2-tägige Wanderung auf die Falkenhütte

Vom Gasthaus Hochhädrich in Richtung Falken
Vom Gasthaus Hochhädrich in Richtung Falken

Pünktlich um 10 Uhr erscheine ich bei meinem Schwager Anton in der Nähe von Karsee. Ich lade Anton und Winne - ein weiterer Schwager - ins Auto und wir kutschieren nach Eglofs, wo mein dritter Schwager Hubert zusteigt. Gemeinsam geht es weiter nach Steibis zur Imbergbahn. Der Plan: Mit der Imbergbahn erst mal Höhe machen und dann weiter hoch zur Falkenhütte wandern. 

Wir parken bei der Imbergbahn und werfen einen Blick zur Seilbahn - da bewegt sich nix. "Die haben über die Mittagszeit bestimmt eine Pause eingelegt..." bemerke ich. Meine Schwäger schauen ungläubig. 


Wir gehen zum Kassenhäuschen, aber da sitzt niemand. Plötzlich kommt ein Seilbahnmensch, der mit Aufräumarbeiten beschäftigt ist zu uns uns gibt uns zu verstehen, dass die Seilbahn zur Zeit geschlossen ist und erst wieder am 15.Mai öffnet. Wir erklären ihm, dass wir auf der Falkenhütte übernachten wollen und die Übernachtung bereits gebucht ist. "Dann müsst ihr wohl oder übel hier hoch" und deutet auf den kürzesten, aber auch steilsten Weg. 

Im Anblick auf den vor uns liegenden Berg fällt Hubert ein, dass wir auch über Riefensberg zum Gasthof Hochhädrich fahren und von da aus unsere Wanderung auf den Falken starten können. Gesagt - getan. Wir steigen nochmals für 20 Minuten ins Fahrzeug, dann schnallen wir uns den Rucksack um und marschieren in Richtung Falkenhütte. Der Weg ist gut ausgeschildert und bald kommen wir zum Hörmoos See. Eine alte Holzbank lädt zur Pause ein - es gibt Landjäger und ein Laugenhörnle, Aqua minerale. Leider hat die Alpe Hörmoos geschlossen, wie auch manch andere Alpe im Umkreis. 

An der Alpe Hörmoos (geschlossen) gibts ne Stärkung
An der Alpe Hörmoos (geschlossen) gibts ne Stärkung

Hörmoos See
Hörmoos See
In der linken Bildhälfte der "Hochgrat"
In der linken Bildhälfte der "Hochgrat"

Gut gestärkt geht es über 2 steilere Anstiege zur Falkenhütte. In der Zwischenzeit hat die Sonne den Kampf gegen die Wolken gewonnen und wir sitzen draußen an einem mächtigen Holztisch. 

 

Anton versorgt uns sofort mit einer Runde Hefeweizen, den wir nach dem Aufstieg dringend benötigen, um unseren Wasserhaushalt wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Von der Falkenhütte geht ein Schlepplift bis zum Gipfel, jedoch fehlt der Schnee. Gott sei Dank - sonst wären wir nach dem 2. Glas Hefe sicherlich noch Ski gefahren...

Die Falkenhütte ist in Sicht...
Die Falkenhütte ist in Sicht...
Schwager Anton - besser als jeder Kellner
Schwager Anton - besser als jeder Kellner

Die Zeit verrinnt wie im Fluge und bald werden wir in die Almwirtschaft zum Abendessen gerufen. Schnell bringen wir noch die Rucksäcke aufs Zimmer - bislang hatten wir dafür ja keine Zeit. Die Zimmer sind - immerhin sind wir auf einer Alpe am Rande zu Österreich - saugemütlich eingerichtet. Winne und ich begutachten die Dusche, beide Balkone, die von unserem Zimmer begehbar sind, und wir nicken zufrieden. Wenn das Essen so gut wie die Zimmer sind, dann haben wir einen Volltreffer gelandet.

Also schnell runter zum Abendessen. Eigentlich sollte nun die Wirtschaft "voll" sein, jedoch hat eine Gruppe aus Ostfriesland, die jedes Jahr zum Skifahren kommen, abgesagt - wegen Schneemangel. So sind wir nun die einzigen Gäste. Von der Wirtin werden wir freundlich und liebevoll umsorgt: Es gibt eine grosse Schüssel Salat, eine Riesenrindsroulade, Knödel und Spätzle, und Gemüse. Der absolute Hammer ist die Soße - hätte ich ne Badehose angehabt - ich hätte mich rein gelegt.

Am nächsten Morgen sind die Tische verlassen... Das geschulte Auge erblickt in der Bildmitte am Horizont den Bodensee
Am nächsten Morgen sind die Tische verlassen... Das geschulte Auge erblickt in der Bildmitte am Horizont den Bodensee

Die Wirtin, später auch der Wirt setzen sich zu uns an den Tisch. Sie erzählen vom täglichen Leben auf einer Alp und von ihrer Arbeit. Also ich möchte diesen Knochenjob nicht machen. Im Sommer weiden ca. 170 Rinder (das sind Tiere, keine Menschen) auf den saftigen umliegenden Almwiesen, die wollen natürlich auch versorgt werden. 

Irgendwann haben wir die nötige Bettschwere erreicht und gehen ins Bett. 

Morgens - noch vor dem großen Regen ziehen wir ins Tal. Ein herzliches Danke an die Falkenhütte.
Morgens - noch vor dem großen Regen ziehen wir ins Tal. Ein herzliches Danke an die Falkenhütte.

Am nächsten Morgen ist zwar das Wetter nicht nach unserem Geschmack, aber umso mehr das leckere Frühstück. Wir füllen unsere Energiespeicher auf, geben unsere Schlüssel ab - einige Scheinchen, die nur schwer zu fälschen sind, wechseln noch den Besitzer und dann geht es wieder bergab. Ein herzliches Danke an alle, die zu diesem gelungenen Ausflug beigetragen haben.