Tja, nachdem sich nun der Schnee im Tal komplett zurückgezogen hat, haben wir uns spontan für eine kleine Wanderung in meiner alten Heimat entschlossen. Aufgewachsen bin ich in Reutte/Tirol und als Kinder - zu der Zeit gab es noch keine Spielplätze - waren wir häufig im Sintwag unterwegs.
Der Sintwag ist ein bewaldeter Hügel, in dem wir früher jede Menge Walderdbeeren und Pilze genascht haben. Auch eignete sich der Wald für "Versteck" spielen, "Fange" und "Indianerles". Die Kapelle am Wanderweg zum Krekelmoos wurde vor knapp 6 Jahren eingeweiht.
Gerne erinnere ich mich an den Skilift Waldrast. Als Kinder waren wir - wann immer es die Zeit erlaubte - hier und träppelten den Hang hoch, um uns dann im Schneepflug wieder ins Tal zu stürzen...
Geld für den Schlepplift hatten wir keins - aber so ne halbe Stunde bevor der Lift abgestellt wurde - so gegen 15:30 Uhr fragten wir den verantwortlichen Liftboy, ob er uns doch bitte kostenlos fahren lassen könne. Und das funktionierte meistens - ein Danke an den Liftboy.
Wir wohnten ca. 2,5 km vom Skilift entfernt. Um du diesem zu kommen, mussten wir mitsamt angeschnallten Skiern über den Sintwag laufen. Erst auf einem Waldweg bergauf, dann - oft schneller als einem lieb war - auf einem schmalen Waldweg wieder hinab. Bis wir dann wieder zu Hause waren, hatten wir 5 km auf dem Tacho. Das Hinaufträppeln am Skihang (mangels Kohle) noch nicht eingerechnet. Stahlkanten an den Skilatten suchte man damals noch vergeblich. Die Skischuhe würden aus heutiger qualitativer Sicht gegenüber minderwertigen Wanderschuhen wesentlich schlechter abschneiden, so wie auch die Handschuhe.
Sowohl die Schuhe für die Hände als auch die für die Füße waren vollkommen durchweicht. Ich kann mich noch erinnern, dass mich meine Mama dann zu Hause immer auf einen Küchestuhl gesetzt hat, mir die Schuhe ausgezogen und meine eingefrorenen Zehen mit ihren warmen Händen wieder zum Leben erweckte.
Der Name Sintwag kommt eigentlich von Sündenwaage. In der Nähe der Kapelle (ganz oben) war einst der Galgenbichl. Auf dem Bichl stand einst ein Galgen...
Und nach der Wanderung geht es in die Altpenherme Ehrenberg, die von einem veganen Hirsch bewacht wird...
Immer wieder schön ist in Tannheim das alljährliche internationale Ballonfestival. Mindestens 25 Heißluftballons aus verschiedenen Ländern bieten ein buntes Spektakel im sonnenverwöhnten Tiroler Hochtal.
Die Windverhältnisse waren - ich kenne mich ja da nicht so aus - vermutlich nicht die besten. Einige Ballone mussten bereits nach ca. 2 km auf dem Boden der Tatsachen wieder landen... Entweder erwischten sie nicht die richtige Strömung oder einer Mitfahrerin bzw. einem Mitfahrer wurde speiübel...
Und nachmittags geht es dann noch auf die Loipe...
Kapelle St. Leonhard
Auf dem Giebel der Kapelle, die im 17. Jahrhundert erbaut wurde, sitzt ein kleines Türmchen, ein sogenannter Dachreiter mit Zwiebelhaube. Ein schöner Barockaltar mit Leonardsbild ist im Innenraum zu bestaunen.
Die Schönwetterperiode schwächelt etwas - deshalb ist heute mal wieder ein Skitag auf den ausgeruhten Alpinbrettern angesagt.
An der Talstation ist die Schlange vor dem Lift sehr überschaubar - so gefällt mir das. Dann ist oben auf dem Füssener Jöchle ja noch Platz für mich.
Im Jahre 1970 wurde eine Doppelsesselbahn auf das Füssener Jöchle. Damals war die Doppelsesselbahn mit einer Länge von 2.630 m die längste in Europa ohne Mittelstation. Im Winter konnten ca. 900 Personen über die 15 Stützen transportiert werden. Die Fahrzeit betrug 25 Minuten bis auf die Bergstation. 1998 fiel die mittlerweile fast 30 Jahre alte Doppelsesselbahn dem technischen Fortschritt zum Opfer. Sie wurde durch eine moderne Kabinenbahn ersetzt.
Auf Grund der fehlenden Ansteh- bzw. Ausruhzeiten an den Liftstationen ging die noch verfügbare Kondition rapide nach unten. Gott sei Dank war noch Platz in der Sonnenalm. Also nix wie rein...
Das Pony kommt - betrachtet man seine Vorderhufe - direkt von der Maniküre... Es hat sich Nagellack auftragen lassen.
Leider war die Bar in der Sonnenalm geschlossen. Aber es gab lecker Spaghetti. Diese holten meinen Kampfgeist zurück, so dass ich wieder die Schier anschnallen und noch weitere Abfahrten machen konnte.
Nachdem ich gestern einen halben Tag damit beschäftigt war, den Schnee von Wohnwagen, Vorzelt und Parkplatz zu schippen, werde ich heute durch Sonne pur belohnt. Da macht das Frühstück doppelt Laune. Schnell noch die Loipenbretter mit dem unheimlich schnellen Wachs eingecremt und schon geht es ab in die Loipe.
Vom Campingplatz geht es leicht bergab bis zum Einstieg in die Loipe. Im Tiefschnee und mit noch zittrigen Beinchen meistere ich die erste Loipenabfahrt des neuen Jahres im Tiefschnee mit Bravour und genieße die kalte Winterluft.
Anfang Dezember meinte es der Winter ja noch recht gut mit uns. Schnee schippen war angesagt. Ja, da war die Hoffnung und der Glaube noch groß, dass es einen prächtigen Winter geben würde. In der Zwischenzeit jedoch habe ich gelernt... Eine Warmfront und ein paar Regenschauer... und weg ist die weiße Pracht...
Anfang Dezember 2023:
Ich dachte schon, dass ich meine Krippe bei so viel Schnee gar nicht aufbauen könne. Zu Weihnachten war von Schnee jedoch keine Rede mehr...
Der Blautopf eignet sich immer für einen kurzen Ausflug...