Ein frischer Morgen - die dicken Regenwolken am Himmel sind hoffentlich in den Tiefschlaf gefallen und wachen vorerst auch nicht mehr auf. Die Koffer sind gepackt, da es heute in ein anderes Hotel geht. Da in Zeiten von Corona nur 2 Menschen (w, m, d) in den Hotelaufzug dürfen, sind Wartezeiten vorprogrammiert.
Nachdem alle Sachen wieder im Auto verstaut sind, fährt mich Anne zum Startplatz nach Weilburg. Ich starte direkt an der Lahn. Der Radweg ist schmal... hoffentlich hält sich da der Gegenverkehr in Grenzen.
...und es ist heute tatsächlich keine Menschenseele unterwegs. Ich halte die Geschwindigkeit hoch, die Angst vor dem nächsten Regen treibt mich voran.
Der Abstand zwischen den Pfeilern beträgt jeweils 21,5 Meter. Ganz in der Nähe kann ein Marmormuseum besichtigt werden. Marmor aus Villmar wurde auch bei der Erstellung des Empire State Buildings verwendet.
Villmar - heute von ca. 6.700 Einwohnern besiedelt - war mal ein bekannter Ort für die Bearbeitung des Lahnmarmors. Es ist daher nicht verwunderlich, dass hier die Brücke über die Lahn aus reinem Marmor ist.
Nach weiteren 4 km erreiche ich Runkel mit über 9.000 Einwohnern. Hier wurde früher Bergbau betrieben und auch Wein angebaut.
Nach einer halben Stunde erreiche ich Limburg an der Lahn. Limburg ist zugleich Kreisstadt mir ca. 35.000 Einwohnern. Im Jahre 910 wurde Limburg erstmals urkundlich erwähnt. Das bekannteste Bauwerk ist der Limburger Dom, der oberhalb der Altstadt angesiedelt. In der Altstadt stehen noch viele Fachwerkhäuser in engen Gassen.
Hier noch einige Eindrücke der Altstadt...
Nach einer Altstadtrunde und einer kleinen Stärkung in einem Cafe, geht es weiter in Richtung Laurenburg. Die Lahn muss sich hier durch ein sehr enges Tal quälen. Für den Radweg ist da kein Platz mehr. Deshalb werde ich gezwungen, das Lahntal zu verlassen. die Radwegdesigner schicken mich über einen schweißtreibenden Hügel. Über eine flotte Abfahrt, durch den Fahrtwind werden meine durchgeschwitzten Klamotten wieder trocken, komme ich wieder zur Lahn und zugleich an meinem heutigen Endziel an.
Über das Frühstück im Hotel kann sich wirklich niemand beschweren. Es dauert zwar - koronabedingt kein Buffet - alles etwas länger aber schlussendlich müsste man sich cirka 2 Stunden Zeit nehmen, um in aller Ruhe die servierten Leckereien dem Magen zuzuführen. Das Hotel liegt nicht weit vom Dom entfernt und um diesen haben sich ja genügend Cafes und Gaststätten angesiedelt.
Wir starten direkt am Hotel. Schnell baue ich bei Anne noch den Akku aus, das die elektrische Unterstützung ja ihren Geist aufgegeben hat. Das Gewicht des Akkus schätze ich mal auf 3 Kilo und diese können ruhig im Kofferraum den Tag verbringen.
Wir haben gerade den Radweg erreicht, da erreichen uns auch die ersten Regentropfen von schräg oben. Erst mal ignorieren, denke ich und radle weiter. Die nassen Einschläge werden immer schneller und heftiger. Unter einer Brücke - hier stehen schon einige Radler - halten auch wir an und beschließen, wieder ins trockene Hotel zu radeln.
Um ca. 13 Uhr verschwinden die Regenwolken langsam und wir starten. Nach ca. 17 km taucht eine große Baustelle auf, die uns den Weg versperrt. Ein Schild verweist uns in die Hügel. Das Schöne an einem Hügel ist ja, dass es irgendwann wieder bergab geht...
Die Lahn zeigt sich nicht gerade oft. Meist versteckt sie sich hinter Büschen und Bäumen und ist vom Radweg aus kaum wahrnehmbar. Plötzlich geht es auf eine stark befahrene Bundesstraße - das ist gar nicht mein Ding. Nach 300 m geht es Gott sei Dank wieder nach links in einen Radweg.
Was kippt der LKW hier über die Mauer? Ich bin sofort hin gefahren und habe nachgeschaut. Unter der Mauer warteten Güterwagen auf ihre Beladung - der LKW hatte Erde geladen und hatte sich dieser entledigt.
Weiter geht es in Richtung Weilburg, ein Städtchen mit ca. 13.000 Einwohnern. Erstmalig erwähnt wurde Weilburg im Jahre 908 erwähnt. Die Herren von Nassau begannen 1535 mit dem Bau eines herrlichen Schlosses mit angrenzendem Park.
Das Gebäude von Karlssprudel bei Biskirchen.
Meinem Rucksack habe ich schon heute morgen sein Regenmäntelchen angezogen. Falls es wieder regnen sollte, wird schon mein Rucksack nicht nass...
Nun habe ich noch Eishunger, den ich am Bahnhof stillen kann. Mit dem Zug geht es wieder zurück nach Wetzlar in unser Hotel.
Die 2. Etappe führt uns von Marburg nach Wetzlar. Erst ist eine kleine Stadtrundfahrt in Marburg an der Reihe. Bei der Fahrt durch eine Baustelle sammle ich mal wieder einige Minuspunkte... und das kommt so:
Ich fahre voraus, es geht leicht bergab und ich lasse meinen Blick schweifen... In letzter Sekunde sehe ich einen Haufen, so wie ihn Hunde hinterlassen, während der/die Hunderhalter/in auffällig unauffällig in den Himmel schauen. Ich kann mein Bike gerade noch um den frisch gesetzten Haufen lenken, während Anne genau diesen voll in der Mitte mit dem Vorderreifen teilt...
Ok, ich bin mit einem Minuspunkt einverstanden...
Heute geht es von Marburg nach Wetzlar - obwohl viel zu viele Wolken am Himmel sind. Und der Wind hat auch gut gefrühstückt, kräftig bläst er mir die Falten aus dem Gesicht.
Nach ca. 26 km erreiche ich Lollar. Der Radweg führt mitten durch die Stadt. Es ist Sonntag und es ist als ob alle Autobesitzer*innen den Sonntagsbraten in den Ofen schieben. Nix los auf den Strassen - so gefällt mir das. Lollar hat ca. 10.000 Einwohner. Ein großes Industriegebiet ist am Ende des Städtchens angesiedelt. Bis Wetzlar sind es noch ca. 8 Kilometer.
Wetzlar liegt an der Lahn und am Hang. Unser Hotel liegt in der Oberstadt. Oberstadt bedeutet, dass der Teil der Stadt oben liegt. Für jeden kundigen Radler ein Alptraum. Nur gut, dass es auf halber Höhe jede Menge Flüssigkeitsnachfüllstationen gibt...
Wetzlar hat etwas über 53.000 Einwohner und bereits vor 50-000 Jahren lebten dort Menschen. Die steinerne alte Lahnbrücke wurde noch vor dem Jahre 1288 erbaut.
Heute geht es an die Lahn. Nachts hat es geregnet, was schon am Abend vorher abzusehen war. Meinem Auto wollte ich auch noch eine Wohltat zukommen lassen: Eine Wagenwäsche. Also fahre ich nun nach Laichingen in den Beauty-Salon für Selbstzünder. Kaum habe ich die erste Münze eingeworfen, frischt der Wind deutlich auf... und das Quecksilber im Thermometer marschiert in Richtung Keller. Und schon kann die schwarze Wolke das Wasser nicht mehr halten.
Der unerwartete Regenguss wird so heftig, dass ich die Wagenwäsche unterbrechen muss und im Auto auf das Ende des Wolkenbruchs warte. In der Zwischenzeit habe ich nasse Hosen - inklusive Shirt.
Nach einigen Minuten ist der Spuk dann auch vorbei. Auf den gepflasterten Flächen steht das Wasser. Ich setze meine Autoschrubberei fort. Die Waschanlage wurde auch aufgerüstet - alles noch relativ neu. Und es kommt auch nicht nur kaltes Wasser - nein, bei der Schaumbürste kommt tatsächlich Schaum - was immer auch im Schaum drin ist - es schafft ein zufriedenes Saubergefühl.
Ich belade also mein Fahrzeug, befestige die Räder und dann geht's in Richtung Frankfurt. Dauthpe an der Lahn ist das erste Ziel. Ein Parkplatz ist gleich gefunden, die Räder startbereit gemacht und los geht es in Richtung Marburg.
Schon nach einigen Kilometern versagt Annes neues E-Bike seine Dienste. Schöne Bescherung - das Display zeigt lediglich sein schnödes Einheitsgrau - keine Ziffern, keine Daten, keine sonstiges Infos. Also muss Anne heute ohne Akku-Unterstützung treten...
Eigentlich wollte ich ja heute schon um 9:00 Uhr starten. Aber das Telefon hat mich in wieder mal in Beschlag genommen... Egal, es ist kurz nach 10 Uhr und die Sonne gibt ihr Bestes. Das Auto muss ich noch schrubben, aber das verschiebe ich mal auf den Nachmittag. Ich quäle mich den Augsberg hoch, dann geht es flott über Auendorf in Richtung Gammelshausen.
Über Schlatt fahre ich in Richtung Süssen. Die Wege kenne ich noch nicht, aber ab und zu muss man ja mal neue Wege testen...
Von Gruibingen geht's in die Sickenbühlsteige - die bin ich bestimmt schon 5 Jahre nicht mehr gefahren. Fast hätte ich sie gar nicht erreicht, weil mich eine flotte VW-Busfahrerin fast in die Gosse gedrückt hätte. Wobei ich mit "flott" nicht ihr Aussehen meine sondern ihre flotte und rücksichtslose Fahrweise, die sie durch kräftiges Hupen unterstützte. Naja, manche meinen eben, dass Radler zu den Kühen in die Wiese gehören...
Beim Drachenstartplatz kommt mir noch eine Gruppe Radler entgegen, mit Packtaschen. Die können sich eigentlich nur verfahren haben. Nach Wiesensteig nehme ich einen schönen Waldweg, den ich ebenfalls schon Jahre nicht mehr gesehen habe. Über Geislingen erreiche ich wieder Nellingen, wo ich meinen Durst stillen kann.
Was gibt es denn heute Mittag zu Essen - das ist die Frage, die mich schon seit dem Frühstück quält. Das Frühstück war Rössle Westerheim - Maultaschen...lecker und ausgiebig, mein Magen ist jedoch der Meinung, dass da noch was nachgeschoben werden soll.
Es ist bewölkt, ab und zu scheint die Sonne - also fast ideal, um feste in die Pedale zu treten und nach einer offenen Kneipe zu suchen. Und da das Wetter sich heute mal wieder freundlich zeigt, wäre ein Biergarten natürlich ideal.
Ok, wir könnten gleich ins Sportheim Nellingen radeln. Doch sollten es ja schon mehr als 200 Meter sein. Aber auch nicht zu weit - sonst wird mein Magen böse... und das möchte ich ihm und mir nicht antun.
Anne gibt die Richtung vor, es geht nach Westerheim.
Eine Baustelle in Westerheim will uns noch eine Zusatzrunde bescheren. Doch der Hunger treibt uns durch die Baustelle - mit dem Bike war die aufgerissene Strasse jedoch durchaus zu meistern.
Der Biergarten vom Rössle ist nicht zu übersehen, wenn man hungrig ist. Und es war sogar noch ein Tisch frei - frisch desinfiziert - die Bedienung begleitet uns zum Tisch und die Getränke waren auch gleich bestellt. Auf einer großen Tafel erblickte ich "Maultaschen", und schon hörte ich meinen leeren Magen bestellen: "Maultaschen". Ich widersprach nicht...
Planlos - das passiert mir ja durchaus häufiger - setze ich mich auf meinen Sattel und beginne zu treten. Die Baustelle nach Gosbach runter ist Geschichte, deshalb lasse ich es gemütlich über die halbseitig neu geteerte Abfahrt laufen.
Über Auendorf fahre ich in Richtung Gammelshausen. Auf dem höchsten Punkt angekommen, entscheide ich mich spontan: Der nächste Abzweig rechts... Keine Ahnung wo ich da raus komme... Aha Eschenbach, liegt nochmals 200 Höhenmeter tiefer und von da geht es immer noch weiter bergab nach Göppingen.
Der Rad weg nach Geislingen ist (fast) super gut ausgeschildert. Ich kann mich noch erinnern... vor ca. 25 Jahren orientierte ich mich mehr nach der Sonne, damals war die Beschilderung wirklich noch sehr spärlich.
Links der Bahntrasse radle ich in Richtung Geislingen, da sind nicht so viele Radler unterwegs wie rechts der Bahntrasse. In Geislingen angekommen, bin ich ja fast schon zuhause... und heute mal wieder trocken.
Ich betätige mich ja noch so ab und zu als Radführer bei der Firma Rösch-Reisen (https://www.roesch-reisen.de/) in Ringingen. Dank Corona wurden ja die ersten Fahrten im Frühjahr abgesagt. Nun darf wieder in Reisebussen - Mundschutz vorausgesetzt - gefahren werden. So werde ab dem 20. Juli auf dem Lahnradweg unterwegs sein, im August an der Maas und im September geht es von Südtirol an die Adria.
Der Himmel ist voller Wolken, aber es hat sich wohl ausgeregnet. Das Thermometer auf der Terrasse zeigt 25 Grad, was mir jedoch etwas viel vorkommt. Ich konsultiere noch das Regenradar: 16 Grad und - wenn ich in Richtung Gerstetten fahren, droht von oben keine Gefahr. Soweit die Theorie...
Nach ca. einer Stunde Treten schaue ich mal nach rechts zum Himmel... und was ich sehe, sieht nicht gut aus. Kurz darauf erreichen mich auch schon die ersten Regentropfen. Wind kommt auf. Ich schaffe es noch bis zum Waldrand, suche unter einem Baum etwas Schutz, ziehe die Regenhülle über meinen Rucksack und schlüpfe in meine Regenschuhe und ziehe mir die Regenjacke an. Dann fahre ich weiter. Ein Blick zum Himmel und schon habe ich meine Richtung nach den helleren Wolken ausgerichtet.
Nun ist der Weg wieder trocken und ich entledige mich der Jacke - wie angenehm. Ich fahre wieder in Richtung Heimat und bin guter Dinge, dass ich noch einmal mit einem blauen Auge davon gekommen bin. Ok, hat fast geklappt - bis auf die letzten 3 km. Da hat dann die Volldusche eingesetzt - was soll's - wenigstens kein Schnee...
Eine Schlechtwetterperiode liegt wieder über dem Land. Unschlüssig packe ich dennoch den Regenkittel in den Rucksack, um doch noch eine kleine Runde mit meinem Bike zu drehen. Ich überlege, ob ich das E-Bike nehmen soll - im Falle eines Regengusses wäre ich damit sicherlich schneller zu Hause. Ich entscheide mich dann doch für die antriebslose Variante.
In Dornstadt komme ich dann zur Ruhe - erst mal wieder richtig Luft in die Lungenflügel pumpen. Locker flockig pedalliere ich über Vorderdenkental und Radelstetten zu meiner Terrasse zurück.
Seit der überwiegend geschotterte Weg entlang der Bahnstrecke (Merklingen - Dornstadt) fertig ist, bin ich ihn schon einige Male gefahren. Anfangs ist es munteres Auf und Ab und wenn man die Strecke nicht kennt, dann ist man geneigt, zu viel zu bremsen.
Je besser die Streckenkenntnis, desto weniger Brems...
Und in der Tat kann ich die Strecke immer schneller treten - und das macht natürlich Laune.
Ich hab' schon ganz vergessen, wie sie aussieht - die Sonne. Aber heute gibt sie ihr Bestes. Das ist doch gleich ein ganz neues Lebensgefühl: Blauer Himmel, strahlende Sonne, warm und der Wind bläst nicht so heftig wie die letzten Tage.
Wer sich heute nicht bewegt, liegt auf dem Friedhof. Wir füllen die Radflaschen, die sind neu. Meine alte (nein, nicht meine Frau - die Radflasche) setzt innen immer schneller diesen schwarzen Schimmelbelag an, der sich zwar mit Reis relativ einfach wieder entfernen lässt... Du kennst den Reistrick nicht? Einfach 2 Esslöffel Reis in die leere Flasche und kräftig schütteln. Dann etwas Wasser zugeben und wieder kräftig schütteln. Wie von Geisterhand wird der Belag in der Flasche entfernt...
Von Nellingen aus geht es per Bike die Alb runter nach Gosbach. Dort auf den weniger befahrenen Radweg links der Bundesstraße.
In Unterböhringen wechseln wir auf den Radweg rechts der Bundesstraße. Anne will noch den Kurgarten in Bad Überkingen besichtigen. Wir schieben unsere Räder durch den Park - aber viel Neues gibt es nicht zu sehen. Bei der Roggenmühle - ein herrlicher Biergarten lockt - wäre eigentlich mal ne Pause angesagt. Jedoch sind schon alle Tische belegt - also steigen wir wieder auf die Räder und fahren an den Fischteichen vorbei. Das Sträßchen steigt immer mehr an und nach einigen Schweißtropfen erreichen wir Treffelhausen.
Treffelhausen existiert schon seit dem 8 Jahrhundert. Im Jahre 1859 brannte das Dorf mit seinen 86 Gebäuden vollständig ab - auch die Kirche St. Vitus (bis auf den Turm). In der Stützmauer der Kirche befindet sich ein Lourdes-Grotte.
Nach einer kurzen Pause auf Spielplatz in Treffelhausen, geht es vorbei an Böhmenkirch nach Waldhausen. Hier gibt es ein schönes Stadelcafe. Gerade richtig, denn ich habe Durst und Anne genehmigt sich einen Erdbeerkuchen - sehr lecker.
Frisch gestärkt geht es dann über Schalkstetten und Stubersheim erreichen wir Amstetten. Den Rest der Strecke könnte ich im Schlaf fahren, so oft habe ich diese Strecke schon hinter mich gebracht...
Schon den ganzen Vormittag tröpfelt es vor sich hin. Die Vorhersage war mal wieder besser als die Wirklichkeit. Aber wenn mein Bike schon geschont werden will - meine Beinchen müssen sich etwas bewegen. Anne will einen "Löwenpfad" ablaufen. Insgesamt gibt es 15 dieser sehr gut ausgeschilderten Wanderwege. Die "Felsenrunde" wurde sogar 2018 zu Deutschlands 2.schönstem Wanderweg gekrönt. Also auf geht's...
Normalerweise startet die Felsenrunde in Bad Überkingen und dann geht es steil nach oben bis zum Jungfraufelsen. Diesen Teil sparen wir uns jedoch, da bereits der kleine Zeiger der Uhr zwischen der 4 und 5 steht.
Das Auto bringt uns gleich bis kurz vor uf d auf den Wanderparkplatz. Hier stehen auch 2 Wohnmobile: Friedrichshafen und Konstanz erzählen mir die Kennzeichen. Auf dem Weg selbst ist es dann sehr ruhig. Mal ein junges Pärchen, 2 ältere Omas, die wohl Ausschau nach dem nächsten Cafe halten.
Auf einer Bank sitzt eine Familie mit Kindern. Die Mutter animiert die Kinder zum Trinken: "Das letzte Mal habe ich 3 Flaschen mitgenommen und alle musste ich wieder voll nach Hause schleppen - das mache ich heute nicht mehr." Recht hat sie.
Schwager und Schwägerin haben heute - dank Corona - ein Minikaffeekränzchen. Obwohl ich jetzt nicht der Kaffeetrinker bin (mir wird eher schlecht von diesem Gesöff) möchte ich doch durch meine Anwesenheit glänzen. Und da mir die Anreise mit dem Auto doch zu langweilig erscheint, habe ich beschlossen in die Pedale zu treten.
Kurz nach 10 Uhr sind die Reifen prall, die Kette geschmiert und ich bin fahrbereit. Die ersten 30 km fühlen sich saugut an: Über das kleine Lautertal geht es - ständig bergab - bis nach Herrlingen, dann weiter bis Ulm und durch Ulm hindurch. Das stellte ich mir etwas hektischer und verkehrsreicher vor, jedoch an der Blau entlang radelt es sich ziemlich schmerzfrei über die Donau und an die Illerbrücke. Genau hier treffe ich auf den Illerradweg, den ich für die kommenden 64 km nicht mehr verlassen werde.
Der Illerradweg ist zu 95% ungeteert, aber immer gut befestigt, so dass es mich nicht aus dem Sattel wirft. Es sind Pfingstferien, deshalb kommen mir auch einige Radlerinnen und Radler mit gefüllten Gepäcktaschen entgegen, auch Familien mit Kindern.
Manchmal denke ich dass, neben mir ein See ist, so ruhig und still liegt die Wasseroberfläche - umsäumt von Büschen und Bäumen (siehe Bild nebenan). 2-3 mal geht es von einer Illerseite auf die andere. Es gibt auch lange gerade Abschnitte, die nicht besonders prickelnd sind...
Irgendwo kommt dann ein Schotterabschnitt, der mich an Eisenbahnschotter erinnert. Das Rad rollt nicht gerade ruhig über diese dicken Steine - und die Stöße werden direkt an den Sattel und das darüber liegende Fettgewebe weiter geleitet, wobei ich da auch brüchige Knochen habe...
Hinter Illerbeuren überquere ich - nach einem völlig unerwarteten Anstieg zum letzten Mal die Iller. Ich verabschiede mich anständig und nun geht es vorbei an Ottmannshofen in Richtung Leutkirch.
Der Name Ottmannshofen erinnert mich an meine Jungend - vermutlich war ich so 18 - 20 Jahre alt... Es war Silvester und wir hatten schon (Landjugendparties waren das damals angesagt) genügend Nichtalkoholisches im Blut, als ein guter Freund auf die Idee kam, seine Tanten in Ottmannshofen zu besuchen...
Es war eine unvergessliche Silvesterparty... und es war gut so.
Nun habe ich noch ca. 30 km vor mir. Hinter Leutkirch wird es buckliger. Aber ich bin noch gut drauf - es ist ja nicht mehr weit...
Ich muss zugeben, dass die Feiertage bei mir wesentlich beliebter waren, als ich mich noch in der Gruppe der Berufstätigen befand. Wäre der heutige Pfingstmontag ein normaler Arbeitstag, dann wären nicht so viele Radler und Wanderer im Lonetal.
Der Wind bläst heftig aus Richtung Ost - das ist in etwa genau meine Richtung, in die ich fahren will. Dann habe ich wenigstens auf der Heimfahrt Rückenwind, denke ich so bei mir. Im Lonetal komme ich an einem Nachbau einer alten "Wässre" vorbei. Wobei das eigentlich ein gelungener Nachbau ist. Schon vor 600 Jahren gab es in der Lone solche Wässre. Das sind Stauwehre, die zur Bewässerung der Felder oder auch zur Bekämpfung von Wühlmäusen und Maulwürfen dienten. Das Stauen der Bäche führte zu langen Streitigkeiten zwischen den Müllern und Bauern... denn die Müller brauchten das Wasser, um ihre Mühlen zu betreiben.
Auf einem relativ kurzen Lonetalabschnitt gab es 18 dieser Stauwehre. Und der Streit um das Wasser der Lone dauerte 400 Jahre.
Die Nau entspringt im Westen von Langenau bei einem Naturfreundehaus und gibt auch der Stadt ihren Namen. Sie ist ca. 21 km lang und fließt bei Günzburg in die Donau. Die Karstquelle schüttet im Mittel ca. 230 Liter pro Sekunde.
Langenau hat über 15.000 Einwohner und es ist ziemlich unbekannt, dass Langenau und Umgebung eines der quellreichsten Gebiete Deutschlands ist. Mit diesem Wasser werden mehr als 3 Millionen Einwohner in Baden Württemberg mit Trinkwasser versorgt.
Momentan ist es zum Mäuse melken. Morgens um 8 Uhr strahlt der Himmel in herrlichstem Blau und dann ziehen langsam aber unaufhaltsam die Wolken ins Land. Und um die Mittagszeit ist es kalt und widerlich. Also sind mal wieder (fast) Winterklamotten angesagt. Noch schnell den Sattel meiner Frau in die richtige Position gebracht und dann geht's ab. Ziel ist erst mal Sonderbuch, wobei ich auf den Feldern um Merklingen gleich mal einen falschen Abzweig erwische - aber irgendwann sind wir dann wieder auf dem richtigen Pfad.
Bei den Hessenhöfen kommen wir an einem großen Biergarten vorbei und beschließen (wie schade) daran vorbei zu fahren. Weiter geht es nach Sonderbuch, das für seinen Segelflugplatz bekannt ist. Von dort aus geht es in einer flotten Abfahrt nach Blaubeuren. Unten angekommen - Schock - so viele Menschen passen eigentlich gar nicht in das enge Städtchen. Alle Gassen sind hoffnungslos überlaufen... nix wie raus hier.
Wir nehmen den Radweg nach Herrlingen und von dort aus geht es durch das kleine Lautertal zurück nach Nellingen.
Endlich habe ich einen Termin für die Reparatur meiner Wohnmobile. Am 02.06.2020 kann ich es zu Hymer nach Sindelfingen bringen. Zwar habe ich einen Termin beim Zahnarzt, den muss ich eben noch absagen.
Das war die gute Nachricht ... Die schlechte Nachricht ist, dass ich gerade noch eine Probefahrt machen wollte. Ich habe die Batterie, die von der Feuerwehr abgeklemmt wurde, wieder angeklemmt. Bewährte ich den Motor und dann kam auch schon ein nerviger Alarmton. Nicht alle geschlossen geschlossen ... Auch noch einmal ein Rundgang ums Fahrzeug und alle Türen gehört.
Doch auch der richtige Startversuch wurde von diesem nervigen Pfeifton begleitet... Werde mich am Montag mal ans Telefon hängen... es bleibt wie immer spannend...
Heute Morgen war der Sachverständige hier und hat den Brandschaden des Wohnmobils unter die Lupe genommen. So wie es aussieht, wird die Reparatur nicht gerade billig werden. Er wird sich nun mit der Versicherung bereden. Es bleibt also interessant.
Es scheint ein herrlicher Tag zu werden - blauer Himmel aber recht kühl und windig. Ich möchte meine Beinchen noch etwas lockern, die gestrige Tour steckt mir noch etwas in den müden Knochen.
Unten lang, oben kurz - ist die heutige Kleiderordnung. Kaum stehe ich mit meinem Bike vor der Türe, streife ich mir gleich noch die Ärmlinge über... der Wind ist mir einfach zu kalt.
Ich fahre die Gosbacher Steige runter, die war ja eine Zeit lang gesperrt, da Kabel verlegt wurden. Ich nehme mal an, dass nun auch das schnelle Internet auf die schwäbischen Alb kommt.
Nach der ersten Kehre nehme ich den Wanderpfad links runter. Wie immer werde ich durch die Steine und kleinen Querrinnen anständig durchgeschüttelt. Unten angekommen nehme ich den weniger befahrenen Radweg rechts der Bundesstraße bis Hausen. In Bad Ditzenbach fallen mir die Goißa auf. Das obere Filstal, das ich entlang radle, hört ja auch auf den Namen "Goißatäle". Wobei es früher wohl "Geyslotal" hieß, was so viel wie "Tal in Richtung Geislingen" bedeutete. Und da im Tal auch Goißa gehalten wurden, wurde später eben das "Goißatäle" draus.
Von Hausen geht's über Unterböhringen nach Oberböhringen - 4 km bergauf. Ich treffe einige Wanderer am Albtrauf. Kurz hinter Oberböhringen gibt es einen Startplatz für Drachenflieger. Ich lehne mein Bike ans Bänkle und mache ne kleine Pause.
Über Eybach komme ich zur Waldhauser Steige, die 1863 erbaut wurde. Mit 6 - 9% ist die Steigung erträglich. Und sie verläuft auch häufig im Schatten - so halten sich meine Schwitzattacken in Grenzen. In Waldhausen gibt es schönes Cafe, das ich aber links liegen lasse...
Über Amstetten und s'Vögelestal fahre ich stressfrei zurück nach Nellingen.
Morgen kommt der Gutachter und betrachtet meine ausgebrannte Heizung im Wohnmobil. Mal sehen, was der dann so meint. Und da ich meine Arbeiten im Wohnmobil schon erledigt habe, setze ich mich aufs Rad und trete einige Kilometer.
Die Abfahrt von Amstetten zur Schimmelmühle bin ich schon lange nicht mehr gefahren. Mit über 70 km/h geht es in Richtung Rohrachtal. Von dort nehme ich den flachen Radweg nach Geislingen und trete hinter einem anderen Biker nach Wiesensteig... der hat genau mein Tempo.
Heute gibt es mal keine Bilder - das Wetter war äh nicht zum Fotografieren. Morgens 21 Grad (zumindest am Fenster), nachmittags noch 11 Grad. Aber für heute habe ich sowieso einen Relax- und Packtag eingeplant. Den Packtag, weil wir morgen mal ins Allgäu fahren wollen, um unsere Schwägerin und Schwager im schönen Eglofs zu besuchen. Ich fahre das Wohnmobil vors Haus und gehe in dieses, um ein paar U-Hosen / -Hemden, Socken und sonstige Klamotten zu packen.
Ich stelle eine Tasche mit den Sachen im Wohnmobil auf den Tisch und schalte, da die Temperatur so in den Keller gefahren ist, die Heizung und den Kühlschrank für Testzwecke ein. Beide Geräte laufen entweder über Gas oder Strom oder Batterie. Ich wähle Gas - wie schon seit Jahren. Ich höre wie der Kühlschrank zündet, die Heizung anspringt und gehe wieder ins Haus, um noch weitere Klamotten zu holen.
Als ich wieder zum Wohnmobil komme, wabbern mir schon Rauchschwaden von der offenen Türe entgegen. Ich springe kurz rein - alles voller Rauch. Feuer kommt aus einem Lüftungsgitter zur Heizung. Ich jumpe zurück ins Haus - "der Wohnwagen brennt" schreie ich meiner Frau zu, die noch am Packen ist, "ruf die Feuerwehr". Während ich mit einem Kübel Wasser hole, greift Anne zum Telefon... Das Wasser, das ich in das Abteil der brennenden Heizung schütte, ist wie wenn ein Schluck Bier nach einer 100 km Fahrt mit dem Bike in meinen Hals schütte - es verpufft und zischt mir als heiße Nebelschwade entgegen.
Ich renne zurück - Anne bringt bereits den nächsten Kübel mit Wasser, den ich an der Haustreppe übernehme und während sie wieder zurück ins Haus rennt, ich ihn von innen über den Brand schütte. Wobei der Rauch schon so dicht geworden ist, dass ich (auch als ich die Brille abnehme) nichts mehr erkennen kann außer eine rote Flamme. Ich schütte das Wasser in diese Richtung und schon bin ich wieder draußen. Ich war immer der Meinung, ich könnte die Luft ziemlich lange anhalten - im Stress sind das noch höchstens 10 Sekunden.
Meine Frau drückt mir einen Feuerlöscher in die Hand - ich halte - nun wieder von außen auf das brennende Heizungselement. Das sieht nun gut aus. Ich habe zwar noch nie einen Feuerlöscher bedient - aber ich würde jedem mal empfehlen, genau das zu tun. Wenn man in einen kleinen engen Raum sprüht, dann - da ja nicht allzu viel Platz vorhanden, kommt einem die ganze Sch... (Pulver) wieder entgegen. Egal - rein halten, Luft anhalten - es hilft trotzdem.
Keine sichtbare Flamme mehr - dafür raucht es zu jedem Loch den Wohnmobils, als würden 50 Rentner inside Pfeife qualmen. Und schon kommt die Feuerwehr, Krankenwagen und Polizei. Und ich bin ganz ehrlich, ich war noch nie so froh, die Feuerwehr zu hören und zu sehen, als jetzt. Sie kontrollieren sofort das Fahrzeug, fragen nach den Gasflaschen... Ich hatte zwar die ganze Elektrik ausgeschaltet - jedoch das Gas hatte ich echt in den Hintergrund gedrängt. Die Jungs von der Feuerwehr holten die Gasflaschen aus der Gefahrenzone...
Mit der Wärmebildkamera überwachte nun die Feuerwehr den Brandherd, klemmte auch vorsichtshalber die beiden Batterien ab - nicht dass des nachts die Elektronik der Meinung ist: oh es ist kalt, ich muss heizen...
In der Zwischenzeit ist ein großer Teil der in Mitleidenschaft gezogenen Einrichtung schon wieder geputzt - allein des Brandgschmäckle isch net zum Ignoriera... Ein großes Lob möchte ich noch der Nellinger Feuerwehr aussprechen, was diese Jungs - und sie sind ja bei der freiwilligen Feuerwehr - leisten und auch an Wissen (das nicht unbedingt zum Allgemeinwissen zuzurechnen ist) haben, ist mehr als bemerkenswert. Ich ziehe meinen Hut vor dieser Truppe und sage danke, danke, danke.
Die Versicherung weiß auch schon Bescheid - dann will ich mal abwarte, wie sich das noch so entwickelt... Und ich will nicht vergessen, allen anderen zu danken (Krankenwagen, Polizei, usw.), die uns in diesen Stunden beigestanden haben. Herzlichen Dank.
Heute wird ein schweres Paket geliefert. Holz für den Bau eines Stalls - nein, nicht Schweinestall - vielmehr für Krempel - also ein Krempelstall. Ich muss etwas Platz im Keller schaffen. Aber da sich die Sonne zeigt, möchte ich noch ne kleine Radtour machen...
Schon beim ersten Bremsen merke ich, dass meine Bremsklötzchen so langsam absterben - sie haben so einen nervigen metallenen Klang. Und wenn ich so richtig überlege, ist mir das auch schon bei den letzten Touren aufgefallen. Aber kaum steige ich vom Rad ab, dann habe ich auch schon alle Geräusche, die nach einem Ersatzteil schreien, vergessen.
Ok, es wird schon noch gehen - ich werde eben keine steilen Abfahrten nehmen - zumindest ist das der Plan. Zum Bild links... ich kenne diesen Weg - bin ihn nur schon lange nicht mehr gefahren und dachte, dass
der Weg vielleicht weitergeführt wurde. Naja, Satz mit X - war wohl nix. Werde ihn zukünftig aus meinem Wegenetz ersatzlos streichen.
Ich radle zum Kornberg und komme irgendwie von hinten zu diesem Anwesen (linkes Bild). Ich dachte erst, es wäre das Kornberghaus - eine kleine "Kneipe" auf dem Kornberg. Ein freundlicher Herr, den ich frage, ob denn am kommenden Vatertag geöffnet wäre, erklärt mir, dass das nicht das Kornberghaus ist, sondern ein privates Anwesen, 3.000 m² groß.
Ich bin begeistert, so ein Wochenendhäusle hätte ich auch gerne auf einem Aussichtshügel auf der schwäbischen Alb. Der freundliche Herr zeigt mir noch den richtigen Weg zum Kornberghaus - ich bedanke mich und pedalliere von dannen.
In Richtung Bad Boll finde ich einen flowigen Singletrail - da lacht das Herz. Allerdings bremst mich eine Gruppe Wanderer aus - vor einer schmalen Brücke über den Riesbach. Ich bremse (bin froh, dass ich mal den Puls wieder auf normal bringen kann) und warte geduldig, bis die Gruppe außer Sichtweite ist. "Es ist frei - sie können fahren" schallt plötzlich eine Frauenstimme an mein Ohr.
Ich beginne zu treten - über die schmale Brücke hätte ich ja lieber mein Bike geschoben, aber unweit von der Brücke wartet die Gruppe: "Treten - auf geht's"... Ich folge brav und trete. Ich bedanke mich schnaufend, als ich die Gruppe überhole (sie haben sich dankenswerterweise ganz an den Wegrand gedrückt) und wünsche noch einen schönen Tag. "Ebenfalls" - nette Leute...
Der flotte Singletrail ist zu Ende - ich nehme den nächsten Weg links hoch. Ein fataler Fehler, wie sich gleich herausstellen sollte. Erst wird der Weg steinig - ich meine schon große Brocken - absteigen ist angesagt... dann hören die Steine auf und der Weg ist so nass, dass ich mit meinem Bike unter dem Arm rechts hoch - durch's Gestrüpp muss. Immer den Blick prüfenden nach links unten, ob denn den Konsistenz des Weges ein Begehen zuließe...
Irgendwann wird es besser - aber der Weg ist immer noch steil und sehr nass. Ich sitze mal, beginne zu treten, jedoch das Hinterrad dreht gleich wieder durch - wie im Winter bei Glatteis... Irgendwann komme ich wieder auf einen befestigten Weg - Gott sei Dank.
Ich werde von 4 E-Bikern überholt - da wo es auf den Bossler geht. Ich werde neidisch. Schweißgebadet mühe ich mich ab und mit einem dezenten Surren ziehen 2 Paare an mir vorbei.
Wieder im Filstäle angekommen, beschließe ich über das Rohrachtal wieder auf die schwäbische Alb zu fahren. Da kenne ich den Weg...
Anne möchte heute ein weiteres Stück an der Donau entlang radlen. Bei der letzten Donaufahrt sind wir bis Ehingen gekommen, also wollen wir heute in Ehingen starten und bis Riedlingen fahren.
Laut Wetterbericht soll es ja ein wunderschöner Tag werden. Die Temperaturen rechtfertigen kurze Hosen, eine in diesem Jahr recht ungewohnte Anzugsordnung. Wir starten also in Ehingen beim ehemaligen Schlecker-Gelände. Die erste Station ist Munderkingen, das kleinste Städtchen im Alb-Donau-Kreis, jedoch eines der ältesten sein - mit ca. 5.300 Einwohnern.
Toll ist eine sehr hübsch angelegte Rastplatz für Radler, die mit Tischen und Bänken ausgestattet auch einen herrlichen Blick auf die Donau erlaubt.
Leider geht der Radweg nicht immer direkt an der Donau entlang - dafür bleibt dann die unberührte Natur immer an der Donau.
In Rechtenstein leben heute noch 306 Einwohner. Ein Bahnhof gibts auch - aber ich konnte nicht erkennen, ob da noch Züge fahren...
Der Donau-Radweg ist heute wirklich gut besucht. Die Tage vorher waren kalt - Corona lud in dieser Zeit auch aufs Sofa ein - und heute lacht die Sonne. Also geht natürlich alles, was funktionierende Beine hat, vor die Türe - egal ob mit Rad, Rollschuhen, Sandalen oder Jogginglatschen. Kurz vor Riedlingen wird es fast eng. Auch die Polizei lässt sich sehen - aber noch bleiben 1,5 m zum nächsten Radler...
In Riedlingen erwischen wir eine schöne Bank, die uns zur Pause einlädt. Direkt an der Donau, ruhig und idyllisch. Ich würde ja gerne noch ein Eis essen. Also fahren wir - nachdem wir unser Vesper im Bauch verstaut haben - in die Altstadt - vielleicht gibt es ja ein "Eis to go". Und in der Tat - eine lange Schlange zeigt uns den Weg zum Schleck-Eis. Allerdings ist die Schlange so lang, dass ich fürchte, dass bis ich an die Reihe komme, es kein Eis mehr geben wird. Also verzichte ich auf die leckere Süßspeise.
Der Rückweg geht dann über unbekannte Dörfer... rund um den Bussen. Der Bussen ist 766 m und liegt bereits in Oberschwaben. Und er ist einer der meistbesuchten Wallfahrtsorte Oberschwabens. Die auf dem Bussen stehende Wallfahrtskirche St. Johannes Baptist wurde erstmals im Jahre 805 erwähnt.
Zum Bussen geht es natürlich stetig locker bergauf. Die anschließende Abfahrt zieht sich über 8 km und bietet traumhafte Aussichten über die sanften Hügel. Wellig geht es dann weiter bist kurz vor Ehingen - direkt vorbei an der Brauereiwirtschaft Berg. Dank Corona bleibt mir natürlich die verdiente Pause vergönnt. Trotzdem fahre ich auf den Parkplatz und knipse wenigstens ein Bild von der weithin bekannten Brauerei.
Es ist heute immer noch frisch - erst morgen soll die Sonne mal wieder meine Glieder erwärmen. Eine kleine Runde will ich trotzdem fahren. Mal schauen, ob es in der Brauerei in Hörvelsingen schon ein Bier "to go" gibt...
Anne hat ihr E-Bike bekommen - nagelneu. Ich wollte es unterdrücken... nein, es hat nicht geklappt... ich muss jetzt rauf in den Sattel und eine kleine Testfahrt unternehmen. Der Akku ist geladen, keine Ahnung was der so zusätzlich in meine Schenkel reinbuttern kann. Ich stelle den Sattel auf meine Höhe und schon sitze ich.
Ich versuche, meine Schuhe in die Pedale einzuklicken - Fehlanzeige, die passen irgendwie nicht. Ah ja - ich habe ja eigentlich ein anderes System bei den Pedalen. Das ist echt ein Schei... immer denkt man, dass alles passt - aber nix ist kompatibel, das war schon früher so.
Ich wechsle die Schuhe und schon ist alles in Butter. Ich nehme die Teerstraßenabfahrt ins Täle. Das E-Bike ist sicherlich so ca. 10-12 kg schwerer als mein Bike. In den Kurven macht sich das schon bemerkbar, aber ich denke mit etwas Übung merkt man das Gewicht nicht mehr.
In Geislingen nehme ich den Schotterweg auf die Kuchalb. Ich wähle die schwächste Unterstützungsstufe, aber ich merke, wie der Motor mir etwas nachhilft. Tolle Sache.
Irgendwann klebe ich an einer echt steilen Rampe, die ich normalerweise nur im 1. Gang (Schweißperlen auf der Stirn) schaffe. Ich will es wissen - schalte in die 2.schnellste Stufe (Sportmodus). Ich bin hellauf begeistert: eine unsichtbare Hand schiebt mich die Rampe hoch. Was soll ich sagen - ein Genuß.
Der Regen war ja wirklich dringend notwendig. Wäre ich ne Blume, ich wäre schon längst verdurstet. Das Wetter stellt sich pünktlich auf die Eisheiligen ein. Gestern Abend rieselten in der Tat einige Schneeflocken auf die Schwäbische Alb.
Der erste Blick aus dem Schlafzimmerfenster zeigt mir, dass der Schnee - zumindest auf der Nordseite der Dächer noch nicht dahinschmelzen will. Aber irgendwie will ich meine Beinchen noch bewegen.
Vor dem Haus merke ich gleich, dass der Ostwind seine Backen mal wieder richtig aufbläst - kalt. Ich bin aber (fast) noch im Wintermodus. Es fehlt nur eine Klamottenschicht zum Winteroutfit. Für ne bucklige Tour habe ich heute keine Lust. Der Lone entlang gehts schön flach. Und außerdem wollte ich mal noch schauen, wo genau sie versickert. Sie hat heute relativ viel Wasser - keine Wunder nach dem Regen gestern.
Kurz vor Breitingen ist noch Wasser im Lonebett. Dann allerdings entfernt sich der Radweg von der Lone und als ich wieder in das Bachbett sehen kann, ist es trocken. Das muss ich irgendwann noch genauer untersuchen...
Für heute ist ein wunderschöner Sonnentag angekündigt. Eigentlich wollte ich unsere Räder noch putzen, aber die Hausarbeit dauerte dann doch länger als gedacht. Auch eine leere Kiste Bier, die ich schon am hellen Morgen vom Keller zur Neubefüllung nach oben geschleppt habe, ist immer noch im Originalzustand.
Meine bessere Hälfte möchte den Donauradweg von Ulm nach Ehingen erkunden. Mit dem Auto fahren wir nach Ulm und stellen dieses am Donaubad ab. Schnell die Räder vom Träger geschoben, Getränk ans Rad geklebt und den Rucksack übergeworfen.
Erst geht's ein Stück an der Iller entlang, dann über die Illerbruck an die Donau. Vorbei an Donaustetten und Erbach geht es - und hier gibt es Seen ohne Ende - in Richtung Ehingen. Dort angekommen, kommt uns ein Vespertisch mit Bänken gerade richtig - Pause.
Ehingen ist übrigens große Kreisstadt und die größte Stadt im Alb-Donau-Kreis. Ehingen liegt auf 515 m und hat ca. 26.300 Einwohner. Die Schmiech, die 20 km nördlich von Ehingen entspringt, fließt mitten durch Ehingen und mündet dann in die Donau. Bereits in der Römerzeit war Ehingen wohl schon ein wichtiger Durchgangspunkt. Die Familie Schlecker dürfte wohl die bekannteste Familie Ehingens sein, deren Aufstieg nach dem 2. Weltkrieg begann.
Die Brotzeit wird ausgepackt - Seele, Semmel und Helfensteiner (Kornbrötchen, sehr lecker). Wenn man Hunger hat, schmeckt ein Vesper doppelt so gut. Meine Radflasche ist noch voll - Himbeersirup - schmeckt nach Wald und Beeren und ist süß - auch das braucht ein ausgelaugter Körper. Weiter... treten...
Was nicht jeder weiß... Ehingen hat jede Menge an Industrieunternehmen: Die Fahrzeuge, Raupen und Kräne der Firma Liebherr kennt vermutlich. Sappi (ist ne Papierfabrik, die auch in einem meiner vielen früheren Wohnorte, Stockstadt bei Aschaffenburg sitzt, HTE (Hydraulik), Möbel Borst und nicht zu vergessen die Berg Brauerei, die sicherlich dazu beigetragen hat, dass Ehingen auch "Bierkulturstadt" ist.
Nun geht es erst mal bergab. Wir verlassen Ehingen in Richtung Heufelden, Oberdischingen. Ich bin ja nun nicht so der Freund von Flußradwegen... aber ich muss sagen: Die Donau mitsamt ihrer Landschaft ringsum ist absolut sehenswert. Ich bin hellauf begeistert. Das Einzige, das meine Stimmung um 0,2 Punkte runterzieht ist die Tatsache, dass wir an vielen Biergartenschildern vorbei fahren müssen - Dank Corona. Aber das wird sich ja bald (vielleicht) ändern...
Oh Gott - heute wollte ich endlich meinem Passat die Sommerschlappen anziehen. Bis jetzt ist er immer noch mit seinen Winterstiefeln unterwegs. Bei der Betrachtung des Profils der zu montierenden Sommerpneus kommen mir die Tränen. Vermutlich hat der Winter die Profiltiefe schrumpfen lassen. Also mache ich mich auf die Suche nach bezahlbaren neuen Sommersandalen für meinen fahrbaren Untersatz, der ja bei weitem nicht mehr so häufig und so flott bewegt wird, wie zu der Zeit, als ich noch vom Arbeitssleben getrieben wurde.
Es ist windig, die Nacht war kalt, die Luft ist kalt und ich will nicht frieren - also werfe ich die warmen Sachen über meinen Körper...
Nach einigen Telefonaten - ich bin Schwabe - und bin nicht gewillt, die oft geforderten Höchspreise zu blechen, habe ich den Reifen meiner Wahl gefunden. Doch der Reifenhändler möchte, dass ich am Montag noch einmal anrufen soll - er komme gerade nicht ins sein Bestellsystem. Kann er denn nicht meine Daten, die er sowieso schon hat, auf einem Zettel notieren und dann die Reifen später (wenn sein komisches Bestellsystem wieder funktioniert) bestellen? Kopfschüttelnd lege lege ich auf (obwohl ja beim Handy kein Hörer mehr aufgelegt werden muss).
Ich bestelle bei einem anderen Händler und betrachte parallel meinen Baum, der mir die Windgeschwindigkeit anzeigt, ich will mein Bike noch etwas bewegen.
Da meine Standardabfahrt ins Filstal momentan gesperrt ist, nehme ich den schnelleren Weg über das idyllische Oberdrackenstein und besuche in Unterdrackenstein die Mariengrotte. Das ist verbunden mit - ich wusste das nicht - mit einem "Rad_über_Treppe_nach_unten_tragen", dann steil und schmal zur Grotte. Was soll ich sagen, ich bin begeistert: Eine wunderschöne Grotte, die von der Natur geschaffen wurde (siehe Bilder oben)...
Über den Kornberg - bislang habe ich noch keine Menschenseele gesehen - arbeite ich mich vorbei am Segelflugplatz Nortel und orientiere mich in Richtung Sielenwang. Ich kann mich erinnern, dass ich nun links runter (sau-steil) könnte, das will ich aber nicht also fahre ich weiter... Der Weg wird eng und enger. Ich muss absteigen, um das Bike manuell durch die Büsche zu manövrieren. Dann wieder offenes Feld - dafür kein Weg mehr.
Ich fahre übers freie Feld und kann mehrere Schilder "Privat" erkennen. Als braver Radler fahre ich natürlich nicht weiter und suche einen anderen Weg... den ich nach einer Ackerüberquerung finde. Da auf dem Acker aber vermutlich nur Steine angebaut werden, wird mich der Besitzer vermutlich nicht erschießen.
Ich fahre weiter Richtung Wasserberghaus. Der Hang liegt nun nach Norden und ist nicht gerade von der Sonne verwöhnt. Es ist kalt und ich bin froh, die langen Hosen an den Beinen zu fühlen.
Über Kuchen fahre ich in Richtung Geislingen - komme zu nahe an die Bundesstraße - das zwingt mich wieder etwas zurück zu fahren und eine Brücke über die Fils zu suchen, die ich auch finde. An der Bahn entlang geht es über Geislingen und Rohrachtal zurück nach Nellingen.
Manchmal läuft so Einiges schief. Und manchmal ist heute... Ok ich habe Luft in den Reifen, die Kette ist geölt und schon rolle ich locker vom Hocker von Oberdrackenstein nach Unterdrackenstein. Die dunklen Wolken am Himmel sind nicht gerade meine Freunde. Vor Bad Ditzenbach treffen mich die ersten Regentropfen im Gesicht, die Straße ist nass. Ich stoppe mein Bike, drehe mich um, blicke zum Himmel und bin zufrieden... zwischen den Wolkenlücken das tiefe Blau.
Ich drehe mein Bike und rolle in die Richtung des besseren Wetters.
Vorsichtshalber beschließe ich doch, die Gosbacher Stoig wieder hoch zufahren - ich will nicht nass werden. Unten an der Stoig ein Schild: Bauarbeiten, Durchfahrt verboten. Ich ignoriere das mal. Fast die Hälfte der Stoig habe ich hinter mir, da ist die Straße aufgerissen und 2 Bagger versperren mir den Weg. Ich drehe um und rolle wieder bergab. Meine Allgemeinstimmung wird dadurch natürlich nicht besser. Die nächste Möglichkeit auf die Alb wäre die Autobahn...
Ich entscheide mich für die alte Steige zu den Eselhöfen. Der Einstieg bildet eine Unterführung - die ist jedoch fast komplett zugestellt mit Steinen - in der Mitte führt noch eine Treppe durch einen freien Spalt - wohl für Wanderer - auf die andere Seite der Unterführung. Ich stelle das Rad ab, steige die Treppen hoch - der nächste Schock. Schon wieder eine Mauer aus Steinen (siehe Bild ganz oben).
Ich gehe zurück zum Rad und fahre zurück, das Ganze ist mir zu verbaut. Beim ersten Haus von Mühlhausen angekommen, schreit mir eine nette Frau entgegen: "Des goht scho - oifach s'Rad drieber traga...". Ich bednake mich recht herzlich bei der netten Frau, drehe noch einmal mein Rad, schleppe es über Treppe und die Steine, dann bin ich auf der alten Straße - endlich...
Auf der Alb angekommen ist es nun nicht mehr weit bis nach Hause. Ich komme an einigen neuen Autobahn und Bahnbrücken vorbei. Nagelneu und schon wieder von den Sprayern verschandelt...
Endlich scheint mal die liebe Sonne - leider aber immer wieder ein Schauer zwischendurch, obwohl kein Regen vorhergesagt ist. Und der Wind zeigt sich immer noch in Hochform. Bevor ich mir es auf dem Sofa gemütlich mache, muss ich schon noch eine Runde mit dem Bike drehen. Ich war ja gestern den ganzen Tag schon ziemlich bewegungslos...
Etwas Öl auf die Kette und schon trete ich voller Elan in die Pedale - natürlich planlos. An der Autobahn angekommen, habe ich einen Plan.
Ich will die neu angelegten Wege entlang der A8 bis nach Dornstadt fahren und über die Wälder bei Tomerdingen, Temmenhausen und Scharenstetten wieder zurück. Es ist trocken und rollt gut - ich bin zufrieden.
Von Langenau bis nach Offingen sind wir ja am letzten Wochenende gefahren. Am heutigen Tag wollen wir diese Tour fortsetzen. Wir fahren mit dem Auto nach Offingen, finden dort am Sportplatz einen geeigneten Parkplatz und schwingen uns aufs Rad.
Bei Gundremmingen - nein eigentlich schon bei der Anfahrt per Auto - fällt das im Dezember 1966 in Betrieb genommene Kernkraftwerk auf. Im Januar 1977 kam es dann zu einem schweren Unfall, bei dem es natürlich auch bei der daraufhin eingeleiteten Schnellabschaltung zu Fehlsteuerungen kam. Es war der erste schwere Unfall dieser Art in Deutschland.
Hinter Gundelfingen bleiben wir hart auf dem linken Donauufer... Plötzlich kein Weiterkommen: Vorne, links und rechts Wasser. Von links her kommt die Brenz und
ergießt sich in die Donau. Die Brenz entspringt bei Heidenheim und fließt nach 52 km in die Donau. Ok, wir drehen um, fahren eine kleine Strecke zurück und finden dann die richtige Brücke über die Brenz.
Für einen Coronasonntag ist gar nicht viel los. Einige Wanderer und Radler kommen uns entgegen. Die Begegnung mit 2 Reiterinnen und einen herrenlosen Pferd, die uns in flottem Galopp entgegen kommen ist das schon etwas außergewöhnlicher.
Vor Lauingen wird die Donau immer breiter. Man könnte fast meinen, dass sich hier ein See eingeschlichen hat. Übrigens ist die Donau nach der Wolga der zweitlängste Fluss in Europa. 2857 km trägt sie das Wasser vom Schwarzwald bis ins schwarze Meer.
Unser Wendepunkt für heute ist Höchstädt. Am majestätischen Schloss machen wir ne kleine Pause. Dabai betone ich mal das Wort "kleine". Eigentlich sollte meine bessere Hälfte hier das Vesper auspacken, so dass uns mit genau diesem stärken könnten. Wie sich jedoch heraus stellte, genießt das Vesper jedoch zuhause die Kühle des Kühlschranks...
Wir kommen durch Lauingen - eine Bäckerei springt mir ins Auge. Wir aktivieren die Bremsen, Anne verschwindet in der Bäckerei und kommt mit leckeren Schnitten (ohne Sahnepampe, auf die ich gerne verzichte) wieder heraus und wir geben unseren Körpern das, was er braucht: Kalorien...
Satt und mit einem Wohlfühlbauch geht nun zurück nach Offingen, wo wir die Räder wieder aufs Auto laden und nach Nellingen kurven.
Endlich mal wieder eine Tour in unbekanntem Gelände. Meine langjährigen Freunde Josef und Sonja nehmen mich mit auf eine eindrucksvolle Biketour - natürlich unter Einhaltung aller Corona-Abstandsregelungen.
Start ist in Vogt, dem Tor zum Allgäu. Mit ca. 4.500 Einwohnern liegt Vogt am Südostrand des Altdorfer Waldes, der mit seinen 82 km² das größte Waldgebiet Oberschwabens ist.
Vorbei an der Waldburg, die in den Jahren 1000 bis 1100 erbaut wurde und auf einer Höhe von 772 m liegt, geht es auf schönen Waldwegen links an Amtzell vorbei. Hinter Schomburg treffen wir auf die untere Argen, die sich später mit der oberen Argen zur Argen vereinigt.
Von nun an geht es auf flowigen Trails, mal mit mehr oder weniger Wurzelwerk in Richtung Schloss Achberg. Wir überqueren obige Hängebrücke, die 1885 erbaut wurde und eine Spannweiter von 48,60 m hat. Nun noch eine saftige Rampe hoch und wir stellen unsere Räder vor dem Schloss Achberg ab und machen ne verdiente Pause. In den Jahren 1693 - 1900 wurde es erbaut und gehört heute dem Landkreis Ravensburg (vorher gehörte es dem Hause Hohenzollern). Übrigens war meine Mami Säuglingsschwester bei den Hohenzollern und hatte Prinz Ferfried und Prinz Poldi (Leopold) von Bayern auf ihrem Schoß.
Die Körner für den Heimweg sind nun eingeworfen... ich fürchte jedoch, dass diese nicht sofort und ohne Umwege den Weg in die Muskulatur finden...
Über einen ruppigen Trail geht es nun die Argen aufwärts. Durch Haslach und Amtzell geht es zurück nach Vogt. Eine super tolle Tour, die ich da mitfahren durfte. Keine Stürze, keine sonstigen Ausfälle - was will man mehr... Ein abschließendes Bierchen durfte natürlich nach so einem Tag nicht fehlen.
Heute ist ein besonderer Tag. Ein guter Freund möchte eine schöne Radtour machen. Das freut mich natürlich sehr, da er auch ein Freund von unbekannten Wegen ist und nicht nörgelt, wenn es mal etwas steiler oder ruppiger wird.
Wir starten und halten und links vom kleinen Lautertal. Bei Bermaringen gibt es schöne Trails - ok - einer ist so zugewachsen, dass nur "Schieben durchs Dickicht" möglich ist. Aber nach 100 m kommen wir wieder auf einen fahrbaren Waldweg - zwar berauf - aber schön.
Vor Herrlingen finden wir einen herrlichen Trail runter zu den ersten Häusern. An der Lauter - die Quelle ist da. 4 km entfernt -machen wir ne kleine Pause. Die Lauter mündet nach ca. 1 km bei Herrlingen in die Blau. Nach der Pause nehmen wir die Karolinensteige, die mit 14% Steigung den Schweiß aus den Poren drängt.
In Oberherrlingen halten wir uns immer hart an der Kante zum kleinen Lautertal - die Wege sind gut fahrbar, eben Wald- oder Wiesenwege. Über Asch, Berghülen (ein Getränkemarkt lockt mit Angeboten...) und Machtolsheim geht es wieder zurück nach Nellingen. Nach dieser schönen Tour darf natürlich ein Abschluss-Trunk nicht fehlen.
Ich richte gerade das Frühstück, das Telefon klingelt. Einer der Rollladengurte hält nicht mehr länger durch. Ich habe mich zwar versucht, den Rollladenkasten zu öffnen - irgendwie ist der jedoch nicht so wie alle anderen. Am Telefon kündigt sich der Meister und Herr über Rollläden an. Super - ich bin begeistert - und natürlich froh, dass das Problem gelöst wird.
Mein Blick auf meinen Windwettervorhersagebaum sagt mir, dass der Ostwind immer noch mit gefüllter Lunge bläst. Aber dennoch will ich eine kleine Bikerunde in der frischen Luft in Angriff nehmen. Gestern habe ich - ich wollte mir draußen den nervigen Gegenwind ersparen - eine Indoor Einheit eingelegt.
Ich möchte nach Herrlingen an die schöne Blau fahren und auf der anderen Seite wieder hoch in Richtung Ermingen/ Beiningen fahren. Der Plan klappt prima, zumindest ein Zeit lang...
Ich war noch nie in diesem Gebiet, und es ist sehr schön hier. Mammutbäume, schöne Wege, ab und zu ein Wanderer oder Radler. Und es geht bergab... Irgendwann stehe ich in einem Steinbruch, ein freundlicher Baggerfahrer macht mich darauf aufmerksam, dass ich doch bitte einen anderen Weg wählen soll - das Betriebsgelände sei zu gefährlich. Folgsam wie ich bin wähle ich einen anderen Weg (ok, es gibt nur 2) auf einem bin ich bergab gekommen und der andere geht etwa parallel zum Ersten - bergauf.
Gut ich habe ja keine andere Möglichkeit - also wieder bergauf. Vor Beiningen komme ich an einem Skilift vorbei... gut dass kein Schnee mehr liegt...
Ein schöner Waldweg bringt mich hinunter an die schöne Blau nach Blaubeuren.
Vor Blaubeuren finde ich einen Pfad entlang des Waldes mit herrlichem Blick auf die Blau.
Schon ziemlich kaputt nehme ich die Straße hoch nach Sonderbuch. rund um den Blautopf sind alle Wanderwege gesperrt. In der Steigung überholt mich eine Frau mit Kind auf dem Gepäckträger. Es redet ohne Unterlass auf ihre Mami ein und ich höre noch ein: "Du (Mami) bist schneller als der...". Ich kaufe mir auch ein E-Bike...
Über bekannte Wege fahre ich saft- und kraftlos nach Nellingen. Das ist da, wo der Wind herkommt...
Heute machen wir mal zur Abwechslung eine kleine Wanderung. Der Radiomensch verkündet zwar noch einzelne Regengüsse, die Wolken zeigen sich jedoch nur vereinzelt, so dass Frischluft durchaus genossen werden kann.
Wir entscheiden uns für den gut gekennzeichneten Löwenpfad "Orchideenpfad". Den kenne ich vom Biken und er führt auch bis zum Wasserberghaus, ein gern genutzter Biergarten, der jedoch in Coronazeiten leider seine Pforten geschlossen hat. Egal, wir nehmen ein Vesper mit, Tische und Bänke stehen am Wasserberghaus genügend zur Verfügung.
Überraschend viele Wanderer sind heute unterwegs, Babies, Kinder und Hunde, natürlich auch Omas und Opas. Ein Radler resigniert auf dem schmalen Pfad und fährt einfach den Abhang hinunter, seine Frau bleibt auf dem Weg stehen und schaut ihm kopfschüttelnd hinterher. Ich kann an ihrem Gesichtsausdruck erkennen, was sie von ihrem Göttergatten in diesem Augenblick hält...
Am Wasserberghaus wird erst mal unser Vesper vertilgt. Anne wird plötzlich leichenblass und ist auf der Suche nach ihrem Handy... es ist spurlos verschwunden. Später geht es wieder zurück zum Hexensattel, wo unser Auto auf uns wartet. Wir fahren nochmals schnell zurück zum Gairenbuckel - Handysuchen ist angesagt. Glücklicherweise müssen müssen wir nicht lange Ausschau nach dem verlorenen Objekt halten, da Anne die Verlustposition eindeutig markierte...
Mein Bike bringt mich nach Türkheim - gedankenverloren - ich genieße erst mal die Aussicht ins Filstal...
Ich lasse mich hinreißen, 2 Bikern zu folgen, die an mir vorbei ziehen. Aber sie sind zu schnell - die Wurzeln zwingen mich, den Abstand größer werden zu lassen - auch ist mir der Trail am Albtrauf zu gefährlich. Ich suche mir eine Alternative am Ackerrand, der nicht so hart am Abhang liegt. Eine scharfer Rechtsknick bringt mich in die Boller Stoig. Diese ist trocken und sehr gut befahrbar - ich lass es krachen...
In Hausen nehme ich einen schönen Panoramaweg nach Unterböhringen, wechsle die Hangseite und verschwinde im Wald und - es geht hurtig bergab - finde mich in Schlat wieder. In mir steigt ein ungutes Gefühl hoch, denn ich kenne von hier aus nur sehr steile Anstiege in Richtung Heimat.
Ich probiere einen neuen Weg - und mein ungutes Gefühl holt mich wieder ein... Absteigen ist die Devise, es ist einfach zu steil. Und das Schieben ist auch nicht gerade ein Honiglecken. Es wird wieder flacher... es ist nun nicht mehr weit, bis zum Gairer Buckel. Von dort ausgeht es immer leicht bergab bis nach Bad Reichenbach. Und eine Stunde später sitze ich auf der Terrasse und fülle meinen Bauch...
Für heute ist der schönste Tag der Woche angesagt. Also fahren wir, das sind Anne und ich mit dem Auto nach Langenau und von dort aus mit dem Rad erst mal an die Donau. An der Donau angekommen, nehmen wir den Radweg, vorbei an Günzburg bis nach Offingen.
Von Offingen geht es dann über das Donaumoos zurück nach Langenau...
Das Donaumoos ist übrigens 15 km lang und 7,5 km breit und eine moorig feuchte Flußlandschaft. Diese wird vom Karstwasser der südöstlichen Schwäbischen Alb gespeist. Das Karstwasser stammt aus den Einzugsgebieten der Lone, die zu 80 % versickert...
2 Grad beim Frühstück. Das hat mich nun wirklich nicht vom Hocker. Der Radiosprecher faselt was von 8 Grad um die Mittagszeit. Das sind ja mal wieder rosige Aussichten. Vor einer Woche konnte man schon in kurzen Klamotten fahren und nun sind wieder die langen Wintersachen gefordert.
Ich suche vergeblich nach einem Müsliriegel - nicht mal einer von 2019 zeigt sich in der Schublade. Also richte ich mir noch ein Salamibrot, falls ich mich verfahre und der Hunger mich überrollt. Auf eine offene Kneipe kann man ja in diesen Coronazeiten nicht hoffen...
Es ist halb 12 und ich starte. Schon nach den ersten Metern erkenne ich, dass ich mal wieder für die richtigen Sachen entschieden habe: Winterhose, Mütze unterm Helm, langes Unterhemd Rolli, lange Jacke, lange Hose, wärmende Überschuhe und lange Winterhandschuhe. In Langenau entdecke ich eine Töpferei, die ganz viele lustige Sachen ausgestellt hat.
Ich fahre ein Stück an der Donau entlang, bevor ich mich weider in Richtung Heimat zuwende. Oh, ein Ortschild "St. Moritz", das könnte ich doch noch fotografieren. Mein Handy streikt jedoch, nur noch 3% Akku, da macht das gute Stück kein Foto mehr - ok, jetzt weiß ich das auch. Ich schließe mein Powerpack, den ich aus dem Rucksack hole, ans Handy und verstaue beides in meiner Tasche.
Über Tomerdingen und Radelstetten komme ich wieder wohlbehalten in Nellingen an. Ich hole den Schlüssel aus meinem Rucksack und stelle fest, dass der noch
offen ist... ach ja, da holte ich doch das Powerpack aus dem Rucksack. Sofort prüfe ich den Inhalt - nichts fehlt...
Es gibt nicht Schöneres als ein ausgiebiges Osterfrühstück. Joghurt und Müsli darf da fehlen. Den Einstieg bietet ein weiches Ei. Ich schneide mir dann immer einen schmalen Brotstreifen zurecht, den ich dann - wenn das Gelbe das Tageslicht erblickt - in das Gelbe eintauche, nachdem ich das Gelbe zuvor mit ein bis zwei Streuern Salz aus dem Salzstreuer verziert habe - diese Kombination von Eigelb, Salz und Schwarzbrot... wenn es zwischen Zunge und Gaumen hin und hergeschoben wird - ein Geschmack für Götter...
Die Sonne braucht heute einen längeren Anlauf, um die Luft anzuwärmen. Es wurde ja Regen vorhergesagt - für nachmittags. Noch trübt (fast) kein Wölkchen das Azurblau, als ich auf Rad steige. Da die Äste der Bäume verdächtig wackeln, entscheide ich mich für die lange Radhose, auch für die lange Jacke. Ich fahre erst mal über die offene Albhochfläche - der Wind auch - allerdings etwas schneller als ich - und gegen mich...
Heute will ich mal in wärmeren Zonen Rad fahren. Dafür muss ich mich jedoch in Richtung Esslingen / Stuttgart bewegen. Also fahre ich - nach einem Magen füllenden Frühstück - runter nach Gosbach, dann der Autobahn (nicht auf der Autobahn) entlang.
Vorbei an Kaltenwang geht es flott bergab nach Bad Boll. Hier ist eine andere Welt: Die blühenden Bäume sind nach dem tristen Winter ein Labsal für die Seele.
Hier - auf einer Höhe von ca. 300 m - rieche ich den Frühling förmlich. Auch der Wind schläft sich heute mal aus, ein herrlicher Tag. Die Radler und Wanderer nehmen zu. Bei den Bürgerseen fahre ich Richtung Hörnle. Der Name lässt vermuten, dass es bergauf geht...
Über Bissingen, vorbei an der Limburg fahre ich nach Neidlingen. Die Straße in Richtung Wiesensteig ist gesperrt, der Belag wurde abgefräst. Ich bleibe auf dieser Straße - da ja kein Verkehr ist. Sonst hätte ich die alte Steige, die jedoch einiges steiler, dafür nicht so lang ist, genommen. Mehrere E-Biker lassen mich buchstäblich stehen. Hoffentlich geht denen bald der Akku aus...
Die Abfahrt nach Wiesensteig macht wieder Laune und kühlt meinen erhitzten Körper wieder runter. Nun habe ich nur noch die Gosbacher Steige... und schon stehe ich unter der Dusche...
Anne wirft sich in ihre Radklamotten, da will ich nicht zu spät kommen. Es sind zwar einige Wolken am Himmel, aber es ist immer noch verhältnismäßig warm. Also in die kurze Radlerhose geschlüpft - die weißen Beinchen lugen aus den schwarzen Hosen hervor wie gerollter Schweizer Käse...
Über Widderstall geht es vorbei an dem Solar-Testfeld, das 1989 eröffnet wurde. Es ist übrigens das größte Photovoltaik-Testfeld in Europa. Eine spezielle Anlage zur Beschleunigung der Alterung der Module ist dort installiert (ich halte mich da nicht allzu lange auf - nicht dass ich noch für ein Modul gehalten werde). Über Felder und vorbei an kleinen Wäldchen bis nach Laichingen. Anne besteht auf eine Siedlungsrundfahrt...
Über das "Lange Tal" geht über Machtolsheim, Merklingen bleibt links liegen. Die neue Brücke beim Sportplatz Merklingen über Bahn und Autobahn ist seit einigen Monaten befahrbar. Über diese kommen wir zurück nach Nellingen.
Heute ist Gründonnerstag, morgen Feiertag. Das Einkaufen spare ich mir - da sind bestimmt wieder ganze Horden von kaufwütigen Menschen unterwegs. Ich wende mich der Küche zu und bringe sie auf Hochglanz - ganz im Gegensatz zu meinem Bike, das ist noch eingestaubt von der gestrigen Tour. Ein paar Tropfen Öl müssen für heute reichen...
Erst fahre ich zur Loidiga Ranch, das ist der schnellste Weg zum Albtrauf. Kurz bevor es runter nach Gosbach geht, überholt mich ein anderer Biker. Er malträtiert seine Pedale wie wenn es was zu gewinnen gäbe - der Statur nach war er mal Kugelstoßer. In Gosbach angekommen ist ein Auto vor uns - der Kulgelstoßer fährt rechts auf den Gehsteig, überholt das Auto, fährt dann wieder rücksichtslos runter vom Gehsteig...
Ich bremse - mit so einem hirnlosen Biker will ich nicht zusammen gesehen werden...
Über Auendorf geht es gleich wieder nach oben auf die Nordalb. Die Steigung verlangt nach dem größten Ritzel - hinten...
Die Abfahrt nach Deggingen ist knackig - und unten in der steilsten Stelle liegt frischer Schotter. Da geht schon mal mein Puls hoch, das Rutschen im Schotter ist nicht so mein Ding... Gleich bin ich wieder auf festem Teer, Schnauf...
Momentan ist ein Tag wie der andere - aber das wird ja nicht so bleiben. Meine Radklamotten sind noch auf der Terrasse. Nach dem gestrigen Waschgang haben sie wohl den Weg ins Haus nicht mehr geschafft. Ich hole sie rein - bis auf die Hose ist alles trocken. Die Hose lasse ich noch draußen, ich hänge sie nur noch richtig in die Morgensonne.
Heute will ich keine große Tour machen - irgendwie bin ich saft- und kraftlos. Ich fahre runter nach Gosbach, bleibe dann auf dem abfallenden Radweg nach Geislingen. Durchs Rohachtal geht es dann in Richtung Amstetten (auf dem neu geteerten Radweg). An der steilsten Stelle bin ich gerade am Luftschnappen, da überholt mich eine 130 kg Madonna auf einem E-Bike und verbaut mir die Aussicht.
2 weitere E-Bikes ziehen an mir wortlos vorüber. Bin ich denn der einzige Arsch, der die Pedale noch selbst treten muss?
Im Keller habe ich gerade blaue Einlagen entdeckt. Nein, nicht für die Schuhe, eher für Vorder- und Hinterrad des Fahrrads. "Unplattbar" heißt das unter Radlern. Und da meine Frau doch mal hin und wieder alleine über die schwäbische Alb radelt - sie sich aber bislang erfolgreich geweigert hat bei mir den Lehrgang "Wie wechsle ich einen Schlauch" zu besuchen - habe ich schon Ende letzten Jahres 2 Einlagen "unplattbar" erstanden.
Die Luft ist klar und frisch. Ich schleppe das Rad meiner Chefin vom Keller auf die Terrasse und fummle
die Einlagen zwischen Schlauch und Mantel, was auch prima klappt. Und weil ich nun auch schon dabei bin, hole ich auch Lappen, Öl, Wasser und Bürste und verpasse dem Fahrzeug gleich noch ein Vollbad...
Der Schornsteinfeger stört meine Kreise - ach ja, der hat sich ja angemeldet. Also lasse ich ihn seine Leiter ausfahren und aufs Dach steigen. Und da fällt mir wieder ein, dass ich auch noch eine Lösung für meinen geliebten "Kanonenofen" im Wohnzimmer finden muss. Denn den darf ich nur noch betreiben bis 2022. Naja, da habe ich ja noch etwas Zeit.
Eine schöne Radrunde steht natürlich auch auf dem Programm. Nachdem ich gestern vergessen habe, meine Kette zu ölen, hole ich das schnell noch nach, bevor ich mich aufs Bike setze. Über Dornstadt und Hörvelsingen (normalerweise kehre ich hier immer in der Brauereigaststätte ein, aber der immer noch nicht ausgerottete Virus verwehrt mir heute den Einlass) geht es ins Donauried. Den Rückweg trete ich über Langenau und das Lonetal an. Kurz vor Amstetten überholt mich eine junge Dame auf dem Rennrad. Ich versuche im Windschatten zu bleiben - leider ist ihre Figur nicht in der Lage, einen Windschatten aufzubauen...
Morgen ist Sperrmüll. Das alte Sofa im schönsten Blau von Töchterchen (naja, so klein ist sie auch nicht mehr) - also Tochter Sandra hat ausgedient und wartet schon auf den Abstransport. Das neue Sofa hat schon vor ca. 6 Monaten seinen Dienst angetreten - wobei Job nicht so stressig ist, da Sandra nicht mehr im Hause wohnt und das Sofa von ihren Eltern eigentlich gar nicht genutzt wird.
Wäre es vielleicht besser gewesen, das Sofa im Möbelhaus stehen zu lassen und den entsprechenden Geldbetrag als Anzahlung für ein neues E-Bike zu
investieren? Die sollen ja - ohne allzu viel Muskelkraft investieren zu müssen - ganz schön flott abgehen. Und nur allzu oft werde ich von genau diesen Vehikeln - wobei der oder die Lenkerin das Haltbarkeitsdatum bereits überschritten zu haben scheint - buchstäblich überrollt...
Noch ein guter Tipp von mir: Wenn du mal wieder dein Bike auf Hochglanz striegelst, vergiss nicht, die Kette zu ölen... Es ist einfach ätzend, wenn du mit einem strahlenden Rad andere überholst - mit quietschender Kette...
Endlich soll es - laut Wetterbericht - frühlingshafte Temperaturen geben. Doch das habe ich nun schon öfters gehört und dann bin ich aufs Fahrrad und habe gefroren. Also ziehe ich mich heute wieder dick an, bevor ich los fahre. Und das ist gut so... Sobald die Sonne sich hinter einer Wolke versteckt, geht die Temperatur wieder runter und dazu weht ein saukalter Wind.
Ich möchte nach Ehingen fahren. Erst auf der Alb, dann so vor Ehingen runter und den schönen Radweg nach Blaubeuren nehmen.
Über's Tiefental wieder auf die Alb und dann heim zu Vesper und Bier.
Eine flotte Abfahrt bringt mich nach Gundershofen im Schmiechtal. Ein Stück fahre ich an der Schmiech entlang, bevor ich rechts nach Sondernach einbiege.
Von dort aus geht es neben den Bahngleisen ganz leicht ansteigend ein schönes schmales Tal hoch. Beim Bahnhof Mehrstetten werde ich stutzig, denn von meinem eigentlichen Ziel Ehingen entferne ich mich eher. Aber da muss ich nun durch. Ich kann nicht genau sagen, wo und was schief gelaufen ist. Auf einem Schild lese ich: Münsingen 2 km. Irgendwie hat das nichts mehr mit Ehingen zu tun...
Im Lautertal vermisse ich - Dank Corona - das laute Brummen der Motorräder. So idyllisch ist es hier selten. Kaum Fußgänger und nur ganz selten ein oder zwei Radler. Positiv ist auch, dass es hier im Lautertal etwas wärmer ist. Hinter mir höre ich schon seit einiger Zeit einen Radler - nein es sind zwei. Sie überholen mich, als es mal eine kleine Rampe hochgeht. Mir entgeht das leise Surren ihrer Trethilfe und das übergewichtige Unterrohr nicht. Auf der Ebene strengen sie die beiden zwar an, ich klebe wie eine Klette in 10 m Abstand an den beiden Jungs. Irgendwann fahren sie nach links in die Wiese und legen eine Pause ein...
Oh Gott - ich muss ja auch wieder mal an mein Vesper ung Bier zu Hause denken. Über Erbenstetten und Granheim (uff, das geht ganz schön in die Knochen) geht es wieder nach Sondernach. Auf die Alb nehme ich einen kürzeren Weg - habe jedoch nicht bedacht, dass kürzer auch immer steiler bedeutet... Selten reize ich meine Schaltung bis ins letzte Ritzel aus, doch heute kann ich es brauchen. Über Heroldstatt und Laichingen komme ich zu meinem Vesper - und zum Bier...
Und wieder einmal lasse ich mich vom trügerischen Wetter täuschen. Vom Esszimmer schaue ich auf die immer noch blattlosen Bäume: Kein Ästchen wackelt, also ist es heute mal windstill...
Es läuft gut - was ja eigentlich bei Rückenwind immer gegeben ist. Nur merke ich das anfangs nicht, bin ja heute auf "windstill" programmiert. Das ändert sich aber schlagartig, als ich meine Nase in den Wind drehe. Und der ist wie immer... kalt, ekelhaft und lästig.
Meine Radtour heute bringt mich entlang der neu geschaffenen Wege an der mega Bahnbaustelle in Richtung Ulm. In Dornstadt fährt ein Radler von links aus einem kleinen mit Büschen verdeckten Weg und bleibt dann auf dem Fahrrad stehend - also ohne die Beinchen von den Pedalen zu nehmen - und balanciert und freut sich wohl, dass es so gut klappt. Da er immer noch keine Anstalten macht, sich zu bewegen, rufe ich ihm zu: "Super kannst du das - aber muss das denn mitten auf dem engen Radweg sein?". Verdutzt schaut er mich an und macht sich vom Acker... Ich denke irgendwas mit A...
Über Westerstetten und Lonsee geht es nach Urspring. Irgendwie verschlafe ich in richtigen Abzweig... überquere dann die B10 und radle auf der Landstraße in Richtung Radelstetten. Nach ca. 2 km geht es rechts über Feldwege nach Oppingen. Eine Frau ist mir ihrem Hund auf dem Sportplatz. Als sie mich sieht, hält sie ihn fest - und das ist gut so... Im Anschluss geht es nur noch bergab und eben bis zu meiner Dusche, die meine Lebensgeister wieder weckt.
Meine Zahnärztin arbeitet noch - schlussendlich leiden wir noch unter dem Corona-Virus - und ich hatte einen Termin. Im Wartezimmer sind alle Zeitungen weg geräumt, was mir positiv ins Auge fällt. In diesen Zeiten will ich auch nicht die abgeschleckten Umblätterecken mit meinen Fingern kontakten. Auch die Anzahl der Patienten kann an 2 Fingern abgezählt werden. Ihre Praxis ist im Gesundheitszentrum in Geislingen. Am Eingang werde ich schon dem Grund meines Besuchs gefragt. "Zahnarzt" antworte ich und werde an die Treppen geschickt. Im 2. Stock melde ich mich und werde wie gewohnt - bestens beraten - und sorgsamst behandelt. Da mach ich doch mal den Daumen hoch...
Nach einer kleinen Stärkung will ich die frische (und leider auch kalte) Luft im Freien genießen.
Der Plan ist, mit ein paar Kurve nach Westerheim zu kommen, dann vielleicht ins "Täle".
Nach einer flotten Abfahrt komme ich mit Max-Puls (vermutlich vor Angst) in Westerheim an. Ich beschließe den Radweg im Filstal bis Geislingen zu nehmen. Ich komme bist ca. 4 km vor Geislingen, dann eine Radwegsperre: Baumfällarbeiten - gesperrt. Und das ausgerechnet an der Stelle des Tales, an der es keine vernünftige Alternative, die gesperrte Strecke zu umfahren, gibt.
Ich wähle den Umweg über Grünenberg, das sind geschätzte 10 km mehr. Irgendwann später taucht bei mir intern die Frage auf, warum ich nicht den Bus genommen habe...
Das Rohrachtal bin ich schon lange nicht mehr entlang geradelt. Der Wanderweg wurde planiert, verbreitert und geschottert (leider). Manche Passagen sind auf Grund der massiven Abholzungen gar nicht wieder zu erkennen (auch leider).
Irgendwann ist wohl die ganze Welt zugeteert und abgeholzt - aber dann wird es auch keine Radler mehr geben.
Der schönste blaue Himmel taugt nix, wenn die Temperaturen im Keller sitzen und sich nicht mehr die Treppen hoch trauen. Heute will ich nicht indoor meine Runden drehen - ich will raus. Aber für mehr als eine kleine Runde reicht heute mein Kampfgeist nicht.
Obwohl ich wirklich dicke Winterhandschuhe an meinen Pranken habe, kann ich nicht verhindern, dass mein kleiner Finger links (das ist auch der, der an der linken Hand klebt) am Erfrieren ist. Das Gefühl erinnert mich an meine Kindheit, Winter und Skifahren. Damals hatte ich Cordhandschuhe - wenn die mal nass waren... die reinsten Eiszapfen...
Endlich wieder blauer Himmel und der starke kalte Wind, der mich die letzte Tage so geärgert hat, ist vermutlich an Corona erkrankt und ist etwas müde geworden, aber nur etwas. Ich fahre erst an der A8 entlang (nicht auf der A8), da sind jede Menge neue Wege im Zuge des Autobahnausbaus und der parallel verlaufenden Bahnbaustelle entstanden.
Sicherlich hast du das auch schon mal erlebt... du fährst auf einem unbekannten Weg und plötzlich geht es nicht mehr weiter. Genau das ist mir heute passiert. Und sowas tritt ja meist nicht gleich bei den ersten Kilometern auf sondern genau dann, wenn auf jede zusätzliche Pedalumdrehung eigentlich gerne verzichtet werden könnte.
Ein verdecktes und verdrecktes Schild erklärt mir dann auch den Grund für die Sperrung: Wasserschutzgebiet...
Nun gut... es war ja nicht die erste Fehlfahrt heute... aber hoffentlich die letzte. Dieser Zaun, der meinen Kampfgeist jäh stoppte, erinnerte mich an unsere Polen Radreise. Da wurde unsere Tour auch an einem Zaun beendet (Siehe Bild unten).
Ich finde - schneller wie erwartet - einen autofreien Weg auf den Kuhberg - und was soll ich sagen: Ich war hellauf begeistert. Das Fort Kuhberg war eine von 5 Bundesbefestigungsanlagen und auch die größte in Europa. Erbaut wurde sie in den Jahren 1842 - 1859. Bis zu 10.000 Arbeiter waren auf dem Kuhberg eingesetzt.
Über das kleine Lautertal fahre ich in Richtung Nellingen. Ich habe mich da noch nie verfahren... aber heute war eben nicht mein Tag. Da das kleine Lautertal mit viel Schatten gesegnet ist, was ich im Sommer durchaus zu schätzen weiß, ist heute der Weg nass und dreckig - viel Holz wurde gemacht und dementsprechend sieht der Weg aus. Ich bin so damit beschäftigt, nicht in jede Drecklache zu fahren, dass ich wohl (immer das Gesicht nach unten) einen Abzweig verpasst habe...
Aber irgendwann bin ich dann zu Hause... Duschen... Durst... Hunger... - oder war Durst noch vor Duschen?
Es ist saukalt und der Wind drückt die Temperatur noch einmal. Aber ich muss raus, sonst kriege ich hier noch den Corona-Koller. Ein Feldweg rechts sieht trocken aus... auf den ersten Blick. Nach einem Kilometer wird er nass und dreckig und im Schatten liegt dann auch noch Schnee.
Mein Gesicht ist eiskalt - beim Skifahren war es schon oft wesentlich wärmer. Ich schlage mich durch den Dreck - bin stinkesauer auf mich selbst und frage mich, warum ich nicht auf dem Teerweg geblieben bin.
Im September 2019 war ich mit dem Reiseveranstalter Rösch-Reisen unterwegs und habe eine Gruppe Radler von Südtirol an die Adria begleitet. Wenn's dich interessiert, klicke einfach unten ins Bild...
Brrr, mir ist es einfach zu kalt - zu windig - und überhaupt... Es fällt mir also verdammt leicht, mich an die Ausgangsbeschränkung zu halten. Ok, eine kleine virtuelle Runde bin ich ja mit meinem Homebike gefahren. Das Schöne am Homebike ist ja auch, dass es nicht dreckig wird - und den Helm kann ich mir auch sparen...
So habe ich heute wieder mal Bilder sortiert. Ich möchte gerne einen kleinen Bericht über die letztjährige Radausfahrt mit "Rösch-Reisen" schreiben. Ich habe da eine Gruppe mit wunderbaren Radlerinnen und Radlern von Tramin an die Adria nach Lido di Jesolo begleitet. Und wenn du mehr darüber lesen willst, dann besuch mich doch in 2-3 Tagen wieder. Bis dahin müsste ich es geschafft haben.
Überraschung... es ist saukalt (für diese Jahreszeit), ein eisiger Ostwind pfeift über die Dächer und meine Motivation, mich am heutigen Sonntag outdoor zu
bewegen sinkt gegen Null. Ich schleppe mein Handy und mein Notebook nach oben in mein "Trainingsbüro". Über den Bildschirm links lasse ich mich fernsehtechnisch berieseln und auf dem rechten kleinen habe ich meine Bike-Strecke im Blick. Ok - es ist jetzt nicht das Problem, dass ich von der Strasse abkomme... aber das Treten macht wesentlich mehr Spaß, wenn dazu die passende Landschaft an mir vorbeiflitzt...
Ich verlasse mein kuscheliges Bett und schaue zum Fenster raus - ich bin begeistert - der Sonnenaufgang kann im Hochsommer nicht schöner sein. Das helle Blau am morgendlichen Himmel kann ich noch nicht so richtig einschätzen. Aber beim Frühstück gibt es keinen Zweifel mehr: Es wird wieder ein herrlicher Tag. Später soll zwar der große Temperatursturz mit Regen kommen, aber erst mal soll es sommerlich werden.
Um 10 Uhr mache ich mich auf die Socken, die Luft ist frisch. Da ich nur ungern an meine Zehen Kaltluft lasse, habe ich mir meine Überschuhe angezogen - und das ist gut so. Heute will ich nicht viele Höhenmeter strampeln, es soll eher in die Weite gehen. Ich nehme mir mal Langenau als Ziel und dann werde ich schon weiter sehen...
In einer Linksschleife umfahre ich Langenau und peile das Lonetal an, das ich bei Lindenau erreiche. Ein
Ausflugslokal hat noch geöffnet - einige Gäste sitzen in der Gartenwirtschaft - trotz Corona-Virus. Über das Lonetal radle ich wieder in Richtung Heimat. Ich habe noch ca. 10 km - Hungerast - ich setze mich auf einen Stein am Wegrand und versorge meinen Körper mit einem Riegel. Unweit auf einer Bank sitzt ebenfalls ein Radler und stärkt sich. Er steht auf und - ich bin verwundert - kommt direkt auf mich zu. Jetzt erst erkenne ich... es ist eine Sie... eine treue Radlerin, die jeden Freitag im Sommer mit unserer Nellinger Gruppe mitradelt. Nach einem kurzen Schwätzle - den Corona-Sicherheitsabstand haben wir eingehalten - radle ich durch's Vögelestal heim.
Das Hochbeet ist krank - das unterste Brett hat sich den Schimmel eingefangen, modert so vor sich hin und ist im Begriff, sich langsam abe sicher aufzulösen. Da das Hochbeet jedoch dieses Jahr noch durchhalten muss, verstärke ich die maroden Bretter, so dass sich diesen Sommer noch Gemüse und Salat wohl fühlen werden.
Nach diesem Einsatz verlangen meine Beinchen nach Bewegung. Ich fahre ins kleine Lautertal - bergab - da fällt das Treten wenigstens leicht. Ich nehme den steilen Anstieg nach Bermaringen. Den bin ich schon lange nicht mehr gefahren - und den werde ich auch so
schnell nicht mehr fahren. Mein Puls gab mir deutlich zu verstehen, dass er solch harte Rampen zu Beginn des Jahres nicht leiden kann...
Oben angekommen, nehme ich nur noch flache Radwege. Das ist genau das, was meinem Körper gefällt - nun ist er wieder zufrieden mit mir.
Der Apfelbaum will geschnitten werden - zumindest behauptet das meine Frau. Im Vorfeld habe ich schon eine neue Astschere erstanden, die alte hatte schon Schwierigkeiten eine Banane ohne Schale zu halbieren. Nach dem Frühstück hole ich nun ne Leiter und das benötigte Schneidewerkzeug und platziere es unter dem Baum. Da ich nun nicht der geborene Gärtner bin, kürze ich nur die Äste, die mir von Anne angezeigt werden...
Die Zeit verfliegt wie im Flug und irgendwann sind sieht der Apfelbaum aus wie frisch vom Frisör. Aber jetzt brauch ich noch mein Ausgleichssport. Ich streife meine Beinlinge über - auf die dicken Winterhosen verzichte ich heute - auf der Terrasse zeigt der Thermometer 19 Grad. Mein geistiger Plan zeigt mir das Lonetal - also fahre ich nach Urspring zur Lonequelle. Der Quelltopf ist nur 6 m tief und hat einen Durchmesser von 10 Metern. Durchschnittlich quellen so 220 Liter pro Sekunde aus dem Topf. Der in Blaubeuren beheimatete Blautopf - nur so zum Vergleich - schüttet das 10 fache.
Irgendwann bin ich - und heute nahm ich mal unbekannte Wege unter meine Räder - in Altheim. Von Altheim bin ich schon oft durch den Wald wieder zurück gefahren, und ich hatte noch nie Probleme. Schon oberhalb von Altheim fällt mir eine Radwegbeschilderung auf, die absolut nicht stimmen konnte. Also ignorierte ich diese. Im Wald traf ich noch eine Reiterin mit 2 Pferden.
Sie saß auf dem einen, das andere führte sie an einer Leine (so sagt man bei Hunden - bei Pferden heißt diese Leine bestimmt irgendwie anders). Das sie die Breite des ganzen Weges einnahm, fuhr ich einige Zeit hinter ihr her und fragte dann irgendwann, ob ich denn bitte vorbei fahren könnte. Sie hatte mich nicht bemerkt, entschuldigte sich und führte die beiden 4-Füßler gekonnt an den Wegrand. Langsam pedallierte ich vorbei - immer darauf bedacht, nicht in die Nähe der Hinterhufe der Pferdchen zu kommen.
Nach einigen Kilometern kommt wieder so ne neue Radwegbeschilderung - ok, nach Amstetten fuhr ich seit Jahren immer hier geradeaus. Aber nun zeigt das Schild nach links. Ich nahm Links - und das werde ich nie wieder tun, zumindest an genau dieser Stelle nicht. Es war das letzte Radwegschild. Es kamen noch -zig Abzweigungen und Kreuzungen, aber kein Schild mehr...
Die Lone ist übrigens 38 km lang und fließt in die Brenz - bei Giengen - genauer gesagt erst bei Hürben in die Hürbe und diese ergießt sich in die Brenz. Über weite Strecken ist das Lonetal ein Trockental, da das Wasser einfach im Karst versickert.
Das Frühstück ist lecker - das Frühstücksei genau nach meinem Geschmack - die Artikel in der Zeitung leider nicht, Dank den kleinen Corona-Tierchen. Naja, das Wetter ist auch noch nicht so, wie es vorher gesagt wurde. Ich schaue aus dem Fenster... die Straßen sind noch nass - so ein Käse. Dann eben erst mal abwarten...
Parallel zum Mittagessen verziehen sich die dicken Wolken und das Blau des Himmels schimmert wieder durch. Diese Wolkenlücken möchte ich für einen kleinen Trip auf dem Bike nützen. Ich entschließe mich, lediglich nach Gosbach zu fahren, das ist nicht allzu weit. Und sollte es zum Regnen kommen, dann erreiche ich in absehbarer Zeit das Trockene.
Ich habe ja da eine bewährte Runde. Am Albtrauf angekommen, geht es über Oberdrackenstein runter nach Gosbach und in einer Rechtswende gleich über die "Neue Steige", die jedoch schon ziemlich alt ist...
Oben angekommen, werfe ich einen Blick gen Himmel und ich nehme noch eine 2. Runde in Angriff... und dann noch eine dritte. Und da überholen mich - ich war schon fast ganz oben - doch noch 2 Frauen. Die hatten schon Hochsommer: Kurze Hose, kurzes Trikot... Ich fuhr noch ca. 3 km hinter ihnen her, und ich bin mir sicher, dass sie gerne lange Hosen angehabt hätten...
Ich wäre ja heute schon früher im Sattel gesessen - jedoch musste ich erst noch meinem Zahnarzt einen Besuch abstatten. Wobei - es ist eine Zahnärztin - und Frauen soll man nicht warten lassen. Vorher noch schnell eine Astschere besorgt, ich hatte ja genügend Zeit.
Bislang war ich ja der Meinung, dass alle Zahnärzte dem Sadismus nicht abgeneigt sind. Aber Gott sei Dank gehört meine Zahnärztin nicht dazu. Das gefällt mir sehr und ich fahre ungequält wieder nach Hause. Schnell noch ein paar Nudeln in den Kalorienspeicher gestopft, dann geht's auf's Bike.
Ich schwinge mich vor der Haustüre auf meinen Sattel und mein fehlender Helm zwingt mich sofort in eine 360° Kurve. Also noch den Helm auf meine Schädeldecke und dann starte ich - planlos - wie so oft... Der Weg ist das Ziel.
Ich wähle erst mal schöne und trockene Wege (will ja nicht schon im März anfangen, mein Bike täglich zu putzen). Dann geht es in den Wald nach Seissen und Blaubeuren. Ein Schild weist mich zu einem Aussichtspunkt, den ich noch nicht kenne. Ich fahre wie mir das Schild weist - ich komme auch zu einem schönen Aussichtspunkt, aber leider ist es ne Sackgasse...
Die Dächer sind weiß, es muss also eine kalte Nacht gewesen sein. Der Himmel ist blau, so wie schon lange nicht mehr. Das Thermometer geht nur zögerlich in die Höhe und der Wind zerrt an den blattlosen Zweigen. Ich ziehe meine Radklamotten an (Winterausrüstung) und drehe eine kleine Runde. Morgen ist mal wieder ein Termin bei meiner Zahnärztin angesagt. Vielleicht reicht es im Anschluss noch für eine kleine Ausfahrt...
Bei dem Wind steige ich nicht aufs Rad. Da bläst es mich ja wieder vom Sattel. Also begnüge ich mich eben mit meinem Indoor-Bike.
Vor mir sind 2 Bildschirme - auf dem linken läuft irgend ein alter Krimi oder Sport (wenn möglich Biathlon oder sonst was mit Schnee) - auf dem rechten kleinen wird eine Radstrecke meiner Wahl angezeigt, die ich bei Trainingsstart auf meinem Handy ausgewählt habe und von dort auf das Notebook übertragen wird. Leider ist hier auf dem kleinen Notebook die Bikestrecke nicht zu sehen, da die Software wohl nicht will, dass sie
fotografiert wird und sich immer abschaltet, wenn ich auf dem Handy ein Foto von der Radstrecke machen will. Der Vorteil vom Indoor-Training ist, dass ich - wann immer ich keinen Bock mehr habe - vom Bike steigen kann, auch wenn ich meine Runde noch gar nicht beendet habe. Manchmal wünsche ich mir das, wenn ich im Sommer mal eine zu weite Runde gewählt habe, und ich mit einem Hungerast auf einer Wiese sitze und versuche, mit einem Riegel meine Kräfte wieder zu mobilisieren...
Langsam nervt das Wetter - Regen, Regen, Regen und dann natürlich noch Wind... Letztes Jahr um diese Zeit konnte ich schon ne 80 km Tour bei Sonnenschein in mein Tagebuch schreiben... Mein Bike würde sich ja auch freuen, mal wieder frische Luft zu schnappen. Da hilft nur abwarten...
Die Nacht war kalt - der Himmel ist zeigt sich blau. Beim Frühstück schaue ich aufs Thermometer, das auf der Terrasse sein Dasein fristet. 3 Grad plus, das haut mich jetzt nicht gerade vom Hocker. Also wende ich mich erst mal der Hausarbeit zu...
Es ist 13 Uhr und ich hoffe, dass sich die Luft schon etwas erwärmt hat. Äste zittern am Apfelbaum, jedoch kann ich nicht erkennen, ob vor Kälte oder vor Wind. Nach den ersten 100 Metern weiß ich, sie zittern wegen dem Wind. Der bläst - wie schon auch die letzten paar Tage auch - mal mehr, mal weniger.
Ich lass mich davon nicht abhalten und drehe meine Runde. In Hofstett-Emerbuch kommen mir 2 Biker entgegen, eingepackt wie Forscher am Nordpol. Ich will mal nichts sagen, sicher sehe ich ja gleich aus. Nach 2 Stunden stehe ich wieder unter der Dusche und das heiße Wasser, das ich mir über die Schultern laufen lasse - so langsam taue ich wieder auf und kann mich dem duftenden Kaffee zuwenden...
Das sind ja heute wirklich gute Aussichten... der blaue Himmel verspricht - so wie auch der Wetterbericht - Sonne pur. Das Thermometer zeigt 9 Grad und ich schleppe mein verschlafenes Bike vom Keller nach oben.
Die Äste an den noch blattlosen wackeln verdächtig. Vermutlich hat der Radiowetterschwätzer vergessen, den Wind zu erwähnen. Egal - nun bin ich schon in den Radklamotten (langes Unterhemd, Rollkragen, Radshirt kurz, Winterjacke). Vor dem Haus herrscht verdächtige Windstille, ich schwinge mich aufs Rad - obwohl, das entspricht nicht ganz der Wahreit, richtigerweise
müsste es heißen: Ich versuche die Hälfte meiner müden Knochen möglichst schmerzfrei über den Sattel auf die andere Seite zu bugsieren. Es gelingt mir, wenn auch nicht ganz filmreif...
Ich habe Anfang dieses Jahres mal ein Quiz vorbereitet... und nun habe ich gedacht: Den könnte ich doch mal auch hier veröffentlichen. Das Ganze gestaltet sich jedoch nicht so einfach, da ich ja keine Ahnung von der Technik habe. Ich wollte, dass es möglich sein muss, dass du auf Antworten für das Quiz klicken kannst und dann entsprechende Antworten bekommst, ob du richtig liegst oder falsch. Wenn also noch nicht so richtig alles funktioniert, wie ich (und ihr) euch das so vorstellt, dann habe ich für deine Kommentare (unter "Kontakt" per Notiz, Email) immer ein offenes Ohr.
Beispielsweise funktioniert der Button "Beenden" nicht. Hier hilft einfach nur weiter scrollen. Wenn du beim Quiz den Fullscreen ausgewählt hast, wird ein eigenes Browserfenster erstellt, das dann am Ende geschlossen werden sollte.
Hinter den Glasscheiben könnte man richtig sonniges Wetter vermuten. Das Thermometer zeigt warme 9 Grad. Kein Ästchen bewegt sich... Das verleitet mich, mein Bike aus dem Keller zu holen und es für den bevorstehenden Ausritt vorzubereiten. Ich schalte mein Navi ein und es meldet sich sofort mit "Akku fast leer".
Also lege ich ich 2 Batterien ein, denn zum Laden ist die Zeit zu knapp. Verdutzt vernehme ich wieder ein Piepsen "Batterie fast leer". Das kann doch nicht sein. Vermutlich stammten die Batterien aus den Christbaumkerzen und wurden versehentlich nicht
richtig entsorgt. Also die nächsten 2 Batterien eingelegt. Ich besteige mein Bike und muss bereits nach einigen Minuten feststellen, dass sich mein Navi wieder verabschiedet hat. Auch diese Batterien waren vermutlich schon gebraucht... Naja, ich kenne mich ja aus und bin nicht unbedingt aufs Navi angewiesen. Außerdem wollte ich ja sowieso nur saubere Wege fahren...
Ja, eigentlich wollte ich mich ja sportlich betätigen. Jedoch nach der üblichen Schneeschippaktion auf dem Campingplatz fühlte ich im rechten Nasenloch einen sich stürmisch anbahnenden Männerschnupfen. Trotz Tee mit Rum macht er sich nun immer mehr in Nase und Kopf breit. Das habe ich nicht verdient. Das Wetter zeigt sich von seiner Schokoladenseite und ich bin beschäftigt, die trockenen Tempos von den naßverschnieften fern zu halten. Ok - ich komme wieder... gesund und kraftstrotzend...
Nach 2 Tagen Schneefall scheint heute mal wieder die Sonne - und ich bin begeistert. Der Weg von unserer Unterkunft bis zum Haiderlift kann per pedes bewältigt werden, ist aber im Schnee und in den Skischuhen nicht gerade ein Vergnügen. Beim Kassenhäuschen der Talstation angekommen, ist der Körper schon gut aufgewärmt und bereits einige Striche über der Normalwohlfühltemperatur.
Schon den ganzen Tag schneit es locker flockig vor sich hin. Es ist zwar nicht besonders ergiebig, jedoch verschiebe ich das Skifahren auf morgen, da soll ja wieder die Sonne scheinen.
Abends geht es zum Greinhof, den ich übrigens nur empfehlen kann. Alle Speisen, die hier angeboten werden, werden von der Hausherrin selbst gemacht... In die Bratkartoffeln könnte ich mich reinlegen, einfach saulecker. Und Knödel aller Arten gibt es natürlich auch...
Das Wetter ist heute mit dem linken Fuß aufgestanden... es ist ekelhaft, windig und widrig. Wenn wir schon nicht Ski fahren können, dann ist mindestens eine Wanderung angesagt. Von St. Valentin geht es am Reschensee entlang bis nach Reschen. Zuerst ist der Wander- und Fahrradweg noch schön geräumt, jedoch schon bald sind im Schnee nur noch die Fußspuren von einigen Wanderern zu erkennen.
Der Wind (Rückenwind) pfeift heftig und treibt uns am See entlang. Die Talstation der Liftstation Schöneben nutzen wir für eine kleine Pause bevor es weiter geht. Die letzten 800 m geht es dann auf der anderen Seite des Reschensees bei heftigem Gegenwind und Schneetreiben bis zum Gasthaus "Mein Dörfl". Hier laben wir uns an Südtiroler Schmankerln und achten auch auf einen ausgeglichenen Flüssigkeitspegel.
Der Bus bringt uns dann - wir wären noch gelaufen, wenn der heftige Gegenwind nicht gewesen wäre - von Reschen zurück nach St. Valentin. Im Bus saßen seltsamerweise fast alle Fahrgäste auf der linken Seite, ich hatte schon Angst, dass der Bus umfällt...
Das Wetter ist nicht schlecht - aber auch nicht besonders gut. Heute ist mal ein Alpinskitag angesagt. Erst geht es auf die Haideralm, dann in das Skigebiet Schöneben. Die Pisten sind hervorragend präpariert, obwohl es ja seit 3 Wochen nicht mehr geschneit hat.
Die Fahrt nach St. Valentin verläuft ohne Zwischenfälle. Es ist Sonntag, die LKWs haben Pause und der übrige Verkehr hält sich auch in Grenzen. Auf dem Fernpass leuchtet eine Anzeige am Armaturenbrett auf, dass ich Luft hinten rechts verliere... Dabei habe ich erst neue Winterreifen montieren lassen.
An der nächsten Tankstelle prüfe ich den Reifendruck und fülle auch tatsächlich Luft nach. Beruhigt fahre ich weiter. Am Zielort angekommen, laden wir erst mal das Gepäck für die nächsten 5 Tage aus, bevor wir wieder in Langlaufkluft ins Auto steigen und nach Nauders, das nur wenige Kilometer entfernt liegt.
Ich blicke blinzelnd durch die Dachluke meines Wohnwagens. Der Himmel sieht sich weiß und trübe an. Trotzdem raffe ich mich - es ist ja eigentlich noch viel zu früh, um aus dem Federbett zu schlüpfen - auf und trabe schlaftrunken unter die Dusche des Campingplatzes.
Der Rasierapparat schrubbt über mein Gesicht und entfernt die überschüssigen Stoppeln. Mit der elektrische Zahnbürste scheuere ich meine Zähnchen und in meiner Gehirnmasse überlegen sich meine Synapsen, ob es besser ist mit den Skatingschi
oder mit den klassischen Langlaufschi auf die Loipe zu gehen. Meine innere Stimme weist mich an, heute eher mal wieder die klassischen Langlaufschi anzuschnallen. Ich gehe zurück zum Wohnwagen und blicke jetzt in einen stahlblauen Himmel - einfach grandios.
Das Thermometer zeigt zwar noch 7 Grad minus, aber das wird sicher noch wesentlich wärmer. Nach dem Frühstück beschäftige ich mich mit der Lauffläche meiner Loipenschi. Jahrelange Erfahrung sagt mir: Wer gut wachst, ist klar im Vorteil und somit vorne. Da ich dieses Jahr noch nie auf Schi gestanden bin, ist eine glatte Lauffläche um so wichtiger. Bei Bergabfahrten
kann ich mich so wenigstens von den schweißtreibenden Strapazen des Aufstiegs erholen und ganz nebenbei noch einige "Loipen-Haatscher" überholen... Ja, ja ich weiß - das Wort Haatscher zaubert dir ein Fragezeichen auf die Stirn... Deshalb will ich mal kurz Tante Google fragen, ob die weiß, was haatschen ist. Und ich werde fündig:
"Hatschen (sprich: Haatschen) steht im östlichen Süddeutschland und in Teilen Österreichs für langsames oder tollpatschiges Gehen." Also dann wäre ein Loipen-Haatscher, eben einer, der in der Loipe langsam unterwegs ist. Es gibt natürlich auch Haatscherinnen, nicht dass die Damenwelt meint, ich würde die Frauen mal wieder ausgrenzen...
Vergangenen August habe ich ne Radtour mit Rösch-Reisen gemacht. 5 Tagestouren im Salzburger Land standen auf dem Programm und eine Busausfahrt auf die Großglockner Hochalpenstraße. Klick doch einfach mal rein...