Hamburg Tag 4 - Fischmarkt und Abreise

Das Köfferchen ist schon gepackt - die Wartezeit beim Frühstück ist null. Da es ja immer heißt, dass man möglichst früh auf dem Fischmarkt erscheinen soll, gibt es heute ein etwas reduziertes Frühstück. Mit der U-Bahn geht es zu den Landungsbrücken und dann zu Fuß in Richtung Fischmarkt. Der Weg ist nicht zu verfehlen - es sind bereits hunderte Fischmarktgänger (und noch viel mehr) unterwegs und wollen sich von den Marktschreiern animieren lassen. Die Marktstände im Freiluftgelände nehmen zu, und es geht nur noch langsam voran. Schlussendlich erreiche ich die Halle, aus der Popmusik der 60-iger und 70-iger klingt. 

Ein letzter Blick aus dem Hotel
Ein letzter Blick aus dem Hotel
Fischmarkt mit Live Band
Fischmarkt mit Live Band
Echte Hamburger Stimmung mit Seemannsliedern
Echte Hamburger Stimmung mit Seemannsliedern

Ich verlasse den Fischmarkt und trete gegen mittag die Rückreise an. bis Frankfurt wieder gut machen. Es reicht zumindest noch für den Wechsel in den Zug nach Stuttgart, in dem - man liest es ja immer wieder - die Klima-Anlage ausgefallen ist. Dafür ist heute das Bord-Bistro geschlossen, ich verzichte also auf das Eis... Ein Zugbegleiter lässt sich natürlich unter diesen Umständen nicht blicken... Auf dem ersten Teil der Fahrt wollten die Zugbegleiter gleich 3 x die Fahrkarten prüfen - naja, im ersten Zug funktionierte ja auch die Klima-Anlage. 

 

In Stuttgart dann die letzte Umsteige-Aktion. Fussballer - nein, deren Fans grölen vor dem Zug. Ich suche mir einen Waggon ohne diese Musik, steige ein - erschrecke, denn die Fans sind da schon eingestiegen. Gott sei Dank kann ich noch einen Sitzplatz ergattern, rolle meinen Anorak zusammen und stecke ihn oben in die Ablage. Hinter mir stehen, sitzen, liegen die Fans vom VfB Stuttgart, reißen mit ihrem dicken Lippen gehässige Sprüche gegen irgendwelche gegnerische Vereine - Flaschengeklapper... 

 

In Geislingen angekommen, nehme ich meinen Rucksack und meine Tasche, kämpfe mich durch die auf der Treppe kauernden starken Typen. Endlich bin ich draußen - Gott sei Dank. Der Zug fährt wieder an... mit ihm auch mein Anorak... Ich greife in meine Hosentasche nach meinem Handy... klar, es ist im Anorak und fährt nun in Richtung Friedrichshafen.

Das hat mir ja gerade noch gefehlt - ich wollte zwar schon lange ein neues Handy, aber nun geht mir das alles doch zu schnell. Also erst mal nach hause. Der Fahrplan der Bahn verrät, dass der Zug mit meiner Jacke nach Friedrichshafen auf Gleis 4 einläuft. Dann geprüft, ob ein Zug auch auf Gleis 4  abfährt - und wohin. Das Internet ist toll... der Zug fährt wohl gleich wieder zurück nach Stuttgart. Und genau in diesen Zug steige ich fast 3 Stunden später wieder in Ulm ein und fahre nach Geislingen (das ist in Fahrtrichtung Stuttgart). Ich durchkämme die Waggons - beim zweiten werde ich fündig. Mein Anorak liegt noch genau da, wo ich ihn erwartet habe. Und ich wusste ja - die Menschen in einem schwäbischen Zug nehmen nix mit, was nicht ihnen gehört... Die Menschen sind gut - und das ist gut so.