.


In der Gegend um Westerheim (Brünnele)

Blick auf das Ulmer Münster...
Blick auf das Ulmer Münster...

Gestern habe ich noch - bevor ich in die Waagerechte Bettposition übergegangen bin -  einen Termin via Internet beim Friseur meiner Wahl gemacht.

 

Nach dem Frühstück mache ich mich also auf nach Ulm. Ich habe noch etwas Zeit und schaue mich kurz in der neuen Ulms Mitte um, die momentan immer noch im Bau ist. Und ich muss sagen: Sie gefällt mir nicht besonders. Die Bauten sind mir zu hoch, jeder Meter ist zugeplastert, kein Baum, kein Grün, nicht mein Geschmack.

Ich erhasche einen kurzen Blick aufs Ulmer Münster - da lacht mein Herz (kurz). Da sind mir die gemähten Wiesen auf der schwäbischen Alb schon wesentlich lieber...


Pünktlich erscheine ich beim Friseur. Auch hier muss ich erst mal seinen QR-Code scannen und mich als Kunde einchecken. Aber dann genieße ich das Waschen und Schneiden der Haare.

 

Meine Meisterin mit Schere und Kamm hat auch die Schnauze von Corona voll und war deshalb - sobald der erste Biergarten eröffnen durfte - unter den Gästen, wie sie mir im Vertrauen erzählte. Das kann ich wiederum sehr gut verstehen, wo doch die meisten Haarschneiderinnen zusätzlich auch Kommunikations-weltmeisterinnen sind. Und Kommunikation stand ja seit Corona-Monaten nicht auf der Agenda. 

Brünnele (Weidstetten)...
Rechts unten das Loch - das ist s'Brünnele (Weidstetten)...

Frisch gestriegelt - und ich strotze vor Kraft - hole ich mir jetzt noch ein halbes Hähnchen. Irgendwie brauchen meine Haarwurzeln Nahrung -  und die sollen sie haben...

S'Brünnele, gut erkennbar...
S'Brünnele, gut erkennbar...

Das Hähnchen ist gelandet - mein Bauch ist sehr zufrieden. Nun muss ich mich aber noch bewegen. Also nix wie rauf aufs Bike und in die Pedale getreten. Wie so oft ist kein konkreter Plan in meiner Birne, nur so die grobe Richtung, aber das reicht ja auch. Der Weg zum Brünnele ist nun für die Nachahmung per Bike nicht unbedingt geeignet... denn das Vorderrad passt exakt in den Brunnen, und der liegt direkt am kaum zu erkennenden Weg. Die 4 Äste, die (vermutlich) ein netter Wanderer über den Brunnen gelegt hat, hält weder Tier noch Mensch vor einem Absturz ab.

War hier das sagenumwobene Schloss der Helfensteiner...
War hier das sagenumwobene Schloss der Helfensteiner...

Ich fahre weiter und komme zum Helfensteinischen Schloss, das hier oder zumindest in dieser Gegend gestanden haben soll. Auf meiner Karte führt der Weg zwar an dem Steinhügel vorbei, jedoch mein Bike verweigert die Weiterfahrt - es kann keinen Weg mehr erkennen.

Der Kuttel-Apel-Stein ist fast nicht mehr zu erkennen...
Der Kuttel-Apel-Stein ist fast nicht mehr zu erkennen...
Blick vom Kuttel-Apel-Stein...
Blick vom Kuttel-Apel-Stein...

Ich fahre weiter zum Kuttel-Apel-Stein, der wohl seine Form durch Erosion erhielt. Er steht am Ende eines kleines Trockentals. Es gibt einige von diesen eigenartigen Felsen...

Es mag aussehen wie ein einziger Baum...
Es mag aussehen wie ein einziger Baum...

Ein weiteres Naturdenkmal finde ich am Orteingang von Westerheim. 4 mächtige Stämme umringen wie ein einziger Baum die Loretto-Kapelle. Diese versteckt sich unter der Blätterwerk und ist kaum zu erkennen.

 

Wenn man sich im Ort umsieht, so gibt es 5 Kapellen in Westerheim, wobei die Loretto-Kapelle die älteste und auch größte ist. Sie wurde 1705 erbaut, unterstützt von den Merklinger Bürgern, die mit ihren Spenden den Bau der Kapelle tatkräftig unterstützten. 1756 wurde eine Glocke installiert.


Butzenkapelle in Westerheim...
Butzenkapelle
Skilift Salzwinkel
Skilift Salzwinkel...

Die Butzenkapelle ist eine unscheinbare Kapelle in Westerheim. Sie wurde 1850 erbaut und war damals entfernt vom Dorf. Heute ist sie in eine gewachsene Siedlung integriert...

Die Hagsbuchhüle
Die Hagsbuchhüle

Eigentlich will ich den flachen Weg nach Laichingen nehmen. Aber da ich diesen ja zur Genüge kenne, biege ich nach links zum Hagsbuch. Dort ist eine alte Hüle, die vermutlich als Viehtränke diente.


Machtolsheim ist in Sicht...
Machtolsheim ist in Sicht...

Eine interessante Biketour - hat mir gefallen - auch das ewige up and down...


Bad Boll, Gammelshausen

Schien gestern noch die pure Sonne vom Himmel und der Wind schlief so vor sich hin, so ist er heute wieder aufgewacht und bläst mit frischem Atem. Dann ist es wohl besser, ich verlasse die schwäbische Alb und fahre hinunter in wärmere Gebiete. Ich nehme Kurs auf Bad Boll. 

 

Von dort radle ich in Richtung Göppingen. Aber schon nach kurzer Zeit geht mir der Wind so auf den Nerv, dass ich eine 180 Grad Wende einlege. Es ist mir einfach zu kühl und zu windig. 

Die 3 Kaiserberge...
Die 3 Kaiserberge...

Blumenbeet in Bad Ditzenbach
Blumenbeet in Bad Ditzenbach

Hinter Aufhausen lud mich dann eine sonnige Bank zum Verweilen ein. Das leckere Wurstbrot in meinem Rucksack wollte ich ja auch nicht mehr verschimmeln lassen. Eine knappe Stunde später war ich frisch geduscht und habe das kühle Bier über das Wurstbrot rieseln lassen...


Orchideensuchfahrt im Relaxtempo

Irgendwie ist die Welt - wenn sie diese Farben an Tageslicht bringt - doch in Ordnung, oder?
Irgendwie ist die Welt - wenn sie diese Farben an Tageslicht bringt - doch in Ordnung, oder?

Ok - ich muss zugeben, dass das obige Bild einen gewaltigen Nachteil hat - es wird weder die aktuelle Temperatur noch die Windgeschwindigkeit angezeigt. Aber sonst ist dieser Blick Labsal für die Seele. Auch der Milan in der Luft hat seine helle Freude.

Und wenn ich schon den Rotmilan sehe... genau in dieser Ecke hatte ich mal ein Begegnung mit (vermutlich) einer Mäusebussard-Mutter. Ich will das mal kurz erzählen. Ich war eines schönen Tages hier beim Joggen, als ich von hinten einen Luftzug bemerkte. Ich blickte hoch und sah einen Mäusebussard in die Lüfte steigen. Ich dachte mir nichts dabei und joggte weiter... Plötzlich wieder das gleiche Geräusch über meinem Kopf - wieder dieser angriffslustige Rotmilan. Nun flog er zum Waldrand, drehte und flog nun 1 Meter über der Grasnarbe direkt auf mich zu. Vor mir stieg er senkrecht in die Luft. Das wiederholte sich nun einige Male und ich suchte nach Steinen - sonst hatte ich ihm ja nichts entgegen zu setzen - die ich dann nach ihm warf. 

Auf der Albhochfläche...
Auf der Albhochfläche...

Ich kann mich erinnern... wenn man alleine ist und man von der Natur - in diesem Fall von einem Rotmilan - attackiert wird, dann wird einem blitzschnell bewusst, dass man eigentlich nur eine ganz kleine Leuchte auf Gottes Erdboden ist. Ich wartete nur noch, bis er seine Krallen ausfährt und mir die Augen aushackt...

 

Ich bin dann in den kurzen Angriffspausen immer ein kleines Stück weitergejoggt. Auch hatte ich einen anständigen Stock gefunden, mit dem ich mich besser wehren konnte.

 


Als ich dann - aus Sicht des Rotmilans - weit genug entfernt war, stellte er seine Angriffsflugmanöver ein. Ich denke, jeder der so einen Vogel mal im Angriffsmodus erlebt hat, kann meine Ängste nachvollziehen. Immerhin kommt so ein Vogel auf eine Spannweite von 1,60 - 1,80 Meter...

Die Orchideenwiese bei Berneck
Die Orchideenwiese - ein wirkliches Kleinod - ist erreicht...

Ich weiß nicht genau, wo die Orchideenwiese hier bei Berneck ist. Den Erzählungen nach soll sie am Albtrauf (den ich ja eigentlich verdammt gut kenne) oberhalb von Berneck sein. 

 

Oh hier geht ein Trampelpfad rechts durch die Büsche. Ich schiebe mein Bike, will ja keine von diesen selten schönen Gewächsen niederwalzen, und dann sehe ich sie - die Wanderer, mit dem Handy in der Hand - knieend - fotografierend und staunend. Ich lege mein Bike zur Seite und  tue desgleichen...


Orchideenwiese Berneck
Orchideenwiese Berneck

Und von hier oben ist der Ausblick ins Filstal so um Deggingen auch nicht zu verachten...

Deggingen im oberen Filstal...
Deggingen im oberen Filstal...
Die "Ave" bei Deggingen...
Die "Ave" bei Deggingen...

Die "Ave" ist eine Wallfahrtskapelle und wurde in den Jahren 1716 - 1718 erbaut. Sie steht etwas abseits des Dorfes Deggingen, mächtige Linden befinden sich in unmittelbarer Nähe. Die Bilder der Seitenaltäre wurden früher (so um 1535 - 1600) erstellt und wurden von Rudolf von Helfenstein aus Rom nach Deggingen verbracht.

In den Jahren 1932 - 2018 übernahmen die Kapuziner die Wallfahrtsseelsorge. Auch heute finden noch regelmäßig die Gottesdienste  statt.

Deggingen hat ca. 5.500 Einwohner und liegt 465 m hoch. 



Es riecht nach frisch gemähtem Gras (4 x Gosbach)...

Heute ziehe ich mich gleich anständig an... Der Wettermann spricht zwar von einem Hoch über Deutschland, aber das ist ja momentan noch nicht gleich zu setzen mit Wärme. Vermutlich liegt über der schwäbischen Alb noch der Februarwind. 

Mein Bike hat heute mal einen Ruhetag. Ich möchte mal wieder mein Rennrad bewegen. Nur mal kurz die Alb runter nach Gosbach und dann wieder hoch. Oben angekommen - fühle ich mich weder schlapp noch matt - also die gleiche Prozedur noch einmal. Nach der 4. Runde verlangt mein Körper nach Flüssigkeit. Die kann ich ihm ja noch problemlos geben. Aber dann verlangt er nach fester Nahrung - also schnell ab nach Hause...

Ich wäre ja auch reif für ein Mittagsschläfchen...
Ich wäre ja auch reif für ein Mittagsschläfchen...
Ich sehe hier lauter Mickey Mäuse (Ohren, Augen, Nase...)...
Ich sehe hier lauter Mickey Mäuse (Ohren, Augen, Nase...)...
Auf der Alb haben (fast) alle Kühe Ausgang...
Auf der Alb haben (fast) alle Kühe Ausgang...


Lonetal, Langenau, Oberelchingen

Ich schaue in den Himmel - dieser zeigt sich heute mal von einer ganz anderen Seite: Azurblau leuchtet es von oben und die Sonne strahlt über beide Backen - wenn sie diese nun hätte. Mein Bike leidet zwar immer noch an der Bremsbackenblockierkrankheit, ich entscheide mich trotzdem für den treuen Bock - er hat mir ja immer gute Dienste geleistet und vielleicht muss ich heute ja gar nicht bremsen.

 

Ein Blick auf den Terrassenthermometer zeigt 22 Grad und ich streife das kurze Schwarze über und besteige mein Rädchen, das ich schon vor der Türe in Stellung 

Blick auf die Klosterkirche Oberelchingen...
Blick auf die Klosterkirche Oberelchingen...

gebracht habe. Nach den ersten 20 Metern - ich verlasse den Windschatten des Hauses - leite ich eine 180 Grad Wende ein - stelle mein Bike wieder vor der Türe ab und ziehe mir lange Sachen an... der kräftige Wind ist einfach saukalt. 

 

Nun geht's mir doch schon besser. Meine Dezemberbekleidung wärmt meinen Körper und das steigert natürlich mein Glücksgefühl. Da ich mich für eine relativ ebene Tour entschieden habe, vermeide ich den Albtrauf und pedaliere ins Lonetal. Von dort nach Langenau in Richtung Donau und über Oberelchingen wieder zurück.



Schelklingen_Blaubeuren_Blaustein

Was für ein Tag... Nicht nur die Tatsache, dass heute der Muttertag aufgerufen wird, nein - es ist auch der Tag des Thermometers. Die letzten Wochen hatte ich den Eindruck, dass das Quecksilber eingerostet sei. 

 

Nichts dergleichen, heute erwachte es aus dem Winterschlaf. Schon beim Frühstück klettert es auf 16 Grad (naja, allzu früh habe ich nicht gefrühstückt). Mit kurzen Klamotten aufs Bike, das gab es zuletzt im Februar und da war ja eigentlich noch Winter. Aber ich will nicht meckern. Öl auf die Kette und treten...

Auf den Feldern wird es langsam grün...
Auf den Feldern wird es langsam grün...

Auf dieser Wieser haben sich die Zähne der Löwen versammelt...
Auf dieser Wieser haben sich die Zähne der Löwen versammelt...
Blick in die verschneiten Alpen...
Blick in die verschneiten Alpen...

Ich fahre erst mal in Richtung Ennabeuren. An einer knackigen Rampe - ich habe bereits notgedrungen auf Schnappatmung umgestellt - überholt mich eine Frau mit ihrem E-Bike. Ihr Mann hechelt hinterher... Oben angekommen machen beide ne Pause... 

 

Weiter geht es in Richtung Oberschelklingen. Von hier hat man einen wirklich tollen Ausblick auf die noch immer verschneiten Alpen. Auf dem Foto ist es kaum zu erkennen... vergrößern hilft.  Kurze Zeit später kommt ein Abzweig "Jägerwegle".


Obwohl ich eigentlich weiß, wo sich Jäger im Allgemeinen bewegen, nehme ich das Jägerwegle. Die ersten 200 m sind auch wirklich einladend.

Jägerwegle - Einfahrt...
Jägerwegle - Einfahrt...
Wer würde sich auf diesem Weg denn nicht wohl fühlen...
Wer würde sich auf diesem Weg denn nicht wohl fühlen...

Der Weg wir immer schmaler, auch die Ränder and den Seiten. So langsam kommen mir Zweifel, ob denn das "Jägerwegle" die richtige Entscheidung war.

Soll ich umdrehen...
Soll ich umdrehen...

Ich fahre weiter, den Weg immer im Blick. Wenn mir Wanderer entgegen kommen, steige ich sofort ab, denke ich. Ich möchte ja am Muttertag keine Mami verärgern...

 

Und ich habe Glück, kein Mensch ist unterwegs. Zu guter Letzt geht es noch steil bergab nach Schelklingen - geschafft.

Gott sei Dank sind keine Wanderer unterwegs...
Gott sei Dank sind keine Wanderer unterwegs...

Nach einer kleinen Fehlfahrt, radle ich auf dem viel befahrenen und bekannten Radweg nach Blaubeuren. Hier angekommen traue ich meinen Augen nicht: 


Menschenmassen in der Fußgängerzone, Schlangen vor den Eisständen. Ich steige ab und schiebe mein Rad... Es ist besser so - für mich - und für die Eis-schlotzenden Massen. Ich bin gottfroh, als ich wieder auf meinem Sattel Platz nehmen kann. Über das kleine Lautertal komme ich wieder nach Nellingen.

Lonetopf, Bernstadt, Tomerdingen

Endlich ist das Wetter mal so, dass ich nicht bei dessen Anblick gleich wieder in meinem Relaxsessel versinke. Mein Bike habe ich vor Wochen wieder ins Winterquartier namens Keller verfrachtet. Ich hole es wieder ans Tageslicht und hätte es Hufe, es würde scharren...

Dieser Weg war mal wieder eine Fehlentscheidung...
Dieser Weg war mal wieder eine Fehlentscheidung...
Die Lone mit reichlich Wasser (ein seltener Anblick)...
Die Lone mit reichlich Wasser (ein seltener Anblick)...

Ich fahre los - doch irgendwie fehlt mir die Orientierung. Unten im Filstal wäre es vermutlich wärmer, aber ich fahre bereits in die entgegengesetzte Richtung. Egal, ich fahre links, rechts, links, rechts und - schon bin ich auf einem Weg, den ich mit meiner Erstbefahrung beglücke...

Was für ein Wurzelwerk... ob der Baum das absichtlich macht...
Was für ein Wurzelwerk... ob der Baum das absichtlich macht...
Endlich Licht am Ende des...
Endlich Licht am Ende des...

Ein richtiges Ziel ist in diesen Zeiten ja auch nicht so wichtig - es ist sowieso weder ein Cafe noch ein schattiger Biergarten geöffnet. Also behalte ich nur das übergeordnete Ziel "zuhause" im Blick und bewege mich weiterhin meist auf unbekannten Wegen.

Irgendwo in der Nähe von Luizhausen...
Irgendwo in der Nähe von Luizhausen...


Lonetal, Langenau, Niederstotzingen, Amstetten

Ich glaube am 01. April habe ich die letzte Radtour gemacht - und da war es schon saukalt. Heute lacht mal wieder die Sonne, nachts bewegt sich das Quecksilber noch leicht unter die Null. Es dauert einfach noch zu lange bis die Temperatur den Wohlfühlpunkt auf der Skala erreicht. 

 

Die Brenz bei Bergenweiler...
An der Brenz angekommen...

Ich gehe mal vor die Türe - angenehm warm. Dann marschiere ich ums Haus - oh verdammt zugig und kühl. Egal, ich schlüpfe in die Beinlinge, ein langes Unterhemd schadet auch nicht und zwischen Kopf und Helm kommt noch so ein dünnes Tuch, nicht dass es in meinem Oberstübchen zu kalt wird. 

 

Ich nehme die stressfreie Anfahrt ins Lonetal. Bein Fohlenhaus nehme ich Witterung nach Langenau auf. Ich fühle mich gut und so komme ich auf die schrottige Idee als nächstes Ziel die Brenz anzusteuern.


Schon auf der Fahrt durchs Langenauer Ried - es geht Richtung Sontheim - kommen mir Zweifel an meinem Vorhaben, als mich 2 Rennradler an einer kleinen Rampe überholen und ich nach einer Minute jeglichen Augenkontakt zu ihnen verlor. Am Liebsten wäre ich abgestiegen und hätte nachgeschaut, ob ich stehe.

Aber ich habe ja auch Gegenwind... Endlich erreiche ich Sontheim, eine kleine Gemeinde mit ca. 5.600 Einwohnern. Sie ist so der Puffer zwischen schwäbischer Alb und Donautal. Bereits vor 7.000 Jahren war diese Gegend besiedelt. 

Kurz darauf erreiche ich die Brenz. Die Brenz ist 58 km lang und ist in großen Teilen noch naturbelassen. Die Brenzquelle bei Königsbronn hat eine Schüttung von 230 - 20.000 Litern (Durschnitt 1.270 Liter). Im Vergleich schüttet die Blau bei Blaubeuren ca. 2.280 Liter in der Sekunde (Max. über 32.000 Liter).

Der Eingang der Charlottenhöhle bei Hürben.
Der Eingang der Charlottenhöhle bei Hürben.

Gemächlich - bei nur durchschnittlich 1,5 Meter pro km Gefälle bleibt ihr auch nichts anderes übrig. Bei Bolheim versickert ein Teil des Brenzwassers und nimmt eine Abkürzung auf einer tieferliegenden wasserführenden Schicht. Die Brenz selbst nimmt noch 7 km Umweg in Kauf, um dann wieder auf das versickerte Wasser zu stoßen. 

 

Bei Hürben komme ich an der Charlottenhöhle vorbei und ich mache eine kurze Pause. Eine Tafel weist mich zum Kiosk, jedoch muss ich auf das Eis, das ich schon auf meiner Zunge glaubte, dank Corona verzichten. Die Charlottenhöhle ist über 580 m lang und hat wohl schon so zwischen 2,5 - 3 Millionen Jahre auf dem Buckel. Noch vor 150 Jahren warfen die Bewohner Tierkadaver in die Höhle. Heute ist die Charlottenhöhle eine der schönsten Schauhöhlen Deutschlands.

Leider ist Freitag...
Leider ist Freitag...

Ein Blick auf die Uhr zeigt mir, dass ich mich auf den Heimweg machen muss. 3 Stunden später - und nach einem ungeplanten Umweg bei Gerstetten - stelle ich mein Bike in die Garage... Ich habe Durst...


Gammelshausen, Deutsches Haus, Hepsisau, Feldstetten

Beim Frühstück fällt mir ein, dass im Keller noch mein Rennrad steht und ungeduldig auf seinen ersten Einsatz wartet. Ich bringe die Reifen auf den nötigen Druck und stelle dabei fest, dass meine alte Radpumpe trotz ihres hohen Alters von ca. 30 Jahren immer noch nicht in Rente gehen will. Nun noch etwas Öl auf die Kette und schon sitze ich im Sattel... 

So langsam erwachen auch die Bäume aus ihrem Winterschlaf...
So langsam erwachen auch die Bäume aus ihrem Winterschlaf...

Die Sonne lacht zwar vom blauen Himmel, jedoch ich traue dem Wettergott noch nicht so richtig und so  entscheide mich für warme und lange Klamotten - und das ist gut so. 

Die Abfahrt nach Bad Ditzenbach ist schnell und kalt, die Augen füllen sich dabei mit Wasser - oder ist es vielleicht doch Angstschweiß? Mehrmaliges Blinzeln verschafft mir wieder den totalen Durchblick. Dann muss ich eine Hauptstraße überqueren, die Ampel zeigt rot - es ist die  einzige Ampel bei dieser Tour. Bei Grün trete ich wieder in die Pedale und verzweifle fast, da ich den rechten Schuh nicht mehr im Pedal einrasten 


kann. Es dauert bestimmt 200 m und endlose Schuheinklickversuche bis ich wieder festen Halt im Pedal finde. Alles gut. Über Auendorf geht es wieder in flotter Fahrt runter nach Gammelshausen. In Bad Boll biege ich in Richtung Deutsches Haus ab und schon geht es knackig und schweißtreibend wieder nach oben.

Hepsisau liegt schon hinter mir....
Hepsisau liegt schon hinter mir....
Ich bin wieder auf der Alb...
Ich bin wieder auf der Alb...

Die nächste Abfahrt bringt mich nach Weilheim und schon kurze Zeit später hänge ich in der Bergetappe nach Schopfloch. In einer Spitzkehre kommt mir von oben ein Radler entgegen, kurze Hose, Sommertrikot... er ruft mir zu, dass es oben auf der Alb saukalt wäre. "Egal - ich bin noch im Wintermodus" schreie ich ihm hinterher. Und schlussendlich hat er recht - oben bläst der Wind - heftig und kalt.

 

Über Feldstetten und Westerheim geht es in Richtung Heimat. Und schon ist die erste Rennradtour Geschichte. 

Auch der Skilift samt Skihütte ist geschlossen...
Auch der Skilift samt Skihütte ist geschlossen...


Seligweiler, Lonetal, Radelstetten

Ich bin zwar schon wach - meine Beine könnten jedoch noch eine Mütze Schlaf vertragen. Trotzdem nehme ich sie mit nach unten, ich brauche sie ja zu Frühstück richten. Keine Ahnung wohin mich heute mein Bike bringen wird, irgend ein Ziel wird mir schon auf dem Sattel in den Sinn kommen.

Blick auf Hotel Seligweiler mit Autohof...
Blick auf Hotel Seligweiler mit Autohof...

Ich hole mein Bike aus der Garage und erschrecke erst mal heftig über die fette Schlammschicht, die sich am Rahmen einen gemütlichen Abend gemacht hat und in Ermangelung von Feuchtigkeit sich nun hart in den Rahmen gekrallt hat.

 

Gestern war ich einfach zu platt, um mein Rad noch mit Sinn und Verstand zu betrachten (mea culpa [meine Schuld] würde ich als alter Lateiner und Ministrant sagen). Übrigens kommt dieser Spruch "mea culpa" im Confiteor 

 


vor, das seit dem 11. Jahrhundert in der katholischen Kirche gebetet wird. 

 

Heute fahre ich immer hart an der Autobahn A8 entlang, wie das im Video weiter unten gut zu sehen ist. Kurz vor dem Hotel Seligweiler (oben im Bild) halte ich mich dann links. Das Hotel Seligweiler steht übrigens direkt auf der Grenze von Baden Württemberg und Bayern. Und witzigerweise verläuft die Grenze quer durch den großen Speisesaal. Nicht wenige Gäste kommen nur hierher, um einmal in Bayern zu sitzen während das leckere Schnitzel in Baden Württemberg darauf wartet, verspeist zu werden. 

Hinter dem Hügel müsste Hörvelsingen sein...
Hinter dem Hügel müsste Hörvelsingen sein...
... in der Tat: Hörvelsingen...
... in der Tat: Hörvelsingen...

Ungern fahre ich durch Hörvelsingen ohne eine kleine Pause auf dem Gelände der netten Pflugbrauerei zu machen. Normalerweise pflege ich hier meinen dehydrierten Körper wieder mit einem wohldosierten Krug mit kühlem Gerstensaft und Zitronensprudel zu Höchstleistungen anzuspornen. Wobei der Zitronensprudel auch ersatzlos gestrichen werden kann. 

 

Hörvelsingen hat ca. 750 Einwohner und liegt am Fuße des Ofenlochs (das ist der bewaldete Hügel im Hintergrund des Bildes). 

In ca. 4 km werde ich im Lonetal sein...
In ca. 4 km werde ich im Lonetal sein...

Die oben erwähnte Pflugbrauerei besteht bereits seit 1681. Für das Braurecht mussten 30 Gulden Kaution bezahlt werden. Pro Jahr werden hier ca. 2.000 Hektoliter Bier hergestellt (lecker). 

 

Über das Lonetal, vorbei an Westerstetten trabe ich wieder gemütlich nach Hause.

Kurz nach Westerstetten...
Kurz nach Westerstetten...


Gruibingen, Eschenbach, Süssen, Bad Überkingen

Zum Frühstück schmiere ich mir ein Nutellabrot. Und wenn ich Nutella sage, dann meine ich auch Nutella... nicht etwa hauchdünn, so dass der süßliche Haselnuss-Schoko-Nutella-Geruch kaum bis an die Nasenflügel dringt. Nein, mein Nutellabrot hat eine Auflage, die mit Stolz die Silbe "lage" enthält. Diese Nutella-Auflage ruht auf einer Schicht Butter, der wie eine Neuschneedecke das Brot darunter nur vermuten lässt. 

So ganz weg ist er noch nicht - der Schnee...
So ganz weg ist er noch nicht - der Schnee...

Der erste Biss ist ein Hochgenuss für meine Glückshormone - die Vorderzähne durchdringen langsam aber unerbittlich in die köstlich duftende Schokomasse, treffen dann auf die kühle Butter bevor das darunter liegende Brot mit einem Schnapp im Mund verschwindet. Ich spüre wie die pure Kraft in meine Oberschenkel strömt... oder sich direkt auf meinen Hüften niederlässt, so genau kann ich das in der Kürze der Zeit nicht genau sagen...

Und dann passiert genau das, was mir wirklich selten passiert.


Ich steige auf mein Bike und fahre los. Nach 100 Metern weht der Wind verdächtig durch meine Haare. Oh Gott, ich habe meinen Helm vergessen. Ich greife mir an die Rübe - und in der Tat - lediglich ein Kopftüchlein schützt den Inhalt meines Oberstübchens. Sofort drehe ich um, schnappe mir meinen Helm und starte nun wohl behütet zu meiner Tour.

Man kann es nicht auf Anhieb erkennen, das sind 2 Bürgermeister...
Man kann es nicht auf Anhieb erkennen, das sind 2 Bürgermeister...
Das Rat(d)häusle in Eschenbach...
Das Rat(d)häusle in Eschenbach...

Ich fahre erst mal nach Gammelshausen. Die Abfahrt nach Gammelshausen ist immer wieder ein Genuss (bei wenig Verkehr). Eine kurze Rampe führt mich nach Eschenbach - da war ich auch schon lange nicht mehr. Die Herrschaft über das Dörfchen war über 3 Jahrhunderte geteilt (was ziemlich selten war). Zwei Drittel gehört zu den Herren von Liebenstein, ein Drittel dem Kloster Adelberg (später Württemberg). Das hatte zur Folge, dass Eschenbach von 2 Schultheißen regiert wurde - jede Herrschaft setzte eben ihren eigenen ein. 

 

Die Bronzeskulptur (obiges Bild) erinnert an diese Zeit. Damals stritten sich die beiden natürlich öfters und genau so oft gab es eine entsprechende Versöhnung. Und die Skulptur zeigt die beiden mal versöhnlich... Es gibt aus eine "streitbare" Version der beiden Bürgermeister - jedoch aber nur als Modell.

Die evangelische Kirche der 2.150 Einwohner...
Die evangelische Kirche der 2.150 Einwohner...
S'Backhäusle in Eschenbach...
S'Backhäusle in Eschenbach...

Bereits im 15. Jahrhundert stand auf dem Bühl eine Kapelle. 1739 bauten dann die Herren von Liebenstein eine Kirche. 1962-1963 wurde sie umfassend renoviert. Im Turm hängt eine der ältesten Glocken des Kreises Göppingen. die wurde so um das Jahr 1300 gegossen. 

S'Backhäusle wurde 1717 erbaut. Früher gehörte noch ein Gärtle und ein Schweinestall dazu. S'Backhäusle wird auch heute noch benutzt. 

In Gosbach habe ich dann doch noch einen schicken Osterbrunnen gefunden...
In Gosbach habe ich dann doch noch einen schicken Osterbrunnen gefunden...


Endlich wieder warm und Sonne

Die letzten paar Wochen habe ich bereits aus meinen Gehirnzellen verbannt - die waren ja für die Tonne. Erst schön warm - meinem Bike habe ich bereits die alljährlich fällige Vorschuß-Ölung (im Hinblick auf gute Leistungen) zukommen lassen - dann Schnee, Regen, auch mal Schneeregen, kalt, windig...

 

Gott sei Dank konnte ich mich in diesen schwierigen Zeiten wenigstens auf meine Wohnzimmercouch verlassen. In einem Anflug geistiger Umnachtung habe ich den Hausflur und die Küche mit frischer Farbe aufgepeppt - natürlich auch meine Hose und eines

Noch 2 Tage, dann hat sich die weiße Schicht aufgelöst...
Noch 2 Tage, dann hat sich die weiße Schicht aufgelöst...

meiner Hemden. Die Hose könnte ich in den Garten stellen. So farbgetränkt wie die ist, würde sie ohne mit Heu  ausgestopft zu werden, im Rasen stehen bleiben. Vielleicht müsste ich die Beine unten mit 2 Nägeln im Boden verankern, nicht dass sie beim ersten Windstoß zur Windhose mutiert und zu Nachbars flattert.

So sieht es oben auf der Schwäbischen Alb aus...
So sieht es oben auf der Schwäbischen Alb aus...
...unterhalb - im Filstal hält der Frühling bereits Einzug...
...unterhalb - im Filstal hält der Frühling bereits Einzug...

Nix wie runter in den Keller und das Bike die Treppen hoch getragen... Und dann dürfen meine Beinchen mal wieder in die Pedale treten. Die Luft ist frisch und kühl - meine Lungen wundern sich vermutlich. Sie haben sich ja nun einige Wochen an die warme Wohnzimmer-Couchluft gewöhnt. Ich möchte heute eine einfach Runde fahren. Die Waldwege sind mir noch zu schlammig, deshalb bleibe ich auf geteerten Radwegen. 

Endlich mal wieder in der schönen Natur...
Endlich mal wieder in der schönen Natur...
Blick auf die Bahntrasse "Geislinger Steige"...
Blick auf die Bahntrasse "Geislinger Steige"...

Über Gosbach fahre ich nach Geislingen, da geht es wenigstens meist bergab. Viele Fußgänger sind unterwegs, das ist ok - ich lasse es langsam angehen - bin ja nicht auf der Flucht. Irgendwie vermisse ich die grünen Blätter an den Bäumen. Das eintönige Braun der Bäume und Zweige reißt mich noch nicht vom Hocker. Aber das wird werden...

Die grünen Blätter fehlen noch...
Die grünen Blätter fehlen noch...


Bernstadt, Langenau, Donau, Oberelchingen

Aufstehen - kein Frühstück - und gleich zum Hausarzt. Er wollte mein Blut und er hat mein Blut bekommen. Die jährliche Blutuntersuchung stand an. Geschwächt sitze ich am Frühstückstisch - gestärkt stehe ich auf und ich kann vor Kraft kaum laufen. 

Kurz vor Bernstadt...
Kurz vor Bernstadt...
Oh schön, hier war ich noch nie - kurz vor Albeck...
Oh schön, hier war ich noch nie - kurz vor Albeck...

Erst fahre ich ziemlich planlos durch die Gegend. Dann kommt mir die Idee, mal wieder an die Donau zu fahren. Das ist nicht so stressig - geht ja die meiste Zeit bergab. Vorbei an Bernstadt nehme ich Kurs auf Langenau. Den Weg kenne ich zwar nicht aber die Richtung stimmt. 

In der Nähe der Donau gibt es viele kleine Seen, schattige...
In der Nähe der Donau gibt es viele kleine Seen, schattige...
...und sonnige...
...und sonnige...

Kurz vor der Donau komme ich an einigen Seen vorbei. Ich bin zwar nicht wasserscheu und die frühlingshaften Temperaturen könnten mich fast überreden, meinen erhitzten Körper etwas abzukühlen - allein die Tatsache, dass man vor 10 Tagen hier vermutlich noch Schlittschuh laufen konnte, hält mich von einem kurzen Jump ins Wasser ab.

An der Donau...
An der Donau...
Leider habe ich kein Futter für den Kerl...
Leider habe ich kein Futter für den Kerl...

Bis Unterelchingen nehme ich den Donauradweg, dann geht es der Straße entlang bis ein Schild den Weg nach rechts hoch zur Klosterkirche Oberelchingen geht. Diese Rampe ist jedes mal eine neue Herausforderung. Die Klosterkirche wurde im 12. Jahrhundert erbaut. Mehrfach wurde sie umgebaut und 1773 stürzte nach einem Brand der Turm ein. 1802 wurde der Klosterbetrieb eingestellt. Heute ist die Kirche eine bekannte Pfarr- und Wallfahrtskirche. 

Hamburger Containerhafen?
Hamburger Containerhafen?

Kurz vor Dornstadt kann ich noch beobachten, wie der große Bruder vom Gabelstapler die Container von den LKWs hebt und auf dem Gelände stapelt...


Ein letzter Blick auf Scharenstetten - bald hab` ich es geschafft...
Ein letzter Blick auf Scharenstetten - bald hab` ich es geschafft...

Scharenstetten, Amstetten, Stubersheim, Eybach, Gosbach

Diese Schilder sind neu...
Diese Schilder sind neu...

Das Hoch bleibt uns noch etwas erhalten, mit dem Staub von der Sahara zwar aber das ist immer noch besser als Nieselregen. Heute ziehe ich mal etwas leichtere Sachen an, nicht dass ich unterwegs noch zum Schmorbraten reife.

 

Noch habe ich keine Ahnung wohin ich mein Bike steuern soll. Ich bin schon lange nicht mehr an der neuen Bahnstrecke in Richtung Ulm entlang gefahren. Ende 2022 soll sie ja fertig werden und ich kann mit dem Zug nach Ulm fahren.


Blick auf Radelstetten...
Blick auf Radelstetten...
Von Amstetten nach Stubersheim...
Von Amstetten nach Stubersheim...

Von Scharenstetten - erstmal erwähnt im Jahre 1260 - liegt auf einer Höhe von 707 m und hat 808 Einwohner, ist das nicht witzig? Obwohl sich die Zahl der Einwohner schnell ändern kann. Nach Radelstetten (193 Einwohner) geht es in flotter Fahrt bergab und ohne viel Verkehr.

Blick auf Waldhausen...
Blick auf Waldhausen...
Steinenkirch, Ulrichskirche
Steinenkirch, Ulrichskirche

Nach Waldhausen begleiten mich die Bahnschienen. Soweit ich weiß rollt über diese lediglich die Museumsbahn vom Amstetten nach Gerstetten. Leider ist das nette Stadelcafe - hier gibt normalerweise lecker Kuchen - geschlossen, coronabedingt. In Waldhausen wäre noch der "Besen" erwähnenswert - leider auch geschlossen.

 

Die nächste Station ist dann Steinenkirch. Da die Bäume noch keine Blätter an ihre Äste geklebt haben, ist die Sicht auf die Kirche fast ungetrübt. Deshalb mache ich schnell noch ein Foto. Steinenkirch heißt übrigens deshalb Steinenkirch, weil bereits im Jahre 1275 in Urkunden ein Pfarrer erwähnt wurde und zu diesem Zeitpunkt bereits eine steinerne Kirche existiert haben muss. Diese steinerne Kirche gab dem Ort schlussendlich ihren Namen. 

Die Hausener Wand...
Die Hausener Wand...
Die Gos in Gosbach...
Die Gos in Gosbach...

Von Steinenkirch nehme ich einen kleinen Weg nach Eybach, der meist neben der Eyb entlang läuft. Über Geislingen, Bad Überkingen komme ich nach Gosbach und von dort sind es nur noch 220 Höhen- und 8 km bis ich Durst und Hunger stillen kann.

Hier gibt´s Holz fürs Lagerfeuer...
Hier gibt´s Holz fürs Lagerfeuer...


Lonetal, Hövelsingen, Dornstadt, Asch

Saharastaub hat sich auf den Weg gemacht und zieht momentan über unser Land. Das hat natürlich zur Folge, dass sich die Sonne etwas schwer tut - sie verhungert hinter den Schleierwolken. 

 

Ich bin zwar warm angezogen aber so nach gut einer Stunde fällt in meinem Körper - der Gegenwind kommt wohl aus der Kältekammer - die Temperatur ganz schön in den Keller. Vermutlich war es auch keine gute Idee in Richtung Donau zu fahren, da verflüchtigt sich erst der Nebel so langsam.

Die Gartenmauer hat etwas... gefällt mir...
Die Gartenmauer hat etwas... gefällt mir...

Was hängt denn da zwischen den beiden Hütten...
Was hängt denn da zwischen den beiden Hütten...
Zwischen Bollingen und Weidach...
Zwischen Bollingen und Weidach...

Ich bin in Bermaringen und überlege, ob ich noch die Mulde über das Lautertal fahren soll. Das sind vermutlich 120 Höhenmeter mehr und auch einige Kilometer weiter. Die Alternative wäre relativ flach aber im Wald - und das heißt schlammige Wege. Also nehme ich die flotte Abfahrt ins Lautertal. Auf der anderen Seite wieder hoch - das füllt die Lungen mit klarer Montagsluft.

Blick ins kleine Lautertal...
Blick ins kleine Lautertal...
Nicht mehr weit bis Bühlenhausen...
Nicht mehr weit bis Bühlenhausen...



Sonntagmittagrelaxfahrt

Nichts wie raus an diesem Traumtag - eine kleine Sonntagsfahrt kann da nicht schaden. 

Die Schienen sind verlegt, fehlt noch die Oberleitung und ein Zug...
Die Schienen sind verlegt, fehlt noch die Oberleitung und ein Zug...
Im Wassertal in Richtung Hohenstadt...
Im Wassertal in Richtung Hohenstadt...

Sobald die Sonne ihre wärmenden Strahlen auf die Erde schickt kommen alle, die noch nicht auf ihrem Sofa eingeschlafen sind, aus ihrem Bau raus gekrochen. Naja, der Winter war ja auch lang genug. Seltsamerweise sehe ich jetzt schon Radfahrer, die im T-Shirt durch die Gegend fahren - aber es ist Februar... und es hat 11 Grad, in der Sonne mehr - im Schatten weniger... 


Durchs sonnige Lonetal, Weidenstetten, Wittingen

Ein seltenes Bild - die Lone führt hier noch jede Menge Wasser...
Ein seltenes Bild - die Lone führt hier noch jede Menge Wasser...

Die Wettervorhersage hört sich gut an... kein Regen, kein Schnee und erträgliche Temperaturen - auch auf der schwäbischen Alb. Aber bevor ich mein Bike in Bewegung versetze, werde ich meine Weihnachtskrippe abbauen. Die meisten Figuren hat meine Frau schon aus der Krippe geholt, bevor sie noch Beine kriegen. 

 

Der Boden ist noch total aufgeweicht und nachdem ich mit der Krippe fertig bin, sind meine Schuhe dick eingeschlammt. Also erst mal meine Schuhe wieder auf Sonntagsglanz trimmen, dann meine Radflasche mit einer Lage Himbeersirup füllen. Die verbliebene Luft in 


der Flasche tausche ich noch mit frischem Albwasser - dann nehme ich einen kräftigen Schluck - und schon kann ich vor Kraft kaum noch laufen...

Da die Waldwege immer noch vor Nässe nur so strotzen, meide ich vorerst den Wald. Das gelingt mir zumindest so lange, bis mein schönes Rad wieder satt eingesaut ist. Im Schatten sind die Wege einfach noch nicht trocken.

 

Kurz vor Breitingen stutze ich dann doch. Die Lone ist an dieser Stelle im Sommer meist versickert. Heute  führt sich noch Wasser im Überfluss. Ich radle weiter, verlasse aber die Lone, da der weitere Weg im Schatten liegt und ich mein Bike ja eigentlich sauber halten wollte...

Super rutschig - da schiebe ich mal besser...
Super rutschig - da schiebe ich mal besser...

Ich halte mich also erst mal links der Lone auf der Sonnenseite, bis mich der Weg von der Lone wieder in Richtung Neenstetten führt. Erst liegen kleine Schneebatzen im Weg, dann wird es richtig ungemütlich. Um einem nahenden Sturz vorzubeugen, schiebe ich mein Rädchen lieber mal. Das wiederum bringt mir nach einiger Zeit nasse Socken ein - im Sommer ein erfrischendes Gefühl - nicht jedoch im Februar.

Kein Schnee mehr - ich bin begeistert...
Kein Schnee mehr - ich bin begeistert...


Endlich mal wieder Frischluftbiken

Der Brunnen nebenan (nicht auf dem Bild) bietet leider kein Trinkwasser...
Der Brunnen nebenan (nicht auf dem Bild) bietet leider kein Trinkwasser...

Nun ist es wieder soweit - der letzte Schnee in den Straßen verdünnisiert sich und fließt traurig in den nächsten erreichbaren Gulli. Gestern habe ich mein Bike einer Generalreinigung unterzogen, die Kette und sonstigen Teile mit Öl versorgt. 

 

Gerade habe ich bei meinem im Koma liegenden Dämpfer fest gestellt, dass er über den Winter doch mehr Luft verbraucht hat als angenommen. Wo ist denn nun wieder meine Pumpe - ja, ja die eigene tuts noch und die trage ich ja auch immer am Mann - ich meine die Pumpe für den Dämpfer. Nach langem Suchen... im neuen Schuhschränkchen fristet sie ihr Dasein. Wer hat die denn da reingelegt?

 

Ich pumpe den Dämpfer auf und stelle dabei fest, dass ich mir mal aufschreiben sollte, wie viele psi (Pounds per square inch) ich da reinpresse. Wie sich nach der heutigen Fahrt herausstellen sollte, waren es natürlich einige zu wenig...

 

Meine Radl-Winterklamotten kommen heute auch mal wieder zum Einsatz. So richtig ist nicht auszumachen, wie sich das Wetter entwickeln wird - meine Überschuhe halten auf alle Fälle meine Zehen auf Angenehmtemperatur. Da ich mein Bike auf der heutigen Tour nicht auf schlammigen Waldwegen einsauen will, beschließe ich, auf Teersträßchen zu bleiben. 


...aber hier ist er im Bild...
...aber hier ist er im Bild...

Erst verlasse ich die Albhöhen und rolle entspannt ins Filstal. Die Abfahrt ist kalt, dafür ist es unten im Täle etwas wärmer. Hinter Gruibingen überholt mich ein Rennradler - und sofort bringt er gute 100 m zwischen seinem Hinter- und meinem Vorderrad. Vermutlich hat der Kerl nicht so viele Weihnachtsplätzchen gegessen wie ich...

 

Hinter Geislingen geht mir dann doch noch der Teer aus - ich muss ja durch's Rohrachtal in Richtung Amstetten. Dieses ungeteerte Stück vergaß ich wohl bei meiner geistigen Planung. Die Schlammbatzen 


hatten ihre helle Freude durch die frische Waldluft zu fliegen, um sich auf meinem frisch gebohnerten Bike bei der  Landung dann genüsslich auszubreiten. Zu allem Überfluss erkenne ich -  ein normalerweise kleines Rinnsal zur Rohrach überquerend - zu spät, dass in Zeiten der Schneeschmelze Hochwasser angesagt ist... Ich erschrecke sofort, als ich die Fließgeschwindigkeit und dir Wassertiefe sehe. Das rechte Pedal an dieser Stelle zutiefst unten zu haben ist ein sträflicher Fehler, der sofort mit einem Schwall klarsten Albwassers bestraft wurde. 

 

Rechter Fuß nass bis zum Knie (Temperatur gefühlt 3 Grad) - da kommt Freude auf. Diese Strecke werde ich in nächster Zeit meiden...

Endlich wieder Teer...
Endlich wieder Teer...


Es hat wieder geschneit...

Die schöne Schnee hat ja die letzten Tage vor Regen und Sonne den bedingungslosen Rückzug angetreten.

 

Nun scheint es jedoch fast so, dass er sich nur zurück gezogen hat, um einige Tage später wieder seine weißen Zelte auf der schwäbischen Alb  aufzuschlagen und eisige Kälte zu verbreiten.

 

Die Langlaufski sind bereits im Sommerlager und ich bin zu faul, um sie noch einmal zu aktivieren. Sie werden es mir verzeihen...

Am 08.02.2021 war es schon wieder grün...
Am 08.02.2021 war es schon wieder grün...
Ein paar Tage später wieder weiß...
Ein paar Tage später wieder weiß...
...wenn auch neblig...
...wenn auch neblig...
...und sonnig...
...und sonnig...

Gegen eine schöne Faschingswinterwanderung ist ja auch nicht einzuwenden. Die Wege sind noch gut mit Schnee belegt - teilweise spiegelglatt und rutschig. Meist ist es sicherer, durch den tieferen Schnee zu waten. Das hat  dann auch noch den Vorteil, dass im Falle eines Sturzes die Landung etwas weicher ausfällt...

Blauer Himmel, weißer Schnee...
Blauer Himmel, weißer Schnee...
...oifach schee...
...oifach schee...

Der schwäbische Albverein - und das war mir bislang fremd - hat hier ein kleines Biotop geschaffen...

Ein Insektenhotel (ohne Heizung)...
Ein Insektenhotel (ohne Heizung)...
Der Wunschbaum erfüllt Wünsche...
Der Wunschbaum erfüllt Wünsche...

Herrlich wenn einem die Sonne auf den Pelz scheint...
Herrlich wenn einem die Sonne auf den Pelz scheint...
Spur eines Mountainbikes (mit Winterreifen)...
Spur eines Mountainbikes (mit Winterreifen)...


Wetter ist für die Tonne, Loipe ist ok...

Ich biege links ab - geradeaus ist mir der Himmel zu unsicher...
Ich biege links ab - geradeaus ist mir der Himmel zu unsicher...

Das Frühstück ist lecker und ich musste heute die Schneeschaufel noch nicht in die Hand nehmen. Der Himmel hat eine kleine blaue Lücke und ich beschließe, in die Loipe zu steigen. Eigentlich wollte ich vorher noch Getränke einkaufen - aber das verschiebe ich lieber mal auf spätere Zeiten.

 

Den Wind habe ich nicht beachtet, er ist kalt, ekelhaft und nervt tierisch. Wenn er von hinten bläst, ist das ja ganz ok - aber von vorne... Ich will mich ja nicht beklagen, die Luft ist frisch und meine Lungen freuen sich bestimmt über die Menge, die ich in mich rein


schaufeln muss, um die roten Blutkörperchen in meine Muskulatur zu pumpen. Heute sind bei weitem nicht so viele Loipenhungrige unterwegs als bei Schönwetter. 

Zwei Radlfreunde kommen mir entgegen - irgendwie sind die schon früher aus den Federn gekommen als ich. Sie sind bereits wieder auf dem Heimweg.

 

Mein Plan sind 2 bis 3 Flugplatzrunden - eine ist so ca. 2,8 km lang - und dann wieder zurück zum heimischen Ofen. Es kommt jedoch anders... Immer wenn ich den Weg zurück nach Nellingen einschlagen will, ich sollte dann rechts abbiegen, watschelt eine Loipenschwester oder ein Loipenbruder vor mir her, den ich auf der Überholspur noch schnappen will.

Bilder mit blauem Himmel sind heute Mangelware...
Bilder mit blauem Himmel sind heute Mangelware...

Der Überholvorgang dauert jedoch immer etwas länger als von mir geistig geplant. Das ist dann ungefähr so wie bei einem LKW-Elefantenrennen auf der Autobahn, bei dem ein LKW 90 km/h fährt und der auf der linken Spur mit 91 km/h. Ich bin also gleichauf... die oder der zu Überholende spürt meinen Atem in seinem Nacken (den Corona-Abstand halte ich natürlich ein) und beschleunigt sein Tempo. Uff - nun kommt der Abzweig nach Nellingen, aber wenn ich mich nun zurück fallen lassen würde, dann würde das ja so aussehen, als ob ich schlapp machen würde. Und das geht natürlich nicht - ich latsche also noch eine Runde.

Eisregen - und die Langläufer sind wie vom Erdboden verschluckt...
Eisregen - und die Langläufer sind wie vom Erdboden verschluckt...
Meine Runden-Strichliste...
Meine Runden-Strichliste...

Nach 10 Runden ist aber dann auch Ende. Eisregen und Gegenwind fühlt sich vermutlich so an wie als würde man eine fest verklebt Gesichtsmaske von den Backen ziehen. Ich mag nicht mehr. Gott sei Dank habe ich warme Zehen und Finger - zu diesem Zeitpunkt noch nicht wissend, dass meine Socken total durchnässt sind. Das stelle ich jedoch erst fest, als ich - für die bevorstehende Dusche - aus den Klamotten hüpfe.



Kalt, Sonne, Schnee und flotte Loipen

Blick vom Nellinger Parkplatz in Richtung Aufhausen...
Blick vom Nellinger Parkplatz in Richtung Aufhausen...

Um 8:00 Uhr heute Morgen war er - pünktlich wie ein Maurer - an der Haustür, der Bezirksschornsteinfeger. Er sollte eigentlich den neuen Ofen absegnen, der Anfang der Woche installiert wurde. Aber er war mit den Abständen des Ofens zu den Wänden nicht einverstanden...

 

Nun muss der Ofen noch etwas verschoben, neue Kaminrohre montiert und dann wieder ein Termin mit dem Herr über die Abnahme gemacht werden. Es läuft eben nicht immer so, wie man sich das vorstellt.


Was haben da doch die Nellinger Vögel in unserem Garten doch ein sorgenfreies Leben. Jeden Tag stehen denen zwei durchgehend geöffnete Vogelfutterhäuschen zur Verfügung. Diese laden nicht nur zum täglichen Frühstück ein, sondern auch mit dem Service können die kleinen Flieger zufrieden sein. Wann immer die leckeren Körner zur Neige gehen, werden sie wieder  - zur Freude der gefiederten Fresser - nachgeschüttet.

Schöneres Winterwetter gibt es lediglich auf Postkarten...
Schöneres Winterwetter gibt es lediglich auf Postkarten...
Ein Biergarten?
Ein Biergarten?
Gleich geht es in den Schatten...
Gleich geht es in den Schatten...

Beim Frühstück sammeln sich locker über 30 Vögel in der Hecke hinter den beiden Vogelhäuschen und überwinden von dort immer wieder die 2 Meter zu den Futterstellen, um sich einige Körner einzuverleiben und im Anschluss wieder in der Hecke zu verschwinden. Die Haus- und Feldsperlinge sind natürlich in der Überzahl. Dazwischen sind immer wieder einige Blaumeisen, Kohlmeisen, Erlenzeisige und Goldammern auszumachen.

Ok, soviel zu den Vögeln. Ich habe mich bislang ja heute noch nicht sonderlich bewegt und genau das will ich nun nachholen. In der Zwischenzeit scheint die Sonne vom azurblauen Himmel. Das Quecksilber, das für die Temperaturen zuständig ist, zeigt minus 3 Grad. 

Die Loipenski und -Stöcke liegen noch im Kofferraum, dort werden sie vermutlich auch noch den Rest des Winters verbringen. So spare ich mich den Gang in die Garage, wenn mich die Loipe ruft. Und außerdem bin ich dann mindestens 30 Sekunden schneller am Parkplatz.


Bevor die Sonne versinkt will ich mich auf den Heimweg machen...
Bevor die Sonne versinkt will ich mich auf den Heimweg machen...
Noch 3 km und noch einen halben, dann hab ich's geschafft...
Noch 3 km und noch einen halben, dann hab ich's geschafft...

Die Luft ist frisch und kalt - aber meine Lungen freuen sich und treiben mich vorwärts. Vor mir schiebt sich ein Ehepaar über die Loipe. Schon von Weitem höre ich die Stimme des Familienoberhauptes - die Stimme ist nicht die des Häuptlings - es ist die seiner Squaw. Als ich näher komme verstehe ich auch die Handlung... "Du bist so stinkfaul, den ganzen Sommer sitzt du nur auf dem Sofa... Mich wundert es nicht, dass du jetzt schlapp machst. Glaubst du, ich will jetzt schon wieder nach Hause? Da brennst du dich..."

Mein lieber Schwan, fast hätte ich noch Mitleid mit dem Kerl gehabt. Zuhause wird er vermutlich wieder im Keller verschwinden und sich selbst die Fußfesseln anlegen - das arme Schwein. Ich hoffe, dass du - geneigter Leser - ein menschenwürdigeres Leben führen darfst...



Genug Schnee geschippt - ab auf die Loipe

Gestern fiel mal wieder Schnee... vorerst genug. Morgens 1,5 Stunden Garageneinfahrt und Gehweg vom Schnee befreit (ohne Gedankenaustausch mit den Nachbarn). Nachmittags dann wieder 1,5 Stunden den Schnee von Gehsteig geschrubbt, Auto wieder fahrbereit gemacht. Diesmal aber auch mit kleineren Einzelgesprächen mit der Nachbarschaft. Die sind ja auch meist beim Schnee schippen.

Glücklicherweise schiebt der Schneepflug immer wieder die Garageneinfahrt zu... Irgendwann werde ich mit eine Schneefräse zulegen.

 

In der Zwischenzeit ist auch der neue Ofen eingetroffen. Das erste Feuer wurde vom Ofenbauer persönlich entzündet und er hat den Belastungstest völlig unbeschadet überstanden (der Ofen - nicht der Ofenbauer). 

 

Heute geht es auf die Loipe. Schon beim Frühstück werfe ich eine ganze Tagesration Kalorien ein. Ok, das Frühstück war etwas später... Teufel, wo sind meine Handschuhe, die ich immer zum Langlaufen anziehe? Ich werde sie doch nach der letzten Runde nicht aufs Autodach gelegt haben. Ich hole mir ein anderes Paar und als ich sie mit Ski und Stöcken in den Kofferraum werfe, weiß ich auch, wo die Handschuhe geblieben sind: Im Kofferraum - nass und kalt. Naja, wenigstens nicht verloren...

Der neue Ofen im Test...
Der neue Ofen im Test...

Wenn jetzt noch die Sonne scheinen würde...
Wenn jetzt noch die Sonne scheinen würde...
Ein Blick aus dem Fenster...
Ein Blick aus dem Fenster...

Ich fahre zur Loipe und muss zu meinem Leidwesen feststellen, dass diese noch gar nicht gespurt ist. So ein Käse - und ich bin heute so gut drauf. Also fahre ich weiter zum Flugplätzle bei Aufhausen. Und ich bin wieder mal begeistert: Hier ist die Loipe frisch gespurt - eine wahre Freude. Ich bleibe auf der Flugplatzrunde. Nach dem achten Mal ist Schluss. Meine Muskeln signalisieren einen drohenden Streik und das will ich denen und auch mir nicht antun.

Die Runde am Flugplätzle...
Die Runde am Flugplätzle...
Futter für die Sperrlinge ist genügend da...
Futter für die Sperrlinge ist genügend da...


Der Schnee reicht für die Loipe

Das Fell über meinem Bauch ist noch stramm gespannt - die Weihnachtsfeiertage, Silvesterparty und der Neujahrsbraten haben zweifelsohne ihre Spuren hinterlassen. Außerdem lädt mich das Sofa permanent zur Sitzprobe ein und die 4-Schanzen Tournee war auch...

Wobei zu Corona-Zeiten sich die Anzahl der Mitesser (ich meine jetzt nicht die kleinen Pickelchen) am gedeckten Tisch auf knapp Null reduzierte. Der Nachteil dabei ist, dass der leckere Sauerbraten, die Spätzle (inklusive Soße) und das Rotkraut in den Schüsseln nicht sagen können, dass für heute genug der Völlerei ist...

 

Und es lohnt ja auch nicht, die Reste wieder in den Kühlschrank zu stellen, um sie dann später mit einem unverhältnismäßig hohen Energie-Aufwand wieder auf ne angenehme Schlucktemperatur zu bringen.

Der Kleine wächst bestimmt noch...
Der Kleine wächst bestimmt noch...
Es gilt ja noch...
Es gilt ja noch...

Kurz und gut - es hat geschneit - die Langlaufski warten in der Garage auf ihren nächsten Einsatz und mein Fell über dem Bauch würde sich freuen, wenn die Fettschicht, die es zusammen halten soll, sich etwas verdünnen würde.

Voller Tatendrang und Vorfreude streife ich meine Loipenklamotten über und gehe zu meinem Auto, das seit ca. 4 Wochen im Stillstand verharrt. Tja was soll ich sagen, der Schnee auf Kühlerhaube und Dach hat sich noch nicht verflüchtigt. Ganz im Gegenteil - alles hart gefroren. So befreie ich erst mal meinen fahrbaren Untersatz von der eiskalten Hülle

Der Apfelbaum hat noch einige Blätter in das neue Jahr gerettet...
Der Apfelbaum hat noch einige Blätter in das neue Jahr gerettet...
Ob der Pflaumenbaum nächsten Jahr wieder sein Bestes gibt?
Ob der Pflaumenbaum nächsten Jahr wieder sein Bestes gibt?
Die Krippe wird immer noch gerne besichtigt...
Die Krippe wird immer noch gerne besichtigt...

Bis zum Parkplatz und somit zum Start der Loipe ist es ja nicht weit - vielleicht ein knapper Kilometer. Aber zum Laufen ist mir das heute zu weit. Immerhin habe ich mich bis vor einigen Stunden noch im Relaxmodus befunden. Es stehen schon einige Autos auf dem Parkplatz. Die Loipe ist frisch gespurt - ok - es sie könnte noch 10 cm mehr Schnee vertragen. 

Die Wettergöttin versprach für heute 2 Stunden Sonne...
Die Wettergöttin versprach für heute 2 Stunden Sonne...
Bildmitte: Der "Flughafen" Bad Ditzenbach (ohne Flugzeuge)
Bildmitte: Der "Flughafen" Bad Ditzenbach (ohne Flugzeuge)

Anfangs sind meine Schritte noch recht schwerfällig, so wie auch meine Atmung. Aber mit der Zeit geht es immer besser...


Nein, meinem Fotoapparat ist nicht die Farbe ausgegangen. Im Winter ist oftmals einfach alles schwarz-weiß. Im Sommer werde ich dann wieder versuchen, einen blauen Himmel einzufangen. An einem Schild (Rundloipe Nellingen) bleibe ich kurz stehen und ein junger Mann fragt mich, ob das ne Rundloipe ist. Da ich des Lesens mächtig bin, bejahe ich - erkläre ihm die Runde (Theoriestunde) indem ich mit meinem Loipenstock in der Gegend herum fuchtle. 

Ich bin ehrlich - ich war noch bei Tageslicht zu Hause...
Ich bin ehrlich - ich war noch bei Tageslicht zu Hause...

Eigentlich hatte ich gehofft, dass er mich nun überholt und ich dann ich Ruhe die Winterlandschaft genießen kann. Weit gefehlt, er macht keine Anstalten vor mir los zu laufen. Also nehme ich wieder Geschwindigkeit auf und - ich habe das so erwartet - spüre ich seinen Atem in meinem Nacken. 

 

Ich hätte ihm sagen sollen - und das ist beim Biken wie beim Skilanglauf so - ich mag es nicht, wenn ich von hinten mit einem Abstand von einem Meter angekeucht werde. Also bringe ich meinen Puls auf Höchstleistung - und die kann man beim Skilanglauf mal getrost in die


Tonne klopfen - aber mein Verfolger hat nun entweder das Schnaufen eingestellt oder er hat freiwillig den Abstand auf eine angemessene Entfernung eingestellt. Wieder am Parkplatz angekommen, ist auch er kurz darauf da... Ich erkläre ihm noch einmal, wie er weiterhatschen muss - er bedankt sich - und ich freue mich, dass für mich die Runde beendet ist...

Sonnige Albrundfahrt - Blaubeuren

Kaum zu glauben, ich schaue aus dem Fenster und der Himmel zeigt sich in seiner schönsten Farbe - azurblau. Das fühlt sich gut an... Ich blicke auf die Hausdächer der Siedlung, sie sind mit einer weißen Schicht überzogen. ein Blick auf das Thermometer zeigt 2 Grad. Nicht gerade üppig für meine geplante Radloutdooraktivität.

Neue Flächen werden sofort verschmiert...
Neue Flächen werden sofort verschmiert...

Heute geht es nach Blaubeuren. Auf welchem Weg ist mir noch unklar, aber ich werde schon was finden. Erst mal geht es über die neue Radbrücke über Autobahn und Eisenbahn. Es ist ja alles noch ziemlich neu und es gibt immer wieder diese Deppen, die jede neue Fläche sofort wieder mit ihren "Kunstwerken" versauen müssen. Sehr ärgerlich. Auch der der neue Bahnhalt in Merklingen wurde auch schon besprüht.

 

Ich nehme Kurs auf Laichingen, dann Suppingen. Auf einem Weg kommt mir ein Mann mit 2 Hunden entgegen.


Der kleine ist natürlich nicht angeleint und kommt rennt mir freudestrahlend? entgegen. Als ich an ihm vorbei bin, wird der große - er ist angeleint - von einem Tobsuchtsanfall heim gesucht. Er kläfft, was er kläffen kann und er hätte mich sicherlich vom Bike geholt, wenn sein Herrchen sich nicht mit aller Macht gegen sein Vorhaben gestemmt hätte. Mein Puls geht hoch - erholt sich jedoch wieder...

Es sieht aus wie im Mai...
Es sieht aus wie im Mai...
Blick auf das Rusenschloss, das so um 1080 erbaut wurde...
Blick auf das Rusenschloss, das so um 1080 erbaut wurde...

Unterhalb vom Rusenschloss befindet sich im Fels die sogenannte Große Grotte. Der Höhleneingang ist 17 auf 15 Meter und erreicht eine Tiefe von 28 m.


In Herrlingen wollte ich eigentlich über das kleine Lautertal zurückfahren. Aber da diese Strecke nur durch den Wald geht - ich denke, das sind so 10 km - ändere ich meinen Plan und nehme die steile Auffahrt nach Weidach. Von dort kann ich über die freien Flächen und kleinen Dörfer nach Nellingen zurück kehren.



Die letzten Sonnenstrahlen genießen...

Das Fohlenhaus and der Lone...
Das Fohlenhaus and der Lone...

Heute strotze ich nur so voller Kraft. Immerhin habe ich schon meine Winterreifen im Kofferraum verstaut. Das Wechseln derselben habe ich aber dann doch den Fachleuten überlassen. Damit sich die Monteure die Hände nicht dreckig machen, habe ich vorher noch meinen fahrbaren Untersatz geschrubbt.

 

Gerade steht die Sonne am Höchsten, wobei das zu dieser Jahreszeit nicht besonders hoch ist. In 5 Wochen macht sie ja schon ihre Winterwende. Bei diesem Wetter kann eine kleine Runde mit dem Bike nicht schaden.


Während ich ne kleine Pause mache, darf mein Bike die Gegend anschauen...
Während ich ne kleine Pause mache, darf mein Bike die Gegend anschauen...

Die Waldwege sind schlammig, es trocknet ja tagsüber kaum noch ab und der morgendliche Tau überzieht die Wege immer wieder mit einem neuen feuchten Belag aus kleinen Wassertröpfchen.

Das Fohlenhaus besteht aus 2 Höhlen. Die untere kleinere Höhle liegt 2,5 Meter über der Talsohle und hat eine Länge von 7,5 m. Die linke (siehe oberes Bild) Höhle hat eine Länge von 10 m. 

Das Fohlenhaus ist ein Schwammriff. Vor 20 Millionen Jahren war die Lone - nicht wie heute - ein kleines Bächlein. Sie hatte ein wesentlich größeres und höheres Flussbett. Das Wasser formte damals diese Höhlen. 


Gleich bin ich in Amstetten...
Gleich bin ich in Amstetten...


Auf ins Lonetal

14. November 2020 - und es soll ein warmer Tag werden. Der Versuch, meine Schaltung zu reparieren - der erste (leichteste) Gang bleibt bei knackigen Rampen nicht auf seinem zugeordneten Ritzel und springt vollkommen unmotiviert 4-5 Gänge tiefer. Und das zwingt mich dann - mangels ausreichender Kraft für diesen Automatikgang - zum Absteigen, wobei das laute Geratsche der Kette mir sagt, dass sie diese automatischen Sprünge zwischen den Zahnkränzen nicht prickelnd findet.

Irgendwie rätselhaft...
Irgendwie rätselhaft...

In Westerstetten am alten Bahnhof schaue ich in die Fenster. Denn hier ist ja ein Museum. Und gerade in diesem Moment steigt ein Mann aus seinem Auto und fragt uns, ob wie mal reinschauen wollen. Etwas überrascht druckse ich herum - aber er schließt die Türe auf und winkt uns herein. 

Und in der Tat - ich bin überrascht und begeistert zugleich - er zeigt uns seine Museums-Schätze aus den alten Eisenbahnzeiten. Natürlich führt er uns auch zu den Modellbahnen. 

Die Geislinger Steige?
Die Geislinger Steige?

Der 81-jährige ist noch gut bei Fuß und noch besser zu Kopf. Er erklärt uns jede Menge zu den Modellbahnen und auch zu den aus dem aktiven Bahnverkehr aussortierten Prunkstücke. Leider muss wegen Corona dieses Jahr das Museum so gut wie geschlossen bleiben, beklagt unser Führer. 

Straubmühle im Vordergrund...
Straubmühle im Vordergrund...
Der Ödenturm...
Der Ödenturm...
Westerstetten Kirche...
Westerstetten Kirche...
Bahnhof Westerstetten...
Bahnhof Westerstetten...

Wir bedanken uns für die vielen Infos und die sachkundige Führung und steigen wieder auf unsere Räder.

Radeln macht durstig...
Radeln macht durstig...
Auch den Pferdchen gefällt das sonnige Wetter...
Auch den Pferdchen gefällt das sonnige Wetter...



Teufelsloch, Hörnle, Bad Boll

Gestern war es kalt beim Biken - heute will ich nicht frieren und mach ne kleine Wanderung in der Bad Boller Ecke. Da gibt es jede Menge Wanderwege - einige kenne ich schon und werde sie nie wieder fahren, sorry schieben...

Das Gebiet um das Teufelsloch ist Naturschutzgebiet und hat mit dem Teufel eigentlich nichts zu tun. Es ist mit seinen tiefe Furchen und Schluchten ein urtümliches Schluchtensystem, in denen sich Bäche ihren Weg durch den weichen Tonlehm in Richtung Bad Boll  gegraben haben.

Unweit vom Hörnle...
Unweit vom Hörnle...

Der Teufelsklingenbach ist im oberen Bereich kaum sichtbar. Die Nordhänge sind nass, sehr nass, so dass die Pfade mehr zum Schlammrutschen geeignet sind, denn zum Biken. 


Blick in Richtung Bad Boll...
Blick in Richtung Bad Boll...
Kaum zu sehen - der Wanderweg...
Kaum zu sehen - der Wanderweg...
Eine Brücke für Dürre...
Eine Brücke für Dürre...

Über die Brücke im rechten Bild bin ich dann doch lieber nicht gelaufen - hatte Angst stecken zu bleiben..


Kleine Albrundfahrt, Wind eiskalt

Soll ich auf die Terrasse sitzen und Zeitung lesen?
Soll ich auf die Terrasse sitzen und Zeitung lesen?

Gestern habe ich mal wieder meine Frisörin besucht. Irgendwie trampeln mir meine Haare immer auf meinem Kopf herum, wenn sie zu lang geworden sind. Das setzt dann Stresshormone frei und senkt die Zugabe von Glückshormonen. Meine Haare fallen in Stirn und Augen (zumindest bis an die Brauen), kitzeln an meinen Falten und stören meine Kreise. Und schon Archimedes, der in den Jahren 287 - 212 vor Chr. lebte, sagte eines Tages zu den Römern, die ihn festnehmen wollten: Störe meine Kreise nicht.

 

Also für fast MItte November blüht es noch gigantisch...
Also für fast MItte November blüht es noch gigantisch...

Er (Archimedes) war gerade damit beschäftigt, geometrische Figuren in den Sand zu zeichnen und war in seinen Gedanken verloren, als die Römer kamen, um ihn fest zu nehmen. Und genau dieser kleine Satz: "Störe meine Kreise nicht" versetzte einen der Römer derart in Rage, dass er den armen Mann erschlug. Rauhe Sitten...

 Aρχιμήδης ὁ Συρακούσιος (diejenigen, die mal Altgriechisch gebüffelt haben, können das noch entziffern) was so viel bedeutet wie Archimedes von Syrakus, er war ein bedeutender griechischer Mathematiker und Physiker, der unter anderem Grundlagen zur Statik und Hydrostatik und das Hebelgesetz erfand.

Das finde ich nun mal richtig super - eine klare Ansage...
Das finde ich nun mal richtig super - eine klare Ansage...
Blätter ohne Ende...
Blätter ohne Ende...

Eine kleine Runde will ich trotz des Windes wagen. Meist bin ich ja zu warm angezogen - aber eben nur meist. Der Wind ist ekelhaft kalt und so meide ich freie Flächen (lässt sich leider nicht immer vermeiden). Im Laichinger Wald, nahe dem Wildschweingehege lege ich eine kleine Pause ein. So ein Laubbaum hat irgendwo zwischen 120.000 und 200.000 Blätter. Das ist schon ne ganze Menge. Und wenn man bedenkt, dass so an meinen Bikewegen jede Menge Bäume (ohne Nadeln) stehen, dann kommt doch einiges zusammen...

Ob das noch mal gut geht...
Ob das noch mal gut geht...

So ein großer Blätterbaum produziert pro Tag den Sauerstoff  für ca. 20 Personen. Deshalb bin ich ja so gerne im Wald...

Ich bin übrigens noch trocken von der kleinen Tour nach Hause gekommen...


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Bad Boll, Auendorf

Das heutige Wetter ähnelt dem von gestern. Allerdings mit einem kleinen Unterschied - wenn die Sonne hinter den Wolken verschwindet ist es deutlich kälter als gestern. Ich fahre wie gestern wieder in Richtung Bad Boll, vermeide jedoch schlammige Wege.

Wohin soll ich denn fahren?
Wohin soll ich denn fahren?
Der Weg gefällt mir besser...
Der Weg gefällt mir besser...




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Gruibingen, Aichelberg, Gosbach

Ein Novembertag wie im Bilderbuch - nicht überall auf der schwäbischen Alb - aber in Nellingen und das ist gut so. Schnell noch den hinteren Bremsbelag gewechselt und dann geht's los. 

Im Hintergrund Bad Boll...
Im Hintergrund Bad Boll...

Naja, so schnell war den Bremsbelag dann doch nicht gewechselt. Und das ist mir doch jetzt schon öfters aufgefallen: Raus gehen die Teile ruckizucki. Aber bis ich die neuen Beläge wieder in diesem schmalen Gehäuse habe... das ist ne ganz schöne Fummelei...

 

Heute geht es in Richtung Aichelberg. An diesem Berg klebt das Dorf Aichelberg (eigentlich erstreckt sich das Dorf entlang von 2 Bergen: dem Turmberg und dem Aichelberg)) mit seinen 1360 Einwohnern. Als die (alte) Autobahn gebaut wurde, das war so im Jahre 1951, wurden jede Menge Fossilien entdeckt.


Der Albaufstieg der Autobahn (A8) ist 16 km lang und erstreckt sich von Aichelberg bis Hohenstadt. Hierbei überwindet die Autobahn einen Höhenunterschied von ca. 380 m. Im Jahre 1974 fuhren auf diesem Streckenabschnitt ca. 31.500 Fahrzeuge pro Tag, 5 Jahre später waren es 43.500 und weitere 10 Jahre später 50.000, wobei es Spitzenbelastungen bis zu 75.000 Fahrzeugen pro Tag gab. 

Leider sieht man nicht, was unter dem Laub so alles versteckt ist...
Leider sieht man nicht, was unter dem Laub so alles versteckt ist...

In Aichelberg angekommen, geht es über eine Grünbrücke auf die andere Seite der Autobahn. Weitgehend im Wald geht es wieder zurück nach Gruibingen, das zwischenzeitlich von der untergehenden Sonne nicht mehr erreicht wird. Dementsprechend fühlt sich auch die Temperatur an - kühl. Oben auf der Alb war dann die Welt wieder in Ordnung. Die letzten Sonnenstrahlen wärmen meinen Rücken...

Plattfuß? - Da hilft man doch gerne...
Plattfuß? - Da hilft man doch gerne...



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Relaxfahrt Laichingen

Ich spüre meine Beinchen noch... von der gestrigen Wanderung. Deshalb bin ich heute nur nur gut für eine kleine stressfreie Radlausfahrt. Die Sonne blickt auf die schwäbische Alb herunter und vor dem Haus herrschen fast sommerliche Temperaturen. 

 

Vermutlich bin ich wieder mal zu warm angezogen, aber lieber schön warm geschwitzt als kalt erfroren. Wir halten uns an saubere Wege, kommen nach Laichingen zur Tiefenhöhle, wo sich sonst die Mütter und Väter mit ihren Kindern auf dem Spielplatz tummeln. Heute ist jedoch gähnende Leere angesagt - es sind eben Corona-Zeiten. 

Noch hat der Herbst nicht alle Blätter geraubt...
Noch hat der Herbst nicht alle Blätter geraubt...

Vorne links gibt es Hagebutten...
Vorne links gibt es Hagebutten...

Die Tiefenhöhle ist natürlich geschlossen - wie auch die kleine Gaststätte mit herrlichem Biergarten - leider. Wobei die Höhle im Winter immer geschlossen ist, da jede Menge Fledermäuse in dieser Jahreszeit nicht gestört werden wollen.

 

Die Tiefenhöhle wurde im Jahre 1892 - das ist knapp 130 Jahre her - von Johann Georg Mack entdeckt. 14 Jahre später erreichte eine 12-köpfigen Gruppe den tiefsten Punkt der Höhle, einen See in 80 m Tiefe. Die Tiefenhöhle ist eine Schachthöhle, die zur Schauhöhle  


ausgebaut wurde und somit in Deutschland einzigartig ist. Die Höhle hat eine Gesamtlänge von ca. 1.300 m (80m tief) und kann auf eine Länge von 350 m und bis auf eine Tiefe von 55 m besichtigt werden. 

Durch Färbeversuche wurde festgestellt, dass die Laichinger Tiefenhöhle mit dem Blautopf in Blaubeuren verbunden ist. Das Wasser benötigt ca. 36 Stunden, um die Strecke von der Tiefenhöhle bis zum Blautopf zurück zu legen, Luftlinie sind das ca. 15 km. 

 

Falls du mal in die Tiefenhöhle einsteigen willst, dann solltest du stabile Schuhe im Rucksack haben, ebenso ein Kittel, der dich bei den konstant 8 Grad auf deiner gewohnten Körpertemperatur hält. Darüber hinaus sind die Eisentreppen, die in die Tiefe führen sehr steil...

Auf dem Bild ist der Machtolsheimer Wasserturm zu sehen - im Hintergrund...
Auf dem Bild ist der Machtolsheimer Wasserturm zu sehen - im Hintergrund...


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Albwanderung Auendorf

Nellingen im Nebel...
Nellingen im Nebel...

Dichte Nebelschwaden liegen noch über der Siedlung. Also werden wir noch etwas warten... Radeln steht heute nicht auf dem Programm. Ich muss meine Beine mal wieder auf dem Boden und nicht auf den Pedalen bewegen. Außerdem stehen meine Wanderschuhe schon eine Woche im Gang und sind traurig, dass sie nicht wieder zum Einsatz kommen. 

 

Ich würde mal gerne wieder nach Auendorf wandern. Auendorf ist ja - zumindest auf der Schwäbischen Alb - als Hersteller von Hagebuttenmark  bekannt.


Ein Geisterhaus???
Ein Geisterhaus???
Rund ums Haus verstecken sich Geister...
Rund ums Haus verstecken sich Geister...
Die Spinnenfäden sind echt - oder doch nicht?...
Die Spinnenfäden sind echt - oder doch nicht?...

Aber erst geht es mit dem Auto nach Bad Ditzenbach. Wir ziehen unsere Wanderschuh an und nach 100 m geht es bergauf. Nicht lange und wir sind auf einem schönen Panoramaweg, der - jetzt da die Bäume ihr Blätterkleid beinahe komplett ausgezogen haben - uns nach Auendorf bringt. Auendorf hat ca. 570 Einwohner und das Dorf hieß früher "Ganslosen".


Im Jahre 1137 wurde Ganslosen erstmals urkundlich erwähnt. In einer Schenkung wurden die Kirche und 6 Höfe aufgeführt. Da Ganslosen zu den sogenannten Narrenorten zählte - der berühmteste ist wohl Schilda - wurde es 1849 auf Wunsch der Bewohner in Auendorf umbenannt.

Die Bäume haben weitgehend ihr Blätterkleid verloren...
Die Bäume haben weitgehend ihr Blätterkleid verloren...
...und mit einer dicken Laubschicht bedeckt...
...und mit einer dicken Laubschicht bedeckt...
Teilweise sind die Wege sehr schmal...
Teilweise sind die Wege sehr schmal...
Da vorne ist Auendorf - ich könnte eine Stärkung brauchen - jedoch sind ja coronabedingt alle Kneipen zu...
Da vorne ist Auendorf - ich könnte eine Stärkung brauchen - jedoch sind ja coronabedingt alle Kneipen zu...

Beachte doch bitte im Bild oben rechts die Silberdistel im Blätterbett. Sie fühlt sich sichtlich wohl.

 

Ich will noch einmal auf Auendorf zurück kommen. Das Dorf ist bekannt für das Hägenmark, das hier im Kaltverfahren hergestellt wird. Hägenmark ist eine Marmelade, die aus Hagebuttenmark hergestellt wird. Hagebutten sind reich an Vitamin C: 100 Gramm enthalten 426 mg Vitamin C. Betrachtet man eine Zitrone, so liegt diese bei einem Vitamin C Gehalt von 53 mg (und die ist noch sauer ohne Ende). 

Auf dem Jubiläumsweg...
Auf dem Jubiläumsweg...
Sehr empfehlenswert...
Sehr empfehlenswert...

Im Hägemarkdorf Auendorf wurde vor einigen Jahren ein "Gansloser-Streiche-Pfad" hergerichtet und ausgewiesen, der von alten Geschichten erzählt in denen die Bewohner des Dörfchens meist nicht als Leuchten ausgezeichnet wurden... Da gibt es nicht nur die Geschichte eines schlauen Gemüsehändlers, der dem damaligen Bürgermeister einen Kürbis als wertvolles Esels-Ei aus Honolulu verkauft wurde... auch erzählt man die Story von dem starken Dorfbullen (nein, das bin nicht ich), der auserwählt wurde, das Gras vom Kirchturmsims zu fressen. Das Problem "wie kommt der Dorfbulle auf die Kirche" wurde durch ein Seil gelöst, das dem Bullen um den Hals gelegt wurde. Mit einem Seilzug wurde er (der Bulle) auf den Kirchturm gehievt - leider war er im Anschluss nicht mehr in der Lage zu Kauen - seine Kragenweite stand auf Null.

Vermutlich gibt es heute noch Pilzsuppe...
Vermutlich gibt es heute noch Pilzsuppe...
Wir müssen noch auf die andere Seite des Tales (...mit dem Auto...)...
Wir müssen noch auf die andere Seite des Tales (...mit dem Auto...)...

Übrigens kann man in Auendorf getrost das Handy in der Tasche lassen, Mobilfunkempfang ist nur sehr eingeschränkt möglich.


Die Orgel, die heute die Auendorfer Kirche ziert, wurde 1752 erbaut. Dies ist die älteste Orgel im Raum Göppingen und wurde von den Auendorfern im Jahre 1834 von der Gemeinde Notzingen abgekauft.

Im Jahre 1971 wurden an Weihnachten die ersten Fernsehbilder über eine Gemeinschaftsantenne übertragen. 6 Programme waren damals das höchste der Gefühle.


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Lonetal, Neenstetten, Sinabronn

Alter Bahnhof Westerstetten...
Alter Bahnhof Westerstetten...

Meine Fahrradgarage steht - es fehlt lediglich noch ein Brett und ein anständiges Schloss oder ein Riegel, der potentielle Diebe auf Abstand hält. Werde auch noch eine kräftige Alarmanlage installieren. Mir klaut man nur einmal ein Bike...

 

Das fehlende Brett wird auch heute noch fehlen, da ich unbedingt mein Bike bewegen muss. Der Wettermann verkündet einen trockenen Tag. Da die Waldwege sicherlich noch nass und schlammig sind und ich mein Bike nicht gleich wieder einsauen will, nehme ich mir heute schöne Wege vor.


Der alte Bahnhof in Westerstetten liegt einsam am Ortsanfang des 2.200 Einwohner zählenden Dorfes, das auf einer lehmbedeckten Hochfläche in ca. 600 m Höhe liegt. Im alten Bahnhof von Westerstetten ist heute ein kleines Museum der Eisenbahnfreunde untergebracht. Schon im Jahre 75 gab es hier eine Römerstraße nach Heidenheim. 

Im Lonetal sind Schafe heute eher selten geworden...
Im Lonetal sind Schafe heute eher selten geworden...
Um die Richtung zu wechseln muss ich einen Wanderpfad benutzen...
Um die Richtung zu wechseln muss ich einen Wanderpfad benutzen...

In Westerstetten bin ich auch schon falsch abgebogen - bin dann in einem großen Steinbruch gelandet in dem Weißjurakalke abgebaut werden. In der Gegend gibt es viele Ortschaften, die auf "-stetten" oder "-stadt" enden, oder auf "-ingen". Die Endung "-ingen" verweist auf alemannischen Ursprung - wie beispielsweise Tomerdingen oder Niederstotzingen. Die Endungen "-stetten" oder "-stadt" dagegen rühren meist lediglich auf eine frühere unbewohnte Stätte hin, eine Tränke oder ein Weidegebiet.

Das linke Geländer musste ich abmontieren - Lenker zu breit ;-)
Das linke Geländer musste ich abmontieren - Lenker zu breit ;-)
Heute gibt es viele weiche und raschelnde Blätterteppiche...
Heute gibt es viele weiche und raschelnde Blätterteppiche...

Von Neenstetten nach Weidenstetten verlässt mich mein Orientierungssinn, nein besser gesagt mein Navi. Es möchte mich immer in Wege schicken, die mir einfach zu schlammig sind. Bis ich wieder in der richtigen spur bin, dauert es etwas...

Das sieht böse aus... und ich habe noch knapp  20 km...
Das sieht böse aus... und ich habe noch knapp 20 km...


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Geislingen, Süssen, Bad Boll, Gruibingen

Jede Menge Laub - kurz vor Schlat...
Jede Menge Laub - kurz vor Schlat...

Seit Tagen schon sagt die Wettertante für heute einen richtig warmen Tag voraus. Und tatsächlich, schon beim Frühstück zeigt das Quecksilber 12 Grad. Die Siedlungsstraßen sind jedoch noch nass, so dass wir erst kurz nach 12 Uhr - in der Zwischenzeit ist es weitgehend abgetrocknet - auf die Räder springen.

 

Erst fahren wir nach Geislingen, um dann auf dem Radweg in Richtung Göppingen zu radeln. Die Waldwege meiden wir, die sind mir einfach noch zu schlammig.


In Schlat müssen wir ein Stück auf der Hauptstraße bleiben, bevor wir den Radweg nach Bad Boll nehmen. Schlat hat ca. 1.700 Einwohner und wurde vom lieben Gott mit Obst gesegnet. Je nach Jahreszeit können hier in zahlreichen Hofläden Mirabellen, Zwetschgen, Äpfel, Birnen und natürlich die leckeren tiefroten Kirschen erstanden werden. Nicht zu vergessen wären Honig, Apfelsaft und natürlich Kartoffeln.

Erstmalig erwähnt wurde "Schlatta" 1139 erwähnt. In einem Acker bei Schlat wurden 4 Gräber gefunden, die wohl aus der Zeit 800 - 450 v. Chr. stammen. In einem der Gräber wurden auch Beigaben wie ein Schwert und andere Waffenteile gefunden. 

 

Über Bad Boll bewegen wir unsere Bikes dann knackig  hoch nach Gruibingen. Von dort ging es über Gosbach weiter hoch auf die Alb. In der Grünplatzkurve stand ein Rennradler mit nacktem Oberkörper, der vermutlich sein Zwiebelschalenprinzip nochmals überdachte...

So wie der im obigen Bild fühle ich mich heute - Bullenstark...
So wie der im obigen Bild fühle ich mich heute - Bullenstark...



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Löwenpfad - Die Stauferrunde

Gestern habe ich mein Bike bewegt - nun steht es ausgelaugt aber zufrieden im Hausgang. Die Umstellung auf die Winterzeit bescherte uns ja eine Stunde mehr Schlaf. Und - was sich in meinen Gehirnwindungen wirklich festgesetzt hat - es wird heute ein sehr schöner Oktoberspätsommersonntag.

 

Nachdem nun mein Bike so zufrieden in der Ecke steht, will ich es auch nicht stören. So ist heute also eine Wanderung angesagt. Da in unserer Gegend die sogenannten "Löwenpfade" in aller Munde sind, wollen wir mal einen davon mit den Füßen treten...

Blick auf Maitis - unser Start in den Löwenpfad "Die Staufer-Runde"...
Blick auf Maitis - unser Start in den Löwenpfad "Die Staufer-Runde"...

Wir starten in Maitis - ein kleines Dörfchen mit ca. 700 Einwohnern am äußersten Nordostzipfel von Göppingen. Von hier aus geht es hinauf zur Burg Hohenstaufen, die um 1070 von Friedrich I erbaut wurde. So genau legt sich hier die Tante Google jedoch nicht fest.

Auf der Hochfläche der Burg Hohenstaufen...
Auf der Hochfläche der Burg Hohenstaufen...
Ein Blick hinab ins Tal...
Ein Blick hinab ins Tal...

Nahe der Burg sehe ich Rauchschwaden empor steigen. Irgendwie riecht es auch nach... naja... genau... nach Grill und Würstchen. Ich bin begeistert - hole für Anne und mich die gegrillten Teile (mit Maske), die wir dann mit Hunger und Genuss (ohne Maske) verspeisen.

Wir sind nicht alleine...
Wir sind nicht alleine...
Der Fußweg bergab nach Hohenstaufen...
Der Fußweg bergab nach Hohenstaufen...

Ok, 8,40 Euro sind für 2 Würstchen nicht gerade ein Schnäppchen, aber sie sind wirklich lecker - besonders die Semmel. Kaum ist der letzte Bissen im Magen, geht es wieder runter ins Dörfchen Hohenstaufen, in dem knapp 1.100 Einwohner beheimatet sind. Im Jahre 1206 wurde es erstmalig erwähnt, war jedoch vermutlich schon viel früher besiedelt.

In Hohenstaufen angekommen...
In Hohenstaufen angekommen...
...geht es in Richtung Spielberg...
...geht es in Richtung Spielberg...

Das Geschlecht der Staufer war im Mittelalter weder zu übersehen noch zu überhören: Vom 11. bis zum 13. Jahrhundert brachte es mehrere schwäbische Herzöge, Könige und Kaiser hervor. Die bekanntesten sind  vermutlich Kaiser Barbarossa und sein Enkel Friedrich II. Sie herrschten immerhin über ein Gebiet, das vom heutigen südlichen Dänemark bis nach Sizilien reichte. 

Der Stammvater der Staufer war ebenfalls ein Friedrich - der von Büren, der das Wäscherschloss erbaute. Dies ist eigentlich die Wiege der Staufer. Dieser Friedrich hatte das Glück, eine Frau aus dem Elsaß zu ehelichen. die Kohle (gemeint ist Geld) ohne Ende hatte. Mit diesem Geld hatte er die Möglichkeit, die Burg Hohenstaufen zu errichten. 

Ein herrlicher Ausblick...
Ein herrlicher Ausblick...
Anne übt sich im Kartenlesen...
Anne übt sich im Kartenlesen...

Der rote Bart war Kaiser Barbarossas Markenzeichen. Er war einer der größten deutsch-römischen Kaiser des Mittelalters. 1190 ertrank der Kaiser in einem italienischen Fluss bei einem seiner Kreuzzüge. Zu diesem Zeitpunkt war er bereits über 60 Jahre alt, was in diesen Zeiten ein wahrhaft biblisches Alter war. Wo sein Leichnam des Kaisers begraben ist, darüber schweigt sich die Geschichte aus. 

An diesem Felsen lernen Kinder klettern... natürlich unter Aufsicht...
An diesem Felsen lernen Kinder klettern... natürlich unter Aufsicht...
Im HIntergrund der Rechberg (der 2. der drei Kaiserberge)...
Im HIntergrund der Rechberg (der 2. der drei Kaiserberge)...

Über Wäschenbeuren wandern wir zum Wäscherschloss (die Wiege der Staufer). Leider war das Museum geschlossen...

Das Wäscherschloss...
Das Wäscherschloss...

Erbaut wurde das gut erhaltene Wäscherschloss in den Jahren 1220 - 1250. Es ist ein Paradebeispiel einer Stauferburg. 

Säule beim Wäscherschloss...
Säule beim Wäscherschloss...

Bin zu unserem Startplatz in Maitis sind es nur noch ca. 1,5 km. Die Pfade durch das tief gelegene Beutenbachtal sind ein willkommenes Highlight zum Abschluss dieser schönen Wanderung.

Nahe Beutenbachtal...
Nahe Beutenbachtal...

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3 x Gosbach

Heute Nacht wird wieder auf die Winterzeit umgestellt. So hätte ich - sollte ich mich heute verfahren - eine Stunde mehr Zeit, um wieder in mein zuhause zu finden. Die Sommerzeit wurde - und das ist relativ unbekannt - erstmalig am 30 April 1916 im Deutschen Reich und in Österreich-Ungarn eingeführt. Man versprach sich dadurch Energieeinsparungen bei der Beleuchtung. Kurze Zeit später führten weitere europäische Länder die Sommerzeit ein - auch die Kriegskontrahenten Frankreich und Großbritannien.

1919 wurde die Sommerzeit in Deutschland wieder angeschafft. Die Briten behielten diese Zeitumstellung bis heute.  

Die Gosbacher Stoig im herbstlichen Schlechtwetterkleid...
Die Gosbacher Stoig im herbstlichen Schlechtwetterkleid...
In der 3. Runde wird das Wetter wieder freundlicher...
In der 3. Runde wird das Wetter wieder freundlicher...

Im 2. Weltkrieg wurde noch einmal eine Sommerzeit eingeführt, später jedoch wieder abgeschafft. 

1980 führte Deutschland wieder - Auslöser war wohl die Ölpreiskrise 1973 - die Sommerzeit ein (4 Jahre nachdem in Frankreich wieder Sommerzeit galt). Die zögerliche Entscheidung lag wohl an der damaligen DDR, die sich lange nicht zu dem Thema äußerte. Soweit so gut - die heutige Nacht hat also ne Stunde mehr - toll... 

Langsam verschwinden die Wolken...
Langsam verschwinden die Wolken...
Typisch Alb... einer meckert immer...
Typisch Alb... einer meckert immer...

Da sich das Wetter weder für Regen noch für Sonne entscheiden kann, beschließe ich einige Gosbachrunden zu fahren. Der Rückweg dauert im schlimmsten Fall - das wäre ein Regenguss - ne gute Stunde und das kann ich noch verkraften. 

Meine letzten Touren...

In dieser Woche...



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Rampenrunde, Hexensattel, Oberböhringen

Laut Wetterbericht ist heute der wärmste Tag, das Thermometer zeigt schon beim Frühstück 10 Grad auf der Terrasse. Naja, das sind dann im freien Feld noch 7 Grad. Meine Beinchen hatten gestern einen Ruhetag und sie sind heute voller Tatendrang. 

Ich überlege kurz, welche Tour ich meinen Beinchen bieten könnte und stelle fest, dass ich schon lange nicht mehr über den Augstberg gefahren bin. Also nix wie rein in die Klamotten und rauf aufs Bike. Ich sitze schon - stelle aber nach den ersten 3 Umdrehungen fest, dass meine wärmenden Überschuhe sich nicht an meinen Füßen befinden.

Richtung Augstberg... Fast bin ich oben...
Richtung Augstberg... Fast bin ich oben...

Oh Gott - wo hat der Kerl nur seinen Oberkörper gelassen...
Oh Gott - wo hat der Kerl nur seinen Oberkörper gelassen...
Hier blüht es noch üppig...
Hier blüht es noch üppig...

Also zurück, rein ins Haus, rein in die Überschuhe und dann rein in die Pedale. Kurz vor der Abfahrt runter nach Gosbach zeigt sich die Sonne mit aller Macht. Ich überlege schon, ob ich denn meine Jacke ausziehen soll, warte jedoch bis nach der Abfahrt - und das ist gut so. Denn die Sonne hatte wohl nur für 10 Minuten Ausgang...

Herbst - wie raschelt es doch so herrlich auf dem Blätterweg...
Herbst - wie raschelt es doch so herrlich auf dem Blätterweg...

Über den Augstberg war es ruhig. Dann hinter Auendorf, oben auf dem Parkplatz war wohl ne Hundeausstellung. Da ich nicht weiß, ob da alle mir hold gesonnen sind, fahre ich gleich weiter in Richtung Deggingen. Ein tonnenschwer beladener Holzlaster hat seine Spuren in der Landschaft hinterlassen - muss das denn sein? Weiter geht es über den Hexensattel und Oberböhringen nach Geislingen. Und schon schon bin ich wieder (fast) zu Hause.

Gleich bin ich in Geislingen...
Gleich bin ich in Geislingen...



Lonetal, Börslingen, Altheim

Wetterbedingt war gestern mal wieder ein Ruhetag angesagt - horizontal. Und nun bin ich ausgeschlafen und voller Tatendrang. Das Wetter haut mich zwar jetzt noch nicht vom Hocker, aber gerade hat ein heller Sonnenstrahl den Esstisch, an dem ich mich gerade befinde, erreicht.

Die Erde am Straßenrand ist noch nass - also werde ich mich mehr auf trockenen und schlammfreien Wegen aufhalten. Ich beschließe, eine Runde im Lonetal zu drehen. Es ist kühl - wobei mich das jetzt nicht sonderlich überrascht - die Quecksilbersäule steht auf 6 Grad...

Es wird Herbst im Lonetal...
Es wird Herbst im Lonetal...

Im Gegensatz zu Schönwettertagen sind nur wenige Wanderer im Lonetal unterwegs. Und bislang ist mir auch noch kein Biker entgegen gekommen...

Soll ich jetzt links oder rechts?
Soll ich jetzt links oder rechts?

Kurz vor Börslingen verlasse ich das Lonetal. Ein kleiner Anstieg führt ins 180 Einwohner zählende Dorf, das zu den kleinsten selbständigen Gemeinden in Baden Württemberg zählt. Im Herbst 2011 wurde mit Grabungen auf der Gemarkung Börslingen mit Ausgrabungen begonnen, bei denen tausende alte Steingeräte ans Tageslicht gebracht wurden.

Bei Börslingen wurden viele Hornsteine gefunden, aus denen die prähistorischen Menschen (vor ca. 40.000 Jahren) Werkzeuge und Waffenspitzen herstellten. Damit ist diese Gegend der Schwäbische Alb eine der ältesten Fundstellen der Menschheitsgeschichte.




Dunkle Wolken, Regen satt...

2 Tage wetterbedingtes Sofadrücken muss reichen. Ich schaue nur kurz aus dem Fenster und sehe, dass die Straße vor der Küche nahezu wieder trocken geföhnt ist. Da ich mich auf jeden Fall etwas bewegen will, vermeide ich den Blickkontakt mit dem Himmel.

Es nieselt ganz leicht - was ich erst mal ignoriere...
Es nieselt ganz leicht - was ich erst mal ignoriere...
...und die Wolken werden nicht weniger...
...und die Wolken werden nicht weniger...

Da die Waldwege vor Wasser und Dreck nur so triefen, bleibe ich auf schöneren Radwegen. Über Merklingen und Machtolsheim komme ich nach Laichingen. Ich komme an einem Getränkehandel vorbei und muss feststellen, dass ich einen falschen Abzweig genommen habe. Vor einem Weidezaun ist Ende - ich drehe und fahre wieder Wege, die ich kenne.

Klatschnass und dreckig...
Klatschnass und dreckig...

Ich bin noch guter Dinge... aus den Wolken kommen nur ganz wenige Tropfen und ich bin überzeugt, dass ich auch wieder trocken nach Hause komme. Ich hätte noch 12 km gehabt. Doch es hat nicht sollen sein.

 

Kurz vor einer Autobahnunterführung kommt der Guss von oben, heftig... In der Unterführung ziehe ich meine Regenjacke an. Meine Beinlinge sind schon gut eingeweicht... Ich trete weiter. Meine Brille beschwert sich über ihr geringes Blickfeld - durch die vielen Dreckspritzer kann sie mir nicht mehr die notwendige


freie Sicht in meine Fahrtrichtung zur Verfügung stellen. Ich setze meine behandschuhten Zeigefinger als Scheibenwischer ein - es funktioniert - zumindest teilweise.

Will mich diese Wolke noch überrollen?
Will mich diese Wolke noch überrollen?
Und schon kommt die Sonne wieder...
Und schon kommt die Sonne wieder...

Ich denke, dass ich die letzten 2 Jahre nicht mehr so dreckig nach Hause gekommen bin wie heute. Ich schiebe mein Rad gleich auf die Terrasse, ziehe Schuhe, Beinlinge und alles andere aus, was dreckig ist. Der geneigte Leser kann nur vermuten, wie ich von der Terrasse unter die Dusche geschlichen bin...

Für die Reinigung meiner ganzen Klamotten und meiner selbst benötigte der große Zeiger auf der Uhr eine komplette Umdrehung...



Türkheim, Kahlenstein, Ostlandkreuz, Türkheim

Es ist 9:30 Uhr und es hat aufgehört zu regnen. Ich will noch meine Wanderschuhe auf Vordermann bringen und dann ne Albtraufwanderung unternehmen.

Eine Schafherde schlägt sich in die Büsche...
Eine Schafherde schlägt sich in die Büsche...

Ich fahre dem Auto nach Türkheim an den Albtrauf. Allerdings stehen auf dem kleinen Parkplatz schon 4 Fahrzeuge so dass ich mich mit meinem fahrbaren Untersatz dicht an den Abgrund quetschen muss.

 

Ich nehme gleich den Abstieg nach Bad Überkingen. Noch nicht ganz unten angekommen, dringen laute Kinderstimmen an mein Ohr. Dazwischen immer wieder die Määhh-Rufe von Schafen. Dann bekomme ich sie auch vor die Augen - die Schafe und die Kinder. Der Kindergarten von - vermutlich - Bad Überkingen sorgen für die unüberhörbaren Hintergrundgeräusche.


Ich nehme den Weg rechts hoch...
Ich nehme den Weg rechts hoch...
Löchrig wie ein Schweizer Käse - der Kahlenstein
Löchrig wie ein Schweizer Käse - der Kahlenstein

Nach den Schafen geht es erst mal den Panoramaweg entlang, beim nächsten Abzweig gibt es 2 Möglichkeiten: Entweder links halten und schön entspannt in Richtung Geislingen schlappen oder rechts hoch zum Kahlenstein. Ich nehme rechts hoch... das steigert die Körpertemperatur und die Poren öffnen sich, um das überflüssige Wasser an die Funktionsunterwäsche weiter zu geben.

Auf dem Filstalgucker...
Auf dem Filstalgucker...

Der Kahlenstein ist 675 m hoch und der Felsen selbst ist 25 m hoch. Manchmal sind hier auch Kletterer zu beobachten. Der Eingang zur Kahlensteinhöhle ist ca. 15 m unter der Traufkante. Erstmals erwähnt wurde die Höhle 1791. Die Höhle hat heute eine Länge von ca. 150 m, wobei der Eingang jedoch durch ein Stahltor verschlossen ist. 

 

Diverse Fledermausarten wie beispielsweise die Wasserfledermaus, das große Mausohr oder auch die Bartfledermaus haben sich in der Höhle eingemietet.


Der Ausblick vom Kahlenstein ist echt traumhaft...
Der Ausblick vom Kahlenstein ist echt traumhaft...
Das Ostlandkreuz oberhalb von Geislingen...
Das Ostlandkreuz oberhalb von Geislingen...

Ich bleibe auf der Höhe und wandere weiter bis zum Ostlandkreuz (Vertriebenendenkmal). Es wurde 1950 von der Landsmannschaft der Südmährer zum Gedanken an die Vertriebenen und toten des 2. Weltkriegs erbaut. Mit 22,7 m Höhe ist es das größte seiner Art. Würde sich das Kreuz auf eine Waage stellen, dann würde der Zeiger bei 8,5 Tonnen zur Ruhe kommen. Der obere Querbalken misst 7,5 m.

Fast hätte sie mich gestochen...
Fast hätte sie mich gestochen...

Direkt hinter dem Ostlandkreuz lasse ich mich nach Geislingen runter rollen - um wenig später auf dem wild romatisch verwachsenen Wanderweg parallel zur Hauptstraße wieder auf die Albhöhe zu gelangen.

Der Kanaldeckelweg...
Der Kanaldeckelweg...
S'Brünnele in Türkheim...
S'Brünnele in Türkheim...

In Türkheim wieder angekommen, laufe ich noch schnell zum Brünnele. Übrigens ist Türkhein eine der ältesten Siedlungen der Gegend (ca. 3-5 JH). In alten Schriftstücken aus den Jahren 1786 und 1842 ist zu lesen, dass das Wasser - das übrigens nie versiegt - aus 3 schmalen Felsspalten rieselt und für die damalige Bevölkerung überlebenswichtig war. Als Türkheim 1881 an die Albwasserversorgung angeschlossen wurde, verlor das Brünnele an Bedeutung. 

 

Das Türkheimer Brünnele ist auch eine geologische Seltenheit: Quellen, die direkt unter dem Albtrauf zu Tage treten, sind äußerst rar. 



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Ziegelhütte, Ödenturm

Eigentlich wollte ich den Zug fotografieren - aber er hat sich geduckt...
Eigentlich wollte ich den Zug fotografieren - aber er hat sich geduckt...

Föhn ist angesagt. Ich will mal hoffen, dass er auf dem Weg von den Alpen bis auf die schwäbische Alb nicht verhungert. Vormittags sieht es noch ganz danach aus. Jedoch - das Mittagessen ist kaum im Magen angekommen, da verschwinden die Wolken und auch die Temperaturen werden wieder erträglich.

 

Start ist die Ziegelhütte, eigentlich viel zu schade um an ihr vorüber zu gehen. Aber es ist noch viel zu früh. An meinen Schuhen klebt kein Bike - lediglich meine Wanderschlappen fühle ich unter meinen Socken.


Rechts der Albaufstieg der Bahn, links daneben die Bundesstraße...
Rechts der Albaufstieg der Bahn, links daneben die Bundesstraße...
...teilweise karg und schattig...
...teilweise karg und schattig...

Der Bau der Geislinger Steige war ja nicht immer einfach. Vielfach mussten Felsen, die im Weg standen mit etwas Dynamit verkleinert werden. Der Mühltalfelsen oder "General" wie er auch genannt wurde (von dem die obigen Bilder gemacht wurden) war eine Herausforderung. Am 14.09.1847 wurde bekannt, dass der General gesprengt werden sollte. Viele Schaulustige versammelten sich weiter oben bei der Ziegelhütte und wollten dem General die letzte Ehre erweisen.

 

Blick Richtung Geislingen...
Blick Richtung Geislingen...
Manchmal ist die Aussicht fast gespenstisch...
Manchmal ist die Aussicht fast gespenstisch...

Der General wurde mit einer weißen Fahne geschmückt und die Zuschauer wurden auf die andere Talseite geschickt, bevor die Lunte gezündet wurde. Im Zeitlupentempo ging der Felsen, der seit Jahrtausenden den Eingang zur Geislinger Steige bewachte, dann unter lautem Getöse in die Knie. Damals ein großer Triumph der Technik. Für die Sprengung mussten von Hand Bohrungen in den Fels getrieben werden, die 75 kg Sprengstoff aufnehmen mussten...

Der Wanderweg wechselt von breit auf schmal...
Der Wanderweg wechselt von breit auf schmal...

Der Ödenturm wurde im Jahre 1420 erbaut und diente dem Schutz der Burg Helfenstein (Bild untern). Die Grundmauer sind 2,5 m stark und die Höhe des Turms liegt bei 33,3 Metern. Der ursprüngliche Eingang war ca. 9 m über dem Boden und man konnte ihn nur mit Hilfe einer Leiter erreichen. 

Bis heute brannte der Turm durch Blitzeinschläge 5 mal aus und im Jahre 1669 wurde sogar ein Wächter durch Blitzschlag getötet.

Der Ödenturm ob Geislingen...
Der Ödenturm ob Geislingen...

Blick auf Burg Helfenstein...
Blick auf Burg Helfenstein...
Blick von der Aussichtsplattform beim Ödenturm...
Blick von der Aussichtsplattform beim Ödenturm...

Beim Rückweg hatte ich dann noch einen "Verlaufer". Irgendwie war meine Weg-Variante vollkommen mit Büschen zugewachsen, so dass wir eine kleine Extrarunde einlegen mussten... Bis auf die Tatsache, dass wir dann kein Mund-Nasen-Schutz dabei hatten und deshalb die Einkehr in der Ziegelhütte auf unbestimmte Zeit verschoben werden musste, verlief alles nach Plan.


Münsingen, Heutal, Schelklingen, Blaubeuren

Heute will ich mal wieder durchs Biosphärengebiet, das ist der ehemalige Truppenübungsplatz, radeln. Da bin ich weitab von Verkehr, Trubel und Lärm.

Der ehemaliger Truppenübungsplatz wurde seit 2006 für die breite Öffentlichkeit geöffnet. Ca 35 km, größtenteils asphaltiert, können mit dem Rad befahren werden. Wandern ist natürlich auch erlaubt. Aufgrund der Munitionsbelastung aus vergangenen Zeiten und aus Gründen des Naturschutzes dürfen die ausgewiesenen Wege nicht verlassen werden.

Durch die militärische Nutzung blieb das Gebiet von Siedlungen, Straßenbau, Flurbereinigung und 

Eine große Herde Schafe im ehemaligen Truppenübungspatz...
Eine große Herde Schafe im ehemaligen Truppenübungspatz...

intensiver wirtschaftlicher Nutzung weitgehend verschont. Meist sind einige Schafherden in den sanften Hügeln zu sehen. Vier Beobachtungstürme mit einer Höhe bis zu 42 m sind über das Gebiet verteilt und bieten eine gigantische Sicht über das Biosphärengebiet. Über diesen Link blickst du vom Turm Heroldstatt.

Mein Bike hat ne kleine Pause verdient...
Mein Bike hat ne kleine Pause verdient...
Der Bahnhof Mehrstetten... Der alte Bahnhof wird privat genutzt.
Der Bahnhof Mehrstetten... Der alte Bahnhof wird privat genutzt.

In Münsingen finde ich nicht gleich den richtigen Weg ins Heutal. Nach einer nutzlosen Schleife bin ich dann wieder auf dem richtigen Pfad. Entlang der Bahnlinie der Albbahn - es geht stetig leicht bergab - erreiche ich Schelklingen. Nun ist es nicht mehr weit bis nach Blaubeuren. Über Sonderbuch radle ich auf bekannten Wegen zurück nach Nellingen.



Türkheim, Bad Überkingen, Kahlenstein, Kanaldeckelweg

Oh, es ist schon fast 15 Uhr. Nun hänge ich schon ca. 3 Stunden am PC und versuche meinen Wohnwagen endlich abzumelden. Erst wollte ich lediglich einen Termin beim Landratsamt via Internet buchen. Der nächste freie Termin ist am 13.10.2020. Das ist dann in sage und schreibe 14 Tagen...

Wasser plätschert über moosbewachsene Tuffsteine...
Wasser plätschert über moosbewachsene Tuffsteine...

Dann habe ich gesehen, dass ich den Wohnwagen auch übers Internet abmelden kann. Also schnell diese Möglichkeit angeklickt. Ach da muss ich zuerst die AusweisApp2 runterladen. Also App aufs Handy und wieder von vorne (wie bei Monopoly).

Ach so die App muss auch auf den PC. Diese App kann das Handy als Kartenleser benutzen und mit dem PC kommunizieren... Und tatsächlich irgendwann wird mein Personalausweis vom Handy gelesen. 

...ich klicke zum 11 x "Fahrzeug abmelden". Nun habe ich es ja gleich geschafft.


Nun müssen nur noch ein Code vom Kfz-Schein und vom Kfz-Brief angegeben werden - was ich auch mache. Nach der Drücken der "Enter"-Taste sehe ich jede Menge roten Text auf dem Bildschirm. Ich kontrolliere die Codes wiederholt - lösche sie - gebe sie neu ein - ohne Erfolg.

Ein Feuchtgebiet im Wald...
Ein Feuchtgebiet im Wald...

Ich lösche alles und beginne noch einmal von ganz vorne. Aber nun streikt schon die neue AusweisApp2 - die sollte doch meinen Personalausweis lesen. 

 

Weitere erfolglose Versuche zwingen mich zur Aufgabe. Beim Beenden der App werde ich noch gefragt, ob ich zufrieden war. Bei der Beantwortung dieser Frage gab ich mein Bestes...


Er ist ohne Hektik unterwegs - ein Feuersalamander...
Er ist ohne Hektik unterwegs - ein Feuersalamander...

Nun bloß weg vom PC, rein in die Wanderschuhe und ab nach Türkheim (mit dem Auto). Ich parke direkt am Albtrauf und gleich geht es bergab. 

Das Wetter sieht aus als würde es jeden Moment zu Regnen beginnen. Vermutlich sind deshalb nicht viele Wanderer unterwegs.

...ich muss nun noch einen Termin beim Landratsamt in Ulm machen, um meinen Wohnwagen persönlich abzumelden...

Ein Feuersalamander hoppelt (hoppelt ist sicherlich der falsche Ausdruck, watschelt trifft es besser) vor mir her - oder hat er mich etwa überholt?


Nur wenn es dich interessiert: Der Feuersalamander wurde erstmals 1758 von einem schwedischen Tierforscher beschrieben. In Bayern wird er übrigens "Tattermandl" genannt. Er legt keine Eier sondern legt Larven mit Kiemen in Wasser. 2016 war er in Deutschland "Lurch des Jahres".

Blick auf den Kahlenstein...
Blick auf den Kahlenstein...
Eingang in die Höhle beim Kahlenstein...
Eingang in die Höhle beim Kahlenstein...

In Geislingen nehme ich den Wanderweg in Richtung Kahlenstein. Ich kann mich erinnern, dass ich vor ca. 35 Jahren mal von Bad Überkingen hier hoch gejogged bin. Und genau diesen Weg nehme ich nun wieder bergab nach Bad Überkingen... Erinnerungen kommen hoch.

Interessante Felsformationen...
Interessante Felsformationen...
Bergauf geht es wieder über den Kanaldeckelweg...
Bergauf geht es wieder über den Kanaldeckelweg...

Über den Kanaldeckelweg marschiere ich wieder nach oben. Am Ende dieses Wanderweges steht mein Auto. In der Zwischenzeit bin ich durchgeschwitzt und reif für eine Dusche (und ein Getränk meiner Wahl)...



4 x Gosbach

Nachdem gestern nur eine kleine Sonntagswanderung auf dem Programm stand, möchte ich heute mal wieder mein Bike besteigen. Eine Kältewelle zieht ja im Moment über die Schwäbische Alb - werde also besser mal die langen Klamotten hervor kramen.

Das Wetter sieht nicht schlecht aus - aber es ist kalt...
Das Wetter sieht nicht schlecht aus - aber es ist kalt...
Falscher Abzweig...
Falscher Abzweig...

Da ich bei einem Gewitter nicht zu weit weg vom heimeligen Wohnzimmer bin, nehme ich mir deshalb nur die Gosbachrunde vor - und die eben öfters. Über Oberdrackenstein geht es nach Gosbach - eine schattige Abfahrt.  In Unterdrackenstein ist ne Baustelle und einige Autos und ein LKW stehen auf der linken Straßenseite. Einige Autos überholen diese - vollkommen unbeeindruckt, dass da ein Radler entgegen kommt und die Breite der Straße diesen zwingt anzuhalten. Autofahrer haben eben immer Vorfahrt...

Freunde von mir genießen die letzten Sonnenstrahlen...
Freunde von mir genießen die letzten Sonnenstrahlen...
Schild am Grünsammelplatz...
Schild am Grünsammelplatz...



Aichelberg - Schiebepassage - Bosslersteige - Wiesensteig

23 Grad - ich überlege, ob ich mal wieder eine Runde Schwimmen gehen soll. Dann würde ich jedoch mein Bike vernachlässigen und das will ich ihm nun wirklich nicht antun. Ich entscheide mich also, eine gepflegte Runde in Richtung Bad Boll zu drehen.

Blick vom Aichelberg (helle Fläche = Baustelle Eingang Sickenbühltunnel, Bahn)
Blick vom Aichelberg (helle Fläche = Baustelle Eingang Sickenbühltunnel, Bahn)

Irgendwann schwenke ich nach links in Richtung Aichelberg - wobei mit Aichelberg eigentlich der Ort und der dahinter liegende Hügel gemeint ist, der höhere Berg - nur einige Meter weiter südlich gelegen heißt Turmberg und ist 609 m hoch. Aichelberg hat ca. 1.350 Einwohner und ist eine Gemeinde ohne weitere zugehörige Orte. 

Im Jahre 2012 wurden bei Arbeiten an der geplanten Bahntrasse Wendlingen - Ulm eine römische Ziegelbrennerei und Tafelgeschirrscherben aus dem 3. Jahrhundert entdeckt.  


Natürlich habe ich mich auch deftig verfahren - wie immer, wenn ich auf der Suche nach neuen Wegen bin...

Das Bosslerhaus... ich hätte einkehren sollen...
Das Bosslerhaus... ich hätte einkehren sollen...
Nahe am Albtrauf in Richtung Burg Reußenstein
Nahe am Albtrauf in Richtung Burg Reußenstein

Kurz nach dem Aichelberg wird es mir aber zu steil - und das bergab - mit vielen Kehren. Wenn ich das gewusst hätte... Selbst das Schieben ist manchmal um die Spitzkehren gar nicht so einfach. An den Bremsspuren sehe ich jedoch, dass einige Biker - vermutlich in Ritterrüstung und Helm mit Visier - hier runtergefahren sind.

806 m - das dürfte der höchste Punkt des Bossler-Gebietes sein...
806 m - das dürfte der höchste Punkt des Bossler-Gebietes sein...
Die Abfahrt nach Wiesensteig führt ins Dunkel...
Die Abfahrt nach Wiesensteig führt ins Dunkel...



Aufhausentrail, Nortel, Kornberg, Bossler, Wiesensteig

Nach den Relaxphasen der letzten Tage möchte ich mich heute mal wieder etwas mehr anstrengen. Auch ist das Wetter noch vielversprechend... die Vorhersage für's Wochenende eher regnerisch.

Hier war Tragen und Klettern angesagt...
Hier war Tragen und Klettern angesagt...
Die Blume des Jahres 1997 - die Silberdistel...
Die Blume des Jahres 1997 - die Silberdistel...

In Filstal nehme ich einen unbekannten Wanderweg - einige Schiebepassagen sind die Folge. Der Wanderweg ist sehr schmal und zu nah am Abgrund. Da halten mich selbst die Mengen an Adrenalin nicht im Sattel, die mein Körper in meine Gliedmaßen pumpt. 

Nur gut, dass der Untergrund trocken und griffig ist. Bei Nässe hätte ich ein Taxi gerufen... Unten angekommen, sehe ich von links den Weg kommen, den ich eigentlich fahren wollte. Doch ein Schild an einem Baum beschreibt den Weg als nicht mehr begehbar.

Immer wieder sehe ich Silberdisteln. Ich bin ja schon viel rumgekommen hier auf der Alb, bislang haben die sich immer vor mir versteckt. Also bemühe ich mein Handy, um ein Foto zu knipsen. Immerhin ist es ja die Blume des Jahres 1997. Die Wurzel gräbt sich bis zu einem Meter tief in die Erde und über der Erde erreicht sie bis zu 40 cm.

Meist ist der Weg abfallend - bei Nässe wäre das ne super Rutschbahn...
Meist ist der Weg abfallend - bei Nässe wäre das ne super Rutschbahn...

Eine schwarzer Feldgrille stellt sich mir in den Weg...
Eine schwarzer Feldgrille stellt sich mir in den Weg...

ln Bad Ditzenbach angekommen nehme ich den Panoramaweg auf der rechten Talseite in Richtung Auendorf. Irgendwann hüpfen irgendwelche Tierchen vor mir. Ich halte an - kann dann jedoch nur noch ein Exemplar entdecken. Eine schwarze Feldgrille beäugt mich - stemmt die Hinterbeine auf den Boden - und schon ist sie wieder weg.

 

Ich schwinge mich wieder aufs Bike und weiter geht es in Richtung Nortel. 


Sielenwang ist ne steinige Gegend...
Sielenwang ist ne steinige Gegend...
Irgendwo beim Flugplatz Nortel...
Irgendwo beim Flugplatz Nortel...

Über den Kornberg - ich treffe einige Wanderer - fahre ich weiter in Richtung Bad Boll. Es geht bergab, das macht Laune.

Eine der schönsten Schotterwege...
Eine der schönsten Schotterwege...

Ich sehe 2 junge Biker auf den Boßler strampeln. Sie sehen mich auch und stellen gleich mal etwas mehr Abstand zwischen uns her. Da bei mir so langsam die Luft raus ist, verzichte ich auf eine dezente Drehzahlerhöhung, die sicherlich mit einer unangenehm vermehrten Schweißtropfenausschüttung verbunden wäre.

Wenn ich die nächste Ausfahrt links runter nehme, komme ich zur Autobahnraststätte Gruibingen...
Wenn ich die nächste Ausfahrt links runter nehme, komme ich zur Autobahnraststätte Gruibingen...
Soll ich einkehren? Durst und Hunger hätte ich...
Soll ich einkehren? Durst und Hunger hätte ich...

Noch nicht oben angekommen, hebe ich meinen Kopf und was sehe ich: Zwei schwächelnde junge Biker mit müdem Tritt im kleinsten Gang. Insgeheim freut es mich natürlich, dass nun bei denen die Luft raus ist während ich noch Luft einsaugen kann. Ich grüße freundlich und habe sie dann auch weder gehört noch gesehen...




Deggingen, Degginger Berg Trail, Überschlag, Auendorf, Schuhsohlenverlust...

Schon beim Einstieg in die Radschuhe (älteres Modell) habe ich ein ungutes Gefühl - irgendwie wackelig. Aber was soll's - ich radle los.

Im Dürrental - ein wunderschöner Brunnen lädt zum Verweilen ein...
Im Dürrental - ein wunderschöner Brunnen lädt zum Verweilen ein...

Über Aufhausen pedalliere ich zum Albtrauf. Der direkte Weg führt ja dann nach Hausen runter. Auf halbem Weg ins Tal nehme ich den Weg links - einen schönen Singletrail (ohne Schiebepassage). Ich lande in Deggingen - wie lange war ich schon nicht mehr im Dürrental - und heute gelüstet mich mal wieder nach Dürrental...

 

Ich nehme den links abzweigenden Schotterweg über den Amselnteich auf den Degginger Berg - nach ca. 220 Höhenmetern bin ich oben. Nur einmal war ich zum Absteigen gezwungen...


Erst runter - nun wieder rauf...
Erst runter - nun wieder rauf...
Endlich a Bänkle...
Endlich a Bänkle...

Über den Degginger Berg (749 m) zum Galgenberg und dann die prickelnde Abfahrt nach Deggingen bringt immer wieder Überraschungen...

Der Wanderweg ist schmal und zugewachsen. Ich überlege, was ich machen soll, wenn ein Wanderer unvermittelt im Wege steht - aber Gott sei Dank - es kommt keiner...


Das sieht so aus wie es war... Ich lag noch weiter unten...
Das sieht so aus wie es war... Ich lag noch weiter unten...

Weiter geht es auf einem netten Trail nach Aufhausen. Ok - es stellt sich dann heraus, dass der Trail gar nicht so nett ist... beim Ritt über ne Wurzel kann ich mich nicht im Sattel halten - aber der Waldweg ist weich - mein Glück.

 

Auf dem Weg zur Lützelalb teste ich einen weiteren Trail... vorsichtig taste ich mich erst - ohne Bike - durchs Gebüsch. Ich stolpere - und bei der Analyse meiner Bauchlandung erkenne ich das Problem: Meine Sohle hat die Zusammenarbeit mit dem Oberschuh gekündigt...

Meine Schuhsohle ohne Schuh... Nur ruhig Blut...
Meine Schuhsohle ohne Schuh... Nur ruhig Blut...

Ich rufe meine Anne an und erkläre ihr, dass Biken ohne Sohle nur mit Socke verdammt schlecht funktioniert. Sie erkennt die Situation, erbarmt sich und holt mich - ich kann bis Bad Ditzenbach rollen - auf dem Parkplatz der Therme ab. Danke - du hast mir 12 km Schieben erspart...



Franzosenschlucht, Fuchseckhof, Deggingen

Irgendwann habe ich mal einen Abzweig "HW7" gesehen. Und der Pfad sah wirklich gut aus, bin ich aber dann nicht gefahren (vermutlich Angst). Heute will ich mal schauen, ob ich diesen Abzweig wieder finde (heute bin ich furchtlos). Ich kann mich noch daran entsinnen, dass es in der Nähe der Franzosenschlucht war. 

Die Franzosenbrücke (Autobahn A8 in Richtung Stuttgart, nach Gruibingen)
Die Franzosenbrücke (Autobahn A8 in Richtung Stuttgart, nach Gruibingen)

Vierzig Jahre nach dem 30-jährigen-Krieg schickte König Ludwig von Frankreich seine Truppen über den Rhein. Diese zogen 1689 von Esslingen in Richtung Geislingen. Es wurde gebrandschatzt und geplündert.

 

Bei dieser Armee gab es viele Fahnenflüchtige, Wegelagerer und Strauchdiebe. Am 15.06.1707 geriet Boll in große Aufregung, weil drei französische Soldaten früh morgens ins Dorf kamen. Sie aßen und tranken, zahlten aber nicht und verlangten vom damaligen Bürgermeister einen Führer. Die Boller Bevölkerung befürchtete, dass weitere Soldaten folgen würden.


Aber die französichen Soldaten zogen weiter. Im Wirtshaus in  Dürnau erzählten die drei, dass sie desertiert seien und zurück zu ihren Familien nach Frankreich wollten. Zu sehr später Stunde zogen sie dann weiter in Richtung Weilheim. Die Boller fürchteten die Franzosen, daher folgten ihnen zwei verheiratete junge Männer.

Weitere 3 Würtemberger stießen noch hinzu. Die fünf sahen die Franzosen unter einer Eiche und nahmen ihnen die Flinten ab. Die Franzosen aber nahmen ihre Säbel und gingen auf die Boller los. Nun schlugen die fünf so lange zu, bis die Franzosen blutige Köpfe hatten und keine Lust auf weitere Beulen hatten.

Der HW7 ist immer ne Reise wert...
Der HW7 ist immer ne Reise wert...

Auf dem Heimweg bemerkten die Schwaben, dass die Franzosen ihnen nachschlichen. Die Schwaben boten den Franzosen an, sie über die Gruibinger Berge nach Neidlingen zu führen, damit der Ort Boll in Ruhe gelassen werde.

 

Die Franzosen gingen auch eine Stunde lang mit, wollten jedoch im Bereich Mähder nicht mehr weiter. Dort kam es zu einem heftigen Streit, bei dem beide Parteien solange mit den Flinten schossen und mit Steinen und Prügeln warfen, bis die Franzosen tot waren. Seither ist das Gebiet als Franzosenschlucht bekannt.

Über diese Brücke fahre ich nicht mehr - das endet in einer Sackgasse (oder Schiebepassage)...
Über diese Brücke fahre ich nicht mehr - das endet in einer Sackgasse (oder Schiebepassage)...
Die Silberpappel oberhalb von Bad Boll...
Die Silberpappel oberhalb von Bad Boll...

Blick auf die 3 Kaiserberge (leider nur 2 sichtbar)...
Blick auf die 3 Kaiserberge (leider nur 2 sichtbar)...
Jetzt könnte ich eine Relaxpause brauchen, leider kein Kiosk in der Nähe...
Jetzt könnte ich eine Relaxpause brauchen, leider kein Kiosk in der Nähe...

Ist das nicht schöne gemacht?...
Ist das nicht schöne gemacht?...


Gruibingen, Sickenbühl, Wiesensteig, Donnstetten, Westerheim (mit Plattfuß)

Heute will ich mich mal wieder nicht auf den bereits bekannten Wegen vergnügen - ich habe ja Zeit und will einige noch unbekannte Wege erradelnä.

 

Erst mal runter ins Täle, da wo sich die Fils ihr Bettchen geschaffen hat. Aber heute nehme ich die alte Steige... Es rottelt und scheppert über die Steine, dass es gerade die helle Freude ist. Plötzlich ein harter Schlag, darauf verhält sich mein Hinterrad sehr schwammig. Ich bremse bis zum Stillstand - sofort erkenne ich, dass sich die Luft aus dem Reifen und auch aus dem Staub gemacht hat. 

Mein Reparaturzentrum - hier ist der neue Schlauch schon drin...
Mein Reparaturzentrum - hier ist der neue Schlauch schon drin...

In der Tat habe ich auch einen passenden Schlauch im Rucksack. Also Hinterrad raus, Schlauch raus, neuen Schlauch rein und mit der Minipumpe der Reifen wieder Leben eingehaucht. Es kann weiter gehen. 

Alte Gosbacher Steige...
Alte Gosbacher Steige...
In der Nähe des Filsursprungs...
In der Nähe des Filsursprungs...

Gleich hinter Gosbach nehme ich mal einen Weg, den ich nicht kenne. Und was soll ich sagen - heute ist nicht mein Glückstag. Er endet in einer Wiese, ca. 200 m entfernt kann ich aber wieder einen Weg ausmachen. Also hangle ich mich zwischen Büschen und einem Maisfeld entlang bis ich den ersehnten Weg erreicht habe.

Da war wieder einmal ein Hundebesitzer zu faul, die Hinterlassenschaften des Hundes anständig zu entsorgen...
Da war wieder einmal ein Hundebesitzer zu faul, die Hinterlassenschaften des Hundes anständig zu entsorgen...
Kurz vor Donnstetten...
Kurz vor Donnstetten...

In Gruibingen nehme ich das Teersträßchen zum Sickenbühl hoch. Oben geht es dann am Startplatz der Drachenflieger vorbei bis zum Wanderparkplatz. Von dort gibt es eine schöne Abfahrt bis nach Wiesensteig. Ich lege jedoch die Motorbremse ein, da ich keinen weiteren Schlauch bei mir habe und mir deshalb keinen weiteren "Durchschlag" leisten kann.

Endlich mal ne Naturwiese...
Endlich mal ne Naturwiese...
Im Winter ist an dem Hügel reger Liftbetrieb...
Im Winter ist an dem Hügel reger Liftbetrieb...

Kurz vor der Papiermühle nehme ich den Abzweig rechts und arbeite mich in Richtung Donnstetten hoch. Bin ich noch nie gefahren - der Weg birgt jedoch keine Überraschungen. Mein GPS zeigt 856 m Höhe, dann geht es wieder nach unten - Gott sei Dank. Nach 2 Sackgassen, in die ich nie wieder fahren werde, bin ich dann wieder da, wo auch mein Bike zuhause ist.



Kleine Rundfahrt über Eiselau

Das Wetter ist gut und der Plan ist eine kleine Runde über Eiselau. Erst fahren wir - Anne ist auch dabei - über Radelstetten nach Urspring. Dort geht es am Lonetopf vorbei, weiter auf dem Loneradweg nach Lonsee und Westerstetten. Hier verlassen wir den Loneradweg, fahren durch eine Siedlung und durch eine alte romantische Bahnunterführung. Steil geht es nun nach oben. Über Vorderdenkental und Eiselau kommen wir nach Dornstadt. 

Hinter Westerstetten...
Hinter Westerstetten...
Der hat's gut - der darf bergab...
Der hat's gut - der darf bergab...

Ein Eis würde nun meinem Körper gut tun... Leider finden wir auf die Schnelle nichts Geeignetes. Also treten wir weiter in die Pedale. Auch in Bermaringen ist nichts zu finden, was meine Körpertemperatur etwas senken könnte. Aber es ist ja auch nicht mehr weit bis Nellingen - der erste Weg dort führt mich in den Keller zum Gefrierschrank...



Schelklingen, Mehrstetten, Heroldstatt

Anne möchte heute mal ihr E-Bike testen. Ich habe ne Strecke zwischen 80 und 90 km rausgesucht - auf die Schnelle. Auf jeden Fall möchte ich durchs Heutal radeln - das ist gemütlich und nur ganz sanft ansteigend.

Blick auf Hütten im Schmiechtal...
Blick auf Hütten im Schmiechtal...
Neben der Kapelle die Statue vom Guten Hirten...
Neben der Kapelle die Statue vom Guten Hirten...
Langsam aber stetig geht's bergauf...
Langsam aber stetig geht's bergauf...

Ist das ein Suchflugzeug, das nach uns sucht...
Ist das ein Suchflugzeug, das nach uns sucht...
Beim Becka-Beck in Laichingen wartet schon eine Stärkung...
Beim Becka-Beck in Laichingen wartet schon eine Stärkung...



Herrlingen mit Trails

Und wieder ein schön sonniger Tag. Heute Abend ist ja unsere gemeinsame freitägliche Abendradlgruppenausfahrt angesagt. Falls niemand einen Plan hat, würde ich mal wieder gerne in Richtung Herrlingen biken, da gibt es einige schöne Trails...

Also fahre ich die Tour schon mal morgens vor - nicht dass es noch böse Überraschungen wie Erdrutsche, Schlammlöcher, Sperrungen oder Überschwemmungen gibt.

Ein herrlicher Trail...
Ein herrlicher Trail...
Das kleine Brückle über die kleine Lauter in Herrlingen...
Das kleine Brückle über die kleine Lauter in Herrlingen...

Erst geht es mal ins kleine Lautertal - dieses verlasse ich nach ca. 1 Kilometer wieder nach links hoch - ein unscheinbarer Wiesenweg leitet mich wieder hoch. Das Bike klebt fast auf dem Untergrund und ich bin gezwungen, hinten auf das größte Ritzel zu schalten. Das nächste Teilziel ist Bermaringen - zumindest ist der Kirchturm sichtbar. Über die Felder geht es dann in Richtung Weiler und Herrlingen.

Der Weg ist nicht wirklich ein Weg...
Der Weg ist nicht wirklich ein Weg...
Der höchste Punkt ist vorerst erreicht...
Der höchste Punkt ist vorerst erreicht...

Die Kornfelder werden langsam schon gelbbraun - ein Zeichen, dass der August nicht mehr in allzu weiter Ferne ist. In Oberherrlingen angekommen, einige Schweißtropfen haben meinen Körper verlassen - und wer die Karolinensteige in Herrlingen kennt, weiß, wovon ich spreche. Aber das Gröbste liegt nun hinter mir - der Rest ist Genussradeln mit Aussicht...



Mal wieder 2 Portionen Eis essen in Laichingen

Die 2 von der Baustelle...
Die 2 von der Baustelle...
Ein kleines Päuschen am Filsursprung (leider liegen keine Würstchen auf dem Grill)...
Ein kleines Päuschen am Filsursprung (leider liegen keine Würstchen auf dem Grill)...

Heute ist Donnerstag und Anne möchte mit mir mal wieder an den Filsursprung radeln. Gesagt - getan. Die alte Steige in Gosbach ist trocken und so lassen wir uns kräftig - bedingt durch den alten ?Römerweg - kräftig durchschütteln. Über Mühlhausen und Wiesensteig erreichen wir den Filsursprung. Direkt am Quelltopf ist die Hölle los - jede Menge Kinder spielen am Wasser und kühlen sich ab.

Nach einer kurzen Verschnaufpause geht es dann wieder knackig nach oben - über den Westenberg nach Laichingen. Hier gibt es lecker Eis... bevor es wieder nach Nellingen geht.



Eckige Fahrt nach WHZ-Entfernung

Blick auf den Merklinger Bahnhalt...
Blick auf den Merklinger Bahnhalt...

Der Weisheitszahn ist raus... Ob ich nun dümmer bin? Naja auch egal, ich drehe eine kleine Runde auf der Alb. Es geht erst nach Laichingen, dann umkurve ich Suppingen. Vorbei am Campingplatz Heidehof. Da geht es links der Straße steil nach unten durch eine Senke.

 

Heute will ich mal rechts der Straße einen Weg suchen. Ich sehe Traktorspuren und folge diesen. Steil geht es nach unten. Das das Gras noch etwas nass ist, ist es auch noch etwas rutschig - oder sollte ich mal wieder einen neuen Mantel montieren?


Mein Bike gönnt sich eine kleine Ruhepause...
Mein Bike gönnt sich eine kleine Ruhepause...



Up and down (Deggingen, Bad Ditzenbach)

Auf dem Degginger Berg werden die Wurzeln immer grösser...
Auf dem Degginger Berg werden die Wurzeln immer grösser...
Fast hätte ich ne Erdbeere überfahren...
Fast hätte ich ne Erdbeere überfahren...

Ich schaue auf meinen Baum im Garten, der mir den Wind anzeigt: Kräftig bis saumäßig weht er aus West. Ich ziehe schon mal meine Windjacke an, werfe den Rucksack auf die Schultern und schiebe mein Bike vor die Türe. Bei den Temperaturen streife ich mir die Windjacke gleich mal wieder vom Körper und packe sie in den Rucksack.

 

Ich trete locker nach Aufhausen und von dort geht es die Steig' runter nach Hausen. Ich will gerade links in den Trail einbiegen, da kommt mir ein Ehepaar entgegen und fragt nach dem Weg zu den Autalwasserfällen, was ich sogar beantworten kann. Nun kann ich's laufen lassen. 

Blick vom Jubiläumsweg...
Blick vom Jubiläumsweg...
In der Bildmitte oben - das ist Gosbach...
In der Bildmitte oben - das ist Gosbach...

Auf dem Degginger Berg nehme ich einen Abzweig, den ich eigentlich nicht nehmen wollte / sollte. Erst lande ich in einem Feuchtgebiet mit tiefen Riesenreifenspuren, die mit Schlammwasser gefüllt sind. Geistreicherweise habe ich mich mit meinem Bike für die mittlere Grasnarbe entschieden, kann also weder nach links, noch nach rechts. Und nun enden die Reifenspuren vor dichten Buschwerk... prima. Zurück fahren will ich nicht, also bleibt mir nur der Hüpf nach links über die Schlammspur - prima, heute Abend ist Schuhe putzen angesagt...

Hier waren doch immer Schafe und Ziegen...
Hier waren doch immer Schafe und Ziegen...

Ich sehe eine einsame Erdbeere... bremsen - bücken - Mund auf - und rein. Leider ist sie so klein, dass sich der leckere Geschmack kaum vollmundig im meiner Gaumenhöhle ausbreiten kann. 

 

In dem Moment kommen 2 Radler - nein, erst ne Radlerin, dann der Radler an mir vorbei. Ich schaue Ihnen nach, sehe noch ihre Körper wippen (nein, sie sitzen auf ihren Bikes) und höre das Ein- und Ausfedern der Dämpfer. Ich trete einige Meter, dann steige ich demütig ab. 


Die Steine und Wurzeln sind mir zu hoch, der Weg zu schmal und nach links ist mir der Abgrund dann doch etwas zu nahe am Weg. Irgendwann wird es wieder besser und nach einer prickelnden Abfahrt bin ich in Deggingen.

Endlich wieder ein ebener Weg...
Endlich wieder ein ebener Weg...
Da kannst du mal raten, wie des Bächle heißt...
Da kannst du mal raten, wie des Bächle heißt...

Auf dem Radweg komme ich nach Mühlhausen, dann über den Rufstein nach Gruibingen. Meine Klamotten sind nun durchgeschwitzt und mein Magen verlangt nach Kalorien. Also ab nach Hause. 



Lahn Etappe 4 (Weilburg - Laurenburg)

Ein frischer Morgen - die dicken Regenwolken am Himmel sind hoffentlich in den Tiefschlaf gefallen und wachen vorerst auch nicht mehr auf. Die Koffer sind gepackt, da es heute in ein anderes Hotel geht. Da in Zeiten von Corona nur 2 Menschen (w, m, d) in den Hotelaufzug dürfen, sind Wartezeiten vorprogrammiert.

Nachdem alle Sachen wieder im Auto verstaut sind, fährt mich Anne zum Startplatz nach Weilburg. Ich starte direkt an der Lahn. Der Radweg ist schmal... hoffentlich hält sich da der Gegenverkehr in Grenzen.

Kurz hinter Weilburg...
Kurz hinter Weilburg...

...und es ist heute tatsächlich keine Menschenseele unterwegs. Ich halte die Geschwindigkeit hoch, die Angst vor dem nächsten Regen treibt mich voran.

Währenddessen fährt Anne mit dem Auto nach Villmar...
Währenddessen fährt Anne mit dem Auto nach Villmar...

Bearbeitungsmaschinen für den bekannten Lahnmarmor...
Bearbeitungsmaschinen für den bekannten Lahnmarmor...

Der Abstand zwischen den Pfeilern beträgt jeweils 21,5 Meter. Ganz in der Nähe kann ein Marmormuseum besichtigt werden. Marmor aus Villmar wurde auch bei der Erstellung des Empire State Buildings verwendet.

Villmar - heute von ca. 6.700 Einwohnern besiedelt  - war mal ein bekannter Ort für die Bearbeitung des Lahnmarmors. Es ist daher nicht verwunderlich, dass hier die Brücke über die Lahn aus reinem Marmor ist.

Die Marmorbrücke bei Villmar...
Die Marmorbrücke bei Villmar...

Blick von der Brücke...
Blick von der Brücke...
Oben auf der Brücke ist Anne zu erkennen...
Oben auf der Brücke ist Anne zu erkennen...

Nach weiteren 4 km erreiche ich Runkel mit über 9.000 Einwohnern. Hier wurde früher Bergbau betrieben und auch Wein angebaut.

Die Burg von Runkel...
Die Burg von Runkel...
Die Bannmühle im Hintergrund...
Die Bannmühle im Hintergrund...

Nach einer halben Stunde erreiche ich Limburg an der Lahn. Limburg ist zugleich Kreisstadt mir ca. 35.000 Einwohnern. Im Jahre 910 wurde Limburg erstmals urkundlich erwähnt. Das bekannteste Bauwerk ist der Limburger Dom, der oberhalb der Altstadt angesiedelt. In der Altstadt stehen noch viele Fachwerkhäuser in engen Gassen.

Die Kirche von Dietkirchen (kurz vor Limburg)...
Die Kirche von Dietkirchen (kurz vor Limburg)...
Limburg, der Dom
Limburg, der Dom

Außen eher dunkel...
Außen eher dunkel...
...innen eher hell...
...innen eher hell...
Blick in die Altstadt...
Blick in die Altstadt...

Hier noch einige Eindrücke der Altstadt...

 

Nach einer Altstadtrunde und einer kleinen Stärkung in einem Cafe, geht es weiter in Richtung Laurenburg. Die Lahn muss sich hier durch ein sehr enges Tal quälen. Für den Radweg ist da kein Platz mehr. Deshalb werde ich gezwungen, das Lahntal zu verlassen. die Radwegdesigner schicken mich über einen schweißtreibenden Hügel. Über eine flotte Abfahrt, durch den Fahrtwind werden meine durchgeschwitzten Klamotten wieder trocken, komme ich wieder zur Lahn und zugleich an meinem heutigen Endziel an.

Vermutlich die Kirche in Diez?
Vermutlich die Kirche in Diez?
Die max. Höhe ist erreicht...
Die max. Höhe ist erreicht...
Manchmal ist der Radweg richtig idyllisch...
Manchmal ist der Radweg richtig idyllisch...



Sonnig und schwitzig - Schlatt, Vögelestal

Eigentlich wollte ich ja heute schon um 9:00 Uhr starten. Aber das Telefon hat mich in wieder mal in Beschlag genommen... Egal, es ist kurz nach 10 Uhr und die Sonne gibt ihr Bestes. Das Auto muss ich noch schrubben, aber das verschiebe ich mal auf den Nachmittag. Ich quäle mich den Augsberg hoch, dann geht es flott über Auendorf in Richtung Gammelshausen. 

Blick auf das Kirchlein in Auendorf...
Blick auf das Kirchlein in Auendorf...
Dieses kleine Häuschen würde mir auch gefallen...
Dieses kleine Häuschen würde mir auch gefallen...

Über Schlatt fahre ich in Richtung Süssen. Die Wege kenne ich noch nicht, aber ab und zu muss man ja mal neue Wege testen...

Da vorne geht's links runter nach Schlat...
Da vorne geht's links runter nach Schlat...
Die Rohrach zwischen Geislingen und der Schimmelmühle
Die Rohrach zwischen Geislingen und der Schimmelmühle



Schön sonnig - Sickenbühlsteige - Geislingen

Frisch gemähtes Gras in meiner Nase - hmm...
Frisch gemähtes Gras in meiner Nase - hmm...
Der Weg ist trocken - das staubt wie bei Skifahren...
Der Weg ist trocken - das staubt wie bei Skifahren...

Von Gruibingen geht's in die Sickenbühlsteige - die bin ich bestimmt schon 5 Jahre nicht mehr gefahren. Fast hätte ich sie gar nicht erreicht, weil mich eine flotte VW-Busfahrerin fast in die Gosse gedrückt hätte. Wobei ich mit "flott" nicht ihr Aussehen meine sondern ihre flotte und rücksichtslose Fahrweise, die sie durch kräftiges Hupen unterstützte. Naja, manche meinen eben, dass Radler zu den Kühen in die Wiese gehören... 

Nun überleg mal, warum hier der Boden mit Dielen ausgelegt ist...
Nun überleg mal, warum hier der Boden mit Dielen ausgelegt ist...
Wiesensteig ist bald in Sicht - es rollt gut...
Wiesensteig ist bald in Sicht - es rollt gut...

Beim Drachenstartplatz kommt mir noch eine Gruppe Radler entgegen, mit Packtaschen. Die können sich eigentlich nur verfahren haben. Nach Wiesensteig nehme ich einen schönen Waldweg, den ich ebenfalls schon Jahre nicht mehr gesehen habe. Über Geislingen erreiche ich wieder Nellingen, wo ich meinen Durst stillen kann.

Das kleine Sträßchen in der MItte des Bildes bringt mich meiner Terrasse näher...
Das kleine Sträßchen in der MItte des Bildes bringt mich meiner Terrasse näher...


Rössle Westerheim - Maultaschen...

Was gibt es denn heute Mittag zu Essen - das ist die Frage, die mich schon seit dem Frühstück quält. Das Frühstück war Rössle Westerheim - Maultaschen...lecker und ausgiebig, mein Magen ist jedoch der Meinung, dass da noch was nachgeschoben werden soll. 

Es ist bewölkt, ab und zu scheint die Sonne - also fast ideal, um feste in die Pedale zu treten und nach einer offenen Kneipe zu suchen. Und da das Wetter sich heute mal wieder freundlich zeigt, wäre ein Biergarten natürlich ideal. 

 

Ok, wir könnten gleich ins Sportheim Nellingen radeln. Doch sollten es ja schon mehr als 200 Meter sein. Aber auch nicht zu weit - sonst wird mein Magen böse... und das möchte ich ihm und mir nicht antun. 

 

Anne gibt die Richtung vor, es geht nach Westerheim. 

In der Mitte der Funkturm von Aufhausen...
In der Mitte der Funkturm von Aufhausen...

Eine Baustelle in Westerheim will uns noch eine Zusatzrunde bescheren. Doch der Hunger treibt uns durch die Baustelle - mit dem Bike war die aufgerissene Strasse jedoch durchaus zu meistern.

Kornblumen - einfach schön...
Kornblumen - einfach schön...

Der Biergarten vom Rössle ist nicht zu übersehen, wenn man hungrig ist. Und es war sogar noch ein Tisch frei - frisch desinfiziert - die Bedienung begleitet uns zum Tisch und die Getränke waren auch gleich bestellt. Auf einer großen Tafel erblickte ich "Maultaschen", und schon hörte ich meinen leeren Magen bestellen: "Maultaschen". Ich widersprach nicht...



Göppingen ruft...

Ein Sandsturm... ähh Wolkensturm kommt auf mich zu...
Ein Sandsturm... ähh Wolkensturm kommt auf mich zu...

Planlos - das passiert mir ja durchaus häufiger - setze ich mich auf meinen Sattel und beginne zu treten. Die Baustelle nach Gosbach runter ist Geschichte, deshalb lasse ich es gemütlich über die halbseitig neu geteerte Abfahrt laufen. 

 

Über Auendorf fahre ich in Richtung Gammelshausen. Auf dem höchsten Punkt angekommen, entscheide ich mich spontan: Der nächste Abzweig rechts... Keine Ahnung wo ich da raus komme... Aha Eschenbach, liegt nochmals 200 Höhenmeter tiefer und von da geht es immer noch weiter bergab nach Göppingen. 

 

Der Rad weg nach Geislingen ist (fast) super gut ausgeschildert. Ich kann mich noch erinnern... vor ca. 25 Jahren orientierte ich mich mehr nach der Sonne, damals war die Beschilderung wirklich noch sehr spärlich. 

 

Links der Bahntrasse radle ich in Richtung Geislingen, da sind nicht so viele Radler unterwegs wie rechts der Bahntrasse. In Geislingen angekommen, bin ich ja fast schon zuhause... und heute mal wieder trocken.



Weidenstetten, Dicke Regenwolken, Flucht, Trotzdem nass geworden...

Ich betätige mich ja noch so ab und zu als Radführer bei der Firma Rösch-Reisen (https://www.roesch-reisen.de/) in Ringingen. Dank Corona wurden ja die ersten Fahrten im Frühjahr abgesagt. Nun darf wieder in Reisebussen - Mundschutz vorausgesetzt - gefahren werden. So werde ab dem 20. Juli auf dem Lahnradweg unterwegs sein, im August an der Maas und im September geht es von Südtirol an die Adria.

Der Himmel ist voller Wolken, aber es hat sich wohl ausgeregnet. Das Thermometer auf der Terrasse zeigt 25 Grad, was mir jedoch etwas viel vorkommt. Ich konsultiere noch das Regenradar: 16 Grad und - wenn ich in Richtung Gerstetten fahren, droht von oben keine Gefahr. Soweit die Theorie...

Das sieht nicht gut aus...
Das sieht nicht gut aus...
Auch über Ettlenschieß  sieht es nicht besser aus...
Auch über Ettlenschieß sieht es nicht besser aus...

Nach ca. einer Stunde Treten schaue ich mal nach rechts zum Himmel... und was ich sehe, sieht nicht gut aus. Kurz darauf erreichen mich auch schon die ersten Regentropfen. Wind kommt auf. Ich schaffe es noch bis zum Waldrand, suche unter einem Baum etwas Schutz, ziehe die Regenhülle über meinen Rucksack und schlüpfe in meine Regenschuhe und ziehe mir die Regenjacke an. Dann fahre ich weiter. Ein Blick zum Himmel und schon habe ich meine Richtung nach den helleren Wolken ausgerichtet.

Nun ist der Weg wieder trocken und ich entledige mich der Jacke - wie angenehm. Ich fahre wieder in Richtung Heimat und bin guter Dinge, dass ich noch einmal mit einem blauen Auge davon gekommen bin. Ok, hat fast geklappt - bis auf die letzten 3 km. Da hat dann die Volldusche eingesetzt - was soll's - wenigstens kein Schnee...


Radschnellweg nach Dornstadt, Eiselau

Eine Schlechtwetterperiode liegt wieder über dem Land. Unschlüssig packe ich dennoch den Regenkittel in den Rucksack, um doch noch eine kleine Runde mit meinem Bike zu drehen. Ich überlege, ob ich das E-Bike nehmen soll - im Falle eines Regengusses wäre ich damit sicherlich schneller zu Hause. Ich entscheide mich dann doch für die antriebslose Variante.

Genau das will ich auch mal - ne Bank für Opi und Omi an einem schönen Ort zum Relaxen...
Genau das will ich auch mal - ne Bank für Opi und Omi an einem schönen Ort zum Relaxen...

In Dornstadt komme ich dann zur Ruhe - erst mal wieder richtig Luft in die Lungenflügel pumpen. Locker flockig pedalliere ich über Vorderdenkental und Radelstetten zu meiner Terrasse zurück.

 

Seit der überwiegend geschotterte Weg entlang der Bahnstrecke (Merklingen - Dornstadt) fertig ist, bin ich ihn schon einige Male gefahren. Anfangs ist es munteres Auf und Ab und wenn man die Strecke nicht kennt, dann ist man geneigt, zu viel zu bremsen. 

 

Je besser die Streckenkenntnis, desto weniger Brems...

Und in der Tat kann ich die Strecke immer schneller  treten - und das macht natürlich Laune.


Ein gutes Pferdchen...
Ein gutes Pferdchen...
Langsam drückt wieder das Blau durch die Wolken...
Langsam drückt wieder das Blau durch die Wolken...

Kurz vor Radelstetten...
Kurz vor Radelstetten...
Die heutige Tour...
Die heutige Tour...


Treffelhausen, Waldhausen Stadelcafe

Ich hab' schon ganz vergessen, wie sie aussieht - die Sonne. Aber heute gibt sie ihr Bestes. Das ist doch gleich ein ganz neues Lebensgefühl: Blauer Himmel, strahlende Sonne, warm und der Wind bläst nicht so heftig wie die letzten Tage.

Wer sich heute nicht bewegt, liegt auf dem Friedhof. Wir füllen die Radflaschen, die sind neu. Meine alte (nein, nicht meine Frau - die Radflasche) setzt innen immer schneller diesen schwarzen Schimmelbelag an, der sich zwar mit Reis relativ einfach wieder entfernen lässt... Du kennst den Reistrick nicht? Einfach  2 Esslöffel Reis in die leere Flasche und kräftig schütteln. Dann etwas Wasser zugeben und wieder kräftig schütteln. Wie von Geisterhand wird der Belag in der Flasche entfernt...

Von Nellingen aus geht es per Bike die Alb runter nach Gosbach. Dort auf den weniger befahrenen Radweg links der Bundesstraße.

Der Spielplatz in Treffelhausen lädt zu einer kleinen Pause ein...
Der Spielplatz in Treffelhausen lädt zu einer kleinen Pause ein...

Gott sei Dank ist der Zaun zwischen dem Strauss und mir...
Gott sei Dank ist der Zaun zwischen dem Strauss und mir...
Ganz schön Betrieb im Stadelcafe...
Ganz schön Betrieb im Stadelcafe...

In Unterböhringen wechseln wir auf den Radweg rechts der Bundesstraße. Anne will noch den Kurgarten in Bad Überkingen besichtigen. Wir schieben unsere Räder durch den Park - aber viel Neues gibt es nicht zu sehen. Bei der Roggenmühle - ein herrlicher Biergarten lockt - wäre eigentlich mal ne Pause angesagt. Jedoch sind schon alle Tische belegt - also steigen wir wieder auf die Räder und fahren an den Fischteichen vorbei. Das Sträßchen steigt immer mehr an und nach einigen Schweißtropfen erreichen wir Treffelhausen. 

 

Treffelhausen existiert schon seit dem 8 Jahrhundert. Im Jahre 1859 brannte das Dorf mit seinen 86 Gebäuden vollständig ab - auch die Kirche St. Vitus (bis auf den Turm). In der Stützmauer der Kirche befindet sich ein Lourdes-Grotte.

Unser Tisch vor der Bestellung...
Unser Tisch vor der Bestellung...

Nach einer kurzen Pause auf Spielplatz in Treffelhausen, geht es vorbei an Böhmenkirch nach Waldhausen. Hier gibt es ein schönes Stadelcafe. Gerade richtig, denn ich habe Durst und Anne genehmigt sich einen Erdbeerkuchen - sehr lecker.

Unser Tisch nach er Bestellung...
Unser Tisch nach er Bestellung...

Manche Einwohner auf der Alb haben ihr Gesicht verloren...
Manche Einwohner auf der Alb haben ihr Gesicht verloren...
Eine wunderschöne Blumenwiese...
Eine wunderschöne Blumenwiese...

Frisch gestärkt geht es dann über Schalkstetten und Stubersheim erreichen wir Amstetten. Den Rest der Strecke könnte ich im Schlaf fahren, so oft habe ich diese Strecke schon hinter mich gebracht...

Eine schöne Tour...
Eine schöne Tour...


Lonetal und Oberelchingen

Ich muss zugeben, dass die Feiertage bei mir wesentlich beliebter waren, als ich mich noch in der Gruppe der Berufstätigen befand. Wäre der heutige Pfingstmontag ein normaler Arbeitstag, dann wären nicht so viele Radler und Wanderer im Lonetal.

 

Ich nehme heute den schön geteerten Radweg...
Ich nehme heute den schön geteerten Radweg...
Schon vor 600 Jahren gab es solche Wässre...
Schon vor 600 Jahren gab es solche Wässre...

Der Wind bläst heftig aus Richtung Ost - das ist in etwa genau meine Richtung, in die ich fahren will. Dann habe ich wenigstens auf der Heimfahrt Rückenwind, denke ich so bei mir. Im Lonetal komme ich an einem Nachbau einer alten "Wässre" vorbei. Wobei das eigentlich ein gelungener Nachbau ist. Schon vor 600 Jahren gab es in der Lone solche Wässre. Das sind Stauwehre, die zur Bewässerung der Felder oder auch zur Bekämpfung von Wühlmäusen und Maulwürfen dienten. Das Stauen der Bäche führte zu langen Streitigkeiten zwischen den Müllern und Bauern... denn die Müller brauchten das Wasser, um ihre Mühlen zu betreiben. 

 

Auf einem relativ kurzen Lonetalabschnitt gab es 18 dieser Stauwehre. Und der Streit um das Wasser der Lone dauerte 400 Jahre.

Die Nau bei Langenau...
Die Nau bei Langenau...

Die Nau entspringt im Westen von Langenau bei einem Naturfreundehaus und gibt auch der Stadt ihren Namen. Sie ist ca. 21 km lang und fließt bei Günzburg in die Donau. Die Karstquelle schüttet im Mittel ca. 230 Liter pro Sekunde.  

 

Langenau hat über 15.000 Einwohner und es ist ziemlich unbekannt, dass Langenau und Umgebung eines der quellreichsten Gebiete Deutschlands ist. Mit diesem Wasser werden mehr als 3 Millionen Einwohner in Baden Württemberg mit Trinkwasser versorgt.


Klosterkirche Oberelchingen...
Klosterkirche Oberelchingen...
Die Felder bei Tomerdingen...
Die Felder bei Tomerdingen...

Kurz vor Radelstetten treffe ich auf ein paar Ziegen...
Kurz vor Radelstetten treffe ich auf ein paar Ziegen...


Pfingstsonntagsradrundfahrt Blaubeuren

Momentan ist es zum Mäuse melken. Morgens um 8 Uhr strahlt der Himmel in herrlichstem Blau und dann ziehen langsam aber unaufhaltsam die Wolken ins Land. Und um die Mittagszeit ist es kalt und widerlich. Also sind mal wieder (fast) Winterklamotten angesagt. Noch schnell den Sattel meiner Frau in die richtige Position gebracht und dann geht's ab. Ziel ist erst mal Sonderbuch, wobei ich auf den Feldern um Merklingen gleich mal einen falschen Abzweig erwische - aber irgendwann sind wir dann wieder auf dem richtigen Pfad.

Die Lauter - ca. 4 km nach der Quelle...
Die Lauter - ca. 4 km nach der Quelle...
Herrlingen ist erreicht...
Herrlingen ist erreicht...

Bei den Hessenhöfen kommen wir an einem großen Biergarten vorbei und beschließen (wie schade) daran vorbei zu fahren. Weiter geht es nach Sonderbuch, das für seinen Segelflugplatz bekannt ist. Von dort aus geht es in einer flotten Abfahrt nach Blaubeuren. Unten angekommen - Schock - so viele Menschen passen eigentlich gar nicht in das enge Städtchen. Alle Gassen sind hoffnungslos überlaufen... nix wie raus hier. 

 

Wir nehmen den Radweg nach Herrlingen und von dort aus geht es durch das kleine Lautertal  zurück nach Nellingen.

Unsere Pfingstsonntagsradrunde...
Unsere Pfingstsonntagsradrunde...


Kommt nun der Regen oder nicht

3 Regentropfen habe ich schon gespürt... ich erhöhe das Tempo...
3 Regentropfen habe ich schon gespürt... ich erhöhe das Tempo...

Endlich habe ich einen Termin für die Reparatur meiner Wohnmobile. Am 02.06.2020 kann ich es zu Hymer nach Sindelfingen bringen. Zwar habe ich einen Termin beim Zahnarzt, den muss ich eben noch absagen.

 

Das war die gute Nachricht ... Die schlechte Nachricht ist, dass ich gerade noch eine Probefahrt machen wollte. Ich habe die Batterie, die von der Feuerwehr abgeklemmt wurde, wieder angeklemmt. Bewährte ich den Motor und dann kam auch schon ein nerviger Alarmton. Nicht alle geschlossen geschlossen ... Auch noch einmal ein Rundgang ums Fahrzeug und alle Türen gehört.


Doch auch der richtige Startversuch wurde von diesem nervigen Pfeifton begleitet... Werde mich am Montag mal ans Telefon hängen... es bleibt wie immer spannend...

Wer dieses Kirche kennt, kann's mir sagen... (Danke)
Wer dieses Kirche kennt, kann's mir sagen... (Danke)
Ein Wegkreuz am Waldesrand...
Ein Wegkreuz am Waldesrand...



Relaxfahrt, Oberböhringen, Waldhausen

Heute Morgen war der Sachverständige hier und hat den Brandschaden des Wohnmobils unter die Lupe genommen. So wie es aussieht, wird die Reparatur nicht gerade billig werden. Er wird sich nun mit der Versicherung bereden. Es bleibt also interessant. 

Es scheint ein herrlicher Tag zu werden - blauer Himmel aber recht kühl und windig. Ich möchte meine Beinchen noch etwas lockern, die gestrige Tour steckt mir noch etwas in den müden Knochen. 

Unten lang, oben kurz - ist die heutige Kleiderordnung. Kaum stehe ich mit meinem Bike vor der Türe, streife ich mir gleich noch die Ärmlinge über... der Wind ist mir einfach zu kalt. 

 

Ich fahre die Gosbacher Steige runter, die war ja eine Zeit lang gesperrt, da Kabel verlegt wurden. Ich nehme mal an, dass nun auch das schnelle Internet auf die schwäbischen Alb kommt. 

Die Goißa in Bad Ditzenbach...
Die Goißa in Bad Ditzenbach...

Nach der ersten Kehre nehme ich den Wanderpfad links runter. Wie immer werde ich durch die Steine und kleinen Querrinnen anständig durchgeschüttelt. Unten angekommen nehme ich den weniger befahrenen Radweg rechts der Bundesstraße bis Hausen. In Bad Ditzenbach fallen mir die Goißa auf. Das obere Filstal, das ich entlang radle, hört ja auch auf den Namen "Goißatäle". Wobei es früher wohl "Geyslotal" hieß, was so viel wie "Tal in Richtung Geislingen" bedeutete. Und da im Tal auch Goißa gehalten wurden, wurde später eben das "Goißatäle" draus.

von Unterböhringen bis Oberböhringen sind es 4 km...
von Unterböhringen bis Oberböhringen sind es 4 km...
Blick auf Geislingen...
Blick auf Geislingen...

Mein Bike braucht ne Pause (ich auch)...
Mein Bike braucht ne Pause (ich auch)...
Ich hab vergessen wo das ist...
Ich hab vergessen wo das ist...

Von Hausen geht's über Unterböhringen nach Oberböhringen - 4 km bergauf. Ich treffe einige Wanderer am Albtrauf. Kurz hinter Oberböhringen gibt es einen Startplatz für Drachenflieger. Ich lehne mein Bike ans Bänkle und mache ne kleine Pause.

Hoffentlich bröckeln keine Steine auf mein Fahrrad...
Hoffentlich bröckeln keine Steine auf mein Fahrrad...
Nicht mehr weit bis ich meinen Hunger und Durst stillen kann...
Nicht mehr weit bis ich meinen Hunger und Durst stillen kann...

Über Eybach komme ich zur Waldhauser Steige, die 1863 erbaut wurde. Mit 6 - 9% ist die Steigung erträglich. Und sie verläuft auch häufig im Schatten - so halten sich meine Schwitzattacken in Grenzen. In Waldhausen gibt es schönes Cafe, das ich aber links liegen lasse...

Über Amstetten und s'Vögelestal fahre ich stressfrei zurück nach Nellingen.



Vögelestal, Geislingen, Wiesensteig, Westerheim

Morgen kommt der Gutachter und betrachtet meine ausgebrannte Heizung im Wohnmobil. Mal sehen, was der dann so meint. Und da ich meine Arbeiten im Wohnmobil schon erledigt habe, setze ich mich aufs Rad und trete einige Kilometer.

Nach dem Filsursprung gehts bergauf...
Nach dem Filsursprung gehts bergauf...
An dieser Hütte war ich bestimmt schon 3 Jahre nicht mehr...
An dieser Hütte war ich bestimmt schon 3 Jahre nicht mehr...

Die Abfahrt von Amstetten zur Schimmelmühle bin ich schon lange nicht mehr gefahren. Mit über 70 km/h geht es in Richtung Rohrachtal. Von dort nehme ich den flachen Radweg nach Geislingen und trete hinter einem anderen Biker nach Wiesensteig... der hat genau mein Tempo.

Das Maus Kreuz...
Das Maus Kreuz...
Die Schienen können verlegt werden...
Die Schienen können verlegt werden...
Früher waren's harte Zeiten...
Früher waren's harte Zeiten...


Kornberg, Schiebepassage, Bossler, Rohrachtal

Heute wird ein schweres Paket geliefert. Holz für den Bau eines Stalls - nein, nicht Schweinestall - vielmehr für Krempel - also ein Krempelstall. Ich muss etwas Platz im Keller schaffen. Aber da sich die Sonne zeigt, möchte ich noch ne kleine Radtour machen...

Hier geht's nicht weiter - also 180° Drehung...
Hier geht's nicht weiter - also 180° Drehung...

Schon beim ersten Bremsen merke ich, dass meine Bremsklötzchen so langsam absterben - sie haben so einen nervigen metallenen Klang. Und wenn ich so richtig überlege, ist mir das auch schon bei den letzten Touren aufgefallen. Aber kaum steige ich vom Rad ab, dann habe ich auch schon alle Geräusche, die nach einem Ersatzteil schreien, vergessen. 

 

Ok, es wird schon noch gehen - ich werde eben keine steilen Abfahrten nehmen - zumindest ist das der Plan. Zum Bild links... ich kenne diesen Weg - bin ihn nur schon lange nicht mehr gefahren und dachte, dass 


der Weg vielleicht weitergeführt wurde. Naja, Satz mit X - war wohl nix. Werde ihn zukünftig aus meinem Wegenetz ersatzlos streichen.

Dieses Anwesen ist privat...
Dieses Anwesen ist privat...

Ich radle zum Kornberg und komme irgendwie von hinten zu diesem Anwesen (linkes Bild). Ich dachte erst, es wäre das Kornberghaus - eine kleine "Kneipe" auf dem Kornberg. Ein freundlicher Herr, den ich frage, ob denn am kommenden Vatertag geöffnet wäre, erklärt mir, dass das nicht das Kornberghaus ist, sondern ein privates Anwesen, 3.000 m² groß.

Ich bin begeistert, so ein Wochenendhäusle hätte ich auch gerne auf einem Aussichtshügel auf der schwäbischen Alb. Der freundliche Herr zeigt mir noch den richtigen Weg zum Kornberghaus - ich bedanke mich und pedalliere von dannen.


Schlamm wohin ich schaue - da habe ich ja mal wieder die A-Karte gezogen...
Schlamm wohin ich schaue - da habe ich ja mal wieder die A-Karte gezogen...
Schön gemacht - Beim Viehausteerweg gibt's Aussicht...
Schön gemacht - Beim Viehausteerweg gibt's Aussicht...

In Richtung Bad Boll finde ich einen flowigen Singletrail - da lacht das Herz. Allerdings bremst mich eine Gruppe Wanderer aus - vor einer schmalen Brücke über den Riesbach. Ich bremse (bin froh, dass ich mal den Puls wieder auf normal bringen kann) und warte geduldig, bis die Gruppe außer Sichtweite ist. "Es ist frei - sie können fahren" schallt plötzlich eine Frauenstimme an mein Ohr.

Ich beginne zu treten - über die schmale Brücke hätte ich ja lieber mein Bike geschoben, aber unweit von der Brücke wartet die Gruppe: "Treten - auf geht's"... Ich folge brav und trete. Ich bedanke mich schnaufend, als ich die Gruppe überhole (sie haben sich dankenswerterweise ganz an den Wegrand gedrückt) und wünsche noch einen schönen Tag. "Ebenfalls" - nette Leute...

Stonehenge... ok da muss noch nachgebessert werden...
Stonehenge... ok da muss noch nachgebessert werden...
Endlich mal wieder grüne Wiesen...
Endlich mal wieder grüne Wiesen...

Der flotte Singletrail ist zu Ende - ich nehme den nächsten Weg links hoch. Ein fataler Fehler, wie sich gleich herausstellen sollte. Erst wird der Weg steinig - ich meine schon große Brocken - absteigen ist angesagt... dann hören die Steine auf und der Weg ist so nass, dass ich mit meinem Bike unter dem Arm rechts hoch - durch's Gestrüpp muss. Immer den Blick prüfenden nach links unten, ob denn den Konsistenz des Weges ein Begehen zuließe...

Blick in Richtung Bossler - da will ich jetzt noch los...
Blick in Richtung Bossler - da will ich jetzt noch los...
Der Jahrhundertstein - ob ich da mein Rad so anlehnen darf?
Der Jahrhundertstein - ob ich da mein Rad so anlehnen darf?

Irgendwann wird es besser - aber der Weg ist immer noch steil und sehr nass. Ich sitze mal, beginne zu treten, jedoch das Hinterrad dreht gleich wieder durch - wie im Winter bei Glatteis... Irgendwann komme ich wieder auf einen befestigten Weg - Gott sei Dank.

Blick vom Jahrhundertstein...
Blick vom Jahrhundertstein...
Hinter dem Hügel sind die Wiesensteiger Lifte...
Hinter dem Hügel sind die Wiesensteiger Lifte...

Ich werde von 4 E-Bikern überholt - da wo es auf den Bossler geht. Ich werde neidisch. Schweißgebadet mühe ich mich ab und mit einem dezenten Surren ziehen 2 Paare an mir vorbei. 

Die Abfahrt meiner Wahl...
Die Abfahrt meiner Wahl...
Ich brauch ne Pause - und einen Riegel...
Ich brauch ne Pause - und einen Riegel...

Wieder im Filstäle angekommen, beschließe ich über das Rohrachtal wieder auf die schwäbische Alb zu fahren. Da kenne ich den Weg...

A frisch gmähts Wiesle... Blick Richtung Amstetten Dorf
A frisch gmähts Wiesle... Blick Richtung Amstetten Dorf
Des Wiesle isch no frischer gmäht...
Des Wiesle isch no frischer gmäht...

Gleich bin ich wieder zu Hause...
Gleich bin ich wieder zu Hause...
Die Tour...
Die Tour...


Ehingen, Riedlingen, um den Bussen, Ehingen

Kurz vor Munderkingen - Blick auf die Donau...
Kurz vor Munderkingen - Blick auf die Donau...

Anne möchte heute ein weiteres Stück an der Donau entlang radlen. Bei der letzten Donaufahrt sind wir bis Ehingen gekommen, also wollen wir heute in Ehingen starten und bis Riedlingen fahren.

 

Laut Wetterbericht soll es ja ein wunderschöner Tag werden. Die Temperaturen rechtfertigen kurze Hosen, eine in diesem Jahr recht ungewohnte Anzugsordnung. Wir starten also in Ehingen beim ehemaligen Schlecker-Gelände. Die erste Station ist Munderkingen, das kleinste Städtchen im Alb-Donau-Kreis, jedoch eines der ältesten sein -  mit ca. 5.300 Einwohnern. 

 

Toll ist eine sehr hübsch angelegte Rastplatz für Radler, die mit Tischen und Bänken ausgestattet auch einen herrlichen Blick auf die Donau erlaubt.

Munderkingen, viele Fachwerkhäuser, viele Störche...
Munderkingen, viele Fachwerkhäuser, viele Störche...

Die Stadtmetzgerei hat geschlossen - schade...
Die Stadtmetzgerei hat geschlossen - schade...
Unübersehbar - die Einladung, mal Rast zu machen...
Unübersehbar - die Einladung, mal Rast zu machen...

Es steht auch ein Holzrad mit Holzrädern bereit...
Es steht auch ein Holzrad mit Holzrädern bereit...
Rechtenstein - klebt regungslos am Berg...
Rechtenstein - klebt regungslos am Berg...

Leider geht der Radweg nicht immer direkt an der Donau entlang - dafür bleibt dann die unberührte Natur immer an der Donau. 

Blick auf Riedlingen (ist größer als es hier aussieht)...
Blick auf Riedlingen (ist größer als es hier aussieht)...

In Rechtenstein leben heute noch 306 Einwohner. Ein Bahnhof gibts auch - aber ich konnte nicht erkennen, ob da noch Züge fahren...

 

Der Donau-Radweg ist heute wirklich gut besucht. Die Tage vorher waren kalt - Corona  lud in dieser Zeit auch aufs Sofa ein - und heute lacht die Sonne. Also geht natürlich alles, was funktionierende Beine hat, vor die Türe - egal ob mit Rad, Rollschuhen, Sandalen oder Jogginglatschen. Kurz vor Riedlingen wird es fast eng. Auch die Polizei lässt sich sehen - aber noch bleiben 1,5 m zum nächsten Radler...


In Riedlingen erwischen wir eine schöne Bank, die uns zur Pause einlädt. Direkt an der Donau, ruhig und idyllisch. Ich würde ja gerne noch ein Eis essen. Also fahren wir - nachdem wir unser Vesper im Bauch verstaut haben - in die Altstadt - vielleicht gibt es ja ein "Eis to go". Und in der Tat - eine lange Schlange zeigt uns den Weg zum Schleck-Eis. Allerdings ist die Schlange so lang, dass ich fürchte, dass bis ich an die Reihe komme, es kein Eis mehr geben wird. Also verzichte ich auf die leckere Süßspeise.

Die Wege sind echt gut ausgeschildert - sofern man weiß, wohin man will...
Die Wege sind echt gut ausgeschildert - sofern man weiß, wohin man will...
Anne muss mal wieder auf mich warten... Ein alter Mann ist einfach kein D-Zug...
Anne muss mal wieder auf mich warten... Ein alter Mann ist einfach kein D-Zug...

Der Rückweg geht dann über unbekannte Dörfer... rund um den Bussen. Der Bussen ist 766 m und liegt bereits in Oberschwaben. Und er ist einer der meistbesuchten Wallfahrtsorte Oberschwabens. Die auf dem Bussen stehende Wallfahrtskirche St. Johannes Baptist wurde erstmals im Jahre 805 erwähnt. 

Blick auf den Bussen - un die Wallfahrtskirche...
Blick auf den Bussen - un die Wallfahrtskirche...
Wer kennt diese Wirtschaft nicht - die Brauereiwirtschaft Berg...
Wer kennt diese Wirtschaft nicht - die Brauereiwirtschaft Berg...

Zum Bussen geht es natürlich stetig locker bergauf. Die anschließende Abfahrt zieht sich über 8 km und bietet traumhafte Aussichten über die sanften Hügel. Wellig geht es dann weiter bist kurz vor Ehingen - direkt vorbei an der Brauereiwirtschaft Berg. Dank Corona bleibt mir natürlich die verdiente Pause vergönnt. Trotzdem fahre ich auf den Parkplatz und knipse wenigstens ein Bild von der weithin bekannten Brauerei.

Unsere heutige Tour...
Unsere heutige Tour...


Hörvelsingen - leider ohne Biergarten

Es ist heute immer noch frisch - erst morgen soll die Sonne mal wieder meine Glieder erwärmen. Eine kleine Runde will ich trotzdem fahren. Mal schauen, ob es in der Brauerei in Hörvelsingen schon ein Bier "to go" gibt...

Ein Pärchen aus Holz geschnitzt... (Radelstetten)
Ein Pärchen aus Holz geschnitzt... (Radelstetten)
Lange werden die gelben Rapsfelder nicht mehr zu sehen sein...
Lange werden die gelben Rapsfelder nicht mehr zu sehen sein...


E-Bike Testfahrt (geile Sache)

Anne hat ihr E-Bike bekommen - nagelneu. Ich wollte es unterdrücken... nein, es hat nicht geklappt... ich muss jetzt rauf in den Sattel und eine kleine Testfahrt unternehmen. Der Akku ist geladen, keine Ahnung was der so zusätzlich in meine Schenkel reinbuttern kann. Ich stelle den Sattel auf meine Höhe und schon sitze ich.

Ich versuche, meine Schuhe in die Pedale einzuklicken - Fehlanzeige, die passen irgendwie nicht. Ah ja - ich habe ja eigentlich ein anderes System bei den Pedalen. Das ist echt ein Schei... immer denkt man, dass alles passt - aber nix ist kompatibel, das war schon früher so.

Hoch geht's zur Kuchalb - aber mit "E" macht das richtig Laune...
Hoch geht's zur Kuchalb - aber mit "E" macht das richtig Laune...

Ich wechsle die Schuhe und schon ist alles in Butter. Ich nehme die Teerstraßenabfahrt ins Täle. Das E-Bike ist sicherlich so ca. 10-12 kg schwerer als mein Bike. In den Kurven macht sich das schon bemerkbar, aber ich denke mit etwas Übung merkt man das Gewicht nicht mehr.

In Geislingen nehme ich den Schotterweg auf die Kuchalb. Ich wähle die schwächste Unterstützungsstufe, aber ich merke, wie der Motor mir etwas nachhilft. Tolle Sache.

Über dem kleinen See ist die Zugstrecke (aus dem Fels gehauen) in Richtung Ulm
Über dem kleinen See ist die Zugstrecke (aus dem Fels gehauen) in Richtung Ulm

Irgendwann klebe ich an einer echt steilen Rampe, die ich normalerweise nur im 1. Gang (Schweißperlen auf der Stirn) schaffe. Ich will es wissen - schalte in die 2.schnellste Stufe (Sportmodus). Ich bin hellauf begeistert: eine unsichtbare Hand schiebt mich die Rampe hoch. Was soll ich sagen - ein Genuß. 


Der Lone entlang - kalt wie im Winter...

Der Regen war ja wirklich dringend notwendig. Wäre ich ne Blume, ich wäre schon längst verdurstet. Das Wetter stellt sich pünktlich auf die Eisheiligen ein. Gestern Abend rieselten in der Tat einige Schneeflocken auf die Schwäbische Alb.

Der erste Blick aus dem Schlafzimmerfenster zeigt mir, dass der Schnee - zumindest auf der Nordseite der Dächer noch nicht dahinschmelzen will. Aber irgendwie will ich meine Beinchen noch bewegen.

Gott sei Dank ist es trocken...
Gott sei Dank ist es trocken...
Gibt es mal wieder was Anderes als Bäume?
Gibt es mal wieder was Anderes als Bäume?

Vor dem Haus merke ich gleich, dass der Ostwind seine Backen mal wieder richtig aufbläst - kalt. Ich bin aber (fast) noch im Wintermodus. Es fehlt nur eine Klamottenschicht zum Winteroutfit. Für ne bucklige Tour habe ich heute keine Lust. Der Lone entlang gehts schön flach. Und außerdem wollte ich mal noch schauen, wo genau sie versickert. Sie hat heute relativ viel Wasser - keine Wunder nach dem Regen gestern. 

Kurz vor Breitingen ist noch Wasser im Lonebett. Dann allerdings entfernt sich der Radweg von der Lone und als ich wieder in das Bachbett sehen kann, ist es trocken. Das muss ich irgendwann noch genauer untersuchen...

Lange werden die Maisfelder nicht mehr in der Sonne glänzen...
Lange werden die Maisfelder nicht mehr in der Sonne glänzen...


Erholungstour Donauradweg Ulm - Echingen und zurück...

Für heute ist ein wunderschöner Sonnentag angekündigt. Eigentlich wollte ich unsere Räder noch putzen, aber die Hausarbeit dauerte dann doch länger als gedacht. Auch eine leere Kiste Bier, die ich schon am hellen Morgen vom Keller zur Neubefüllung nach oben geschleppt habe, ist immer noch im Originalzustand.

Die Donau kurz hinter dem Industriegebiet Donautal...
Die Donau kurz hinter dem Industriegebiet Donautal...

Meine bessere Hälfte möchte den Donauradweg von Ulm nach Ehingen erkunden. Mit dem Auto fahren wir nach Ulm und stellen dieses am Donaubad ab. Schnell die Räder vom Träger geschoben, Getränk ans Rad geklebt und den Rucksack übergeworfen.

 

Erst geht's ein Stück an der Iller entlang, dann über die Illerbruck an die Donau. Vorbei an Donaustetten und Erbach geht es - und hier gibt es Seen ohne Ende - in Richtung Ehingen. Dort angekommen, kommt uns ein Vespertisch mit Bänken gerade richtig - Pause.


Ehingen ist übrigens große Kreisstadt und die größte Stadt im Alb-Donau-Kreis. Ehingen liegt auf 515 m und hat ca. 26.300 Einwohner. Die Schmiech, die 20 km nördlich von Ehingen entspringt, fließt mitten durch Ehingen und mündet dann in die Donau. Bereits in der Römerzeit war Ehingen wohl schon ein wichtiger Durchgangspunkt. Die Familie Schlecker dürfte wohl die bekannteste Familie Ehingens sein, deren Aufstieg nach dem 2. Weltkrieg begann. 

Die Donaulandschaft ist nie langweilig...
Die Donaulandschaft ist nie langweilig...
...und schon geht's wieder weiter...
...und schon geht's wieder weiter...

Die Brotzeit wird ausgepackt - Seele, Semmel und Helfensteiner (Kornbrötchen, sehr lecker). Wenn man Hunger hat, schmeckt ein Vesper doppelt so gut. Meine Radflasche ist noch voll - Himbeersirup - schmeckt nach Wald und Beeren und ist süß - auch das braucht ein ausgelaugter Körper. Weiter... treten...

Was nicht jeder weiß... Ehingen hat jede Menge an Industrieunternehmen: Die Fahrzeuge, Raupen und Kräne der Firma Liebherr kennt vermutlich. Sappi (ist ne Papierfabrik, die auch in einem meiner vielen früheren Wohnorte,  Stockstadt bei Aschaffenburg sitzt, HTE (Hydraulik), Möbel Borst und nicht zu vergessen die Berg Brauerei, die sicherlich dazu beigetragen hat, dass Ehingen auch "Bierkulturstadt" ist. 

Anne hat für einen durstigen Radler immer ein Herz und gibt ihm das Fläschchen...
Anne hat für einen durstigen Radler immer ein Herz und gibt ihm das Fläschchen...
Ein herrlicher Tag...
Ein herrlicher Tag...
Froschgequake... ich glaube, die fühlen sich hier sauwohl...
Froschgequake... ich glaube, die fühlen sich hier sauwohl...

Nun geht es erst mal bergab. Wir verlassen Ehingen in Richtung Heufelden, Oberdischingen. Ich bin ja nun nicht so der Freund von Flußradwegen... aber ich muss sagen: Die Donau mitsamt ihrer Landschaft ringsum ist absolut sehenswert. Ich bin hellauf begeistert. Das Einzige, das meine Stimmung um 0,2 Punkte runterzieht ist die Tatsache, dass wir an vielen Biergartenschildern vorbei fahren müssen - Dank Corona. Aber das wird sich ja bald (vielleicht) ändern...


Kornberg, irgendwie verfahren, Fränkel, Rohrachtal

Oh Gott - heute wollte ich endlich meinem Passat die Sommerschlappen anziehen. Bis jetzt ist er immer noch mit seinen Winterstiefeln unterwegs. Bei der Betrachtung des Profils der zu montierenden Sommerpneus kommen mir die Tränen. Vermutlich hat der Winter die Profiltiefe schrumpfen lassen. Also mache ich mich auf die Suche nach bezahlbaren neuen Sommersandalen für meinen fahrbaren Untersatz, der ja bei weitem nicht mehr so häufig und so flott bewegt wird, wie zu der Zeit, als ich noch vom Arbeitssleben getrieben wurde.

Schon 100 mal vorbei gefahren - die Mariengrotte in Unterdrackenstein...
Schon 100 mal vorbei gefahren - die Mariengrotte in Unterdrackenstein...

Es ist windig, die Nacht war kalt, die Luft ist kalt und ich will nicht frieren - also werfe ich die warmen Sachen über meinen Körper...

Nach einigen Telefonaten - ich bin Schwabe - und bin nicht gewillt, die  oft geforderten Höchspreise zu blechen, habe ich den Reifen meiner Wahl gefunden. Doch der Reifenhändler möchte, dass ich am Montag noch einmal anrufen soll - er komme gerade nicht ins sein Bestellsystem. Kann er denn nicht meine Daten, die er sowieso schon hat, auf einem Zettel notieren und dann die Reifen später (wenn sein komisches Bestellsystem wieder funktioniert) bestellen? Kopfschüttelnd lege lege ich auf (obwohl ja beim Handy kein Hörer mehr aufgelegt werden muss). 

 

Ich bestelle bei einem anderen Händler und betrachte parallel meinen Baum, der mir die Windgeschwindigkeit anzeigt, ich will mein Bike noch etwas bewegen.

Die Grotte ist echt sehenswert - Hier wird einen auch bewusst, wie durchlöchert die Schwäbische Alb ist...
Die Grotte ist echt sehenswert - Hier wird einen auch bewusst, wie durchlöchert die Schwäbische Alb ist...

Da meine Standardabfahrt ins Filstal momentan gesperrt ist, nehme ich den schnelleren Weg über das idyllische Oberdrackenstein und besuche in Unterdrackenstein die Mariengrotte. Das ist verbunden mit - ich wusste das nicht - mit einem "Rad_über_Treppe_nach_unten_tragen", dann steil und schmal zur Grotte. Was soll ich sagen, ich bin begeistert: Eine wunderschöne Grotte, die von der Natur geschaffen wurde (siehe Bilder oben)...

Auf dem Weg zum Kornberg...
Auf dem Weg zum Kornberg...
Der Blick vom Nortel...
Der Blick vom Nortel...

Über den Kornberg - bislang habe ich noch keine Menschenseele gesehen - arbeite ich mich vorbei am Segelflugplatz Nortel und orientiere mich in Richtung Sielenwang. Ich kann mich erinnern, dass ich nun links runter (sau-steil) könnte, das will ich aber nicht also fahre ich weiter... Der Weg wird eng und enger. Ich muss absteigen, um das Bike manuell durch die Büsche zu manövrieren. Dann wieder offenes Feld - dafür kein Weg mehr. 

Ich fahre übers freie Feld und kann mehrere Schilder "Privat" erkennen. Als braver Radler fahre ich natürlich nicht weiter und suche einen anderen Weg... den ich nach einer Ackerüberquerung finde. Da auf dem Acker aber vermutlich nur Steine angebaut werden, wird mich der Besitzer vermutlich nicht erschießen.

 

Ich fahre weiter Richtung Wasserberghaus. Der Hang liegt nun nach Norden und ist nicht gerade von der Sonne verwöhnt. Es ist kalt und ich bin froh, die langen Hosen an den Beinen zu fühlen.

Werden hier Steine angebaut?
Werden hier Steine angebaut?

Die Fränkelumrundung ist schön und nicht schwierig...
Die Fränkelumrundung ist schön und nicht schwierig...
Hier gehts wieder in Richtung Heimat...
Hier gehts wieder in Richtung Heimat...

Über Kuchen fahre ich in Richtung Geislingen - komme zu nahe an die Bundesstraße - das zwingt mich wieder etwas zurück zu fahren und eine Brücke über die Fils zu suchen, die ich auch finde. An der Bahn entlang geht es über Geislingen und Rohrachtal zurück nach Nellingen.


Drackenstein, Bad Ditzenbach mit Regen, Hohenstadt...

Viel Steine wo früher eine Straße war...
Viel Steine wo früher eine Straße war...

Manchmal läuft so Einiges schief. Und manchmal ist heute... Ok ich habe Luft in den Reifen, die Kette ist geölt und schon rolle ich locker vom Hocker von Oberdrackenstein nach Unterdrackenstein. Die dunklen Wolken am Himmel sind nicht gerade meine Freunde. Vor Bad Ditzenbach treffen mich die ersten Regentropfen im Gesicht, die Straße ist nass. Ich stoppe mein Bike, drehe mich um, blicke zum Himmel und bin zufrieden... zwischen den Wolkenlücken das tiefe Blau.

Ich drehe mein Bike und rolle in die Richtung des besseren Wetters.


Vorsichtshalber beschließe ich doch, die Gosbacher Stoig wieder hoch zufahren - ich will nicht nass werden. Unten an der Stoig ein Schild: Bauarbeiten, Durchfahrt verboten. Ich ignoriere das mal. Fast die Hälfte der Stoig habe ich hinter mir, da ist die Straße aufgerissen und 2 Bagger versperren mir den Weg. Ich drehe um und rolle wieder bergab. Meine Allgemeinstimmung wird dadurch natürlich nicht besser. Die nächste Möglichkeit auf die Alb wäre die Autobahn...

Bei der Filstalbrücke gehts langsam - aber stetig voran...
Bei der Filstalbrücke gehts langsam - aber stetig voran...
Die Filstalbrücke aus anderer Perspektive
Die Filstalbrücke aus anderer Perspektive

Ich entscheide mich für die alte Steige zu den Eselhöfen. Der Einstieg bildet eine Unterführung - die ist jedoch fast komplett zugestellt mit Steinen - in der Mitte führt noch eine Treppe durch einen freien Spalt - wohl für Wanderer - auf die andere Seite der Unterführung. Ich stelle das Rad ab, steige die Treppen hoch - der nächste Schock. Schon wieder eine Mauer aus Steinen (siehe Bild ganz oben). 

Ich gehe zurück zum Rad und fahre zurück, das Ganze ist mir zu verbaut. Beim ersten Haus von Mühlhausen angekommen, schreit mir eine nette Frau entgegen: "Des goht scho - oifach s'Rad drieber traga...". Ich bednake mich recht herzlich bei der netten Frau, drehe noch einmal mein Rad, schleppe es über Treppe und die Steine, dann bin ich auf der alten Straße - endlich...

Âuf dem Weg zu den Eselhöfen...
Âuf dem Weg zu den Eselhöfen...
Ein gewaltiger Wolkenberg schiebt sich hinter dem Wald hoch.
Ein gewaltiger Wolkenberg schiebt sich hinter dem Wald hoch.

Auf der Alb angekommen ist es nun nicht mehr weit bis nach Hause. Ich komme an einigen neuen Autobahn und Bahnbrücken vorbei. Nagelneu und schon wieder von den Sprayern verschandelt...


Wenn's wenigstens schön wäre...
Wenn's wenigstens schön wäre...
Dafür sind die Rapsfelder eine Augenweide...
Dafür sind die Rapsfelder eine Augenweide...

Ein wirklich schönes Gesteck...
Ein wirklich schönes Gesteck...
Im Steingarten tummeln sich schon die Enziane...
Im Steingarten tummeln sich schon die Enziane...


Schnellweg Merklingen - Dornstadt, locker zurück...

Endlich scheint mal die liebe Sonne - leider aber immer wieder ein Schauer zwischendurch, obwohl kein Regen vorhergesagt ist. Und der Wind zeigt sich immer noch in Hochform. Bevor ich mir es auf dem Sofa gemütlich mache, muss ich schon noch eine Runde mit dem Bike drehen. Ich war ja gestern den ganzen Tag schon ziemlich bewegungslos...

 

Etwas Öl auf die Kette und schon trete ich voller Elan in die Pedale - natürlich planlos. An der Autobahn angekommen, habe ich einen Plan.

Hier muss ich links...
Hier muss ich links...

Ich will die neu angelegten Wege entlang der A8 bis nach Dornstadt fahren und über die Wälder bei Tomerdingen, Temmenhausen und Scharenstetten wieder zurück. Es ist trocken und rollt gut - ich bin zufrieden.

Dunkle Wolken über gelbem Rapsfeld - hoffentlich wird der Raps nicht gegossen...
Dunkle Wolken über gelbem Rapsfeld - hoffentlich wird der Raps nicht gegossen...


Beiningen - beinhart...

Ich richte gerade das Frühstück, das Telefon klingelt. Einer der Rollladengurte hält nicht mehr länger durch. Ich habe mich zwar versucht, den Rollladenkasten zu öffnen - irgendwie ist der jedoch nicht so wie alle anderen. Am Telefon kündigt sich der Meister und Herr über Rollläden an. Super - ich bin begeistert - und natürlich froh, dass das Problem gelöst wird.

Mein Blick auf meinen Windwettervorhersagebaum sagt mir, dass der Ostwind immer noch mit gefüllter Lunge bläst. Aber dennoch will ich eine kleine Bikerunde in der frischen Luft in Angriff nehmen. Gestern habe ich - ich wollte mir draußen den nervigen Gegenwind ersparen - eine Indoor Einheit eingelegt.

 

Ich möchte nach Herrlingen an die schöne Blau fahren und auf der anderen Seite wieder hoch in Richtung Ermingen/ Beiningen fahren. Der Plan klappt prima, zumindest ein Zeit lang...

Wunderbar weicher Waldboden - herrlich...
Wunderbar weicher Waldboden - herrlich...

Oh Gott - die vielen Wege verwirren mich...
Oh Gott - die vielen Wege verwirren mich...

Ich war noch nie in diesem Gebiet, und es ist sehr schön hier. Mammutbäume, schöne Wege, ab und zu ein Wanderer oder Radler. Und es geht bergab... Irgendwann stehe ich in einem Steinbruch, ein freundlicher Baggerfahrer macht mich darauf aufmerksam, dass ich doch bitte einen anderen Weg wählen soll - das Betriebsgelände sei zu gefährlich. Folgsam wie ich bin wähle ich einen anderen Weg (ok, es gibt nur 2) auf einem bin ich bergab gekommen und der andere geht etwa parallel zum Ersten - bergauf. 

Zwischen mir und den Häusern fließt die Blau (auf dem Bild nicht zu sehen)...
Zwischen mir und den Häusern fließt die Blau (auf dem Bild nicht zu sehen)...
Komisch - das leuchtend gelbe Rapsfeld war doch viel größer...
Komisch - das leuchtend gelbe Rapsfeld war doch viel größer...

Gut ich habe ja keine andere Möglichkeit - also wieder bergauf. Vor Beiningen komme ich an einem Skilift vorbei... gut dass kein Schnee mehr liegt...

Ein schöner Waldweg bringt mich hinunter an die schöne Blau nach Blaubeuren.


Ein mächtiger Baum - ein Mammut...
Ein mächtiger Baum - ein Mammut...
Es gibt mehrere Mammutbäume...
Es gibt mehrere Mammutbäume...

Vor Blaubeuren finde ich einen Pfad entlang des Waldes mit herrlichem Blick auf die Blau.

 

Schon ziemlich kaputt nehme ich die Straße hoch nach Sonderbuch. rund um den Blautopf sind alle Wanderwege gesperrt. In der Steigung überholt mich eine Frau mit Kind auf dem Gepäckträger. Es redet ohne Unterlass auf ihre Mami ein und ich höre noch ein: "Du (Mami) bist schneller als der...". Ich kaufe mir auch ein E-Bike...

 

Über bekannte Wege fahre ich saft- und kraftlos nach Nellingen. Das ist da, wo der Wind herkommt...


Wohin gehts denn hier?
Wohin gehts denn hier?


Boller Stoig, Bad Überkingen, Schlat, Gairer Buckel...

Mein Bike bringt mich nach Türkheim - gedankenverloren - ich genieße erst mal die Aussicht ins Filstal...

Ein herrlicher Ausblick - nach links in Richtung Bad Reichenbach...
Ein herrlicher Ausblick - nach links in Richtung Bad Reichenbach...
...nach rechts in Richtung Geislingen...
...nach rechts in Richtung Geislingen...

Ich lasse mich hinreißen, 2 Bikern zu folgen, die an mir vorbei ziehen. Aber sie sind zu schnell - die Wurzeln zwingen mich, den Abstand größer werden zu lassen - auch ist mir der Trail am Albtrauf zu gefährlich. Ich suche mir eine Alternative am Ackerrand, der nicht so hart am Abhang liegt. Eine scharfer Rechtsknick bringt mich in die Boller Stoig. Diese ist trocken und sehr gut befahrbar - ich lass es krachen...

Ein Bächlein am Wegesrand...
Ein Bächlein am Wegesrand...
Es wird viel Obst geben in Schlat...
Es wird viel Obst geben in Schlat...
Wie mit dem Lineal gepflanzt...
Wie mit dem Lineal gepflanzt...

In Hausen nehme ich einen schönen Panoramaweg nach Unterböhringen, wechsle die Hangseite und verschwinde im Wald und - es geht hurtig bergab - finde mich in Schlat wieder. In mir steigt ein ungutes Gefühl hoch, denn ich kenne von hier aus nur sehr steile Anstiege in Richtung Heimat. 

 

Ich probiere einen neuen Weg - und mein ungutes Gefühl holt mich wieder ein... Absteigen ist die Devise, es ist einfach zu steil. Und das Schieben ist auch nicht gerade ein Honiglecken. Es wird wieder flacher... es ist nun nicht mehr weit, bis zum Gairer Buckel. Von dort ausgeht es immer leicht bergab bis nach Bad Reichenbach. Und eine Stunde später sitze ich auf der Terrasse und fülle meinen Bauch...



Donau und Donaumoos bei Langenau

Die Töpferei in Langenau...
Die Töpferei in Langenau...
Ganz schön breit - die Donau...
Ganz schön breit - die Donau...

Für heute ist der schönste Tag der Woche angesagt. Also fahren wir, das sind Anne und ich mit dem Auto nach Langenau und von dort aus mit dem Rad erst mal an die Donau. An der Donau angekommen, nehmen wir den Radweg, vorbei an Günzburg bis nach Offingen.

Eine stummer Beobachter am Wegesrand...
Eine stummer Beobachter am Wegesrand...

Von Offingen geht es dann über das Donaumoos zurück nach Langenau...

Ich brauch mal ne Pause...
Ich brauch mal ne Pause...
Es gibt jede Menge Seen im Donaumoos...
Es gibt jede Menge Seen im Donaumoos...

Leider habe ich meine Badehose vergessen...
Leider habe ich meine Badehose vergessen...
Blick von einer Vogelbeobachtungsstation...
Blick von einer Vogelbeobachtungsstation...

Der Löffelbrunnen, einer von 4 Kartquellen in Langenau...
Der Löffelbrunnen, einer von 4 Kartquellen in Langenau...

Das Donaumoos ist übrigens 15 km lang und 7,5 km breit und eine moorig feuchte Flußlandschaft. Diese wird vom Karstwasser der südöstlichen Schwäbischen Alb gespeist. Das Karstwasser stammt aus den Einzugsgebieten der Lone, die zu 80 % versickert...



Langenau, Donau, Oberelchingen...

Langenau, Töpferei
Langenau, Töpferei

2 Grad beim Frühstück. Das hat mich nun wirklich nicht vom Hocker. Der Radiosprecher faselt was von 8 Grad um die Mittagszeit. Das sind ja mal wieder rosige Aussichten. Vor einer Woche konnte man schon in kurzen Klamotten fahren und nun sind wieder die langen Wintersachen gefordert.

Ich suche vergeblich nach einem Müsliriegel - nicht mal einer von 2019 zeigt sich in der Schublade. Also richte ich mir noch ein Salamibrot, falls ich mich verfahre und der Hunger mich überrollt. Auf eine offene Kneipe kann man ja in diesen Coronazeiten nicht hoffen...


Es ist halb 12 und ich starte. Schon nach den ersten Metern erkenne ich, dass ich mal wieder für die richtigen Sachen entschieden habe: Winterhose, Mütze unterm Helm, langes Unterhemd Rolli, lange Jacke, lange Hose, wärmende Überschuhe und lange Winterhandschuhe. In Langenau entdecke ich eine Töpferei, die ganz viele lustige Sachen ausgestellt hat.

Langenau, Töpferei. Die Gartenzaunausstellung ist ein Besuch wert...
Langenau, Töpferei. Die Gartenzaunausstellung ist ein Besuch wert...
Gott sei Dank sind heute keine Wanderer unterwegs...
Gott sei Dank sind heute keine Wanderer unterwegs...

Ich fahre ein Stück an der Donau entlang, bevor ich mich weider in Richtung Heimat zuwende. Oh, ein Ortschild "St. Moritz", das könnte ich doch noch fotografieren. Mein Handy streikt jedoch, nur noch 3% Akku, da macht das gute Stück kein Foto mehr - ok, jetzt weiß ich das auch. Ich schließe mein Powerpack, den ich aus dem Rucksack hole, ans Handy und verstaue beides in meiner Tasche.

Der lange Weg nach Tomerdingen...
Der lange Weg nach Tomerdingen...

Über Tomerdingen und Radelstetten komme ich wieder wohlbehalten in Nellingen an. Ich hole den Schlüssel aus meinem Rucksack und stelle fest, dass der noch 


offen ist... ach ja, da holte ich doch das Powerpack aus dem Rucksack. Sofort prüfe ich den Inhalt - nichts fehlt...


Kleine Filstalrunde

Es gibt nicht Schöneres als ein ausgiebiges Osterfrühstück. Joghurt und Müsli darf da fehlen. Den Einstieg bietet ein weiches Ei. Ich schneide mir dann immer einen schmalen Brotstreifen zurecht, den ich dann - wenn das Gelbe das Tageslicht erblickt - in das Gelbe eintauche, nachdem ich das Gelbe zuvor mit ein bis zwei Streuern Salz aus dem Salzstreuer verziert habe - diese Kombination von Eigelb, Salz und Schwarzbrot... wenn es zwischen Zunge und Gaumen hin und hergeschoben wird - ein Geschmack für Götter... 

Blick in Richtung Oberdrackenstein
Blick in Richtung Oberdrackenstein
Leider kein Biergarten... nur der Obst- und Gartenbauverein Hausen...
Leider kein Biergarten... nur der Obst- und Gartenbauverein Hausen...

Die Sonne braucht heute einen längeren Anlauf, um die Luft anzuwärmen. Es wurde ja Regen vorhergesagt - für nachmittags. Noch trübt (fast) kein Wölkchen das Azurblau, als ich auf Rad steige. Da die Äste der Bäume verdächtig wackeln, entscheide ich mich für die lange Radhose, auch für die lange Jacke. Ich fahre erst mal über die offene Albhochfläche - der Wind auch - allerdings etwas schneller als ich - und gegen mich...

Man könnte meinen in Geislingen wäre eine Bombe eingeschlagen...
Man könnte meinen in Geislingen wäre eine Bombe eingeschlagen...


Bad Boll, Bürgerseen, Neidlingen...

Bei uns auf der Alb ist so ein blühender Baum noch nicht zu sehen. In Aichelberg gibt es viele davon...
Bei uns auf der Alb ist so ein blühender Baum noch nicht zu sehen. In Aichelberg gibt es viele davon...

Heute will ich mal in wärmeren Zonen Rad fahren. Dafür muss ich mich jedoch in Richtung Esslingen / Stuttgart bewegen. Also fahre ich - nach einem Magen füllenden Frühstück - runter nach Gosbach, dann der Autobahn (nicht auf der Autobahn) entlang. 

 

Vorbei an Kaltenwang geht es flott bergab nach Bad Boll. Hier ist eine andere Welt: Die blühenden Bäume sind nach dem tristen Winter ein Labsal für die Seele. 


Nur Kenner können in der Mitte eine Burg erahnen - die Burg Teck...
Nur Kenner können in der Mitte eine Burg erahnen - die Burg Teck...
Aber näher wollte ich dann doch nicht mehr ranfahren, denn es geht bergauf. Aber die Burg Teck ist nun schon besser zu erkennen...
Aber näher wollte ich dann doch nicht mehr ranfahren, denn es geht bergauf. Aber die Burg Teck ist nun schon besser zu erkennen...

Hier - auf einer Höhe von ca. 300 m - rieche ich den Frühling förmlich. Auch der Wind schläft sich heute mal aus, ein herrlicher Tag. Die Radler und Wanderer nehmen zu. Bei den Bürgerseen fahre ich Richtung Hörnle. Der Name lässt vermuten, dass es bergauf geht...

Die Limburg bei Bissingen - der Hausberg von Weilheim. Erbaut wurde sie 1060.
Die Limburg bei Bissingen - der Hausberg von Weilheim. Erbaut wurde sie 1060.

Über Bissingen, vorbei an der Limburg fahre ich nach Neidlingen. Die Straße in Richtung Wiesensteig ist gesperrt, der Belag wurde abgefräst. Ich bleibe auf dieser Straße - da ja kein Verkehr ist. Sonst hätte ich die alte Steige, die jedoch einiges steiler, dafür nicht so lang ist, genommen. Mehrere E-Biker lassen mich buchstäblich stehen. Hoffentlich geht denen bald der Akku aus...

An der Bank links könnte ich ja mal ne kleine Pause einlegen...
An der Bank links könnte ich ja mal ne kleine Pause einlegen...

Die Abfahrt nach Wiesensteig macht wieder Laune und kühlt meinen erhitzten Körper wieder runter. Nun habe ich nur noch die Gosbacher Steige... und schon stehe ich unter der Dusche...


Sightseeing durch Laichingen und zum Merklinger Bleichhäusle

Anne wirft sich in ihre Radklamotten, da will ich nicht zu spät kommen. Es sind zwar einige Wolken am Himmel, aber es ist immer noch verhältnismäßig warm. Also in die kurze Radlerhose geschlüpft - die weißen Beinchen lugen aus den schwarzen Hosen hervor wie gerollter Schweizer Käse...

Die nächsten 10 Jahre wird diese Hütte wohl nicht mehr überstehen...
Die nächsten 10 Jahre wird diese Hütte wohl nicht mehr überstehen...
Blick in Richtung Laichingen...
Blick in Richtung Laichingen...

Über Widderstall geht es vorbei an dem Solar-Testfeld, das 1989 eröffnet wurde. Es ist übrigens das größte Photovoltaik-Testfeld in Europa. Eine spezielle Anlage zur Beschleunigung der Alterung der Module ist dort installiert (ich halte mich da nicht allzu lange auf - nicht dass ich noch für ein Modul gehalten werde). Über Felder und vorbei an kleinen Wäldchen bis nach Laichingen. Anne besteht auf eine Siedlungsrundfahrt...

Radweg "Langes Tal"
Radweg "Langes Tal"
Das alte Bleichhaus bei Merklingen...
Das alte Bleichhaus bei Merklingen...

Über das "Lange Tal" geht über Machtolsheim, Merklingen bleibt links liegen. Die neue Brücke beim Sportplatz Merklingen über Bahn und Autobahn ist seit einigen Monaten befahrbar. Über diese kommen wir zurück nach Nellingen.

Blick vom Bleichhaus in Richtung Merklingen...
Blick vom Bleichhaus in Richtung Merklingen...


Heute sind mal Wellen angesagt...

Heute ist Gründonnerstag, morgen Feiertag. Das Einkaufen spare ich mir - da sind bestimmt wieder ganze Horden von kaufwütigen Menschen unterwegs. Ich wende mich der Küche zu und bringe sie auf Hochglanz - ganz im Gegensatz zu meinem Bike, das ist noch eingestaubt von der gestrigen Tour. Ein paar Tropfen Öl müssen für heute reichen...

Fliegt da nicht ne Hexe an mir vorbei?
Fliegt da nicht ne Hexe an mir vorbei?

Erst fahre ich zur Loidiga Ranch, das ist der schnellste Weg zum Albtrauf. Kurz bevor es runter nach Gosbach geht, überholt mich ein anderer Biker. Er malträtiert seine Pedale wie wenn es was zu gewinnen gäbe - der Statur nach war er mal Kugelstoßer. In Gosbach angekommen ist ein Auto vor uns - der Kulgelstoßer fährt rechts auf den Gehsteig, überholt das Auto, fährt dann wieder rücksichtslos runter vom Gehsteig...

Noch bin ich guter Dinge...
Noch bin ich guter Dinge...
Blick auf Deggingen
Blick auf Deggingen

Ich bremse - mit so einem hirnlosen Biker will ich nicht zusammen gesehen werden...

Kurze Rast auf der Nordalb...
Kurze Rast auf der Nordalb...

Über Auendorf geht es gleich wieder nach oben auf die Nordalb. Die Steigung verlangt nach dem größten Ritzel - hinten... 

Auch einige Wanderer genießen den Ausblick...
Auch einige Wanderer genießen den Ausblick...

Bislang habe ich hier immer gelesen: "Achtung Baustelle" - heute erkenne ich den Unterschied...
Bislang habe ich hier immer gelesen: "Achtung Baustelle" - heute erkenne ich den Unterschied...
Früher war hier Dickicht pur...
Früher war hier Dickicht pur...

Die Abfahrt nach Deggingen ist knackig - und unten in der steilsten Stelle liegt frischer Schotter. Da geht schon mal mein Puls hoch, das Rutschen im Schotter ist nicht so mein Ding... Gleich bin ich wieder auf festem Teer, Schnauf...

An der Rohrach...
An der Rohrach...


Relaxtour Gosbach, Rohrachtal, Vögelestal...

Heute leider keine Pferde auf der Ranch...
Heute leider keine Pferde auf der Ranch...

Momentan ist ein Tag wie der andere - aber das wird ja nicht so bleiben. Meine Radklamotten sind noch auf der Terrasse. Nach dem gestrigen Waschgang haben sie wohl den Weg ins Haus nicht mehr geschafft. Ich hole sie rein - bis auf die Hose ist alles trocken. Die Hose lasse ich noch draußen, ich hänge sie nur noch richtig in die Morgensonne.

 

Heute will ich keine große Tour machen - irgendwie bin ich saft- und kraftlos. Ich fahre runter nach Gosbach, bleibe dann auf dem abfallenden Radweg nach Geislingen. Durchs Rohachtal geht es dann in Richtung Amstetten (auf dem neu geteerten Radweg). An der steilsten Stelle bin ich gerade am Luftschnappen, da überholt mich eine 130 kg Madonna auf einem E-Bike und verbaut mir die Aussicht. 

2 weitere E-Bikes ziehen an mir wortlos vorüber. Bin ich denn der einzige Arsch, der die Pedale noch selbst treten muss?

Ich hätte Hunger gehabt - aber leider nichts Essbares mehr dran...
Ich hätte Hunger gehabt - aber leider nichts Essbares mehr dran...

Die Hausener Wand...
Die Hausener Wand...
Eine einsame Hütte im Vögelestal...
Eine einsame Hütte im Vögelestal...


Dornstadt, Donauried, Lonetal, Vögelestal

Im Keller habe ich gerade blaue Einlagen entdeckt. Nein, nicht für die Schuhe, eher für Vorder- und Hinterrad des Fahrrads. "Unplattbar" heißt das unter Radlern. Und da meine Frau doch mal hin und wieder alleine über die schwäbische Alb radelt - sie sich aber bislang erfolgreich geweigert hat bei mir den Lehrgang "Wie wechsle ich einen Schlauch" zu besuchen - habe ich schon Ende letzten Jahres 2 Einlagen "unplattbar" erstanden.

 

Die Luft ist klar und frisch. Ich schleppe das Rad meiner Chefin vom Keller auf die Terrasse und fummle 

Blick ins Donauried bei Langenau...
Blick ins Donauried bei Langenau...

die Einlagen zwischen Schlauch und Mantel, was auch prima klappt. Und weil ich nun auch schon dabei bin, hole ich auch Lappen, Öl, Wasser und Bürste und verpasse dem Fahrzeug gleich noch ein Vollbad...

Der Schornsteinfeger stört meine Kreise - ach ja, der hat sich ja angemeldet. Also lasse ich ihn seine Leiter ausfahren und aufs Dach steigen. Und da fällt mir wieder ein, dass ich auch noch eine Lösung für meinen geliebten "Kanonenofen" im Wohnzimmer finden muss. Denn den darf ich nur noch betreiben bis 2022. Naja, da habe ich ja noch etwas Zeit.

Im Donauried gibt es viele schöne Radwege - und alles topfeben...
Im Donauried gibt es viele schöne Radwege - und alles topfeben...
Eine Engstelle im Lonetal...
Eine Engstelle im Lonetal...

Eine schöne Radrunde steht natürlich auch auf dem Programm. Nachdem ich gestern vergessen habe, meine Kette zu ölen, hole ich das schnell noch nach, bevor ich mich aufs Bike setze. Über Dornstadt und Hörvelsingen (normalerweise kehre ich hier immer in der Brauereigaststätte ein, aber der immer noch nicht ausgerottete  Virus verwehrt mir heute den Einlass) geht es ins Donauried. Den Rückweg trete ich über Langenau und das Lonetal an. Kurz vor Amstetten überholt mich eine junge Dame auf dem Rennrad. Ich versuche im Windschatten zu bleiben - leider ist ihre Figur nicht in der Lage, einen Windschatten aufzubauen...

Im Vögelestal fehlen noch die Blätter an den Bäumen... Die Grünen sind Weihnachtsbäume...
Im Vögelestal fehlen noch die Blätter an den Bäumen... Die Grünen sind Weihnachtsbäume...


Nellingen, Feldstetten, Suppingen, Machtolsheim, Nellingen

Morgen ist Sperrmüll. Das alte Sofa im schönsten Blau von Töchterchen (naja, so klein ist sie auch nicht mehr) - also Tochter Sandra hat ausgedient und wartet schon auf den Abstransport. Das neue Sofa hat schon vor ca. 6 Monaten seinen Dienst angetreten - wobei Job nicht so stressig ist, da Sandra nicht mehr im Hause wohnt und das Sofa von ihren Eltern eigentlich gar nicht genutzt wird.

 

Wäre es vielleicht besser gewesen, das Sofa im Möbelhaus stehen zu lassen und den entsprechenden Geldbetrag als Anzahlung für ein neues E-Bike zu 

Der Weitgereiste weiß, dass ich mich kurz vor Suppingen befinde...
Der Weitgereiste weiß, dass ich mich kurz vor Suppingen befinde...

investieren? Die sollen ja - ohne allzu viel Muskelkraft investieren zu müssen - ganz schön flott abgehen. Und nur allzu oft werde ich von genau diesen Vehikeln - wobei der oder die Lenkerin das Haltbarkeitsdatum bereits überschritten zu haben scheint - buchstäblich überrollt...


Noch ein guter Tipp von mir: Wenn du mal wieder dein Bike auf Hochglanz striegelst, vergiss nicht, die Kette zu ölen... Es ist einfach ätzend, wenn du mit einem strahlenden Rad andere überholst - mit quietschender Kette... 



Großes Lautertal (der Plan war ein anderer...)

Endlich soll es - laut Wetterbericht - frühlingshafte Temperaturen geben. Doch das habe ich nun schon öfters gehört und dann bin ich aufs Fahrrad und habe gefroren. Also ziehe ich mich heute wieder dick an, bevor ich los fahre. Und das ist gut so... Sobald die Sonne sich hinter einer Wolke versteckt, geht die Temperatur wieder runter und dazu weht ein saukalter Wind.

Mein neuer Fahrradanhänger (Wohn- Schlafzimmer, Küche, Bad, WC und üppiger Terrasse)...
Mein neuer Fahrradanhänger (Wohn- Schlafzimmer, Küche, Bad, WC und üppiger Terrasse)...

Ich möchte nach Ehingen fahren. Erst auf der Alb, dann so vor Ehingen runter und den schönen Radweg  nach Blaubeuren nehmen.

 

Über's Tiefental wieder auf die Alb und dann heim zu Vesper und Bier.

 

Eine flotte Abfahrt bringt mich nach Gundershofen im Schmiechtal. Ein Stück fahre ich an der Schmiech entlang, bevor ich rechts nach Sondernach einbiege. 


Von dort aus geht es neben den Bahngleisen ganz leicht ansteigend ein schönes schmales Tal hoch. Beim Bahnhof Mehrstetten werde ich stutzig, denn von meinem eigentlichen Ziel Ehingen entferne ich mich eher. Aber da muss ich nun durch. Ich kann nicht genau sagen, wo und was schief gelaufen ist. Auf einem Schild lese ich: Münsingen 2 km. Irgendwie hat das nichts mehr mit Ehingen zu tun...

 

Bahnstrecke Sondernach - Münsingen
Bahnstrecke Sondernach - Münsingen
Burg Bichishausen (leider im Schatten)
Burg Bichishausen (leider im Schatten)

Im Lautertal vermisse ich - Dank Corona - das laute Brummen der Motorräder. So idyllisch ist es hier selten. Kaum Fußgänger und nur ganz selten ein oder zwei Radler. Positiv ist auch, dass es hier im Lautertal etwas wärmer ist. Hinter mir höre ich schon seit einiger Zeit einen Radler - nein es sind zwei. Sie überholen mich, als es mal eine kleine Rampe hochgeht. Mir entgeht das leise Surren ihrer Trethilfe und das übergewichtige Unterrohr nicht. Auf der Ebene strengen sie die beiden zwar an, ich klebe wie eine Klette in 10 m Abstand an den beiden Jungs. Irgendwann fahren sie nach links in die Wiese und legen eine Pause ein...

Die idyllische Lauter...
Die idyllische Lauter...

Oh Gott - ich muss ja auch wieder mal an mein Vesper ung Bier zu Hause denken. Über Erbenstetten und Granheim (uff, das geht ganz schön in die Knochen) geht es wieder nach Sondernach. Auf die Alb nehme ich einen kürzeren Weg - habe jedoch nicht bedacht, dass kürzer auch immer steiler bedeutet... Selten reize ich meine Schaltung bis ins letzte Ritzel aus, doch heute kann ich es brauchen. Über Heroldstatt und Laichingen komme ich zu meinem Vesper - und zum Bier...

Dornstadt, Eiselau, Westerstetten, Oppingen

Der Neubau der Bahn macht Fortschritte...
Der Neubau der Bahn macht Fortschritte...

Und wieder einmal lasse ich mich vom trügerischen Wetter täuschen. Vom Esszimmer schaue ich auf die immer noch blattlosen Bäume: Kein Ästchen wackelt, also ist es heute mal windstill...

Es läuft gut - was ja eigentlich bei Rückenwind immer gegeben ist. Nur merke ich das anfangs nicht, bin ja heute auf "windstill" programmiert. Das ändert sich aber schlagartig, als ich meine Nase in den Wind drehe. Und der ist wie immer... kalt, ekelhaft und lästig.


Ein altes Wegekreuz bei Dornstadt...
Ein altes Wegekreuz bei Dornstadt...
In Eiselau steht ein hübscher Wegweiser...
In Eiselau steht ein hübscher Wegweiser...

Meine Radtour heute bringt mich entlang der neu geschaffenen Wege an der mega Bahnbaustelle in Richtung Ulm. In Dornstadt fährt ein Radler von links aus einem kleinen mit Büschen verdeckten Weg und bleibt dann auf dem Fahrrad stehend - also ohne die Beinchen von den Pedalen zu nehmen - und balanciert und freut sich wohl, dass es so gut klappt. Da er immer noch keine Anstalten macht, sich zu bewegen, rufe ich ihm zu: "Super kannst du das - aber muss das denn mitten auf dem engen Radweg sein?". Verdutzt schaut er mich an und macht sich vom Acker... Ich denke irgendwas mit A...

Alte Bahnunterführung bei Westerstetten
Kurz vor Westerstetten geht es durch dieses kühle und unbeleuchtete Loch...
Blick auf Oppingen... keine Großstadt, aber sehr idyllisch gelegen...
Blick auf Oppingen... keine Großstadt, aber sehr idyllisch gelegen...

Über Westerstetten und Lonsee geht es nach Urspring. Irgendwie verschlafe ich in richtigen Abzweig... überquere dann die B10 und radle auf der Landstraße in Richtung Radelstetten. Nach ca. 2 km geht es rechts über Feldwege nach Oppingen. Eine Frau ist mir ihrem Hund auf dem Sportplatz. Als sie mich sieht, hält sie ihn fest - und das ist gut so... Im Anschluss geht es nur noch bergab und eben bis zu meiner Dusche, die meine Lebensgeister wieder weckt.



Weiler Höhe, Westerheim, Hausen, Grünenberg, Geislingen

Meine Zahnärztin arbeitet noch - schlussendlich leiden wir noch unter dem Corona-Virus - und ich hatte einen Termin. Im Wartezimmer sind alle Zeitungen weg geräumt, was mir positiv ins Auge fällt. In diesen Zeiten will ich auch nicht die abgeschleckten Umblätterecken mit meinen Fingern kontakten. Auch die Anzahl der Patienten kann an 2 Fingern abgezählt werden. Ihre Praxis ist im Gesundheitszentrum in Geislingen. Am Eingang werde ich schon dem Grund meines Besuchs gefragt. "Zahnarzt" antworte ich und werde an die Treppen geschickt. Im 2. Stock melde ich mich und werde wie gewohnt - bestens beraten - und sorgsamst behandelt. Da mach ich doch mal den Daumen hoch...

Nach einer kleinen Stärkung will ich die frische (und leider auch kalte) Luft im Freien genießen.

Der Plan ist, mit ein paar Kurve nach Westerheim zu kommen, dann vielleicht ins "Täle". 

Es geht Richtung Weiler Höhe...
Es geht Richtung Weiler Höhe...
Hier geht's auf die Kuchalb - heute ohne mich...
Hier geht's auf die Kuchalb - heute ohne mich...

Nach einer flotten Abfahrt komme ich mit Max-Puls (vermutlich vor Angst) in Westerheim an. Ich beschließe den Radweg im Filstal bis Geislingen zu nehmen. Ich komme bist ca. 4 km vor Geislingen, dann eine Radwegsperre: Baumfällarbeiten - gesperrt. Und das ausgerechnet an der Stelle des Tales, an der es keine vernünftige Alternative, die gesperrte Strecke zu umfahren, gibt.

Ich wähle den Umweg über Grünenberg, das sind geschätzte 10 km mehr. Irgendwann später taucht bei mir intern die Frage auf, warum ich nicht den Bus genommen habe... 

Der ehemalige Singletrail vom Rohrachtal nach Amstetten wurde im letzten Jahr noch geteert (leider)...
Der ehemalige Singletrail vom Rohrachtal nach Amstetten wurde im letzten Jahr noch geteert (leider)...

Das Rohrachtal bin ich schon lange nicht mehr entlang geradelt. Der Wanderweg wurde planiert, verbreitert und geschottert (leider). Manche Passagen sind auf Grund der massiven Abholzungen gar nicht wieder zu erkennen (auch leider). 


Irgendwann ist wohl die ganze Welt zugeteert und abgeholzt - aber dann wird es auch keine Radler mehr geben.


Kalte Bikerunde - Gefühlt minus eins

Der schönste blaue Himmel taugt nix, wenn die Temperaturen im Keller sitzen und sich nicht mehr die Treppen hoch trauen. Heute will ich nicht indoor meine Runden drehen - ich will raus. Aber für mehr als eine kleine Runde reicht heute mein Kampfgeist nicht.

 

Obwohl ich wirklich dicke Winterhandschuhe an meinen Pranken habe, kann ich nicht verhindern, dass mein kleiner Finger links (das ist auch der, der an der linken Hand klebt) am Erfrieren ist. Das Gefühl erinnert mich an meine Kindheit, Winter und Skifahren. Damals hatte ich Cordhandschuhe - wenn die mal nass waren... die reinsten Eiszapfen...

Dieser Bär mit Kind hat mich einfach ignoriert...
Dieser Bär mit Kind hat mich einfach ignoriert...


Die Kuscheltierchen im obigen Bild sind gut gegen die Kälte eingepackt...
Die Kuscheltierchen im obigen Bild sind gut gegen die Kälte eingepackt...


A8, Pfuhl, Iller, Kuhberg, kleines Lautertal

Endlich wieder blauer Himmel und der starke kalte Wind, der mich die letzte Tage so geärgert hat, ist vermutlich an Corona erkrankt und ist etwas müde geworden, aber nur etwas. Ich fahre erst an der A8 entlang (nicht auf der A8), da sind jede Menge neue Wege im Zuge des Autobahnausbaus und der parallel verlaufenden Bahnbaustelle entstanden.

Immer wenn's am Schönsten ist... dann wird man wieder auf den Boden der Tatsachen geholt...
Immer wenn's am Schönsten ist... dann wird man wieder auf den Boden der Tatsachen geholt...

Sicherlich hast du das auch schon mal erlebt... du fährst auf einem unbekannten Weg und plötzlich geht es nicht mehr weiter. Genau das ist mir heute passiert. Und sowas tritt ja meist nicht gleich bei den ersten Kilometern auf sondern genau dann, wenn auf jede zusätzliche Pedalumdrehung eigentlich gerne verzichtet werden könnte.

 

Ein verdecktes und verdrecktes Schild erklärt mir dann auch den Grund für die Sperrung: Wasserschutzgebiet...

 

Nun gut... es war ja nicht die erste Fehlfahrt heute... aber hoffentlich die letzte. Dieser Zaun, der meinen Kampfgeist jäh stoppte, erinnerte mich an unsere Polen Radreise. Da wurde unsere Tour auch an einem Zaun beendet (Siehe Bild unten).


Der Bau dieses Radweges in Polen hat auch nicht wirklich geklappt...
Der Bau dieses Radweges in Polen hat auch nicht wirklich geklappt...
Fort Kuhberg, Ulm
Fort Kuhberg, Ulm
Fort Kuhberg, Ulm
Fort Kuhberg, Ulm

Ich finde - schneller wie erwartet - einen autofreien Weg auf den Kuhberg - und was soll ich sagen: Ich war hellauf begeistert. Das Fort Kuhberg war eine von 5 Bundesbefestigungsanlagen und auch die größte in Europa. Erbaut wurde sie in den Jahren 1842 - 1859. Bis zu 10.000 Arbeiter waren auf dem Kuhberg eingesetzt. 

...und der Blick auf Ulm ist wirklich traumhaft (die höchsten Gebäude sind zu erkennen: Schapfenmühle 116 m und das Münster 161,53 m)
...und der Blick auf Ulm ist wirklich traumhaft (die höchsten Gebäude sind zu erkennen: Schapfenmühle 116 m und das Münster 161,53 m)

Über das kleine Lautertal fahre ich in Richtung Nellingen. Ich habe mich da noch nie verfahren... aber heute war eben nicht mein Tag. Da das kleine Lautertal mit viel Schatten gesegnet ist, was ich im Sommer durchaus zu schätzen weiß, ist heute der Weg nass und dreckig - viel Holz wurde gemacht und dementsprechend sieht der Weg aus. Ich bin so damit beschäftigt, nicht in jede Drecklache zu fahren, dass ich wohl (immer das Gesicht nach unten) einen Abzweig verpasst habe...

Aber irgendwann bin ich dann zu Hause... Duschen... Durst... Hunger... - oder war Durst noch vor Duschen?


Über Felder... schlechte Idee

Es ist saukalt und der Wind drückt die Temperatur noch einmal. Aber ich muss raus, sonst kriege ich hier noch den Corona-Koller. Ein Feldweg rechts sieht trocken aus... auf den ersten Blick. Nach einem Kilometer wird er nass und dreckig und im Schatten liegt dann auch noch Schnee.

 

Mein Gesicht ist eiskalt - beim Skifahren war es schon oft wesentlich wärmer. Ich schlage mich durch den Dreck - bin stinkesauer auf mich selbst und frage mich, warum ich nicht auf dem Teerweg geblieben bin.

Der Anfang einer ungewollten Schlammfahrt...
Der Anfang einer ungewollten Schlammfahrt...