Russland und Baltikum - Tag 16 - Von Riga (LVA) nach Tukums (LVA)

Frühstück in Riga im 7. Stock... und die Sonne lacht über die Dächer von Riga. Nachdem uns der Security-Office die Räder höchst persönlich aus dem Hochsicherheitstrakt geholt hat, radeln wir auf (sogar) ausgeschilderten Radwegen aus Riga in Richtung Ostsee... Ja, in


der Tat, es gibt Radwege in Riga - das ist wirklich super. Nur muss man oft über eine Kreuzung und dann ist es nicht immer erkennbar, wo es weiter geht. Aber wir sind zufrieden. An der Ostsee (Jürmala) angekommen, wurden die Radwege sehr komfortabel - inklusive Ampeln für Radler. Aber total unverständlich waren die Grünphasen: Fußgänger und Radler in die gleiche Richtung: Fußgänger hatten 30 Sekunden (die verbleibenden Sekunden werden angezeigt) grün - die Radler hatten rot. Die Fußgänger dann rot - die Radler rot. Irgendwann - und das dauerte tatsächlich ziemlich lange, kam das Grün für die Radler (Fußgänger rot). Und da Gute war: Die Radler hatten einen eigenen Knopf zum Anfordern einer Grünphase und mussten am längsten warten.

Jurmala, Ostsee
Jurmala, Ostsee
Klapkalnciems, Ostsee
Klapkalnciems, Ostsee

Anne wollte unbedingt am Strand entlang radeln - was tut man nicht alles... es gab doch wirklich nichts Interessantes zu sehen. Sand und Wasser... aber mich interessieren ja auch immer die Ureinwohner... 


In Turkums angekommen, hielten wir Ausschau nach unserer Unterkunft - bei der angegebenen Adresse war ein Frisör zu finden jedoch kein Hotel. Ich ging zum Frisörladen hinein... und wurde gleich in den 1. Stock verwiesen. Hier saß die nette Dame und gab uns die Zimmerschlüssel. Unschwer konnte man erkennen, dass unsere Zimmertüre schon gewaltsam geöffnet wurde. Naja, dann hat das Zimmer ja diese Prozedur schon hinter sich. Da kann ja nichts mehr passieren...


Russland und Baltikum - Tag 15 - Von Sigulda (LVA) nach Riga (LVA) mit dem Zug (Ruhetag)

Wir erreichten den Zug überpünktlich, bugsierten unsere Räder in den letzten Wagon, der mit dem Rad-Symbol gekennzeichnet war und schon ging es ab nach Riga. Die Zugbegleiterin kam auch gleich und wollte die Tickets sehen - dies war jedoch nicht möglich, da Anne anstelle der Tickets die Supermarkt-Rechnungen (die Tickets sehen fast identisch aus) in die Reiseunterlagen gepackt hatte. Wir schickten also die freundliche Kontrolleuren also erst mal in die andere Richtung und Anne fing an, die geforderten Unterlagen in den Gepäcktaschen zu suchen. Gott sei Dank kamen die Tickets just in dem Moment zum Vorschein, als die nette Frau mit dem großen Stempel wieder das Abteil betrat. Sie drückte ihren Stempel auf die 4 Billietle und zog zufrieden von dannen.

Pünktlich lief der Zug in Riga ein. Relativ schnell fanden wir den Weg in den Park am Pilseta Kanal. Kein Verkehr, nur ZweibeinerInnen...

 

Lettland, Sigulda, Bahnhof
Lettland, Sigulda, Bahnhof
Lettland, Riga, Bahnhof
Lettland, Riga, Bahnhof
Lettland, Riga, Bahnhof
Lettland, Riga, Bahnhof

Riga, Blick auf die Fußgängerzone
Riga, Blick auf die Fußgängerzone
Riga, Pilseta Kanal, Parkanlage
Riga, Pilseta Kanal, Parkanlage
Riga, Freheitsdenkmal
Riga, Freheitsdenkmal
Das trägt (oder tritt) man in Riga
Das trägt (oder tritt) man in Riga

Im Hotel angekommen - konnten wir dann doch noch kurzfristig bei der Dame am Empfang und ihrer Chefin den Pulsschlag erhöhen. Normalerweise können wir die Räder immer in einem abgeschlossenen Raum abstellen - nicht so in Riga. Die Dame war der Meinung, dass wir die Räder vor dem Hotel im Freien lassen sollten. Dem konnte ich so nicht zustimmen, da wir extra bei der Buchung per Email angegeben hatten, dass wir für unsere Räder einen abgeschlossenen Raum oder eine Garage haben wollten. Das hatten die Damen wohl übersehen. Nachdem auch der Security-Mensch und der Hausmeister noch involviert wurden, fand sich doch noch eine Lösung - die Räder wurden uns abgenommen und in Sicherheit gebracht (wurden sie nun doch vor die Türe auf die Straße gestellt?). Ich will es gar nicht wissen... 

Russland und Baltikum - Tag 14 - Von Cesis (LVA) nach Sigulda (LVA)

Die Vorhänge aufgerissen - und schon treffen mich die Sonnenstrahlen mit voller Macht. Frühstücken, packen und rauf aufs Rad - Halt - erst noch das Umfeld festhalten. Ein kleines schnuckelige Lokal gegenüber.

Cesis City
Cesis City

Das "Rauf aufs Rad" verzögerte sich leider einige Minuten. Ich prüfte die Luft an meinem Hinterrad. Der weiche Druck glich dem, wie wenn  einen Mohrenkopf mit Zeige-Mittelfinger gegen den Daumen presst...


Der Druck im Innersten meines Reifens war nicht mehr akzeptabel. Und da ich schon gestern so einen schleichenden Plattfuß vermutete, musste was unternommen werden. Ich hatte (Gott sei Dank) noch eine Patrone "Pannenschutz" im Gepäck, die ich sofort zum Einsatz - der fast als profihaft bezeichnet werden konnte - gebracht habe.  Ich will mal hoffen, dass das Problem für die nächsten 10 Tage nicht mehr existiert.

Naturpark Gauja war angesagt. Es war nicht weit - auf der Teerstraße, dann kam die Schotterpiste. Teilweise ganz gut befahrbar... dann kamen diese Querrillen. Ich kann euch sagen - nach fast 30 km bin mir vorgekommen, als hätte ich einen


ganzen Tag lang eine Rüttelmaschiene (holper, holper) in meinen Händen gehalten. Der Kenner erkennt im Bild oben rechts (Doppelklick) die Wellen in der Oberfläche.

Bei der heutigen Tour habe ich auch Beschilderung der Gefäll- und Steigungen voll begriffen. Lettland hat im Jahre 2010 alle russischen Restbestände von 9 % und 12 % Schildern aufgekauft. Und die Straßenmeisterei lost vor jeder Steigung / Gefälle aus, welches Schild in den Boden gerammt werden soll. Es gibt nur diese beiden Prozentsätze. Oder - eine andere Theorie besagt, dass erst die Schilder aufgestellt werden, und dann versucht wird, die Straße entsprechend der Schilder zu bauen, also mit 9 % oder 12 % Steigung. Sorry, bitte "Straße" durch "Schotterpiste" ersetzen.

 

In Ligatne waren früher mal die Papiermache aktiv, heute ist es ein beliebtes Ausflugsziel für echte Wanderer, Auto-Wanderer (das sind die, die mit dem Auto wandern, da das Wandern mit den Beinchen zu anstrengend ist), Biker und andere Zeitgenossen, die versuchen, in einer wirklich herrlichen Umgebung zu relaxen.

Wir haben die Mittagszeit genossen - nicht nur wegen der leckeren Salate - nein, es gab ständig was zu sehen.

Da wir morgen mit dem Zug nach Riga fahren werden - alle haben uns abgeraten, mit dem Rad auf der vielbefahrenen Straße Richtung Innenstadt zu fahren - sind wir auch gleich zum Bahnhof marschiert und haben ein Ticket - natürlich auch für unsere Räder gekauft. Die Preise sind unglaublich - nicht einmal 5 Euro für 2 Personen + 2 Fahrräder für ca. 60 km. Bei uns  in Deutschland kostet schon ein Ticket für ein Rad schon 5 Euro...

In Riga ist dann ein Ruhetag für die Räder geplant, die wollen ja auch mal ausspannen - während wir die Stadt erkunden.

Russland und Baltikum - Tag 13 - Von Valga (EST) nach Cesis (LVA)

Auf dem Weg zum Frühstück erschrak ich noch kurz - nein keine Sorge, der Kerl rechts hat uns nicht den Kaffee gebracht...

Ich ging noch kurz vor die Türe, um ein paar Erinnerungsfotos zu machen, da ließen sich auch schon die ersten Regentropfen wieder auf die Erde nieder. Als wir dann die Räder bepackten, konnte das nur im wasserdichten Ganzkörperkondom durchgeführt werden. Aber wir hatten Glück. Bereits nach ca. 2 Kilometern hörte es auf und so konnten wir unseren Kombi abstreifen und in Normalklamotten weiter fahren.

Bedienung in den frühen Sechzigern
Bedienung in den frühen Sechzigern

Gepflegtes Ruhepäuschen
Gepflegtes Ruhepäuschen

In Smiltene legten wir unsere Mittagspause ein. Erst wollten wir in diesem Heuhaufen unser verdientes Schläfchen halten, aber er war bereits belegt. Also stillten wir erst mal unseren Hunger in einem netten Bistro in der Stadtmitte. Es gab Hähnchen mit und ohne Knochen (kein Witz), Blumenkohl, Salat, Kartoffeln usw. Der Chef wog zuerst den Teller, dann die einzelnen Spesen - nachdem er jeweils den Preis für die kommende Zutat eingetippt hatte. Am Ende bezahlten wir für 2 Teller gerade mal 5 Euros... Und nett und zuvorkommend war der Chef ganz kostenlos. Ich bin begeistert...


Außer Smiltene kamen heute nicht viele Städtchen oder Dörfchen. Es kann durchaus sein, dass man 20 km radelt - vorbei an (natürlich) Wäldern, Wiesen und kleinen Seen - aber es kommen kaum Häuser. Eine echt einsame Gegend. Wenn ihr also mal was ausgefressen habt und euch verstecken wollt - hier in der Gegend problemlos möglich. In Cesis angekommen, suchten wir unsere Unterkunft, die auch problemlos zu finden war.

 

Da fällt mir noch ein... Wir sind ja heute in der Stadt Valga losgefahren. In der Stadt kommt die estnische-lettische Grenze. Der lettische Teil der Stadt heißt Valka. Bis 2007 fanden hier noch Grenzkontrollen statt...


Russland und Baltikum - Tag 12 - Von Rouge (EST) nach Valga (EST)

Von der Dame des Hauses wurden wir herzlichst verabschiedet. Wir suchten den ersten Laden auf, der auf der Strecke lag und versorgten uns mit Getränken und einer Notration Brot und Wurst. Es soll ja wieder über 30 Grad werden und dann ist ja auch noch Sonntag... Hier haben wenigstens viele der kleinen Supermärkte geöffnet. Ich bedauere die Esten, die nach Deutschland kommen und an einem Sonntag was einkaufen wollen...

 

Das schöne an den Schotterstraße ist, dass man nicht schnell fahren muss (kann), denn es rumpelt so, dass man Angst haben muss, dass die Gepäcktaschen aus der Verankerung gerissen werden... Das schlechte ist, dass viele Autofahrer (naja es kommen eigentlich nicht viele - in einer


Stunde mögen es 5 sein) unter Verfolgungswahn leiden. Und da sie von ihrer eigenen Staubfontäne, die sie hinter sich herziehen, verfolgt werden, fahren sie immer schneller und ignorieren dabei Radler vollkommen. Diese finden sich wiederum für eine Minute in einem Sandsturm ausgeliefert, der in der Sahara nicht heftiger sein kann. Können dann die Augen wieder geöffnet werden, ist noch eine Staubfahne, die sich dem Horizont entgegen schlängelt, zu sehen. Mich erinnert diese an Bugs Bunny...

In unserer Unterkunft angekommen, konnten wir noch einem wirklich gewaltigen Naturschauspiel beiwohnen. Blitz, Donner und Wolkenbrüche satt, inklusive kostenloser Hageleinlagen wurden geboten. Einfach gigantisch - so was sieht man wirklich nur selten.

Es ist ja schön, wenn es regnet, und man befindet sich in einem sicheren Quartier. Bis morgen früh ist alles wieder vorbei und wir können bei strahlendem Wetter die nächste Tagesetappe angehen.


Russland und Baltikum - Tag 11 - Von Räpina (EST) nach Rouge (EST)

Das Frühstück war wieder typisch estnisch - für einen deutschen Magen ist das alles gut - bis auf diesen komischen Haferflockenbrei. Also ich bin ja normalerweise wirklich ein Alles(fr)esser, aber die Konsistenz ist allein für das Auge schon der schiere Hinweis, dass diese betonartige Masse doch eher an eine Wand geschmettert werden sollte, als in den Magen. Ich habe da immer Angst, dass dieser Brei sich tatsächlich dann im Bauch noch verfestigt und zu diesen Steinbrocken wird, die man nur noch in alten estnischen Burgmauern betrachten kann.

 

Bei den Sandsteinhöhlen von Piusa
Bei den Sandsteinhöhlen von Piusa

Ein eigentlich ganz netter Finne verabschiedete uns - den haben wir gestern Abend bereits kennen gelernt. Genau genommen nicht ihn, vielmehr seine Stimme, denn er sang uns gestern (er saß mit 3 Frauen auf der Terrasse) in den Schlaf. Naja, das ist jetzt etwas übertrieben -denn: wir wollten eigentlich schlafen und er raubte ihn uns. Da sein Gitarrenspiel aber nicht grundsätzlich falsch war, verzichteten wir auf die obligatorische Wasserdusche von oben und ließen ihn gewähren. Bei manchen Liedern konnten wir sogar mitsingen, eben in einer anderen Sprache. Nun - irgendwie beneidet ich ihn jetzt doch, denn er beherrschte nicht nur sein Mamasprache, sondern er sprach auch ganz locker estnisch, englisch und deutsch. Mein RRRRespekt.

Die ersten 9 km waren gleich mal Baustelle - der Straßenbelag wird erneuert. Wobei die 9 km sicherlich Luftlinie gemessen wurden. Würde ich alle Schlaglöcher, die ja ausgefahren (durchquert) werden müssen, dann sind diese 9 km maßlos untertrieben. Umso mehr freuten wir uns am Flüsterbelag, den wir dann antrafen.

Dann kam eine echt unangenehme Erfahrung...

Wir radelten so locker vor uns hin, da bemerkte ich, dass mich einige Bienen begleiteten - ausgewachsen, groß und fett - grösser als "Scharenstetter" (die Inside wissen...). In jungen Jahren - ich erinnere mich gerne - war es die helle Freude, von netten Bienchen umschwämt zu werden. Jedoch heute - und ich wusste ja gar nicht, ob die Bienen jung oder alt sind, die da permanent (und damit meine ich schon einige Kilometer) mich von vorne und hinten umkurvten. Ich ließ Anne mal vorfahren und auch sie wurde von einigen - und es wurden immer mehr - kleinen Brummern begleitet. Ca. 2 km später waren es bei mir dann sicherlich so um die 20, auch bei Anne. Ich kam mir vor wie deren Königin - jedoch bin ich ja nicht weiblich...

Schlussendlich zog ich die Notbremse. Ich wollte ja nicht alle Bienen Estlands aufsammeln. Also Geschwindigkeit auf Null reduzieren und Autan aus dem Rucksack hervorgekramt. Nun wurde die nackte Haut, die Bekleidung und die Packtaschen besprüht. Und siehe da, als wir wieder anfingen zu treten, da wurden wir plötzlich so uninteressant wie eine nasse Socke für einen Fisch. Ganz ehrlich - da habe ich mal tief durchgeschnauft, denn letztes Jahr hat mich mal so ein Bienchen ins Auge gestochen... eine Woche Totalausfall.

Und es wurde immer heißer. Und da wir uns beim Stamme der Setos befanden - es gibt in Estland noch ca. 10.000 von dieser Sorte und die meisten leben in dem Landstrich, den wir gerade am Durchqueren waren. Die Setos haben eine eigene Sprache, eigene Traditionen, die noch immer sehr gepflegt werden. Ein Holzschild wies uns den Weg in einen Hof - wir nix wie rein. Ein wunderschöner Garten lud zum Verbleib ein. Wir gingen rein ins Haus - auf der Suche nach der Dame von dem selben. Eine mächtige Gestalt kam aus der Küche, verwies auf einen Zettel, auf dem die Leckereien standen - leider in einer Sprache, bei der auch Tante Google an ihre Grenzen kam.

Wie sich alsbald herausstellte, waren es Pfannkuchen, gefüllt mit Kartoffelbrei. Und wie man sieht - ich musste diese gegen den antrabenden Puma unter Einsatz meines Lebens verteidigen. Und das Essen war lecker...

 

Haanja, Bushäuschen
Haanja, Bushäuschen

Nun kam der Aufstieg in das höchstgelegene Skigebiet Estlands. 13 km Schotterstraße führen nach oben, bei der momentanen Hitze echt kein Honigschlecken, obwohl das Skigebiet ja nun wirklich nicht halb so hoch wie Nellingen (Deutschland, schwäbische Alb, da wohne ich) liegt. In Haanja angekommen, fiel mir das Bushäuschen auf - irgendwie nett gestaltet... aber man muss natürlich schon hingucken. Der Supermarkt in der Nähe hatte noch Eis - eine willkommene Erfrischung bei dieser Affenhitze. Nun ging es noch 8 km wellig bergab zu unserer Herberge.

Rouge, Ferienhaus
Rouge, Ferienhaus

Eine nette Frau empfing uns höflich, sie sprach nicht vielmehr englisch als ich chinesisch. Aber Anne machte das mit dem Frühstück klar (sie kann einfach besser mit Händen und Füßen)...

Es gab noch frische Erdbeeren, Bier und Birnensekt. Das reichte aus, um in das Land der Träume zu sinken.

Rouge Ferienhaus Kanarbiku Turismitalu
Rouge Ferienhaus Kanarbiku Turismitalu

Russland und Baltikum - Tag 10 - Von Tartu (EST) nach Räpina (EST)

Tartu, Biergarten
Tartu, Biergarten

Pünktlich um 8:00 Uhr erschienen wir beim Frühstück. Das Büffet mussten wir uns allerdings erst mal nur geistig vorstellen. Das zuständige Mädchen gab wirklich ihr Bestes - vermutlich war sie gestern auf der "Mittsommernacht". Und ihre Kollegin kam gleich erst ne halbe Stunde später. Nun gut - bei uns zu hause gab es zwar keine Mittsommernacht, jedoch ich hätte früher auch keine bedeutende (oder auch unbedeutende) Fete ausgelassen. Also dauerte heute das Frühstück etwas länger - war aber ok.

Estland hat über 1,3 Millionen Einwohner - das ist nicht viel bei einer Fläche von 45.000 qkm (DEU hingegen muss seine 82 Millionen Einwohner auf 367.000 qkm unterbringen). 

 

Falschen Abzweig genommen - in Holland gelandet...
Falschen Abzweig genommen - in Holland gelandet...

Ich traute meinen Augen kaum, als ich diese Windmühle sah. Hier auf dem Bild sind wir ja schon an dieser holländischen Nachbildung vorbei gefahren gewesen und dennoch habe ich sie unter Einsatz meines Lebens geknipst...

Vor der Mühle hatte ich schon einmal meinen Foto gezückt und in Position gebracht, als vom Bauernhof gegenüber ein Hund vollkommen grundlos ausrastete. Ich blickte hinüber und hörte nun wie ein zweiter den ersten in seinem Gebelle unterstützte. Beide Hunde waren an einer Kette, das gab mir Sicherheit... bis ich den dritten Köter - er war der größte von den dreien - und er war schwarz wie die Nacht und er war nicht an der Kette - sah. Dieser setzte sich ganz langsam - aber dennoch unaufhaltsam in Bewegung und das in Richtung Fotograf.

Ich musste mich erst gar nicht an das Sprichwort: "Der Klüger gibt nach..." erinnern. Ich jumpte auf mein Rad - den Blick nicht von dem lassend, der nicht an der Kette hing - und trat in die Pedale. Ich denke, dass ich damit den Wunsch des Hundes zur vollsten Zufriedenheit erfüllte - und so konnte ich (zurückrückblickend - die Hunde nicht mehr sichtbar) die Mühle doch noch festhalten.

 

In einem kleinen Ort sind wir zufälligerweise an einem kleinen Laden vorbei gekommen. Anne ging rein, um ne Kleinigkeit zum Beißen zu besorgen. Die Gegend war sehr spärlich besiedelt und man konnte nicht darauf vertrauen, dass in den nächsten 20 km (was für einen beladenen Radler nicht gerade nur ein Katzensprung ist, immerhin fahren zusätzlich zum eigenen Körpergewicht noch ca. 28 kg mit - und damit meine ich nicht meine Frau...) eine Ansiedlung kam.

Ich wartete also vor dem Kaufladen und fiel in den Beobachtungsstatus: 2 ekelhaft besoffene Typen (sorry, aber das ist der einige Ausdruck, der zutreffend ist) torkelten an mir vorbei in den Laden. Einer konnte sich (morgens um halb elf) kaum mehr auf den Beinen halten. Ein Radler kam entgegen - vermutlich wäre es zwecklos gewesen, ihm den Führerschein zu entziehen, so was hatte er sicherlich noch nie besessen - eine Tüte mit Leergut, rein in den Laden. Auch noch 2-3 andere - im Zustand alle gleich. Die ersten 2 kamen wieder raus. Einer stellte sich hinter mich und mein Rad - ganz dicht. Ich - den Blick auf meinen Pfefferspray, der am Rad baumelt, gerichtet und wie eine Tarantel jederzeit bereit, die Giftmischung dem Angreifer ins Gesicht zu spritzen.

Schlussendlich drehte ich mich um, der Schluckspecht hinter mir lächelte süffisant, ging einige Schritte zurück, nahm seinen Saufkumpanen unter den Arm und zog von dannen...


Es war auch heute eine smarte Tour - jedoch wird es morgen wieder anstrengender, da das Gebiet hügeliger und einsamer wird. Das heißt, dass die nächste Herberger erst in ca. 90 km Entfernung auf uns wartet...


Russland und Baltikum - Tag 9 - Von Alatskivi (EST) nach Tartu (EST)

In einem Schloss schläft es sich einfach gut. Da es abgelegen in einem schönen Park liegt, ist es natürlich auch sehr ruhig. Das Frühstück war unschlagbar - kein Buffet - alles auf dem Tisch. Joghurt im Glas, Trauben, 4 Omletts, Wurst, Käse usw... und zu meiner Überraschung auch Butter - das erste Mal seit Tagen. Die Räder übernachteten ebenfalls im Schloss - auch im ersten Stock. Heute morgen mussten sie wieder runter geschleppt werden. Am Liebsten wäre ich ja die Treppen runter gefahren, schöne breite Treppe, nicht zu hohe Stufen, nein - schön flach ideal für einen Biker - und dann noch auf rotem Teppich...

Kolkja
Kolkja

Auch heute geht die Tour noch ein Stück am Peipus-See entlang. In Ufernähe stehen - frühestens alle 10 km - einige Häuser an der Straße entlang. Hier werden häufig Zwiebeln und Kartoffeln angebaut. Viele haben dafür einen großen Garten. Bei uns im Schwabenland existieren ja auch noch viele Ureinwohner, die des Gärtelns mächtig sind. Naja, in einer Stadt erübrigt sich das ganz automatisch. Übrigens sind wir immer noch nahe an der russischen Grenze, denn inmitten des Peipus-Sees verläuft die russisch-estnische Grenze.

Die Esten müssen täglich den Rasen mähen - anders können die ihren Rasen gar nicht so kurz halten (wie auf dem Foto zu erkennen)...

 

Auch heute gab es Friedhöfe und Kirchen - jedoch es hielt sich in Grenzen. Die Dörfer lagen einfach zu weit auseinander.

Wobei die Friedhöfe super aussehen - es gibt viele sehr alte Gräber, auf denen die Inschrift kaum noch lesbar ist.

 



 

Das Bild oben in der Mitte habe ich eigentlich nur gemacht, um zu zeigen, wie sehr der Wind über das Land fegt. Leider kommt das auf dem Bild gar nicht so richtig zu Geltung - man hört auch nicht das stetige Rauschen, das alle anderes Geräusche in den Hintergrund schickt. Jedoch wenn man den Strauch genau betrachtet, dann sieht man, wie die Zweiges nach rechts ausgerichtet sind - das heißt, der Wind kommt von links - und wir fahren nach links...

Brunnen Tartu, Küssende Studenten
Brunnen Tartu, Küssende Studenten

Bei diesem Wetter habe ich mir natürlich heute die Nase verbrannt. Ich sehe aus, wie wenn ich einen Humpen Rotwein ex und hopp verschluckt hätte... Aber da ja für morgen wieder Normaltemperaturen angesagt sind, wird sich der Rotton ja von knall- in zartrot ändern. In Tartu - das ist die 2. größte Stadt Estlands - angekommen, hatten wir gerade mal 62 km auf dem Entfernungsmessgerät stehen. Das Hansa-Hotel liegt ca. 1 km vom Zentrum entfernt, das wir bereits besucht haben. Sehenswert ist das Rathaus mit dem Brunnen - die küssenden Studenten.

 


Als wir in die City traten, sind uns diese beiden Gestalten begegnet. Ich denke, diese Typen entsprechen jetzt nicht gerade dem typisch deutschen Mann... In der Tartu sind  viele Studenten zu sehen - es hat ja auch ne Universität.

Unsere Herberge hat einen super schönen Biergarten - nur wird er um 17 Uhr geschlossen. Also das verstehe wer will. Würde er mir gehören, ich würde vor Mitternacht den Zapfhahn nicht zudrehen. Wenn ich es nicht vergesse, werde ich morgen noch ein Foto knipsen.



Russland und Baltikum - Tag 8 - Von Kauksi (EST) nach Alatskivi (EST)

Orthodoxe Kirche in Mustvee
Orthodoxe Kirche in Mustvee

Die ganze Nacht tröpfelte es ganz sachte - was eigentlich nur wahrgenommen werden kann, wenn man nachts das Klo-Häuschen aufsuchen muss... Morgens beim Frühstück sah es dann gar nicht so schlecht aus - auch das Frühstück. Und was wir zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht wussten: Der Himmel war zwar immer noch in dicke Wolken gehüllt, aber es sollte den ganzen Tag nicht mehr regnen. Es gab ja auch genügend Wasser im Peipus-See, der den ganzen Tag links von uns lag. Der Bodensee (und der ist ja schon nicht gerade klein) passt immerhin siebenmal in den Peipus-See.

Eine weitere Kirche in Mustvee
Eine weitere Kirche in Mustvee

Hier zeigt die Landschaft häufig das gleiche Bild: Die Straße wurde in den Wald gesägt - sehr großzügig, es stehen ja in dieser Gegend genügend Bäume. Auf Kurven wurde größtenteils verzichtet - die wurden nur installiert, wenn der Mann auf der Teermaschiene eingeschlafen ist und beim Erwachen dann so erschrak, dass er das Lenkrad verriss.

Heute war auch der Tag der Kirchen und Friedhöfe - Annes Lieblingsobjekte. Ich glaube in der Zwischenzeit, dass wenn ihr Fahrrad einen Friedhof erblickt, greifen ganz automatisch die Bremsbacken nach der Bremsscheibe - so dass ein Vortrieb nicht mehr gegeben ist. Für mich ist das ziemlich anstrengend, da ich immer im Rückspiegel darauf achten muss, mein Anne-Babe nicht zu verlieren. Diese automatische Bremseinrichtung bei Kirchen und Friedhöfen ist bei meinem Rad leider nicht installiert.


Kallaste, Kajakas
Kallaste, Kajakas

Irgendwann meldete sich der Magen... alle Vorräte waren aufgebraucht und er wollte Nachschub haben. Also steuerten wir das nächste Dorf an und machten uns auf die Suche nach einer kleinen Kneipe oder einem Lebensmittelladen. In Kallaste wurden wir fündig - und wieder einmal mehr - angenehm überrascht. Es gab Zander, natürlich vom See nebenan mit Kartoffeln und Salat. Und damit du weißt, wie die Kneipe ausgesehen hat, habe ich extra ein Bildchen gemacht.

 

Gerade kam die Nachricht rein, dass morgen die Sonne 15 Stunden scheinen wird - das nenn ich doch mal eine wirklich gute Nachricht. Dann kann die Regenjacke endlich verstaut werden.

Wieder zurück zum Programm... Wir hatten ja gestern in einer Holzhütte übernachtet - heute sieht das besser aus. Da gibt es in Alatskivi (unserer heutigen Endstation) ein kleines Schlösschen. Da sind wir eingezogen (leider nur für eine Nacht) und ich fühle mich schon wie ein großer Herrscher - allein es fehlt das Volk...



Russland und Baltikum - Tag 7 - Von Toila (EST) nach Kauksi (EST)

Heute ist Dienstag - und er Tag fängt gut an. Draußen sind einige blaue Flecke am Himmel zu erkennen und das Frühstück war abwechslungsreich und vielfältig und teilweise gab es Sachen, die gibt es bei uns einfach nicht. Und was klopfte gegen Ende des Frühstücks gegen die riesigen Fensterscheiben? Waren das etwa Regentropfen? Ja - dem war so.

Also planten wir erst nochmals den Mittagssnack und die Übernachtungsmöglichkeiten - auf Grund des Regens hatten wir ja keine Eile mehr. Eine Stunde später konnten wir dann - trocken - unsere Räder aus dem von der Security bewachten Raum abholen und bepacken.  

Von Edivere nach Jöuga
Von Edivere nach Jöuga

Nachdem wir in Jöhvi einen Supermarkt gestreift haben und Anne ihren Föhn - vermutlich in Russland (unfreiwillig) als Gastgeschenk hinterlassen - wieder durch einen neuen ersetzten konnte, sollte der nächste Tanzabend wieder gerettet sein. Die Straßen wurden nun etwas einsamer - Gott sei Dank. Eins muss man den Estländern lassen, Wälder haben sie reichlich. Also können sie auch ab und zu mal eine Schneise schlagen - wie auf dem Foto zu sehen, für Straße und Strom (das geht bis zum Horizont).

Die Landschaft sieht hier noch sehr flach aus - aber sie steigerte sich noch. Zumindest einmal war doch eine Rampe zu erklimmen, die es notwendig machte, auch mal die kleineren Gänge zu benutzen.

An diesem kleinen Badesee trafen wir Christoph, ca. 25 Jahre alt, aus Deutschland, der uns entgegen kam und schon über 2.000 km auf dem Buckel - oder besser gesagt in den Beinen hatte. Er gab uns noch einige Tipps und sagte uns, welche Streckenabschnitte wir unbedingt umfahren sollten, da sie wohl eher für Traktoren, Panzer und sonstige Geländefahrzeuge geeignet wären als für Reiseräder. Er hatte auch an seinem Rad eine Alarmanlage, die werde ich mir auch noch besorgen. Wenn das Rad bewegt wird, dann wird ein markdurchdringender Ton freigesetzt, der (fast) jeden Klauer zur Aufgabe bewegen wird. 

Da wir noch einige Rubelchen in der Tasche hatten und Christoph nur an Seen oder Flüssen kampieren konnte, da sein Budget nichts anderes zuließ, gaben wir ihm unseren Rest von 2.500 Rubelchen und verabschiedeten uns von einem sehr netten und dankbaren jungen Mann.

Camping bei Kauksi
Camping bei Kauksi

Am Peiposs-See gibt es nicht allzu viele Übernachtungsmöglichkeiten. Wir entschieden uns für  eine super Holzhütte in Dreiecksform, winddurchlässig und schallinformierend. Ein stämmiger Finne - Simon (oder wie auch immer das die Finnen schreiben - die Betonung liegt auf der 2. Silbe) - bot uns sofort seine Unterstützung an, denn er hat die estnischen Sprache erfunden... Da sein Wodka-Pegel(-Oberkante) wohl noch nicht erreicht war, schickte ich ihn erst mal ins Restaurant, die Öffnungszeiten zu erkunden. Diese Aufgabe löste er innerhalb einer halben Stunde - und da er schon mal im Restaurant war, füllte er auch gleich etwas nach... Er informierte uns - vielen Dank - und wir verabschiedeten uns in die erfrischende Dusche (separater Prachtbau). So richtig erfrischt nahmen wir auch noch am Einheitsessen teil - die Esten bezeichnen das als Schnitzel - es ist jedoch mit einem deutschen Fleischfladen nicht zu vergleichen - stimmt jedoch die Geschmacksknospen freundlich, also sehr schmackhaft - und das für 4.90 von diesen Euros - wie machen die das nur?

Ich fing gerade an, hier an diesen Zeilen zu pinseln - am Tisch da vorne links, wo schon mein Foto liegt (schwarze Tasche) - da fing es doch wieder an, in die Tastatur zu tröpfeln. Deshalb klappe ich auch nun das Tablett zu, da ich nicht weiß, wieviel Nass die Innereien vertragen. Nur am Rande... der Finne Simon hat sich die

Estenfamilie gegenüber ausgesucht - es läuft Musik aus dem Autoradio - und ich schlafe jetzt... Guts Nächtle.


Russland und Baltikum - Tag 6 - Von Kingisepp (RUS) nach Toila (EST)

Frühstück auf rundem TIsch (oben zu erkennen)
Frühstück auf rundem TIsch (oben zu erkennen)

Beim Eintreffen gestern in Kingisepp wurde ich nach der Frühstückszeit gefragt, die ich dann mal mit 8 Uhr angab. Heute Morgen pünktlich um 8 Uhr versuchte ich unsere Zimmertüre aufzuschließen - ohne Erfolg. Ich stocherte mit dem Schlüssel und versuchte ihn zu drehen - nichts ging... plötzlich - Oh Schreck - ging sie doch noch auf und - ich war einem Kollaps nahe - vor der Türe stand die Empfangslady mit unserem Frühstück in der Hand. Die beiden Tabletts wechselten - ehe ich mich dagegen wehren konnte - den Besitzer. Also suchte ich im Zimmer einen passenden Tisch, konnte nur so einen kleinen runden ausmachen, allerdings waren die beiden Tabletts grösser als der Tisch. Ich befürchtete schon, dass wenn ich jetzt mit dem Messer mein Omlett (russisch) bearbeite, dann kommt mir der Kaffee automatisch entgegen... Aber alles ging gut...

Grenzübergang Ivangorod (RUS) - Narva (EST)
Grenzübergang Ivangorod (RUS) - Narva (EST)

Herrliches Wetter - ein Tag für Götter. Nun ging es Richtung Grenze. Ich habe noch nie so lange gerade Straßen gesehen. Wenn ich mich richtig entsinnen kann, dann war 8,5 km vor der Grenze eine leichte Kurve und dann ging es kerzengerade auf die Grenze zu. Ca. 2 km vor der Grenze standen dann die LKWs rechts auf der Standspur - die konnten nicht alle ne Panne haben...

An der Grenze angekommen nahm uns ein freundlicher LKW-Fahrer mit und zeigte uns den Übergang für Fußkranke und Fahrradschieber. Die Grenze selbst erinnerte mich an DDR-Zeiten, Friedrichstrasse. Jeder Grenzgänger musste einzeln zur Kontrolle vor diesen Schalter, an dem der Reisepass so durch einen Schlitz geschoben wird. In diesem Moment wird einem dann immer bewusst, wie klein man doch ist... Wir haben vorher natürlich unseren Radhelm abgenommen, ebenso die Radbrillen und uns entsprechend des Bildes im Pass gestylt. Da war es kein Wunder, dass wir die Ausweise auch wieder zurück bekamen und wir von links (auf dem Bild) über die Brücke nach rechts laufen durften - da befand sich der estnische Zoll. Der Prozess war der gleiche...

Bald konnte wir estnische Luft schnuppern - und ich muss ganz ehrlich sagen - ich war gar nicht mal so böse drüber.

Tausche 2-Rad gegen Doppelkette
Tausche 2-Rad gegen Doppelkette

An der Narva entlng ging es dann an die Ostsee - Narva-Jösuu, da gab's auch wieder was zu beißen. Und ich habe eine neue Erkenntnis: Das russische Bier schmeckt echt süffig - im Gegensatz zum ersten estnischen Bier - aber es kann sich ja noch ändern.

Das erinnert mich jetzt an das gestrige Hotel, das Wasser, das da aus dem Wasserhahn kam, hatte eine ähnliche Farbe wie das estnische Bier. Wir verwendeten es (das Wasser, nicht das Bier) notgedrungen nur zum Duschen. In fremden Ländern heißt es bei mir immer: "Koch es, brat es - oder wirf es weg".

Nach Toila gab es auf einer Strecke von ca. 3 km mal ne richtige Mountainbikestrecke. Die Schlaglöcher waren unübersehbar - jedoch nicht befahrbar, sie standen voll Wasser und man wusste nicht, ob es 10 cm oder einen Meter nach unten geht. Irgendwann ging dann ein keiner Wiesenpfad zu Steilküste. Junge - ist die steil. Wollte man das so richtig hautnah erfassen, dann war "robben" bis zum Abgrund angesagt. Und als ich dann den Kopf über dem Abgrund geparkt hatte und die Augen nach unten blickten, dann sagte meine innere Stimme: "Zurückrobben, sofort". Und genau das habe ich dann auch gemacht.

Kurze Zeit später waren wir auch schon in Toila, das Hotel war schnell gefunden - und wir standen auch schon vor dem Hotel, als wir beschlossen erst noch zum Supermarkt zu fahren. Schon auf dem Weg erkannten wir die schwarze Wolkenwand, die sich über uns aufgebaut hatte. Und schon beim Verlassen des Marktes fielen die ersten Tropfen. Mögen es 500 m bis zum Hotel gewesen sein - es reichte aus, um nass zu werden, da ein satter Wolkenbruch auf uns runterprasselte. Wir retteten uns unter die Hoteltreppe und krochen erst wieder hervor, als das mit Normaldurchnässung möglich war. Im Hotel gab's dann noch Abendessen vom Buffet (12 Euros). Mann oh Mann, war das lecker.


Russland und Baltikum - Tag 5 - Von Gostilizy nach Kingisepp

Heute war ein Tag, den man einfach streichen kann - einfach so tun, als wäre er gar nicht da gewesen. Nach einem typisch russischen Frühstück (karg) machten wir unsere Bikes startklar. Ein letztes Foto von unserer Unterkunft in Gostilizy - und die Welt war dann auch noch für ca. 500 m in Ordnung. Es begann dann so ganz sachte zu tropfen und er Wind frischte auf. Wenn es wenigstens Rückenwind gewesen wäre... aber leider nein. Meist kam er von der Seite oder direkt von vorne. Längst hatten wir uns wasserdicht gemacht -Regenüberschuhe, Regenjacke, Regenhose usw., denn die nächsten 6 Stunden sollte es genau so weiter gehen. Hätte ich das gewusst, dann hätte ich heute einen Wellness-Tag eingelegt.

 

Wirklich empfehlenswert. Den Hinweiszettel für das  Dinner und das Frühstück habe ich abgeändert: Es ist nicht im 1. Stock, sondern im Erdgeschoss... und andere Formulierungen waren in einem deutsch-russisch-Mix, das nicht unbedingt so richtig verständlich war. Das Zimmer, Bad usw. war alles in einem einwandfreien Zustand. Super war auch er heizbare Handtuchhalter im Badezimmer. Da eigentlich jeden Tag gewaschen werden muss, ist man mit jeglicher Art von Trocknungshilfe vertraut und dankbar.


Russland und Baltikum - Tag 4 - Von Sankt Petersburg nach Gostilizy

Der Wodka an der Bar kann gar nicht schlecht gewesen sein. Ich habe geschlafen wie ein Bär und bin ohne Schädelbrummen erwacht - nicht mal Durstgefühle plagten meine Kehle. Das Frühstück glich dem von gestern, wobei der Rühreihersteller heute ein anderer < sein muss als gestern - die Konsistenz war ne andere - aber auch nicht schlecht. Schnell zusammenpacken und los geht's. Die Räder sind noch da (mit allen Einzelteilen) - und das ist gut so. Beim ersten großen Kreisverkehr muss Anne mal... wieder... fotografieren.

Narva Triumpfbogen
Narva Triumpfbogen

Der alte Narva-Triumpfbogen mit der Quadriga (erinnert an den Sieg Russlands über Napoleon) wollte auf Chip (früher hätte man gesagt: wollte auf Film) gebannt sein. Also kurzer Stop - dann weiter - immer in Richtung Sankt Petersburg "Ortsende" - aber das dauerte noch etwas. Die Stadt hat über 4 Millionen Leutchen, die da offiziell ein Dach über dem Kopf haben, plus ca. ne weitere Million nicht Registrierte...

Schon 1940 hatte die Stadt 3 Millionen Einwohner, nach dem Krieg blieben gerade mal 600.000 zurück. Eine Million ist umgekommen, der Rest wurde vertrieben...

 

Peterhof, grosse Kaskade
Peterhof, grosse Kaskade

In Peterhof angekommen, wurden wir erst mal mit einer Bus-Ausstellung der Sonderklasse konfrontiert. Die vielen Chinesen, Japaner und Russen müssen ja irgendwie zum Zarenhof - eine Prunkresidenz und Lustschloß mit seinen unzähligen (ca. 700) Fontänen - gelangen. Allein die große Kaskade zählt 138 Wasserstrahler und Fontänen.

Natürlich gab es auch eine - ich nenne es mal Verpflegungsstelle - im bayrischen würde man "Biergarten" sagen - und irgendwann muss auch ich mich ja auch mal um das Wohlbefinden meines Körpers kümmern...


Nach soviel Gold und Wasser war nun wieder mal Pedalieren angesagt. Es ist nicht wirklich prickelnd auf einer russischen Landstraße mit dem Rad zu fahren. Im Rückspiegel sieht man die Lichter der Autos, die sich dann zu LKWs entwickeln und immer den Anschein erwecken, dass sie dich von der Straße schubbsen wollen - besonders dann, wenn ein lahme Ente (entgegenkommend) von 2 anderen lahmen Enten mit Turbo überholt wird. Spätestens bei dieser Verkehrssituation entscheide ich mich für den ungeteerten Seitenstreifen, der so holprig ist, dass sich der gerade überholende LKW hüten wird, diesen mit einem Reifen zu berühren. Also alles in Allem: Man fühlt sich so richtig sicher...

In Gostilizy angekommen sind wir erst mal an unserem gebuchten Mini-Hotel vorbei gefahren. Geleitet von meinem inneren Instinkt, kratzte ich die Kurve und hinter einem Supermarkt (nicht mal in euren Träumen könnt ihr euch diesen vorstellen - kam das Mini-Hotel zum Vorschein. Eingang gesucht - gefunden - geklingelt - die Türe wurde geöffnet und wir wurden freundlichst empfangen. Das Essen wurde auf dem Zimmer serviert - so ne richtig russische Variante - aber alles sehr schmackhaft. Die junge Gastgeberin ist sehr bemüht, dass wir uns wirklich bei ihr wohlfühlen. Alles beruht auf Gegenseitigkeit - sie versteht mich nicht - aber dafür verstehe ich sie auch nicht. Und dennoch ist der Service ist perfekt - wie auch schon die letzten Tage - ich bin begeistert.

Russland und Baltikum - Tag 3 - Sankt Petersburg

Die Nacht war etwas ungewohnt. Wann immer ich aufgewacht bin, es war nie so richtig dunkel. Naja - es sind auch die weißen Nächte. Das Frühstück war ebenfalls etwas ungewohnt, auf Butter wird - zumindest in unserem Hotel - verzichtet, vielleicht streiken auch die Kühe... Das Rührei sieht etwas anders aus als bei uns, es war aber sehr lecker. Die Semmel werden durch Toasts ersetzt - Wurst, Käse, Tomaten, Gerken usw. war alles reichlich vorhanden. Also stärkten wir uns ausgiebig. Um 10 Uhr sollten wir dann abgeholt werden, um die gebuchte Stadtführung zu genießen.

Die Isaak-Kathedrale
Die Isaak-Kathedrale

Unser Guide (oder Guidin?) war auch schon 10 Minuten früher am Hoteleingang - sie kam mit der U-Bahn - jedoch von unserem Fahrer keine Spur. Darja (so der Name der jungen Frau) begann auch gleich über Sankt Petersburg zu erzählen. Da sie in Kaliningrad Deutsch studierte und auch schon in Deutschland war, hatten wir keine Probleme, sie zu verstehen.

Nach einer Viertelstunde telefonierte sie mal mit ihrem (unserem) Fahrer und erklärte uns dann, dass er im Staus stecke. Nach weiteren 10 Minuten war Igor dann zur Stelle, wir stiegen in ein wohltemperiertes Fahrzeug und stellten fest, dass wir - Darja, Igor, Anne und ich die komplette Gruppe bildeten. Da momentan auch das Economic Forum hier tagt, konnten wir den Staus nun hautnah miterleben... und viel Polizei... schwarze Limousinen mit abgedunkelten Scheiben... gesperrte Straßen.



Neben vielen anderen Bauwerken war der Besuch in der Eremitage zweifelsohne der absolute Höhepunkt. Bislang wusste ich nicht, dass es ein so großen Museum gab. Darja führte uns gezielt in einige Räume und in manchen Räumen blieb mir schon die Spucke weg. Sie kannte zu jedem die passende Geschichte und darüber hinaus war sie bestens mit den Gepflogenheiten der Zaren und deren Frauen bzw. Geliebten vertraut - eine richtige Plaudertasche (nicht die Geliebten, die Darja). Nach fast 5 Stunden wurden wir wieder entlassen - der Kopf brummte ob der unzähligen Stories, so dass wir uns nun in aller Ruhe mal in ein Strassenlokal setzen konnten. Der Magen war überglücklich, endlich mal wieder arbeiten zu dürfen und ich muss sagen, das russische Bier schmeckt hervorragend - besonders wenn auch genügend Durst vorhanden ist.


Russland und Baltikum - Tag 2 - Der Flug

Flughafen München, Glanz und Glimmer
Flughafen München, Glanz und Glimmer

Nach einer wirklich guten Nacht und einem Frühstück, das natürlich selbst zubereitet werden musste, ging es wieder per Bus zum Flughafen. Da wir ja den Check in schon gestern erledigt hatten, war heute keine Hektik angesagt. Locker die Schaufenster betrachten - die Preise nahmen uns jedoch den Einkaufswillen. Endlich rein in den Flieger und gerollt... und gerollt... und gerollt... Das Erdinger Moos ist ja gar nicht so klein. Ich sage noch zu Anne, dass wir jetzt wohl endlich auf der Startbahn sind... Sie (wohl schon sichtlich genervt, dass wir immer noch am Boden waren: Der wird ja jetzt nicht noch durch ganz München fahren wollen...

Der Flug selbst war zu Anfang und gegen Ende etwas holprig - Die Gepäckklappen blieben aber zu, so dass sich kein Passagier ne blutige Birne holen musste. Wieder am Boden starrten wir erst mal einige Zeit auf das Gepäckband... Dann kam die XXL-Tasche. Ich schleppte sie auf einen Gepäckwagen, ging zurück und sah, dass da einige Sachen, die eigentlich in der XXL-Tasche hätten sein müssen, auf dem Boden lagen. Mein Gesichtsausdruck hätte vermutlich auch einen Zombie erschreckt... Häää - wie kommt denn das? Ich drehte die XXL nun mal auf den Kopf - also Beinchen nach oben - und als ich dann den riesen Schlitz im Boden sah, setzte ich mich erst mal hin. Aber es war ja nicht schlimm... solange die schwere XXL auf dem Boden geschleift wurde, konnte ja nichts rausfallen - und ich war wohl der erste, der sie anhob (was muss ich stark sein...).

Erst noch diese russischen Rubel einem Geldautomaten entlocken - war gar nicht so schwer, als wir die richtige Hardware identifiziert hatten. Nebenbei noch mit 2 Deutschen geplappert, die häufig in Russland sind und gute Ratschläge entgegen genommen. Dann raus aus dem Gebäude, Blick nach links, rechts - viele Autos, Menschen... Blick nach oben - eine kohlrabenschwarze Wand stand nicht mehr weit entfernt. Die ersten Blitzes züchten schon vom Himmel, als ich die Rückspiegel montierte. Und dann war der Wolkenbruch schon da. Ans Radeln war da nicht mehr zu denken. Wir machten uns auf die Suche nach einem Taxi, in dem wir auch die Räder laden konnten. Wir fanden einen mit einem neuen VW-Bus. Der Fahrer - ein wirklich netter Russe - brachte uns sicher durch den Regen - auf der Straße stand teilweise zentimeterhoch - ins Hotel. Nachdem wir alle Formulare ordnungsgemäß ausgefüllt hatten, konnten wir auch unsere Räder im Hinterhof verstauen - immer begleitet von einem sehr höflichen und hilfsbereiten Security Officer.

 

Nachdem wir auch unsere Mägen wieder zur Vollbeschäftigung verholfen haben. Unternahmen wir noch einen kleinen Spaziergang. Leider trübte wieder der nicht enden wollende Regen, den Spaziergangsspass. Als die Socken genügend gewässert waren, steuerten wir wieder Richtung Hotel. Mein GPS sollte uns den kürzesten Weg zeigen, dieser endete jedoch in irgendwelchen Hinterhöfen an verschlossenen Toren. Also den bekannten Weg wieder zurück - vor der Hoteltüre sich noch geschüttelt wie ein nasser Hund - und dann rein ins Trockene.


Russland und Baltikum - Tag 1 - Die Anreise

Ok, es sind nicht alle Systeme gelaufen... aber der Reihe nach...

Am Mittwoch - gestern - also Anreise nach München. Nellingen gegen 11 Uhr - ich war gerade noch im NETTO die letzten Besorgungen machen und stand gerade an der Kasse, da sah ich, dass ein Starkregen niederprasselte. Ich spurtete zum Auto auf dem Parkplatz, bedachte aber nicht, dass mein Autoschlüssel tief unten in meinem Hosensack verschwunden war und ich auch keine Hand mehr frei hatte... Also nahm ich die kostenlose Dusche, die mich bis auf die Haut durchnässte ohne Murren mit. Wieder zu Hause angekommen - erst mal umgezogen und dann eine Stunde später die Räder gepackt - kaum zu glauben - bei Sonnenschein.

 

Wir starteten pünktlich und radelten im Sommerfeeling zum Bahnhof nach Amstetten. Schnell noch die Radkarten gekauft wobei dem Automaten nur eine zu entlocken war. Die Sonneneinstrahlung war so stark, dass die Anzeige beim besten Willen nicht mehr zu erkennen war und da der im Anmarsch war, konnten auch keine endlosen Versuche unternommen werden ein zweite zu lösen. Im Zug war dann auch schon der Schaffner - ich glaube, das heißt heute Zugbegleiter -zu Stelle. Dieser wollte jedoch keine Karten sehen, vielmehr interessierte er sich für unsere Reise, da er auch schon in Russland war.

 

In Ulm in den Zug nach München umgestiegen - keine Probleme - es reichte noch für einen Leberkässemmel, der auch noch richtig lecker war. Da ein Güterzug auf gleicher Strecke liegen geblieben war, und wir irgendwie umgeleitet wurden, mussten erst mal einige Reisende den Zug verlassen, eben diejenigen, deren Bahnhöfe nicht mehr angefahren wurden. Irgendwann waren wir dann in Pasing - dann in die S-Bahn Richtung Flughafen, wo wir auch klapp ne Stunde später ankamen. Es ist immer wieder faszinierend, wenn man sieht, dass auf so einem riesigen Flughafen einfach alles "scheinbar problemlos" funktioniert. Zu dieser Zeit war nicht mehr allzu viel los und wir gaben unser Gepäck und unsere Räder (Sperrgut) ab. Unsere Fahrradgepäcktaschen setzten wir in eine XXL-Tasche (Länge 1,50m, Volumen 150 Liter), die hatte dann genau das Gewichtslimit von 23 kg, das ist ganz schön schwer, wenn man diese dann zum Schalter schleppen muss...

Gepäck- und Rad-befreit stiegen wir in den Shuttlebus, der uns ins Hotel brachte. Das war nun eins von der "neuen" Art: Das Zimmer ohne Schrank, da ja die meisten Gäste sowieso nur eine Nacht. Im Gastraum keine Bedienung - selbst ist der Mann - natürlich auch die Frau. Es gab nur ein Gericht: Frikadellen mit Spätzle. Da sich das für einen Schwaben erst mal gut anhört - das Teil bestellt - gegessen - einen zweiten Teller geholt, gegessen - schmackhaft - ein Bäuerchen gemacht und dann ins Bett gehüpft.

Russland und Baltikum - noch 1 x schlafen...

Erst mal ein Dankeschön an die nette Dame, die mich darauf aufmerksam gemacht hat, dass ich das Rasierzeug in meiner Checkliste vergessen habe. Das werde ich gleich noch nachtragen. 

Nun denn - Die Räder sind geschmiert und gefettet, die Packtaschen prall gefüllt und die Vorfreude ist groß. Ich habe mein GPS-Gerätchen, das uns vor Fehlfahrten schützen soll, mit dem entsprechenden Kartenmaterial gefüttert und geplante Tour auf die Karten geklebt - das heißt, dass wir nur noch einer vorgegebenen Linie nachfahren müssen, um schlussendlich zum Ziel (Klaipeda) zu kommen - und wenn die Zeit reicht, dann treten wir noch bis Kaliningrad, da mein Schwiegervater dort im Krieg war. Heimgekommen ist er mit einem Kopfdurchschuss: Zum Auge rein - zum Ohr wieder raus - eine Nacht bewusstlos auf dem Schlachtfeld gelegen... Das waren noch Zeiten - wie schön haben wir es doch, in einer heilen Welt zu leben. 

Reisepass, Visum und Scheckkarte sind im Rucksack verstaut. Die Reiseunterlagen (gebuchte Bahnfahrten, Flugtickets, Fährfahrten usw.) liegen noch auf dem Tisch. Morgen werden wir dann gegen 12 Uhr von hier mit dem Rad nach Amstetten (Bahnhof) radeln. Um 12:31 Uhr startet dann der Zug nach München HBF- leider keine schnelle Verbindung, da wir kein Platz für unsere Räder ergattern konnten. Und da man in München zwischen 16:00 und 18:00 Uhr (eben die übliche Stosszeit [nein...]) nicht mit dem Rad in der S-Bahn zum Flughafen fahren darf, werden wir ab 18:00 Uhr Richtung Flughafen starten. Dann erst mal schauen, dass sich jemand erbarmt und uns die Räder abnimmt, dann die Radtaschen in eine Riesentasche gestellt (es ist ja in der Schweinchenklasse nur ein Gepackstück inklusive), die Riesentasche dann aufs Gepackband und mit etwas Glück, landen Räder, Riesentasche und wir gemeinsam - wenn es geht auch mit dem gleichen Flieger - in Sankt Petersburg.

Ist erst mal das Gepäck (fast hätte ich geschrieben: Gebäck...) weg, dann rein in die S-Bahn und in eine urige Wirtschaft - da gibts eine Stärkung (fest und flüssig), eigentlich müsste ich sagen, es gibt 2 Stärkungen: eine fest, die andere flüssig... Und wenn die Sperrstunde naht, dann rein ins Bett - nochmals auf deutschem Boden geschlafen. 

...und wenn alle Systeme funktionieren, dann gibts morgen wieder was zu lesen...


Russland und Baltikum, Stand der Planungen

Die Packtaschen sind zwar noch nicht gepackt, aber es ist alles mal bereit gestellt...

(Für jeden Hinweis über fehlendes Material bin ich natürlich sehr dankbar):

Klamotten_Bike............ Anz
Radschuhe 1
Radüberschuhe 1
Socken 5
Radunterhemden 3
Radhosen kurz 3
Radtrikots kurz 3
Radtrikots lang 1
Beinlinge 1
Armlinge 1
Radjacke_blau_Italien 1
Regenjacke grün/rot 1
Radhandschuhe_kurz/lang 2
Helm 1
Regenhose 1
Radbrille 1
Mütze 1
Windhemd 1
Spezialized Jacke 1

 

Bike_Sonstiges............ Anz
Packtaschen_vorne 2
Packtaschen_hinten 2
Lenktertasche 1
Rucksack 1
Gepäckgurte  3
GPS Garmin 62 CS 1
~ Batterien 10
~ Halterung  
Karten / Tracks 10 
Karten Papier
Radflaschen 2
Ersatzschlauch 2
Pumpe 2x 1
~ Kartuschen 2
Werkzeug 1
Flickzeug 1
Klettband 1
Kabelbinder 10
Drecklappen naß 1
Reiniger 1
Radöl 1
Licht 1
Rücklicht 1
Luftpumpe 1
Hähnchen 1) 1
Wassersack 1
Radschloß 2
Landkarten  1
Kartentasche 1
Klamotten_abends....... Anz
Turnschuhe 1
Unterhosen 4
Unterhemden 4
T-Shirts 4
Pulli 2
Schlaf-T-Shirt 1
Hose zip 1
Hose lang 2
Badehose 1
Oberhemden 3
Socken/Strünpfe 6
Jacke schwarz 1
Handschuhe_kurz/lang 2
Schlafanzug 1
Taschentücher  

Brustbeutel

 

 

 

 

Körperpflege

Waschzeug
Fön
Arschcreme
Sonnencreme
Zahnbürste/creme
Deo
Handtuch
Duschdas
Nagelschere

Shampoo

Rasierzeug


Radapotheke
Streckverband
Salbe für Verstauchungen  
Insektensalbe
Stichsalbe
Brandsalbe/Sonnenblocker
Pflaster
Durchfallmittel
Schere
Insektenspray
(Kopf)schmerztabletten
First Aid Set

Sonstiges
Wäscheseil- Klammern
Bed & Bike
Tragetaschen
Personalausweis/Reisepass/Visum
Bahncard
DJH-Ausweis
Scheckkarte
Stirnlampe
Taschenmesser
Steckdosenleiste
USB-Ladegerät
USB-Power Pack
Reflexstreifen
Klopapier
Feuerzeug/Streichholzer
Kartenspiel
Nähzeug
Regenschirm
Schreibzeug
Adressen für Postkarten
Sprachführer/Wörterbuch
Taschenlampe
Walkmann & Batterien
Ladegerät
Fahrkarten und Fahrpläne (Zug)
Geld, Postsparbuch,
Auslandsreisekrankenversicherung 
Krankenrücktransport

Krankenkarte

Riegel

Magnesium


Kamera+Film
Foto
Foto Ladegerät
Speicherkarten
 
Handy+Ersatzakku
Handyladegerät



1) Hähnchen: Da ist natürlich kein rohes oder gar Wiener Backhendl gemeint. Das Hähnchen ist ein Schuhtrockner, das eben aussieht wie ein Hähnchen. Die "Schlegel" können nach unten geklappt und in die nassen Schuhe gesteckt werden. Ein leiser, warmer Luftstrom bläst dann die Feuchtigkeit aus den Schuhen. Ideal auch für Ski- oder Langlaufschuhe.


Nun müssen die ganzen Karten und Tracks noch auf das Garmin-GPS-Gerätchen kopiert werden. Im Anschluss noch ein kleiner Test, ob das alles so funktioniert wie ich mir das vorstelle. Eine Datensicherung der Karten und Tracks werde ich auch noch machen - man kann ja nie wissen...

Morgen ist dann noch Haare stutzen angesagt, schlussendlich will ich ja nicht gleich an der ersten Grenze verhaftet werden...


Es kommt eben immer anders als man denkt...

Für heute abend war eigentlich mit meinen ArbeitskollegInnen eine kleine Tour in den Biergarten angesagt. Ich saß noch nicht richtig auf dem Rad - wollte die Kette gerade mit einem Daumenklick auf ein anderes Ritzel werfen - aber - da bewegte sich nichts. So ein Käse dachte ich, vielleicht was am Schaltzug. Also bei der  nächsten Gelegenheit rechts ran gefahren und den Schaltzug überprüft. Einfach abgerissen - kurz vor dem hinteren Umwerfer. Wohl oder übel musste ich mich nun meinem Rad widmen - den Biergarten habe ich schweren Herzens gestrichen.

Nix wie hin (Gott sei Dank nur 5 km) zum nächsten Schrauber... 4 Mann / Frau vor der Reparaturannahme - und eine Frau hinter dem Tresen, die wirklich Zeit hatte... Eine Kundin hatte Probleme mit ihrem wohl nagelneuen e-Bike: "Ist das normal, dass der Motor so laut ist?", "Kann man den Lenker nicht etwas höher machen?", "Ist das Quietschen der Bremsen normal?"...und das war erst die Erste. Nach einer halben Stunde war die Warteschlange vor mir abgearbeitet - und ich war in der Zwischenzeit einem Nervenzusammenbruch nahe. Irgendwann kam dann auch ich an die Reihe.

Ich verwies auf meinen gerissenen Schaltzug - "Uuuuh, wir haben ja fast schon Feierabend" hörte ich sie zwitschern. Am PC fragte sie nach der Postzeitzahl. "89191, Nellingen bei Ulm - und ich muss noch bis Frankfurt" hauchte ich ihr entgegen und versuchte, sie mit meinem süßesten Lächeln zu bezirzen - und sie: "oh, da sind sie ja schon weit gefahren, dann suche ich mal einen Monteuer." Ich schleimte noch ein: "...werde sie heute Abend in mein Gebet einschließen...", sie mobilisierte noch einen Schrauber (was bestimmt nochmals 15 Minuten dauerte). Schlussendlich konnte ich mit einem neuen Schaltzug glücklich und zufrieden die Werkstatt wieder verlassen. Was will man mehr?

Russland und Baltikum, Stand der Planungen

In Russland ist es - wenn man den Berichten aus dem Internet Glauben schenken darf - ratsam, einen Rückspiegel am Rad montiert zu haben. So hat man den Verkehr, der sich da von hinten nähert, besser im Auge und kann bei Bedarf samt Fahrrad in den Straßengraben jumpen. Also habe ich gestern Rückspiegel gekauft, die werde ich nun noch montieren. Ersatzschläuche und Flickzeug sind ebenfalls schon im "Packzimmer". Im Foto steckt eine 128 GB-Chip, der müsste ja ausreichend sein für ein paar Schnappschüsse. Was noch fehlt ist eine Checkliste, die möchte ich heute oder morgen noch erstellen. Ich werde sie in verschiedene Kategorien aufteilen: Bike-Klamotten, Freizeitkleidung, Bike-Sonstiges, Körperpflege/Apotheke, Foto/Film. Und wenn die ganzen Sachen dann noch in die Packtaschen reinpassen, dann bin ich zufrieden.


Russland und Baltikum - Stand der Planungen

Das ist ja mal wieder ganz super...

Ich muss mich noch um meine Krankenversicherung kümmern. Da ich zum 30.06.2016 aus dem aktiven Arbeitsleben ausscheide, wie bin ich denn dann im Anschluss versichert? Wo muss ich denn da was beantragen? Bin mal gespannt, was ich noch alles vergessen habe... 

Natürlich habe ich auch noch eine sehr erfreuliche Nachricht: Mein Freund Dirk hat mir ne russische SIM-Karte für mein Handy besorgt. Die Aktivierung war auch schon erfolgreich - nun kann ich wenigstens im russischen Internet um Hilfe rufen, wenn meine Reifen platt sind oder meine Fahrradkette gestohlen wurde ;-) 

Geplant war Hörvelsingen (Brauerei-Biergarten)

Kirchturm Hörvelsingen, Schwäbische Alb, Radtouren schwäbische Alb
Blick über Hörvelsingen

Ja - wie gesagt, geplant war eine lockere Radtour durch das Lonetal nach Hörvelsingen. Nicht nur weit bekannt, sondern auch überaus lecker ist das Hefe-Weizenbier oder auch das Naturtrübe der Brauerei Pflug. Also freuten wir uns auf einen faulen Nachmittag und auf schwäbische Spezialitäten. Hier auf dem Foto ist ja auch die Welt noch in Ordnung. Nachdem ich es geschossen hatte, blickte ich nach rechts und - was leider auf dem Foto nicht mehr zu sehen ist - da drohten diese mächtigen dunkelgelbgrauschwarzen Wolkenberge mit Starkregen, Hagel, Blitz und Donner. Also runter ins Dorf - am Biergarten vorbei - wieder Richtung Nellingen, die Kette immer gespannt. In Lonsee war es dann soweit - der Regen prasselte und wir erreichten gerade noch ein grosses Vordach, das uns als Unterschlupf diente. Unweit war eine italienische Kneipe - ich konnte die Spaghetti direkt riechen... Sobald der Regen etwas nachließ, sprangen wir auf unsere Drahtesel und galoppierten just an einen überdachten, freien Tisch. Die Spaghetties schlugen ein wie eine Bombe, und bald waren wir - trocken - wieder zu Hause.


Russland und Baltikum - Stand der Planungen

Letzte Woche sind unsere Reisepässe wieder zurück gekommen - mit einem 4-wöchigen Visum für Russland, das wir beantragt hatten. Dieses Mal habe ich gleich nachgeschaut, ob die Reisepässe auch tatsächlich uns gehören. Aus gutem Grund: Schon einmal wurden unsere Pässe vertauscht und wir hatten von wildfremden Reiselustigen dieselben... Aber nun ist alles gut - die Daten stimmen.

Weitere Punkte der Checkliste können wir abhaken:

  • 15.06.2016 Bahnfahrt Amstetten - München, ist vorgemerkt. Leider haben wir im IC keine verfügbaren Radplätze mehr erwischt, deshalb begnügen wir uns mit dem Regionalexpress, da müssen auch keine Räder gebucht werden.
  • München Übernachtung ist gebucht (erst Räder am Flughafen aufgeben, Packtaschen fürs Rad in die Riesenreisetasche packen (es darf ja nur ein Gepäckstück aufgegeben werden - dann mit Shuttle-Service ab ins Hotel - sofern wir den richtigen Bus finden).
  • 16.06.2016 Flug München - Sankt Petersburg ist gebucht. Erst das letzte deutsche Frühstück im Hotel genießen, mit Shuttle-Service zum Flughafen, richtiges Gate suchen, einsteigen - wenn möglich in den richtigen Flieger - und sofort einschlafen. In Sankt Petersburg geht es dann mit dem Rad neben der Autobahn (da ist wohl ein befahrbarer Grünstreifen) in die Innenstadt zum Hotel.
  • 16.06.2016 Die 1. Übernachtung in Sankt Peterburg ist gebucht.  Anne wird noch einen Stadtrundgang machen, ich werde ein paar Takte hier rein pinseln - vielleicht schon ein kleines Bildchen von 2 abgewrackten Typen...) 
  • 17.06.2016 Führung durch Sankt Petersburg mit Museen ist gebucht. 4-Stunden-Führung - hoffentlich haben die da auch Biergärten... Die 2. Übernachtung (gleiches Hotel wie gestern).  
  • 18.06.2016 Radtour von Sankt Petersburg zum Peterhof. Palast mit Gärten von Peter dem Ersten, das russische Versailles, ein MUSS für jeden Besucher (und damit auch für Anne), das mögen ca. 30 km sein.
  • Übernachtung in weiteren ca. 20 km Entfernung in Gostilicy. Da es die einzige Übernachtungsmöglichkeit weit und breit ist, haben wir wir uns 2 Betten reserviert. 
  • 07.07.2016 Fähre für die Rückreise von Klaipeda nach Kiel ist gebucht. Ich will mal hoffen, das wir diese auch erreichen...

Hohenstadt ohne A8-Trail, Mühlhausen, Sommerberg, Gosbach

17:00 Uhr ist wieder Treffpunkt an der Festhalle.

Heute fahren wir (die Nellinger Radler) mal wieder "unbekannte" Wege. Die Fahrt hinter dem Steinbruch in Hohenstadt war für viele neu. Nach einer kurzen Rast ging es weiter. Die A8-Abfahrt (siehe 19.05.2016) wollte ich meinen Freunden noch nicht zumuten - aber ich verspreche, dass ich das nachholen werde, sobald die Wege mal nicht so nass sind.  

Die Auffahrt auf den Sommerberg bei Mühlhausen war dann doch knallhart. Das schmale Teersträßchen wird immer steiler und verlangt von den Oberschenkeln wirklich das Letzte ab. Noch bevor sich die Muskeln zu einem schmerzhaften Klumpen zusammenzogen, hatten wir es aber geschafft und oben angekommen machten wir ne kleine Pause. Wenig später fing es wieder zurück nach Mühlhausen - Gosbach und schon waren wir wieder in Nellingen.


Hohenstadt, AB-Trail, Sommerberg,

Morgen ist ja wieder eine Ausfahrt mir den Fitness-Schwestern und -Brüdern. Da will ich mal einige neue Strecken testen. In Hohenstadt gibt es einen großen Steinbruch an dem wir schon -zig mal vorbei gefahren sind - allerdings immer am Fuße des Steinbruchs. Also suchte ich einen Weg oberhalb - und ich war begeistert. Von hier aus gab es einen herrlichen Einblick in das Herz des Steinbruchs.

Der AB-Trail war dann ein Versuch in der Nähe der A8 vom Trackensteiner Hang ins Filstal zu gleiten - wobei "gleiten" nicht ganz der richtige Ausdruck ist, denn denn der Weg war derart schlammig, dass ich in den zugewachsenen Traktorspuren nur so hin und her "flutschte". Erst endete meine Fahrt dann in einer Sackgasse - steil über der A8 - Gott sei Dank - sonst wäre ich noch auf die Autobahn gestürzt... Bei der Abfahrt, die ich dann gefunden habe, blieb mir vermutlich für 3 Minuten die Luft weg - denn als ich dann unten war, entdeckte ich, dass mein Mund noch weit offen stand, mein Puls (ohne Anstrengung - es ging ja bergab) die 180-iger Schlagzahl überschritten hatte und ich erleichtert die Luft in meine Lungen sog. Der Sommerberg war dann der verdiente Ausgleich zur Abfahrt...


Lautertal, Langes Tal, Treffensbuch mit den Nellinger Fitness-Schwestern und -Brüdern

Nellingen, Machtolsheim Schützenheim, Schwäbische Alb
Bei Machtolsheim, am Schützenheim

Und wieder Sonne - wenn das nur mal so weiter geht. Wir starten um 17 Uhr Richtung Lautertal - finden auch ein Schlupfloch unter der A8 hindurch, was ja momentan gar nicht so einfach ist. Der 3-spurige Autobahnausbau und die Neubaustrecke der Bahn entlang der A8 ließen so manche Radbrücke bzw. Unterführung verschwinden. Eine überflüssige Minischleife testete dann auch mal wieder die Dämpfer unserer Bikes und führte uns ins Lautertal zurück.

Nachdem wir es locker bis zur Brücke Bermaringen - Asch rollen lassen konnten, wollten die Pedale durch Lange Tal wieder getreten werden. Am Schützenheim in Machtolsheim konnten wir den wärmenden Sonnenstrahlen nicht widerstehen und stärkten uns - während diese wieder manche von hinten, manche von vorne - mit frischer Energie aufluden. Nach Nellingen war es ja nicht  mehr weit, wo wir nach kurzer Fahrt dann wieder eintrafen.


Fränkel, Burren und Tenneberg

Radtouren Schwäbische Alb, Schwäbische Alb Radtouren, MTB Touren Schwäbische Alb, Schwäbische Alb, Mounteinbike Touren
Nellingen, Bad Überkingen, Fränkel, Burren, Tennenberg, Kanaldeckelweg, Nellingen

Welch ein hektischer Tag - nix wie raus an die frische Luft - den Geist wieder zur Ruhe bringen... Also in die Radklamotten gehüpft, Radschuhe geschnürt und dann...

Nellingen, Boller Stoig, Bad Überkingen, Fränkel, Burren, Tennenberg, Autal, Kanaldeckelweg, Nellingen

 

Heute mal nicht die bekannten Wege - einfach drauf los... In der Nähe der Boller Stoig sehe ich schon einen mächtigen Bagger. Da hätte ich schon umdrehen sollen - nein, ich ließ mich in die Boller Stoig (ja, es heißt eigentlich Steige, aber so schwätzt bei uns kein Mensch) und da sah ich, dass wohl irgendwelche Kabel verlegt wurden. Der ganze Weg war sicher die letzte Woche noch aufgebaggert (vermutlich wurden die schnellen Internet-Kabel verlegt) und nun war er so grob zugeschüttet. Jede Menge von den großen Brocken lagen im Weg - teilweise solche Löcher, dass ich vorsichtshalber vom Sattel stieg, weil ich mich auf meinen zwei Beinen sicherer fühlte als auf den 2 Rädern mit einer Stange zwischendrin. In Bad Überkingen angekommen, fand ich einen schön sonnigen Panoramaweg nach Unterböhringen. Von dort sieht man einen runden Hügel, den "Fränkel", den ich umrundete, um mich dann dem malerischen" Burren" zu widmen - doch dieses mal wollte ich nicht auf den höchsten Punkt, deshalb nahm ich gleich den nächsten Hügel, den Tennenberg in Angriff. Es dauert dann etwas bis Kuchen und Altenstadt auftaucht. Manchmal ergibt sich ein herrlicher Blick auf Geislingen, das seine Häuserzeilen in 5 Täler (Geislingen, die 5 Tälerstadt) schiebt. Früher waren hier 6 Brauereien angesiedelt - nur eine ist momentan noch in Betrieb. Bekannt ist Geislingen sicherlich durch die WMF - selbst in Hongkong habe ich in Kaffevollautomaten und Bestecke von WMF (Württembergische Metallwarenfabrik) entdeckt. 

Ich schlängle mich auf der rechten Filstalseite am Waldrand entlang in Richtung Bad Überkingen. Noch einmal ist Muskelkraft gefordert - dann bin ich wieder auf der schwäbischen Alb und bald auch in Nellingen.

Unterhalb vom Fränkel
Unterhalb vom Fränkel
Blick vom Fränkel Richtung Kaiserberge
Blick vom Fränkel Richtung Kaiserberge
Feldweg Richtung Grünenberg
Feldweg Richtung Grünenberg

Kleines Lautertal ohne Lauter...

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Kleines Lautertal ohne Lauter. Nellingen, Merklingen, Wald, Wiese, Bühlenhausen, Treffensbuch, Machtolsheim, Merklingen, Nellingen

In der Tat... da will ich ins kleine Lautertal und sehe nicht einmal dieses idyllische Bächle. Das liegt einfach daran, dass ich mal einen falschen Abzweig genommen habe. Und wenn man sich einmal wieder auf der Höhe befindet, kommt man einfach nicht mehr so locker vom Hocker runter ins Tal. Also gurkte ich an den Hängen entlang - immer auf der Suche nach einer Abfahrt. Aber es sollte einfach nicht sein. Als ich endlich wieder auf der Talsohle angekommen war, war auch schon die Zeit so weit fortgeschritten, dass ich eine Wende machen musste, wenn ich noch vor der hereinbrechenden Dunkelheit zu hause sein wollte. 

 

So dappte ich hoch zur Tobelhalde, kurz vor Bühlenhausen, dann Richtung Treffensbuch. Unglücklicherweise fiel ich wieder von der Hauptrichtung ab und ich fand mich wieder im Loch, das ich durch das "lange Tal" - es geht nach Machtolsheim - verließ. Da ist auch schon Merklingen in Sicht. Noch ein Schlupfloch unter der Autobahn hindurch suchen und dann ab unter die Dusche...


Mit den Fitness-Schwestern und -Brüdern auf Bärlauchsuche im Filstal

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Nellingen, Türkheim, Kanaldeckelabfahrt, Hausen, Deggingen, Bad Ditzenbach, Gosbach, Gosbacher

Saisoneröffnung mit den Fitness-Schwestern und -Brüdern...

Nellingen - Türkheim - Kanaldeckelabfahrt - Hausen - Deggingen - Bad Ditzenbach - Gosbach - Gosbacher Stoig.

 

Ein schöner Nachmittag - endlich mal mit Sonne. Wir wollen es locker angehen und bringen unsere Bikes in Richtung Türkheim. Von dort führt uns - beginnend hinter der Kirche der Kanaldeckelweg (einige sagen Schachtdeckelweg) - ich weiß einfach nicht, wie er richtig heißt - am Hang entlang, ohne eine einzige Kurve - flott nach unten Richtung Bad Überkingen. Am Rötelbachweg angekommen (das ist so ne Art Panoramaweg auf den man automatisch stoßen muss - wenn nicht, dann ist man die Alb hinunter gestürzt und braucht den Krankenwagen) drehen wir den Lenker nach links und fahren leicht wellig den Rötelbachtalweg entlang, der in den Autalweg mündet. Kurz vor Hausen müssen wir für 300 m auf die B466, was keineswegs empfehlenswert ist - viel zu viel Verkehr. Wieder auf dem Radweg entdeckt Schwester Lore eine Bärlauchwiese - und schwupps - füllen die Frauen ihren Rucksack mit den duftenden Blättern, die denen der Maiglöckchen sehr ähneln - nur wenn diese mal unter die Spätzle gemischt sind - sind Durchfall, Schwindel und Herzrhythmusstörungen bis hin zum Herzstillstand angesagt - da Maiglöckchen einfach saugiftig sind. Deshalb lass ich mal Bärlauch Bärlauch sein.  

 

Im weiteren Verlauf halten wir uns links von der Fils, radeln durch Deggingen und Bad Ditzenbach. Die Gosbacher Steige kostet nochmals einige Körner bevor wir es schön entspannend nach Nellingen rollen lassen.


Mit Eckhart zum Kornberg, Bossler und Häringen...

Für ein kurzes Trikot war es zwar noch zu frisch, aber zumindest konnte man schon die Sonne schmecken. Um 10:30 Uhr waren wir verabredet und wir starteten pünktlich. Bis Gosbach ist es unsere Hausstrecke - obwohl - wir nehmen heute die "alte Stoig". Trocken ist sie ganz gut befahrbar und spätestens in Gosbach an der Ampel sind die Bremsscheiben heiß gelaufen. Wir hielten uns links von der Autobahn und nehmen den Abzweig zum Kornberg. Eine traumhaft schön weiße Kalkstrasse führt zum Kornberghaus, das - es war nicht anders zu erwarten - geschlossen hatte. Beim Schild "Bertaburg" geht es über einen - eigentlich nicht sichtbaren - Wiesenweg zur Waldkante. Über eine kleine interessante Abfahrt - früher eine ungeliebte Schiebestrecke - heute jedoch ganz gut fahrbar geht es in Richtung Bossler. Bei einer kurzen Rast am Bosslerhaus genießen wir die herrliche Aussicht: Die 3 Kaiserberge - Hohenstaufen, Rechberg und Stuifen zeigten sich etwas verschwommen im Dunst - aufgereiht wie Orgelpfeifen, wobei der Hohenstaufen 684 m und der Stuifen 757 m hoch ist. 

Das letzte Stück bis auf die Albhochfläche reißt uns nicht mehr vom Sattel. Vorbei am Jahrhunderstein bis in einer Mulde die Abfahrt nach Häringen auftaucht. Also den Blinker gesetzt und in den Downhill gestürzt. In einer Kurve nehme ich die falsche Seite, die in der sich Wasser seinen Weg nach unten sucht. Ich spüre die Spritzer im Gesicht - später werden da Sommersprossen draus... Nun ist es Zeit, den Muskeln und der Lunge eine Pause zu gönnen, das "Rössle" in Häringen kann man hierzu nur empfehlen. Nach einer leckeren Maultaschensuppe, für Eckhart gabs ne Flädlesupp', vom Wirt noch nen Schnaps, klickten wir unsere Schuhe wieder in die Pedale. Nach der ersten Rampe ging es gemächlich über das Deutsche Haus zurück nach Gosbach und Nellingen. 


Mit Anne nach Geislingen, Rohrachtal und Wittingen

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Nellingen - Gosbach - Bad Ditzenbach - Deggingen - Bad Überkingen - Geislingen - Rohrachtal - Nellingen

Nellingen - Gosbach - Bad Ditzenbach - Deggingen - Bad Überkingen - Geislingen - Rohrachtal - Nellingen

 

Im Hinblick auf unsere geplante Baltikum Radreise sollten wir unsere Kondition auf Vordermann bringen. Hier auf der Alb ist es ja immer noch recht kühl und so beschlossen wir ins Filstal zu fahren. Am Albtrauf konnte ich Anne überreden, die alte Steige zu nehmen. Das klappte dann auch ganz gut - und so rollten wir im Anschluss locker bis nach Geislingen. Nach einer Currywurst und einem Cola - ich wäre ja lieber bei der Kaiser-Brauerei eingekehrt - waren wir für den immer steiler werdenden Anstieg gerüstet. Noch vor einigen Jahren war des Wegle hoch zur B10 ganz schmal und kaum fahrbar. Doch jedes Jahr wird es ein paar cm breiter und - was ja eigentlich nicht sein kann aber es kommt mir so vor - auch flacher. Oben angekommen bedarf es immer einer Verschnauf- und Schweißabwisch-Pause. Die letzen paar km nach Nellingen absolvierten wir auf der Teerstraße und kamen gerade noch vor den ersten Regentropfen noch trocken wieder daheim an.  


Nebelfahrt bei 6 Grad

Nebelwand bei den Grossmannhöfen
Nebelwand bei den Grossmannhöfen

Vergangene Woche kam der Sport einfach zu kurz. Obwohl heute der Nebel noch keine Lust hatte, sich in Luft aufzulösen, stieg ich in meine Bikeklamotten - lang und warm. Ich bewegte mich mit leuchtend rotem Rücklicht so langsam zum Albtrauf, der Nebel war mein ständiger Begleiter. Also machte ich nur meine Standardrunde Drackenstein - Gosbach, die dafür 3 mal. Als ich dann wieder von der Albkante Richtung Nellingen strampelte, kam ganz unerwartet ein kleines, nebelfreies Plätzchen - just beim hölzernen Feldkreuz in der Nähe der Grossmannhöfe (siehe Bild links) - doch bereits 10 Pedalumdrehungen später verschluckte mich wieder die undurchsichtige, feuchte Masse... 


Die erste längere Ausfahrt

Nellingen, Himmelreich
Vom Himmelreich mit Blick Richtung Nellingen

Endlich ist es mal etwas wärmer - wobei die 8 Grad Marke ja noch nicht überschritten wird. Doch wenn sich mal die Sonne zeigt und diese dann auf den Rücken scheint, dann wird es ja schon ganz angenehm warm. Also habe ich mich entschlossen, mal eine etwas längere Tour zu treten. Von Nellingen geht es die Alb runter nach Bad Ditzenbach, Gammelshausen.Über Bad Boll und eine lange Rampe am Deutschen Haus vorbei nach Weilheim. Der lange Anstieg von Hepsisau über die "Oase der Ruhe" nach Schopfloch und über Donnstetten wieder zurück nach Nellingen. Puh - für heute reichts...


Skitag Wannenjoch und Rohnenlifte

Wannenjoch, Blick vom Jochstadl
Wannenjoch, Blick vom Jochstadl

Ein herrlicher Skitag - Temperaturen immer im Plusbereich - und der Blick in die Berge ein Traum. Unten im Tal ist die Kraft der Sonne zu sehen - Die weißen Flächen schwinden und unter den braunen Matten wartet bereits das saftige Grün.

Der weiche Schnee erfordert viel Standvermögen, was sich schlussendlich in den Oberschenkeln bemerkbar macht. Keine Wartezeiten - unten im Tal angekommen ging es mit dem nächsten Sessel wieder nach oben. Fun pur.


Schnee ohne Ende...

Tannheim, Gimplel, Rote Flüh
Blick Richtung Gimpel und Rote Flüh

Nachdem nun 2 Tage lang durchgehend große und kleine Schneeflocken vom Himmel geflogen sind, zeigt sich heute die Sonne von ihrer besten Seite. Nach einer sternklaren Nacht bei -23 Grad, bewegt sich das Thermometer nicht unter -17 Grad tagsüber. Zum Skaten ist der Schnee zu stumpf - die Ski gleiten nicht über das weiße Pulver, vielmehr bremsen die noch frischen scharfkantigen Zacken der gefallenen Schneekristalle. Also ist viel "Schieben" angesagt, was sich bei mir nach fast 2 Stunden mit einem mordsmäßigen Hunger (den Durst will ich hier erst gar nicht beschreiben) bemerkbar macht. Leider machte sich im Anschluss eine satte Erkältung in meinem Körper breit, so dass ich zum Teil 2 des Trainingslehrgangs nicht antreten und die abschließende Prüfung zum Nordic Skilehrer in die Tonne klopfen konnte. Naja, es klappt eben nicht immer...


Trainingslehrgang Nordic Level 1 (Tag 2)

Ort: Übungsgelände für Langlauf, Oberjoch

Der 2. Tag begann wie der erste aufhörte: Es schneite und schneite... aber so wollten wir das ja haben. Kurz nach 9 Uhr hatten wir bereits wieder die Langlauflatten - heute die für Nordic Cruising - an Schuhen. Wie auch schon gestern machten wir einige Spiele (Handball, Fußball - jeweils nur mit einem Ski) und Gleichgewichtsübungen. Vor dem Mittagessen stapften wir noch eine schöne Runde durch den Tiefschnee - teilweise standen wir kniehoch im Neuschnee - eine schweißtreibende Angelegenheit. 

 

Nach dem Mittagessen durften wieder die Skatingski an die Füße und wir mussten dann einzeln - unter dem Auge einer Videokamera - einen kleinen Berg hinauf skaten. Das Hauptaugenmerk wurde nicht auf Schnelligkeit sondern auf die Technik gelegt. Das lief ganz gut, und bei der Videoanalyse konnte mein Lehrer keine grösseren Fehler feststellen. Ich könnte den rechten Stock noch weiter nach vorne setzen... was aber wiederum mit erhöhtem Kraftaufwand in der Schubphase verbunden ist - und meine Kraft hatte ich eigentlich schon vormittags verpulvert. 

 

Zu guter Letzt durften wir noch eine kleine "Lehrprobe" abhalten. Das heißt, jeder durfte einmal für ca. 10 Minuten Skilehrer spielen. Das war auf der einen Seite sehr lustig - auf der anderen sehr lehrreich. Beispielsweise sollte man keine Übungen mit der Gruppe durchführen, die man vorher nicht hinreichend selbst geprobt hat - schnell wird man da zur Lachnummer im Schnee... 


Trainingslehrgang Nordic Level 1 (Tag 1)

Ort: Campingplatz Alpenwelt im Tannheimer Tal.

Gestern stürmte und schneite es den ganzen Tag aus allen Rohren (Freitag). Eigentlich wollte ich noch ne gepflegte Runde skaten - das Wetter war jedoch so ekelhaft, dass ich freiwillig darauf verzichtete. Ich war ja sowieso stundenlang damit beschäftigt, die Schneeberge von meinem Wohnwagen, Vorzelt und meiner Parzelle zu schaufeln. Also war ich abends genau so fertig wie nach einer 25-km Skatingrunde. Aber es sollte noch schlimmer kommen...

Die Nacht von Freitag auf Samstag verflog in gefühlten 3 Stunden. Um 06:40 Uhr holte mich mein Wecker aus dem Tiefschlaf. Ich stellte mich senkrecht, warf meinen Körper in den Trainingsanzug, Anorak drüber, Waschsachen untern Arm und raus aus dem Wohnwagen. Ein Blick auf mein Auto - und ich erstarrte: Gute 40 cm Neuschnee. Also erst mal die Schneeschaufel gegriffen und meinen Parkplatz frei geschippt - inklusive Auto. Aus Zeitmangel musste dann mein Frühstück entfallen - schlussendlich musste ich um 09:00 Uhr in Oberjoch zum Lehrgang antreten. Geräumt war zu diesem Zeitpunkt auf dem Campingplatz nur der Hauptweg - mein Auto ruhte jedoch in einem Nebenweg beim Wohnwagen. Der Campingplatz ist terrassenartig angelegt - das ist sehr schön - nur nicht im Winter, wenn man dann bei Schnee gleich steil nach oben fahren muss. Eine erfolgreiche Ausfahrt war also zum Scheitern verurteilt - ich steckte mit meinem Auto im Schnee fest...

 

Nach einigen missglückten Befreiungsversuchen schaffte ich eine 180° Wende - legte den Rückwärtsgang ein und hangelte mich so die Terassen nach oben und erreichte - schweißgebadet - die Hauptstraße. In Oberjoch war ich dann rechtzeitig am vereinbarten Treffpunkt - als einer der ersten. Gegen 09:30 Uhr waren wir dann fast komplett und wir konnten mit dem Trainingslehrgang beginnen. Nach einer kleinem Einführung im Schulungsraum, bei der sich die Teilnehmer auch kurz vorstellten, erkannte ich gleich, dass ich a) der Älteste und b) der einzige, der nicht Alpinskilehrer ist...

Und dann ging es auch schon raus an die frische Luft - 300 m zu Fuß - dann ab in die Loipe. Bei permanentem Schneefall absolvierten wir die Übungen, die unsere 2 Skilehrer für uns ausgedacht hatten. 

 

Den ganzen Tag über wurden wir begleitet von mehr oder minder heftigem Schneefall - Gott sei Dank jedoch nur wenig Wind.


Endlich Schnee im Tannheimer Tal

Nun sind sie endlich da - die heiß ersehnten Schneefälle. Gerade richtig, denn morgen beginnt der Trainingslehrgang zum Skilehrer Nordic Level 1. In den nächsten 2 Tagen werde ich mich eingehend mit dem Thema Langlauf beschäftigen. Ich hoffe mal auf schönes Wetter, da ich denke, dass wir meist an der frischen Luft sein werden, um uns mit den Trainingsplänen und der Methodik auseinander zu setzen.


Happy New Year 2016

Ich wünsche allen Bikerinnen und Bikern, vor allen Dingen meinen Nellingern Schwestern und Brüdern und denen, die es noch werden wollen - natürlich auch denen, die mit Radeln nix am Hut haben - für das neue Jahr:

  • Beste Gesundheit - heute, morgen und auch bis ans Lebensende
  • Viel Glück - mögen die Glücksengel immer über dir schweben und
  • Erfolg ohne Ende - sowohl im Geschäfts- als auch im Privatleben