Kurzfristig - Wanderung zur Strindenalpe

Heute muss ich mal wieder nach meinem Wohnwagen schauen - ich will ihn vor Wintereinbruch noch etwas schrubben und ihn winterfest machen. Das Wasser muss noch aus den Tanks, der Gasvorrat auf ein Maximum aufgefüllt werden, da ich nur ungern im Winter das leise Brummen der Heizung vermissen möchte. Die muss laufen und laufen - wie eine gute Schweizer Uhr. 

Ich erreiche den Campingplatz bei 10 Grad. Das ist doch gar nicht schlecht, denke ich bei mir und schon steige ich in die Wanderhose. Schnell noch ein paar trockene Sachen in den Rucksack gepackt - und schon 

Edenbachalpe - geschlossen - aber damit habe ich gerechnet...
Edenbachalpe - geschlossen - aber damit habe ich gerechnet...

Serpentienenartig geht es nach oben...
Serpentienenartig geht es nach oben...

stehe ich mit meinem Auto auf dem Parkplatz am Haldensee. Ich marschiere los - es ist kurz nach 14 Uhr und der Wanderweg ist menschenleer. Nach der Edenbachalpe entscheide ich mich für den steilen Wanderweg zur Strindenalpe. Es gibt da auch eine etwas gemütlichere Variante - die hebe ich mir für den Rückweg auf...

 

Eine Familie mit 3 Kindern kommt mir entgegen. Als die Kinder mich sehen springen sie wie die Gemsen vom Weg weg ins Ungerechate (schwäbisch: unwegsames Gelände). 


Papa und Mama machen es dann den Kindern nach... So ein Käse - denn ich wollte eigentlich einen Schritt zur Seite machen, um endlich mal meinen Puls wieder runter zu kriegen und meiner Lunge eine kleine Erholungspause zu gönnen.

Also bleibt mir nun nichts anderes übrig, als wie lächelnd,  (die japsenden Schnaufer unterdrückend,) meinen Weg fortzusetzen und ein lockeres "Servus, danke" pro entgegenkommender Person meinen Stimmbändern zu entlocken. Es dauert keine Minute, dann sind die Gemsen ausser Sichtweite und ich kann ne "Fotopause" einlegen.

Der Litnisschrofen hat schon den ersten Schnee abbekommen...
Der Litnisschrofen hat schon den ersten Schnee abbekommen...

Auf der Strindenalpe angekommen, ist erst mal Klamottenwechsel angesagt...
Auf der Strindenalpe angekommen, ist erst mal Klamottenwechsel angesagt...

Als ich die obere Strindenalpe erreiche bin ich von außen und innen nass. Ne, so ein Blödsinn - ich kann ja von innen gar nicht nass werden... vielmehr meine ich, dass mein Outfit außen vom Regen und innen von den Absonderungen meiner Schweißporen (ich habe davon einfach zuviele) total durchnässt ist. 

Nach langem Suchen finde ich eine Freiluftumkleide. Ich schlüpfe in trockene Sachen - schiebe mir einen Riegel (Ablaufdatum 04/2017) hinter die Kiemen und hoffe, dass im Fall der Fälle der Durchfall erst kommt, wenn ich wieder auf dem Campingplatz bin. 


Heute leider keine Selbstbedienung - auch keine Fremd-Bedienung...
Heute leider keine Selbstbedienung - auch keine Fremd-Bedienung...
Verlaufen? Eigentlich nicht möglich...
Verlaufen? Eigentlich nicht möglich...
Eine Dusche gibt's auch in der Nähe...
Eine Dusche gibt's auch in der Nähe...

Blick auf den Haldensee, der heute mal grün eingefärbt wurde ;-)
Blick auf den Haldensee, der heute mal grün eingefärbt wurde ;-)

Der Rückweg ist nun nicht mehr so anstrengend. Der Regen hat auch aufgehört. Auf der Nordseite ist der Weg teilweise noch schneebedeckt. Es ist hin und wieder eisig... so dass ich die Geschwindigkeit auf nahe null bringen muss, um nicht einen unfreiwilligen Abgang zu machen. 

 

Höre ich da Motorengeräusche? In der Tat - da kommt doch tatsächlich so ein schwarzer Geländewagen langsam hochgezottelt. Ob der sich wohl verfahren hat? Der Fahrer grüßt freundlich - naja, vielleicht geht er ja auf die Jagd...


Bald bin ich wieder bei meinem Auto. Der Parkplatz ist in der Zwischenzeit menschenleer. Ich vollziehe noch einen Schuhwechsel - und schon bin ich wieder in meinem Wohnwagen...