In eigener Sache...
Ich habe mir gerade mal mein sportliches Jahr 2020 angeschaut, das in einigen Tagen der Vergangenheit angehört. Jede sportliche Aktivität zeichne ich, das geht ja eigentlich automatisch, bei strava.com auf.
Am Jahresende stellt dann Strava die gesammelten Daten zur Verfügung. Das ist - so im Rückblick betrachtet - ganz interessant. Ich habe mich beispielsweise diesen Jahr ganze 642 Stunden sportlich betätigt, und das an 222 Tagen. Über 10.000 km haben mich meine Räder begleitet. Ich denke, dass ich mindestens zu 90% auf meinem Mountainbike gesessen bin.
Ca 90.000 Höhenmeter kann man sich eher schlecht vorstellen. Ich will mal hoffen, dass du dich ähnlich viele Stunden einer sportlichen Betätigung hingegeben hast...
Es hat ja doch noch etwas länger gedauert... Mit den Käbelchen von den vielen Lichtchen der Weihnachtskrippe ist es wirklich zum Mäuse melken: Kaum habe ich eines wieder wieder in einen Verteiler reingestöpselt, hat ein anderes Käbelchen schon wieder seinen angestammten Platz verlassen. Eigentlich sollte ich alles verlöten, das hebt dann bis in die Ewigkeit.
Seit heute Mittag thront meine Krippe wieder über dem Steingarten. Ich habe schon jede Menge Tiere (Schafe, Hühner, Esel, Pferde, Katzen und auch einen Wolf) in der Landschaft platziert.
Es sind auch schon einige Opas und Omas mit ihren Enkeln und ~innen vorbei gekommen. Sie werden dann bei Dunkelheit noch einmal einen Spaziergang machen, um die ganzen Lichtlein zu sehen.
Morgen muss das das Dach noch begrünt werden, dann ist dieses Projekt mal abgeschlossen.
Ach - ich sehe gerade - an dem linken senkrechten Pfosten muss noch ein Bewegungsmelder geklebt werden. Es soll ja so sein, dass nur eine bestimmte Anzahl von Lagerfeuern und Laternen brennt... und erst wenn auf dem Gehsteig sich was bewegt - Menschen oder Katzen - dann wir der Rest an Leuchtfeuern gezündet. Die Reaktion sollte dann so sein, dass sich Menschen entschleunigt der Krippe zuwenden und Katzen sich schleunigst abwenden...
Es ist der 15. des Christkindlmonats und ab morgen ist wieder mal Corona-Lockdown angesagt. Und da Kinder gerne mal eine Weihnachtskrippe anschauen, will ich die Meinige dieses Jahr - es ist eine Frischluftkrippe, die direkt am Gehsteig unserer Siedlungsstraße stehen wird - wieder zum Leben erwecken.
Vor 5 Tagen lag ja noch richtig viel Schnee, der reichte sogar um die Langlaufloipen zu spuren. Meine erste Runde habe ich ja auch schon erfolgreich hinter mich gebracht. Schon seit 2 Tagen ist der Schnee drauf und dran, sich von den momentan verhältnismäßig warmen November-Temperaturen in die Flucht schlagen zu lassen.
Das bedeutet, dass ich die Krippe über unserem in der Zwischenzeit schneefreien Steingarten aufbauen kann. Eigentlich habe ich 2 Gebäude... ich bin noch unschlüssig, ob ich zwei Krippen oder nur Krippe und ein Bauerhaus designen soll...
Also gehe ich erst mal runter in den dunklen Keller. Vermutlich sind die gesuchten Krippensachen bereits unter dem sommerlichen Terrassenkrempel verschwunden. Das muss ich irgendwie noch ändern: Die Organisation im Keller ist verbesserungswürdig...
Und so ist es auch. Um an die Kisten mit den Krippensachen ran zu kommen, muss ich erst mal Platz schaffen und umräumen. Irgendwann habe ich es geschafft und ich kann die Hölzer, Krippen, Trafos und Figuren ins Wohnzimmer schaffen. Ja das Wohnzimmer ist mein bevorzugtes Handarbeits- und Bastelzimmer.
Meine Uhr sagt mir, dass ich 32 mal die Treppen vom Keller ins EG getippelt bin - und nun habe ich Durst.
Ich beginne mit dem Aufbau der Krippe. Das Problem ist ja meist, dass die vielen Lämpchen und Lagerfeuerchen nicht mehr so brennen und flackern wollen, wie ich mir das vorstelle. Also installiere ich alle Käbelchen (nein nicht alle, es ist ja erst Tag 1 der Krippeninstallation) und teste die Lämpchen. Aus dem Alter, wo ich die Krippe einfach aufgebaut, dann ins Freie geschleppt und erst dann den Stecker in die Stromversorgung gedrückt habe, sind vorbei. Denn wenn dann kein Lichtlein brennt, dann muss ich wieder (und das hatte ich schon) in der Kälte auf Fehlersuche gehen und das will ich mir mal dieses Jahr sparen.
Jetzt mach ich Feierabend - morgen mache ich dann mit frischem Elan weiter - oder ich schneide einfach alle Käbelchen ab, dann bleibt die Krippe eben dunkel.
Ich habe mit mal einige Termine für meine Weihnachtsquiz / Ratespiel festgelegt. Schau doch einfach am hier vorbei - vielleicht hast du ja mal Zeit...
Es ist zwar ziemlich neblig und ich kann nicht mal vermuten, wo sich die Sonne momentan so rum treibt, aber was wichtig ist: Die Loipe in Nellingen ist bereits bestens gespurt.
Leider verfügt unsere kleine Gemeinde nicht über ein professionelles Loipen-Spurgerät - aber was unsere schwäbischen Bastler und Tüftler so alles zusammenschrauben können, um eine schöne Langlaufloipe zu spuren... mein Respekt.
Der Schnee liegt ja noch nicht meterhoch, die Loipe kann sich jedoch wirklich sehen lassen. Meist führt sie - windgeschützt durch Wälder - durch die pure Natur.
Irgendwann blinzelt dann auch tatsächlich noch die Sonne hervor, das ganze Schauspiel ist jedoch von kurzer Dauer. Nach einer guten Stunde habe ich die erste Langlaufrunde in diesem Winter erfolgreich hinter mich gebracht. Mal sehen, wann und wie intensiv sich mein Kater - er heißt Muskelkater - bei mir meldet...
Welch Überraschung - es hat geschneit. Ein Blick aus dem Schlafzimmer erzählt mir, dass ich mich heute erst mal mit der Schneeschaufel beschäftigen muss, bevor ich meinen Kaffee schlürfen darf.
Es liegt noch nicht viel Schnee, jedoch das Gefühl auf noch mehr Schnee ist herrlich. Und die Wetteraussichten sind ja gar nicht mal so schlecht.
Ich gehe raus und befreie den Gehsteig und die Garageneinfahrt von den weißen Flocken. Auch die Nachbarn sind schon fleißig am Schippen.
Nach getaner Arbeit schmeckt das Frühstück doppelt so gut - einfach lecker. Da für eine anständige Loipe einfach noch zu wenig Schnee liegt, verschieben wir die erste Langlauftour auf bessere Tage.
Für eine schöne Winterwanderung kann ich mich da schon eher begeistern. Die Wege - vor allem die Waldwege - sind teilweise ganz schön rutschig. Oder vielleicht liegt das ja auch an meinen Wanderschuhen. Im Winter sind die Sohlen nicht gerade der Renner. Wir treffen nicht viele Menschenskinder, die bei diesem nebulösen Wetter unterwegs sind.
Die Pferdchen fühlen sich ja sichtlich noch recht wohl bei diesen Temperaturen. Die Indianer im Zelt im Hintergrund haben noch nicht mal den Ofen angeworfen.. ;-))
Wir haben ihn ja erwartet - den nächsten Corona-Lockdown. Und so hatte und habe ich Zeit, einen kleinen Quiz für dich vorzubereiten. Vielleicht hast du ja in der Weihnachtszeit einige freie Minuten, in denen du dein Wissen (oder das deiner ganzen Familie) testen möchtest. Ich habe leichte und auch schwerere Fragen aus den Bereichen Allgemeinwissen, Tierreich, Musik, Geographie, Ernährung und Sport gesammelt, um dir in der Weihnachtszeit die Zeit etwas kurzweiliger zu gestalten. Die Termine für das Quiz werde ich dann hier noch bekannt geben... (das wird dann so zwischen dem 26.12.2020 und dem 15.01.2021 sein).
Ohne Fleiß kein Preis...
Vor dem geplanten Quiztermin müssen folgende Vorkehrungen getroffen werden:
Du musst auf deinem PC (Desktop, Notebook...) „Skype“ installiert haben, um am Quiz teilnehmen zu können. Falls du „Skype“ noch nicht herunter geladen hast, lade es herunter und installiere es. Für „Skype“ benötigst du ein Microsoft Benutzerkonto. Nach der Installation kannst du mich (Skypename = bernhardenderle) zu deinen Kontakten hinzu fügen und – wenn du ein Newcomer bist – einen kleinen Funktionstest starten.
Das Quiz wird also per Skype durchgeführt werden. Wenn du dich zum Quiz anmelden möchtest, wirst du zum gewählten Termin zum Quiz eingeladen. Melde dich einfach per mail bei mir über "Kontakt" / "Notiz schreiben" (oder bernhardenderle@gmail.com) an und teile mir deine Email-Adresse mit. Wenn du weitere Fragen hast, melde dich einfach bei der gleichen Adresse.
Rechts siehst du eine Beispielfrage - so erscheint sie auf deinem PC. Im Anschluss wird die Lösung angezeigt.
Die Beantwortung der Quizfragen kann auf dem Smartphone durchgeführt werden. Hierzu einfach einige Minuten vor dem Quiz auf dem Smartphone folgende Adresse im Browser eingeben:
attend.sl/3c4s und schon wird der Quiz-Startbildschirm angezeigt.
Die Quizfragen werden nun auf deinem Smartphone angezeigt und diese kannst du dann auch über dein Smartphone beantworten. Wenn alle Teilnehmer eine Frage beantwortet haben, wird auf dem Smartphone eine Übersicht angezeigt (siehe Bild rechts) aus der ersichtlich ist, wie viel Prozent der Teilnehmer die richtige (oder eben eine falsche) Antwort gegeben haben.
Die Teilnahme ist natürlich kostenlos. Wenn du mitmachst, wirst du (auch ich) eine schöne und unterhaltsame Quizrunde erleben. Ich freue mich auf deine Teilnahme - und wie gesagt - falls du Fragen hast, melde dich einfach. Mir fehlen zwar noch Erfahrungswerte, aber ich denke, dass eine komplette Runde so eine gute Stunde dauern wird (oder auch länger). Grundsätzlich kannst du dich auch jederzeit aus der Sitzung ausklinken...
Deine Daten werden natürlich nicht weitergegeben und kein anderer Teilnehmer sieht irgendwelche Daten oder Antworten von dir.
Kaum zu glauben, ich schaue aus dem Fenster und der Himmel zeigt sich in seiner schönsten Farbe - azurblau. Das fühlt sich gut an... Ich blicke auf die Hausdächer der Siedlung, sie sind mit einer weißen Schicht überzogen. ein Blick auf das Thermometer zeigt 2 Grad. Nicht gerade üppig für meine geplante Radloutdooraktivität.
Heute geht es nach Blaubeuren. Auf welchem Weg ist mir noch unklar, aber ich werde schon was finden. Erst mal geht es über die neue Radbrücke über Autobahn und Eisenbahn. Es ist ja alles noch ziemlich neu und es gibt immer wieder diese Deppen, die jede neue Fläche sofort wieder mit ihren "Kunstwerken" versauen müssen. Sehr ärgerlich. Auch der der neue Bahnhalt in Merklingen wurde auch schon besprüht.
Ich nehme Kurs auf Laichingen, dann Suppingen. Auf einem Weg kommt mir ein Mann mit 2 Hunden entgegen.
Der kleine ist natürlich nicht angeleint und kommt rennt mir freudestrahlend? entgegen. Als ich an ihm vorbei bin, wird der große - er ist angeleint - von einem Tobsuchtsanfall heim gesucht. Er kläfft, was er kläffen kann und er hätte mich sicherlich vom Bike geholt, wenn sein Herrchen sich nicht mit aller Macht gegen sein Vorhaben gestemmt hätte. Mein Puls geht hoch - erholt sich jedoch wieder...
Unterhalb vom Rusenschloss befindet sich im Fels die sogenannte Große Grotte. Der Höhleneingang ist 17 auf 15 Meter und erreicht eine Tiefe von 28 m.
In Herrlingen wollte ich eigentlich über das kleine Lautertal zurückfahren. Aber da diese Strecke nur durch den Wald geht - ich denke, das sind so 10 km - ändere ich meinen Plan und nehme die steile Auffahrt nach Weidach. Von dort kann ich über die freien Flächen und kleinen Dörfer nach Nellingen zurück kehren.
Heute strotze ich nur so voller Kraft. Immerhin habe ich schon meine Winterreifen im Kofferraum verstaut. Das Wechseln derselben habe ich aber dann doch den Fachleuten überlassen. Damit sich die Monteure die Hände nicht dreckig machen, habe ich vorher noch meinen fahrbaren Untersatz geschrubbt.
Gerade steht die Sonne am Höchsten, wobei das zu dieser Jahreszeit nicht besonders hoch ist. In 5 Wochen macht sie ja schon ihre Winterwende. Bei diesem Wetter kann eine kleine Runde mit dem Bike nicht schaden.
Die Waldwege sind schlammig, es trocknet ja tagsüber kaum noch ab und der morgendliche Tau überzieht die Wege immer wieder mit einem neuen feuchten Belag aus kleinen Wassertröpfchen.
Das Fohlenhaus besteht aus 2 Höhlen. Die untere kleinere Höhle liegt 2,5 Meter über der Talsohle und hat eine Länge von 7,5 m. Die linke (siehe oberes Bild) Höhle hat eine Länge von 10 m.
Das Fohlenhaus ist ein Schwammriff. Vor 20 Millionen Jahren war die Lone - nicht wie heute - ein kleines Bächlein. Sie hatte ein wesentlich größeres und höheres Flussbett. Das Wasser formte damals diese Höhlen.
14. November 2020 - und es soll ein warmer Tag werden. Der Versuch, meine Schaltung zu reparieren - der erste (leichteste) Gang bleibt bei knackigen Rampen nicht auf seinem zugeordneten Ritzel und springt vollkommen unmotiviert 4-5 Gänge tiefer. Und das zwingt mich dann - mangels ausreichender Kraft für diesen Automatikgang - zum Absteigen, wobei das laute Geratsche der Kette mir sagt, dass sie diese automatischen Sprünge zwischen den Zahnkränzen nicht prickelnd findet.
In Westerstetten am alten Bahnhof schaue ich in die Fenster. Denn hier ist ja ein Museum. Und gerade in diesem Moment steigt ein Mann aus seinem Auto und fragt uns, ob wie mal reinschauen wollen. Etwas überrascht druckse ich herum - aber er schließt die Türe auf und winkt uns herein.
Und in der Tat - ich bin überrascht und begeistert zugleich - er zeigt uns seine Museums-Schätze aus den alten Eisenbahnzeiten. Natürlich führt er uns auch zu den Modellbahnen.
Der 81-jährige ist noch gut bei Fuß und noch besser zu Kopf. Er erklärt uns jede Menge zu den Modellbahnen und auch zu den aus dem aktiven Bahnverkehr aussortierten Prunkstücke. Leider muss wegen Corona dieses Jahr das Museum so gut wie geschlossen bleiben, beklagt unser Führer.
Wir bedanken uns für die vielen Infos und die sachkundige Führung und steigen wieder auf unsere Räder.
Gestern war es kalt beim Biken - heute will ich nicht frieren und mach ne kleine Wanderung in der Bad Boller Ecke. Da gibt es jede Menge Wanderwege - einige kenne ich schon und werde sie nie wieder fahren, sorry schieben...
Das Gebiet um das Teufelsloch ist Naturschutzgebiet und hat mit dem Teufel eigentlich nichts zu tun. Es ist mit seinen tiefe Furchen und Schluchten ein urtümliches Schluchtensystem, in denen sich Bäche ihren Weg durch den weichen Tonlehm in Richtung Bad Boll gegraben haben.
Über die Brücke im rechten Bild bin ich dann doch lieber nicht gelaufen - hatte Angst stecken zu bleiben..
Gestern habe ich mal wieder meine Frisörin besucht. Irgendwie trampeln mir meine Haare immer auf meinem Kopf herum, wenn sie zu lang geworden sind. Das setzt dann Stresshormone frei und senkt die Zugabe von Glückshormonen. Meine Haare fallen in Stirn und Augen (zumindest bis an die Brauen), kitzeln an meinen Falten und stören meine Kreise. Und schon Archimedes, der in den Jahren 287 - 212 vor Chr. lebte, sagte eines Tages zu den Römern, die ihn festnehmen wollten: Störe meine Kreise nicht.
Er (Archimedes) war gerade damit beschäftigt, geometrische Figuren in den Sand zu zeichnen und war in seinen Gedanken verloren, als die Römer kamen, um ihn fest zu nehmen. Und genau dieser kleine Satz: "Störe meine Kreise nicht" versetzte einen der Römer derart in Rage, dass er den armen Mann erschlug. Rauhe Sitten...
Aρχιμήδης ὁ Συρακούσιος (diejenigen, die mal Altgriechisch gebüffelt haben, können das noch entziffern) was so viel bedeutet wie Archimedes von Syrakus, er war ein bedeutender griechischer Mathematiker und Physiker, der unter anderem Grundlagen zur Statik und Hydrostatik und das Hebelgesetz erfand.
Eine kleine Runde will ich trotz des Windes wagen. Meist bin ich ja zu warm angezogen - aber eben nur meist. Der Wind ist ekelhaft kalt und so meide ich freie Flächen (lässt sich leider nicht immer vermeiden). Im Laichinger Wald, nahe dem Wildschweingehege lege ich eine kleine Pause ein. So ein Laubbaum hat irgendwo zwischen 120.000 und 200.000 Blätter. Das ist schon ne ganze Menge. Und wenn man bedenkt, dass so an meinen Bikewegen jede Menge Bäume (ohne Nadeln) stehen, dann kommt doch einiges zusammen...
So ein großer Blätterbaum produziert pro Tag den Sauerstoff für ca. 20 Personen. Deshalb bin ich ja so gerne im Wald...
Ich bin übrigens noch trocken von der kleinen Tour nach Hause gekommen...
Das heutige Wetter ähnelt dem von gestern. Allerdings mit einem kleinen Unterschied - wenn die Sonne hinter den Wolken verschwindet ist es deutlich kälter als gestern. Ich fahre wie gestern wieder in Richtung Bad Boll, vermeide jedoch schlammige Wege.
Ein Novembertag wie im Bilderbuch - nicht überall auf der schwäbischen Alb - aber in Nellingen und das ist gut so. Schnell noch den hinteren Bremsbelag gewechselt und dann geht's los.
Naja, so schnell war den Bremsbelag dann doch nicht gewechselt. Und das ist mir doch jetzt schon öfters aufgefallen: Raus gehen die Teile ruckizucki. Aber bis ich die neuen Beläge wieder in diesem schmalen Gehäuse habe... das ist ne ganz schöne Fummelei...
Heute geht es in Richtung Aichelberg. An diesem Berg klebt das Dorf Aichelberg (eigentlich erstreckt sich das Dorf entlang von 2 Bergen: dem Turmberg und dem Aichelberg)) mit seinen 1360 Einwohnern. Als die (alte) Autobahn gebaut wurde, das war so im Jahre 1951, wurden jede Menge Fossilien entdeckt.
Der Albaufstieg der Autobahn (A8) ist 16 km lang und erstreckt sich von Aichelberg bis Hohenstadt. Hierbei überwindet die Autobahn einen Höhenunterschied von ca. 380 m. Im Jahre 1974 fuhren auf diesem Streckenabschnitt ca. 31.500 Fahrzeuge pro Tag, 5 Jahre später waren es 43.500 und weitere 10 Jahre später 50.000, wobei es Spitzenbelastungen bis zu 75.000 Fahrzeugen pro Tag gab.
In Aichelberg angekommen, geht es über eine Grünbrücke auf die andere Seite der Autobahn. Weitgehend im Wald geht es wieder zurück nach Gruibingen, das zwischenzeitlich von der untergehenden Sonne nicht mehr erreicht wird. Dementsprechend fühlt sich auch die Temperatur an - kühl. Oben auf der Alb war dann die Welt wieder in Ordnung. Die letzten Sonnenstrahlen wärmen meinen Rücken...
Ich spüre meine Beinchen noch... von der gestrigen Wanderung. Deshalb bin ich heute nur nur gut für eine kleine stressfreie Radlausfahrt. Die Sonne blickt auf die schwäbische Alb herunter und vor dem Haus herrschen fast sommerliche Temperaturen.
Vermutlich bin ich wieder mal zu warm angezogen, aber lieber schön warm geschwitzt als kalt erfroren. Wir halten uns an saubere Wege, kommen nach Laichingen zur Tiefenhöhle, wo sich sonst die Mütter und Väter mit ihren Kindern auf dem Spielplatz tummeln. Heute ist jedoch gähnende Leere angesagt - es sind eben Corona-Zeiten.
Die Tiefenhöhle ist natürlich geschlossen - wie auch die kleine Gaststätte mit herrlichem Biergarten - leider. Wobei die Höhle im Winter immer geschlossen ist, da jede Menge Fledermäuse in dieser Jahreszeit nicht gestört werden wollen.
Die Tiefenhöhle wurde im Jahre 1892 - das ist knapp 130 Jahre her - von Johann Georg Mack entdeckt. 14 Jahre später erreichte eine 12-köpfigen Gruppe den tiefsten Punkt der Höhle, einen See in 80 m Tiefe. Die Tiefenhöhle ist eine Schachthöhle, die zur Schauhöhle
ausgebaut wurde und somit in Deutschland einzigartig ist. Die Höhle hat eine Gesamtlänge von ca. 1.300 m (80m tief) und kann auf eine Länge von 350 m und bis auf eine Tiefe von 55 m besichtigt werden.
Durch Färbeversuche wurde festgestellt, dass die Laichinger Tiefenhöhle mit dem Blautopf in Blaubeuren verbunden ist. Das Wasser benötigt ca. 36 Stunden, um die Strecke von der Tiefenhöhle bis zum Blautopf zurück zu legen, Luftlinie sind das ca. 15 km.
Falls du mal in die Tiefenhöhle einsteigen willst, dann solltest du stabile Schuhe im Rucksack haben, ebenso ein Kittel, der dich bei den konstant 8 Grad auf deiner gewohnten Körpertemperatur hält. Darüber hinaus sind die Eisentreppen, die in die Tiefe führen sehr steil...
Dichte Nebelschwaden liegen noch über der Siedlung. Also werden wir noch etwas warten... Radeln steht heute nicht auf dem Programm. Ich muss meine Beine mal wieder auf dem Boden und nicht auf den Pedalen bewegen. Außerdem stehen meine Wanderschuhe schon eine Woche im Gang und sind traurig, dass sie nicht wieder zum Einsatz kommen.
Ich würde mal gerne wieder nach Auendorf wandern. Auendorf ist ja - zumindest auf der Schwäbischen Alb - als Hersteller von Hagebuttenmark bekannt.
Aber erst geht es mit dem Auto nach Bad Ditzenbach. Wir ziehen unsere Wanderschuh an und nach 100 m geht es bergauf. Nicht lange und wir sind auf einem schönen Panoramaweg, der - jetzt da die Bäume ihr Blätterkleid beinahe komplett ausgezogen haben - uns nach Auendorf bringt. Auendorf hat ca. 570 Einwohner und das Dorf hieß früher "Ganslosen".
Im Jahre 1137 wurde Ganslosen erstmals urkundlich erwähnt. In einer Schenkung wurden die Kirche und 6 Höfe aufgeführt. Da Ganslosen zu den sogenannten Narrenorten zählte - der berühmteste ist wohl Schilda - wurde es 1849 auf Wunsch der Bewohner in Auendorf umbenannt.
Beachte doch bitte im Bild oben rechts die Silberdistel im Blätterbett. Sie fühlt sich sichtlich wohl.
Ich will noch einmal auf Auendorf zurück kommen. Das Dorf ist bekannt für das Hägenmark, das hier im Kaltverfahren hergestellt wird. Hägenmark ist eine Marmelade, die aus Hagebuttenmark hergestellt wird. Hagebutten sind reich an Vitamin C: 100 Gramm enthalten 426 mg Vitamin C. Betrachtet man eine Zitrone, so liegt diese bei einem Vitamin C Gehalt von 53 mg (und die ist noch sauer ohne Ende).
Im Hägemarkdorf Auendorf wurde vor einigen Jahren ein "Gansloser-Streiche-Pfad" hergerichtet und ausgewiesen, der von alten Geschichten erzählt in denen die Bewohner des Dörfchens meist nicht als Leuchten ausgezeichnet wurden... Da gibt es nicht nur die Geschichte eines schlauen Gemüsehändlers, der dem damaligen Bürgermeister einen Kürbis als wertvolles Esels-Ei aus Honolulu verkauft wurde... auch erzählt man die Story von dem starken Dorfbullen (nein, das bin nicht ich), der auserwählt wurde, das Gras vom Kirchturmsims zu fressen. Das Problem "wie kommt der Dorfbulle auf die Kirche" wurde durch ein Seil gelöst, das dem Bullen um den Hals gelegt wurde. Mit einem Seilzug wurde er (der Bulle) auf den Kirchturm gehievt - leider war er im Anschluss nicht mehr in der Lage zu Kauen - seine Kragenweite stand auf Null.
Die Orgel, die heute die Auendorfer Kirche ziert, wurde 1752 erbaut. Dies ist die älteste Orgel im Raum Göppingen und wurde von den Auendorfern im Jahre 1834 von der Gemeinde Notzingen abgekauft.
Im Jahre 1971 wurden an Weihnachten die ersten Fernsehbilder über eine Gemeinschaftsantenne übertragen. 6 Programme waren damals das höchste der Gefühle.
Meine Fahrradgarage steht - es fehlt lediglich noch ein Brett und ein anständiges Schloss oder ein Riegel, der potentielle Diebe auf Abstand hält. Werde auch noch eine kräftige Alarmanlage installieren. Mir klaut man nur einmal ein Bike...
Das fehlende Brett wird auch heute noch fehlen, da ich unbedingt mein Bike bewegen muss. Der Wettermann verkündet einen trockenen Tag. Da die Waldwege sicherlich noch nass und schlammig sind und ich mein Bike nicht gleich wieder einsauen will, nehme ich mir heute schöne Wege vor.
Der alte Bahnhof in Westerstetten liegt einsam am Ortsanfang des 2.200 Einwohner zählenden Dorfes, das auf einer lehmbedeckten Hochfläche in ca. 600 m Höhe liegt. Im alten Bahnhof von Westerstetten ist heute ein kleines Museum der Eisenbahnfreunde untergebracht. Schon im Jahre 75 gab es hier eine Römerstraße nach Heidenheim.
In Westerstetten bin ich auch schon falsch abgebogen - bin dann in einem großen Steinbruch gelandet in dem Weißjurakalke abgebaut werden. In der Gegend gibt es viele Ortschaften, die auf "-stetten" oder "-stadt" enden, oder auf "-ingen". Die Endung "-ingen" verweist auf alemannischen Ursprung - wie beispielsweise Tomerdingen oder Niederstotzingen. Die Endungen "-stetten" oder "-stadt" dagegen rühren meist lediglich auf eine frühere unbewohnte Stätte hin, eine Tränke oder ein Weidegebiet.
Von Neenstetten nach Weidenstetten verlässt mich mein Orientierungssinn, nein besser gesagt mein Navi. Es möchte mich immer in Wege schicken, die mir einfach zu schlammig sind. Bis ich wieder in der richtigen spur bin, dauert es etwas...
Seit Tagen schon sagt die Wettertante für heute einen richtig warmen Tag voraus. Und tatsächlich, schon beim Frühstück zeigt das Quecksilber 12 Grad. Die Siedlungsstraßen sind jedoch noch nass, so dass wir erst kurz nach 12 Uhr - in der Zwischenzeit ist es weitgehend abgetrocknet - auf die Räder springen.
Erst fahren wir nach Geislingen, um dann auf dem Radweg in Richtung Göppingen zu radeln. Die Waldwege meiden wir, die sind mir einfach noch zu schlammig.
In Schlat müssen wir ein Stück auf der Hauptstraße bleiben, bevor wir den Radweg nach Bad Boll nehmen. Schlat hat ca. 1.700 Einwohner und wurde vom lieben Gott mit Obst gesegnet. Je nach Jahreszeit können hier in zahlreichen Hofläden Mirabellen, Zwetschgen, Äpfel, Birnen und natürlich die leckeren tiefroten Kirschen erstanden werden. Nicht zu vergessen wären Honig, Apfelsaft und natürlich Kartoffeln.
Erstmalig erwähnt wurde "Schlatta" 1139 erwähnt. In einem Acker bei Schlat wurden 4 Gräber gefunden, die wohl aus der Zeit 800 - 450 v. Chr. stammen. In einem der Gräber wurden auch Beigaben wie ein Schwert und andere Waffenteile gefunden.
Über Bad Boll bewegen wir unsere Bikes dann knackig hoch nach Gruibingen. Von dort ging es über Gosbach weiter hoch auf die Alb. In der Grünplatzkurve stand ein Rennradler mit nacktem Oberkörper, der vermutlich sein Zwiebelschalenprinzip nochmals überdachte...
Eigentlich stand Bad Hindelang gar nicht auf unserem Plan. Ich wollte jedoch unbedingt noch vor dem drohenden "Lockdown" in unseren Wohnwagen im Tannheimer Tal. Denn bei meinem letzten Besuch hatte ich meinen Akku-Schrauber im Wohnwagen vergessen. Und da ich zuhause noch eine Fahrradgarage aus Holz montieren will, brauche ich natürlich diesen Schrauber.
Auf unserem Campingplatz angekommen habe ich mich fast gestört an der ungewohnten Ruhe. Ich lade den Akku-Schrauber ins Auto und wir beschließen, über Bad Hindelang zu fahren - vielleicht gibt es ja was Leckeres zum Mittagessen...
Wir parken stressfrei auf dem Touristenparkplatz nahe der Durchgangsstraße und machen einen Streifzug durchs Städtchen. Leider haben etliche Gasthäuser geschlossen, so dass mein geschrumpfter Magen die erhoffte Füllmenge an Kraftstoff nicht erreichte.
Was nicht so bekannt ist, ist die Tatsache, dass die Passstraße von Oberjoch nach Bad Hindelang mit ihren über 100 Kurven die kurvenreichste Straße Deutschlands ist. Schon ab dem Jahre 1540 wurde der Pfad über das Joch zur Straße ausgebaut.
Bad Hindelang hat ca. 5.200 Einwohner und liegt im Ostrachtal. Die Ostrach entsteht am Giebelhaus im Hintersteiner Tal durch den Zusammenfluss von 2 Bächen und fließt nach ca. 20 km nördlich von Sonthofen in die Iller. Bereits um 1170 wurde "Hundilang" ertstmalig urkundlich erwähnt und 1635 - also während des 30-jährigen Krieges - raffte die Pest ca. 1.000 Menschen dahin.
Zwischen Bad Hindelang und Hinterstein sind noch 3 Hammerschmieden in Betrieb. Über 500 Jahre sind sie schon in Betrieb. In den Jahren 1520 - 1524 wurden hier ca. 19.500 Landknechtsspieße hergestellt. Später wurden Spaten, Nägel und Werkzeuge gehämmert. Heute werden hier hauptsächlich die guten alten Bratpfannen aus reinem Eisenstahl hergestellt. Diese schwarzen und schweren Bratkartoffelröster sind nicht so zimperlich wie ihre beschichteten Schwestern und scheuen weder den Kontakt mit den Zinken einer Gabel noch des Messers Schneide.
Auf dem Nachhauseweg gibt es dann schlussendlich doch noch Biergoulasch mit Spätzle und dieser dunklen Soße - in Rettenberg in der Brauerreiwirtschaft Engelbräu. Lecker und sehr zu empfehlen, auch der freundliche Ober, der Gastfreundschaft, Service beherrscht und Wohlfühlatmosphäre zu vermitteln weiß.
Gestern habe ich mein Bike bewegt - nun steht es ausgelaugt aber zufrieden im Hausgang. Die Umstellung auf die Winterzeit bescherte uns ja eine Stunde mehr Schlaf. Und - was sich in meinen Gehirnwindungen wirklich festgesetzt hat - es wird heute ein sehr schöner Oktoberspätsommersonntag.
Nachdem nun mein Bike so zufrieden in der Ecke steht, will ich es auch nicht stören. So ist heute also eine Wanderung angesagt. Da in unserer Gegend die sogenannten "Löwenpfade" in aller Munde sind, wollen wir mal einen davon mit den Füßen treten...
Wir starten in Maitis - ein kleines Dörfchen mit ca. 700 Einwohnern am äußersten Nordostzipfel von Göppingen. Von hier aus geht es hinauf zur Burg Hohenstaufen, die um 1070 von Friedrich I erbaut wurde. So genau legt sich hier die Tante Google jedoch nicht fest.
Nahe der Burg sehe ich Rauchschwaden empor steigen. Irgendwie riecht es auch nach... naja... genau... nach Grill und Würstchen. Ich bin begeistert - hole für Anne und mich die gegrillten Teile (mit Maske), die wir dann mit Hunger und Genuss (ohne Maske) verspeisen.
Ok, 8,40 Euro sind für 2 Würstchen nicht gerade ein Schnäppchen, aber sie sind wirklich lecker - besonders die Semmel. Kaum ist der letzte Bissen im Magen, geht es wieder runter ins Dörfchen Hohenstaufen, in dem knapp 1.100 Einwohner beheimatet sind. Im Jahre 1206 wurde es erstmalig erwähnt, war jedoch vermutlich schon viel früher besiedelt.
Das Geschlecht der Staufer war im Mittelalter weder zu übersehen noch zu überhören: Vom 11. bis zum 13. Jahrhundert brachte es mehrere schwäbische Herzöge, Könige und Kaiser hervor. Die bekanntesten sind vermutlich Kaiser Barbarossa und sein Enkel Friedrich II. Sie herrschten immerhin über ein Gebiet, das vom heutigen südlichen Dänemark bis nach Sizilien reichte.
Der Stammvater der Staufer war ebenfalls ein Friedrich - der von Büren, der das Wäscherschloss erbaute. Dies ist eigentlich die Wiege der Staufer. Dieser Friedrich hatte das Glück, eine Frau aus dem Elsaß zu ehelichen. die Kohle (gemeint ist Geld) ohne Ende hatte. Mit diesem Geld hatte er die Möglichkeit, die Burg Hohenstaufen zu errichten.
Der rote Bart war Kaiser Barbarossas Markenzeichen. Er war einer der größten deutsch-römischen Kaiser des Mittelalters. 1190 ertrank der Kaiser in einem italienischen Fluss bei einem seiner Kreuzzüge. Zu diesem Zeitpunkt war er bereits über 60 Jahre alt, was in diesen Zeiten ein wahrhaft biblisches Alter war. Wo sein Leichnam des Kaisers begraben ist, darüber schweigt sich die Geschichte aus.
Über Wäschenbeuren wandern wir zum Wäscherschloss (die Wiege der Staufer). Leider war das Museum geschlossen...
Bin zu unserem Startplatz in Maitis sind es nur noch ca. 1,5 km. Die Pfade durch das tief gelegene Beutenbachtal sind ein willkommenes Highlight zum Abschluss dieser schönen Wanderung.
Heute Nacht wird wieder auf die Winterzeit umgestellt. So hätte ich - sollte ich mich heute verfahren - eine Stunde mehr Zeit, um wieder in mein zuhause zu finden. Die Sommerzeit wurde - und das ist relativ unbekannt - erstmalig am 30 April 1916 im Deutschen Reich und in Österreich-Ungarn eingeführt. Man versprach sich dadurch Energieeinsparungen bei der Beleuchtung. Kurze Zeit später führten weitere europäische Länder die Sommerzeit ein - auch die Kriegskontrahenten Frankreich und Großbritannien.
1919 wurde die Sommerzeit in Deutschland wieder angeschafft. Die Briten behielten diese Zeitumstellung bis heute.
Im 2. Weltkrieg wurde noch einmal eine Sommerzeit eingeführt, später jedoch wieder abgeschafft.
1980 führte Deutschland wieder - Auslöser war wohl die Ölpreiskrise 1973 - die Sommerzeit ein (4 Jahre nachdem in Frankreich wieder Sommerzeit galt). Die zögerliche Entscheidung lag wohl an der damaligen DDR, die sich lange nicht zu dem Thema äußerte. Soweit so gut - die heutige Nacht hat also ne Stunde mehr - toll...
Da sich das Wetter weder für Regen noch für Sonne entscheiden kann, beschließe ich einige Gosbachrunden zu fahren. Der Rückweg dauert im schlimmsten Fall - das wäre ein Regenguss - ne gute Stunde und das kann ich noch verkraften.
Meine letzten Touren...
In dieser Woche...
Laut Wetterbericht ist heute der wärmste Tag, das Thermometer zeigt schon beim Frühstück 10 Grad auf der Terrasse. Naja, das sind dann im freien Feld noch 7 Grad. Meine Beinchen hatten gestern einen Ruhetag und sie sind heute voller Tatendrang.
Ich überlege kurz, welche Tour ich meinen Beinchen bieten könnte und stelle fest, dass ich schon lange nicht mehr über den Augstberg gefahren bin. Also nix wie rein in die Klamotten und rauf aufs Bike. Ich sitze schon - stelle aber nach den ersten 3 Umdrehungen fest, dass meine wärmenden Überschuhe sich nicht an meinen Füßen befinden.
Also zurück, rein ins Haus, rein in die Überschuhe und dann rein in die Pedale. Kurz vor der Abfahrt runter nach Gosbach zeigt sich die Sonne mit aller Macht. Ich überlege schon, ob ich denn meine Jacke ausziehen soll, warte jedoch bis nach der Abfahrt - und das ist gut so. Denn die Sonne hatte wohl nur für 10 Minuten Ausgang...
Über den Augstberg war es ruhig. Dann hinter Auendorf, oben auf dem Parkplatz war wohl ne Hundeausstellung. Da ich nicht weiß, ob da alle mir hold gesonnen sind, fahre ich gleich weiter in Richtung Deggingen. Ein tonnenschwer beladener Holzlaster hat seine Spuren in der Landschaft hinterlassen - muss das denn sein? Weiter geht es über den Hexensattel und Oberböhringen nach Geislingen. Und schon schon bin ich wieder (fast) zu Hause.
Wetterbedingt war gestern mal wieder ein Ruhetag angesagt - horizontal. Und nun bin ich ausgeschlafen und voller Tatendrang. Das Wetter haut mich zwar jetzt noch nicht vom Hocker, aber gerade hat ein heller Sonnenstrahl den Esstisch, an dem ich mich gerade befinde, erreicht.
Die Erde am Straßenrand ist noch nass - also werde ich mich mehr auf trockenen und schlammfreien Wegen aufhalten. Ich beschließe, eine Runde im Lonetal zu drehen. Es ist kühl - wobei mich das jetzt nicht sonderlich überrascht - die Quecksilbersäule steht auf 6 Grad...
Im Gegensatz zu Schönwettertagen sind nur wenige Wanderer im Lonetal unterwegs. Und bislang ist mir auch noch kein Biker entgegen gekommen...
Kurz vor Börslingen verlasse ich das Lonetal. Ein kleiner Anstieg führt ins 180 Einwohner zählende Dorf, das zu den kleinsten selbständigen Gemeinden in Baden Württemberg zählt. Im Herbst 2011 wurde mit Grabungen auf der Gemarkung Börslingen mit Ausgrabungen begonnen, bei denen tausende alte Steingeräte ans Tageslicht gebracht wurden.
Bei Börslingen wurden viele Hornsteine gefunden, aus denen die prähistorischen Menschen (vor ca. 40.000 Jahren) Werkzeuge und Waffenspitzen herstellten. Damit ist diese Gegend der Schwäbische Alb eine der ältesten Fundstellen der Menschheitsgeschichte.
2 Tage wetterbedingtes Sofadrücken muss reichen. Ich schaue nur kurz aus dem Fenster und sehe, dass die Straße vor der Küche nahezu wieder trocken geföhnt ist. Da ich mich auf jeden Fall etwas bewegen will, vermeide ich den Blickkontakt mit dem Himmel.
Da die Waldwege vor Wasser und Dreck nur so triefen, bleibe ich auf schöneren Radwegen. Über Merklingen und Machtolsheim komme ich nach Laichingen. Ich komme an einem Getränkehandel vorbei und muss feststellen, dass ich einen falschen Abzweig genommen habe. Vor einem Weidezaun ist Ende - ich drehe und fahre wieder Wege, die ich kenne.
Ich bin noch guter Dinge... aus den Wolken kommen nur ganz wenige Tropfen und ich bin überzeugt, dass ich auch wieder trocken nach Hause komme. Ich hätte noch 12 km gehabt. Doch es hat nicht sollen sein.
Kurz vor einer Autobahnunterführung kommt der Guss von oben, heftig... In der Unterführung ziehe ich meine Regenjacke an. Meine Beinlinge sind schon gut eingeweicht... Ich trete weiter. Meine Brille beschwert sich über ihr geringes Blickfeld - durch die vielen Dreckspritzer kann sie mir nicht mehr die notwendige
freie Sicht in meine Fahrtrichtung zur Verfügung stellen. Ich setze meine behandschuhten Zeigefinger als Scheibenwischer ein - es funktioniert - zumindest teilweise.
Ich denke, dass ich die letzten 2 Jahre nicht mehr so dreckig nach Hause gekommen bin wie heute. Ich schiebe mein Rad gleich auf die Terrasse, ziehe Schuhe, Beinlinge und alles andere aus, was dreckig ist. Der geneigte Leser kann nur vermuten, wie ich von der Terrasse unter die Dusche geschlichen bin...
Für die Reinigung meiner ganzen Klamotten und meiner selbst benötigte der große Zeiger auf der Uhr eine komplette Umdrehung...
Es ist 9:30 Uhr und es hat aufgehört zu regnen. Ich will noch meine Wanderschuhe auf Vordermann bringen und dann ne Albtraufwanderung unternehmen.
Ich fahre dem Auto nach Türkheim an den Albtrauf. Allerdings stehen auf dem kleinen Parkplatz schon 4 Fahrzeuge so dass ich mich mit meinem fahrbaren Untersatz dicht an den Abgrund quetschen muss.
Ich nehme gleich den Abstieg nach Bad Überkingen. Noch nicht ganz unten angekommen, dringen laute Kinderstimmen an mein Ohr. Dazwischen immer wieder die Määhh-Rufe von Schafen. Dann bekomme ich sie auch vor die Augen - die Schafe und die Kinder. Der Kindergarten von - vermutlich - Bad Überkingen sorgen für die unüberhörbaren Hintergrundgeräusche.
Nach den Schafen geht es erst mal den Panoramaweg entlang, beim nächsten Abzweig gibt es 2 Möglichkeiten: Entweder links halten und schön entspannt in Richtung Geislingen schlappen oder rechts hoch zum Kahlenstein. Ich nehme rechts hoch... das steigert die Körpertemperatur und die Poren öffnen sich, um das überflüssige Wasser an die Funktionsunterwäsche weiter zu geben.
Der Kahlenstein ist 675 m hoch und der Felsen selbst ist 25 m hoch. Manchmal sind hier auch Kletterer zu beobachten. Der Eingang zur Kahlensteinhöhle ist ca. 15 m unter der Traufkante. Erstmals erwähnt wurde die Höhle 1791. Die Höhle hat heute eine Länge von ca. 150 m, wobei der Eingang jedoch durch ein Stahltor verschlossen ist.
Diverse Fledermausarten wie beispielsweise die Wasserfledermaus, das große Mausohr oder auch die Bartfledermaus haben sich in der Höhle eingemietet.
Ich bleibe auf der Höhe und wandere weiter bis zum Ostlandkreuz (Vertriebenendenkmal). Es wurde 1950 von der Landsmannschaft der Südmährer zum Gedanken an die Vertriebenen und toten des 2. Weltkriegs erbaut. Mit 22,7 m Höhe ist es das größte seiner Art. Würde sich das Kreuz auf eine Waage stellen, dann würde der Zeiger bei 8,5 Tonnen zur Ruhe kommen. Der obere Querbalken misst 7,5 m.
In Türkheim wieder angekommen, laufe ich noch schnell zum Brünnele. Übrigens ist Türkhein eine der ältesten Siedlungen der Gegend (ca. 3-5 JH). In alten Schriftstücken aus den Jahren 1786 und 1842 ist zu lesen, dass das Wasser - das übrigens nie versiegt - aus 3 schmalen Felsspalten rieselt und für die damalige Bevölkerung überlebenswichtig war. Als Türkheim 1881 an die Albwasserversorgung angeschlossen wurde, verlor das Brünnele an Bedeutung.
Das Türkheimer Brünnele ist auch eine geologische Seltenheit: Quellen, die direkt unter dem Albtrauf zu Tage treten, sind äußerst rar.
Föhn ist angesagt. Ich will mal hoffen, dass er auf dem Weg von den Alpen bis auf die schwäbische Alb nicht verhungert. Vormittags sieht es noch ganz danach aus. Jedoch - das Mittagessen ist kaum im Magen angekommen, da verschwinden die Wolken und auch die Temperaturen werden wieder erträglich.
Start ist die Ziegelhütte, eigentlich viel zu schade um an ihr vorüber zu gehen. Aber es ist noch viel zu früh. An meinen Schuhen klebt kein Bike - lediglich meine Wanderschlappen fühle ich unter meinen Socken.
Der Bau der Geislinger Steige war ja nicht immer einfach. Vielfach mussten Felsen, die im Weg standen mit etwas Dynamit verkleinert werden. Der Mühltalfelsen oder "General" wie er auch genannt wurde (von dem die obigen Bilder gemacht wurden) war eine Herausforderung. Am 14.09.1847 wurde bekannt, dass der General gesprengt werden sollte. Viele Schaulustige versammelten sich weiter oben bei der Ziegelhütte und wollten dem General die letzte Ehre erweisen.
Der General wurde mit einer weißen Fahne geschmückt und die Zuschauer wurden auf die andere Talseite geschickt, bevor die Lunte gezündet wurde. Im Zeitlupentempo ging der Felsen, der seit Jahrtausenden den Eingang zur Geislinger Steige bewachte, dann unter lautem Getöse in die Knie. Damals ein großer Triumph der Technik. Für die Sprengung mussten von Hand Bohrungen in den Fels getrieben werden, die 75 kg Sprengstoff aufnehmen mussten...
Der Ödenturm wurde im Jahre 1420 erbaut und diente dem Schutz der Burg Helfenstein (Bild untern). Die Grundmauer sind 2,5 m stark und die Höhe des Turms liegt bei 33,3 Metern. Der ursprüngliche Eingang war ca. 9 m über dem Boden und man konnte ihn nur mit Hilfe einer Leiter erreichen.
Bis heute brannte der Turm durch Blitzeinschläge 5 mal aus und im Jahre 1669 wurde sogar ein Wächter durch Blitzschlag getötet.
Beim Rückweg hatte ich dann noch einen "Verlaufer". Irgendwie war meine Weg-Variante vollkommen mit Büschen zugewachsen, so dass wir eine kleine Extrarunde einlegen mussten... Bis auf die Tatsache, dass wir dann kein Mund-Nasen-Schutz dabei hatten und deshalb die Einkehr in der Ziegelhütte auf unbestimmte Zeit verschoben werden musste, verlief alles nach Plan.
Heute will ich mal wieder durchs Biosphärengebiet, das ist der ehemalige Truppenübungsplatz, radeln. Da bin ich weitab von Verkehr, Trubel und Lärm.
Der ehemaliger Truppenübungsplatz wurde seit 2006 für die breite Öffentlichkeit geöffnet. Ca 35 km, größtenteils asphaltiert, können mit dem Rad befahren werden. Wandern ist natürlich auch erlaubt. Aufgrund der Munitionsbelastung aus vergangenen Zeiten und aus Gründen des Naturschutzes dürfen die ausgewiesenen Wege nicht verlassen werden.
Durch die militärische Nutzung blieb das Gebiet von Siedlungen, Straßenbau, Flurbereinigung und
intensiver wirtschaftlicher Nutzung weitgehend verschont. Meist sind einige Schafherden in den sanften Hügeln zu sehen. Vier Beobachtungstürme mit einer Höhe bis zu 42 m sind über das Gebiet verteilt und bieten eine gigantische Sicht über das Biosphärengebiet. Über diesen Link blickst du vom Turm Heroldstatt.
In Münsingen finde ich nicht gleich den richtigen Weg ins Heutal. Nach einer nutzlosen Schleife bin ich dann wieder auf dem richtigen Pfad. Entlang der Bahnlinie der Albbahn - es geht stetig leicht bergab - erreiche ich Schelklingen. Nun ist es nicht mehr weit bis nach Blaubeuren. Über Sonderbuch radle ich auf bekannten Wegen zurück nach Nellingen.
Oh, es ist schon fast 15 Uhr. Nun hänge ich schon ca. 3 Stunden am PC und versuche meinen Wohnwagen endlich abzumelden. Erst wollte ich lediglich einen Termin beim Landratsamt via Internet buchen. Der nächste freie Termin ist am 13.10.2020. Das ist dann in sage und schreibe 14 Tagen...
Dann habe ich gesehen, dass ich den Wohnwagen auch übers Internet abmelden kann. Also schnell diese Möglichkeit angeklickt. Ach da muss ich zuerst die AusweisApp2 runterladen. Also App aufs Handy und wieder von vorne (wie bei Monopoly).
Ach so die App muss auch auf den PC. Diese App kann das Handy als Kartenleser benutzen und mit dem PC kommunizieren... Und tatsächlich irgendwann wird mein Personalausweis vom Handy gelesen.
...ich klicke zum 11 x "Fahrzeug abmelden". Nun habe ich es ja gleich geschafft.
Nun müssen nur noch ein Code vom Kfz-Schein und vom Kfz-Brief angegeben werden - was ich auch mache. Nach der Drücken der "Enter"-Taste sehe ich jede Menge roten Text auf dem Bildschirm. Ich kontrolliere die Codes wiederholt - lösche sie - gebe sie neu ein - ohne Erfolg.
Ich lösche alles und beginne noch einmal von ganz vorne. Aber nun streikt schon die neue AusweisApp2 - die sollte doch meinen Personalausweis lesen.
Weitere erfolglose Versuche zwingen mich zur Aufgabe. Beim Beenden der App werde ich noch gefragt, ob ich zufrieden war. Bei der Beantwortung dieser Frage gab ich mein Bestes...
Nun bloß weg vom PC, rein in die Wanderschuhe und ab nach Türkheim (mit dem Auto). Ich parke direkt am Albtrauf und gleich geht es bergab.
Das Wetter sieht aus als würde es jeden Moment zu Regnen beginnen. Vermutlich sind deshalb nicht viele Wanderer unterwegs.
...ich muss nun noch einen Termin beim Landratsamt in Ulm machen, um meinen Wohnwagen persönlich abzumelden...
Ein Feuersalamander hoppelt (hoppelt ist sicherlich der falsche Ausdruck, watschelt trifft es besser) vor mir her - oder hat er mich etwa überholt?
Nur wenn es dich interessiert: Der Feuersalamander wurde erstmals 1758 von einem schwedischen Tierforscher beschrieben. In Bayern wird er übrigens "Tattermandl" genannt. Er legt keine Eier sondern legt Larven mit Kiemen in Wasser. 2016 war er in Deutschland "Lurch des Jahres".
In Geislingen nehme ich den Wanderweg in Richtung Kahlenstein. Ich kann mich erinnern, dass ich vor ca. 35 Jahren mal von Bad Überkingen hier hoch gejogged bin. Und genau diesen Weg nehme ich nun wieder bergab nach Bad Überkingen... Erinnerungen kommen hoch.
Nachdem gestern nur eine kleine Sonntagswanderung auf dem Programm stand, möchte ich heute mal wieder mein Bike besteigen. Eine Kältewelle zieht ja im Moment über die Schwäbische Alb - werde also besser mal die langen Klamotten hervor kramen.
Da ich bei einem Gewitter nicht zu weit weg vom heimeligen Wohnzimmer bin, nehme ich mir deshalb nur die Gosbachrunde vor - und die eben öfters. Über Oberdrackenstein geht es nach Gosbach - eine schattige Abfahrt. In Unterdrackenstein ist ne Baustelle und einige Autos und ein LKW stehen auf der linken Straßenseite. Einige Autos überholen diese - vollkommen unbeeindruckt, dass da ein Radler entgegen kommt und die Breite der Straße diesen zwingt anzuhalten. Autofahrer haben eben immer Vorfahrt...
Nachdem sich gestern Abend im Tannheimer Tal wieder einmal der gern gesehene Dauerregen breit machte und das Tal in düstere Wolken hüllte, lacht nun - es ist Frühstückszeit - die Sonne durch eine eben entstandene Wolkenlücke. Viele davon gibt es nicht und der Wetterbericht verkündet bereits gegen 14 Uhr wieder Nass von oben.
Also nix wie schnell aufs Rad, solange sich noch das Blau im Himmel hält. Die Auffahrt nach Jungholz nagt an der Muskulatur und das setzt sich bis Langenschwand fort. Dann geht es plötzlich steil bergab, sehr steil. Und sollte man aus einer der Haarnadelkurven getragen werden, ist man schneller im Vilstal als einem lieb ist...
Unfallfrei erreichen wir das Vilstal und folgen der Vils in Richtung Pfronten. Die Vils ist 36 km lang und ihr Wasser ergießt sich schlussendlich bei Vils in den Lech.
Heute wird mal wieder ein Wandertag eingeschoben. Ziel ist die Schneetalalm im Tannheimer Tal, die auf ca. 1.650 m Höhe oberhalb von Nesselwängle liegt.
Die Suche nach meinen Wanderschuhen dauert zu meiner Überraschung nicht allzu lange. Unter dem Bett im Wohnwagen warten sie auf ihren Einsatzbefehl. Doch zunächst dürfen sie im Kofferraum Platz nehmen (neben den Wanderstöcken) und bis zum Parkplatz hinter Nesselwängle mitfahren. Ich finde noch ein Plätzchen und stelle den Motor ab.
Kofferraum auf, in meine Wanderschuhe geschlüpft und diese an den Füßen festgezurrt. Ich werfe den Rucksack über die Schulter, vergewissere mich, dass Anne ebenfalls startbereit ist...
Zunächst geht es über einen geschotterten Karrenweg nach oben. Als der dann in einen Wanderweg mündet, erreicht auch mein Puls eine höhere Schlagzahl. Dies wiederum führt zu einer Öffnung der Poren, die nun das Schwitzwasser hemmungslos an die Unterwäsche weitergeben...
Die Ziegen sind wirklich bemerkenswert - die meisten haben einen schwarzen Pulli über einer weißen Hose an, wobei bei manchen die Hosen mal wieder gebügelt werden müssten.
Den (sonst) herrlichen Ausblick von der Terrasse wird durch das drohende Tiefdruckgebiet etwas getrübt. In der Bildmitte ist mit viel Fantasie der Haldensee zu erkennen.
Die Gulaschsuppe ist empfehlenswert, ebenso die Quark- und Marillentaschen, sowie der Kaiserschmarrn und der Nußschnaps...
23 Grad - ich überlege, ob ich mal wieder eine Runde Schwimmen gehen soll. Dann würde ich jedoch mein Bike vernachlässigen und das will ich ihm nun wirklich nicht antun. Ich entscheide mich also, eine gepflegte Runde in Richtung Bad Boll zu drehen.
Irgendwann schwenke ich nach links in Richtung Aichelberg - wobei mit Aichelberg eigentlich der Ort und der dahinter liegende Hügel gemeint ist, der höhere Berg - nur einige Meter weiter südlich gelegen heißt Turmberg und ist 609 m hoch. Aichelberg hat ca. 1.350 Einwohner und ist eine Gemeinde ohne weitere zugehörige Orte.
Im Jahre 2012 wurden bei Arbeiten an der geplanten Bahntrasse Wendlingen - Ulm eine römische Ziegelbrennerei und Tafelgeschirrscherben aus dem 3. Jahrhundert entdeckt.
Natürlich habe ich mich auch deftig verfahren - wie immer, wenn ich auf der Suche nach neuen Wegen bin...
Kurz nach dem Aichelberg wird es mir aber zu steil - und das bergab - mit vielen Kehren. Wenn ich das gewusst hätte... Selbst das Schieben ist manchmal um die Spitzkehren gar nicht so einfach. An den Bremsspuren sehe ich jedoch, dass einige Biker - vermutlich in Ritterrüstung und Helm mit Visier - hier runtergefahren sind.
Ich erwache und mein Blick aus dem Fenster trübt meine gute Laune: Nebel - Nebel von der üblen Sorte. Naja, da bleibt die Hoffnung auf das Blau, das sich eventuell hinter den Nebelschwaden verbirgt. Also dann erst mal zum Frühstück - unter Coronabedingungen...
Erst geht es an der Donau entlang. In Kapfelberg nehmen wir einen Abzweig nach Kelheim. Nun geht es stetig bergauf. Dass uns keine Radler mehr entgegen kommen lässt vermuten, dass der gewählte Weg wohl nicht unbedingt die allgemein gültige Variante ist.
Aber mir gefällt's - es geht durch den kühlen Wald und irgendwann liegt der Anstieg auch hinter uns und der Weg wird wieder flacher. Wir gönnen uns an einem Brunnen eine kleine Pause, bevor wir wieder in die Pedale treten.
Bald ist - nach einer flotten Abfahrt - Kelheim erreicht. Gleich 2 imposante Bauwerke stechen mir ins Auge:
Bei Kelheim fließt die Altmühl, die sich 227 km durch Bayern quält, in die Donau. Die letzten 34 km benutzt sie das Bett des Main-Donau Kanals.
Im Felsenwastlwirt sind noch Plätze auf der Terrasse frei. Nach dem Essen wissen wir auch warum... Absolut null Sterne, wobei die Bedienung (Tochter des Hauses) keine Schuld trifft... Gott sei Dank habe ich immer Riegel im Gepäck.
Das Kloster Weltenburg kann nicht ohne erhöhten Puls per Rad erreicht werden. Erst sind 120 Höhenmeter - teils mit knackigen Rampen versehen - zu bewältigen. Dann ist mal wieder ein Teil des Weges geteert, was für ein entspanntes Lächeln sorgt. Plötzlich geht es jedoch mit einem steinigen Wanderweg - steil abfallend weiter. Spätestens hier ist es mit dem entspannten Lächeln vorbei...
Der Donaudurchbruch beim Kloster Weltenburg ist wiederum sehr sehenswert: An der schmalsten Stelle ist hier die Donau 110 m breit und 22 m tief. Diese Enge wurde erst vor 6 Monaten als nationales Naturmonument ausgewiesen. Die Felswände sind bis zu 80 m hoch.
Dieses Ausflugsschiff bringt uns wieder zurück nach Kehlheim. Die Fahrt dauert 20 Minuten (bergab), in die Gegenrichtung dauert die Fahrt 45 Minuten...
Noch einige Eindrücke des Donaudurchbruchs...
Nach dieser beeindruckenden Schifffahrt schwingen wir uns wieder auf den Sattel und radeln zurück nach Bad Abbach.
Wenn ich einmal eine Abkürzung nehmen will, dann ist die bestimmt nicht erlaubt...
Auf geht's - ein kleiner Trip an die Donau steht auf der heutigen ToDo-Liste. Schnell die Klamotten ins Auto, die Bikes auf dessen Rücken geschnallt und dann ab die Post... bis an die nächste Tankstelle. Normalerweise achte ich immer auf einen ziemlich vollen Tank, aber normalerweise ist eben nicht immer...
Die Anfahrt ist stress- und staufrei. Auch gibt es noch genügend Parkfläche vor unserer Unterkunft in Bad Abbach und das Zimmer wartet auch schon frisch gereinigt und desinfiziert auf uns. Schnell noch in die Radklamotten gejumpt und schon geht es in Richtung Donau.
In Richtung Regensburg ist ganz schön was los auf dem Radweg - auch in der Gegenrichtung. Jogger und Inliner waren in der Minderheit, Radler und Wanderer gab es zuhauf.
Der Radweg nach Regensburg ist gut ausgeschildert und die ca. 153.000 Einwohner haben an der Donau viele Möglichkeiten, sich sportlich zu betätigen. Nach München, Nürnberg und Augsburg ist es die 4. größte Stadt im Bayernland. Die Altstadt mit ihren vielen engen Gässchen ist verdammt gut erhalten. Nicht umsonst gehört die Altstadt zum UNESCO-Kulturerbe.
Leider gibt es heute nur noch 3 Brauereien - im Gegensatz zu früher, als es noch viele kleine Brauer gab. Dafür hat es des größten Hafen Bayerns. Er ist ein wichtiger Umschlagplatz zwischen den Nordseehäfen und Osteuropa.
Nach den Relaxphasen der letzten Tage möchte ich mich heute mal wieder etwas mehr anstrengen. Auch ist das Wetter noch vielversprechend... die Vorhersage für's Wochenende eher regnerisch.
In Filstal nehme ich einen unbekannten Wanderweg - einige Schiebepassagen sind die Folge. Der Wanderweg ist sehr schmal und zu nah am Abgrund. Da halten mich selbst die Mengen an Adrenalin nicht im Sattel, die mein Körper in meine Gliedmaßen pumpt.
Nur gut, dass der Untergrund trocken und griffig ist. Bei Nässe hätte ich ein Taxi gerufen... Unten angekommen, sehe ich von links den Weg kommen, den ich eigentlich fahren wollte. Doch ein Schild an einem Baum beschreibt den Weg als nicht mehr begehbar.
Immer wieder sehe ich Silberdisteln. Ich bin ja schon viel rumgekommen hier auf der Alb, bislang haben die sich immer vor mir versteckt. Also bemühe ich mein Handy, um ein Foto zu knipsen. Immerhin ist es ja die Blume des Jahres 1997. Die Wurzel gräbt sich bis zu einem Meter tief in die Erde und über der Erde erreicht sie bis zu 40 cm.
ln Bad Ditzenbach angekommen nehme ich den Panoramaweg auf der rechten Talseite in Richtung Auendorf. Irgendwann hüpfen irgendwelche Tierchen vor mir. Ich halte an - kann dann jedoch nur noch ein Exemplar entdecken. Eine schwarze Feldgrille beäugt mich - stemmt die Hinterbeine auf den Boden - und schon ist sie wieder weg.
Ich schwinge mich wieder aufs Bike und weiter geht es in Richtung Nortel.
Über den Kornberg - ich treffe einige Wanderer - fahre ich weiter in Richtung Bad Boll. Es geht bergab, das macht Laune.
Ich sehe 2 junge Biker auf den Boßler strampeln. Sie sehen mich auch und stellen gleich mal etwas mehr Abstand zwischen uns her. Da bei mir so langsam die Luft raus ist, verzichte ich auf eine dezente Drehzahlerhöhung, die sicherlich mit einer unangenehm vermehrten Schweißtropfenausschüttung verbunden wäre.
Noch nicht oben angekommen, hebe ich meinen Kopf und was sehe ich: Zwei schwächelnde junge Biker mit müdem Tritt im kleinsten Gang. Insgeheim freut es mich natürlich, dass nun bei denen die Luft raus ist während ich noch Luft einsaugen kann. Ich grüße freundlich und habe sie dann auch weder gehört noch gesehen...
Schon beim Einstieg in die Radschuhe (älteres Modell) habe ich ein ungutes Gefühl - irgendwie wackelig. Aber was soll's - ich radle los.
Über Aufhausen pedalliere ich zum Albtrauf. Der direkte Weg führt ja dann nach Hausen runter. Auf halbem Weg ins Tal nehme ich den Weg links - einen schönen Singletrail (ohne Schiebepassage). Ich lande in Deggingen - wie lange war ich schon nicht mehr im Dürrental - und heute gelüstet mich mal wieder nach Dürrental...
Ich nehme den links abzweigenden Schotterweg über den Amselnteich auf den Degginger Berg - nach ca. 220 Höhenmetern bin ich oben. Nur einmal war ich zum Absteigen gezwungen...
Über den Degginger Berg (749 m) zum Galgenberg und dann die prickelnde Abfahrt nach Deggingen bringt immer wieder Überraschungen...
Der Wanderweg ist schmal und zugewachsen. Ich überlege, was ich machen soll, wenn ein Wanderer unvermittelt im Wege steht - aber Gott sei Dank - es kommt keiner...
Weiter geht es auf einem netten Trail nach Aufhausen. Ok - es stellt sich dann heraus, dass der Trail gar nicht so nett ist... beim Ritt über ne Wurzel kann ich mich nicht im Sattel halten - aber der Waldweg ist weich - mein Glück.
Auf dem Weg zur Lützelalb teste ich einen weiteren Trail... vorsichtig taste ich mich erst - ohne Bike - durchs Gebüsch. Ich stolpere - und bei der Analyse meiner Bauchlandung erkenne ich das Problem: Meine Sohle hat die Zusammenarbeit mit dem Oberschuh gekündigt...
Ich rufe meine Anne an und erkläre ihr, dass Biken ohne Sohle nur mit Socke verdammt schlecht funktioniert. Sie erkennt die Situation, erbarmt sich und holt mich - ich kann bis Bad Ditzenbach rollen - auf dem Parkplatz der Therme ab. Danke - du hast mir 12 km Schieben erspart...
Irgendwann habe ich mal einen Abzweig "HW7" gesehen. Und der Pfad sah wirklich gut aus, bin ich aber dann nicht gefahren (vermutlich Angst). Heute will ich mal schauen, ob ich diesen Abzweig wieder finde (heute bin ich furchtlos). Ich kann mich noch daran entsinnen, dass es in der Nähe der Franzosenschlucht war.
Vierzig Jahre nach dem 30-jährigen-Krieg schickte König Ludwig von Frankreich seine Truppen über den Rhein. Diese zogen 1689 von Esslingen in Richtung Geislingen. Es wurde gebrandschatzt und geplündert.
Bei dieser Armee gab es viele Fahnenflüchtige, Wegelagerer und Strauchdiebe. Am 15.06.1707 geriet Boll in große Aufregung, weil drei französische Soldaten früh morgens ins Dorf kamen. Sie aßen und tranken, zahlten aber nicht und verlangten vom damaligen Bürgermeister einen Führer. Die Boller Bevölkerung befürchtete, dass weitere Soldaten folgen würden.
Aber die französichen Soldaten zogen weiter. Im Wirtshaus in Dürnau erzählten die drei, dass sie desertiert seien und zurück zu ihren Familien nach Frankreich wollten. Zu sehr später Stunde zogen sie dann weiter in Richtung Weilheim. Die Boller fürchteten die Franzosen, daher folgten ihnen zwei verheiratete junge Männer.
Weitere 3 Würtemberger stießen noch hinzu. Die fünf sahen die Franzosen unter einer Eiche und nahmen ihnen die Flinten ab. Die Franzosen aber nahmen ihre Säbel und gingen auf die Boller los. Nun schlugen die fünf so lange zu, bis die Franzosen blutige Köpfe hatten und keine Lust auf weitere Beulen hatten.
Auf dem Heimweg bemerkten die Schwaben, dass die Franzosen ihnen nachschlichen. Die Schwaben boten den Franzosen an, sie über die Gruibinger Berge nach Neidlingen zu führen, damit der Ort Boll in Ruhe gelassen werde.
Die Franzosen gingen auch eine Stunde lang mit, wollten jedoch im Bereich Mähder nicht mehr weiter. Dort kam es zu einem heftigen Streit, bei dem beide Parteien solange mit den Flinten schossen und mit Steinen und Prügeln warfen, bis die Franzosen tot waren. Seither ist das Gebiet als Franzosenschlucht bekannt.
Anne möchte heute an den Filsursprung - da will ich mal nicht widersprechen. Über Widderstall und den Lämmerbuckel fahren wir locker vom Hocker zur Zieleiche. Von hier würde ein interessanter Trail direkt zum Filsursprung führen. Genau auf dieser Route hat Anne jedoch schon mal einen Überschlag - unbeschadet - überstanden. Heute will Anne jedoch auf einen Überschlag verzichten und so lassen wir es auf dem normalen Karrenweg krachen...
Über Mühlhausen, Deggingen fahren wir nach Geislingen. Dort - hinter der WMF gibt es einen kleinen aber feinen Stand, der uns eine Cola und ein frisch gegrilltes Würstchen verkauft. Der Chef de Grill macht alles frisch - und es schmeckt wirklich lecker. Mit vollem Bauch geht es übers Vögelestal zurück.
Heute will ich mich mal wieder nicht auf den bereits bekannten Wegen vergnügen - ich habe ja Zeit und will einige noch unbekannte Wege erradelnä.
Erst mal runter ins Täle, da wo sich die Fils ihr Bettchen geschaffen hat. Aber heute nehme ich die alte Steige... Es rottelt und scheppert über die Steine, dass es gerade die helle Freude ist. Plötzlich ein harter Schlag, darauf verhält sich mein Hinterrad sehr schwammig. Ich bremse bis zum Stillstand - sofort erkenne ich, dass sich die Luft aus dem Reifen und auch aus dem Staub gemacht hat.
In der Tat habe ich auch einen passenden Schlauch im Rucksack. Also Hinterrad raus, Schlauch raus, neuen Schlauch rein und mit der Minipumpe der Reifen wieder Leben eingehaucht. Es kann weiter gehen.
Gleich hinter Gosbach nehme ich mal einen Weg, den ich nicht kenne. Und was soll ich sagen - heute ist nicht mein Glückstag. Er endet in einer Wiese, ca. 200 m entfernt kann ich aber wieder einen Weg ausmachen. Also hangle ich mich zwischen Büschen und einem Maisfeld entlang bis ich den ersehnten Weg erreicht habe.
In Gruibingen nehme ich das Teersträßchen zum Sickenbühl hoch. Oben geht es dann am Startplatz der Drachenflieger vorbei bis zum Wanderparkplatz. Von dort gibt es eine schöne Abfahrt bis nach Wiesensteig. Ich lege jedoch die Motorbremse ein, da ich keinen weiteren Schlauch bei mir habe und mir deshalb keinen weiteren "Durchschlag" leisten kann.
Kurz vor der Papiermühle nehme ich den Abzweig rechts und arbeite mich in Richtung Donnstetten hoch. Bin ich noch nie gefahren - der Weg birgt jedoch keine Überraschungen. Mein GPS zeigt 856 m Höhe, dann geht es wieder nach unten - Gott sei Dank. Nach 2 Sackgassen, in die ich nie wieder fahren werde, bin ich dann wieder da, wo auch mein Bike zuhause ist.
Das Wetter ist gut und der Plan ist eine kleine Runde über Eiselau. Erst fahren wir - Anne ist auch dabei - über Radelstetten nach Urspring. Dort geht es am Lonetopf vorbei, weiter auf dem Loneradweg nach Lonsee und Westerstetten. Hier verlassen wir den Loneradweg, fahren durch eine Siedlung und durch eine alte romantische Bahnunterführung. Steil geht es nun nach oben. Über Vorderdenkental und Eiselau kommen wir nach Dornstadt.
Ein Eis würde nun meinem Körper gut tun... Leider finden wir auf die Schnelle nichts Geeignetes. Also treten wir weiter in die Pedale. Auch in Bermaringen ist nichts zu finden, was meine Körpertemperatur etwas senken könnte. Aber es ist ja auch nicht mehr weit bis Nellingen - der erste Weg dort führt mich in den Keller zum Gefrierschrank...
Anne möchte heute mal ihr E-Bike testen. Ich habe ne Strecke zwischen 80 und 90 km rausgesucht - auf die Schnelle. Auf jeden Fall möchte ich durchs Heutal radeln - das ist gemütlich und nur ganz sanft ansteigend.
Heute geht's mal kurz ins Tannheimer Tal, den Wohnwagen besuchen... Es könnte etwas wärmer sein, für eine kleine Runde ums Tal ist aber allemal Zeit...
Und wieder ein schön sonniger Tag. Heute Abend ist ja unsere gemeinsame freitägliche Abendradlgruppenausfahrt angesagt. Falls niemand einen Plan hat, würde ich mal wieder gerne in Richtung Herrlingen biken, da gibt es einige schöne Trails...
Also fahre ich die Tour schon mal morgens vor - nicht dass es noch böse Überraschungen wie Erdrutsche, Schlammlöcher, Sperrungen oder Überschwemmungen gibt.
Erst geht es mal ins kleine Lautertal - dieses verlasse ich nach ca. 1 Kilometer wieder nach links hoch - ein unscheinbarer Wiesenweg leitet mich wieder hoch. Das Bike klebt fast auf dem Untergrund und ich bin gezwungen, hinten auf das größte Ritzel zu schalten. Das nächste Teilziel ist Bermaringen - zumindest ist der Kirchturm sichtbar. Über die Felder geht es dann in Richtung Weiler und Herrlingen.
Die Kornfelder werden langsam schon gelbbraun - ein Zeichen, dass der August nicht mehr in allzu weiter Ferne ist. In Oberherrlingen angekommen, einige Schweißtropfen haben meinen Körper verlassen - und wer die Karolinensteige in Herrlingen kennt, weiß, wovon ich spreche. Aber das Gröbste liegt nun hinter mir - der Rest ist Genussradeln mit Aussicht...
Heute ist Donnerstag und Anne möchte mit mir mal wieder an den Filsursprung radeln. Gesagt - getan. Die alte Steige in Gosbach ist trocken und so lassen wir uns kräftig - bedingt durch den alten ?Römerweg - kräftig durchschütteln. Über Mühlhausen und Wiesensteig erreichen wir den Filsursprung. Direkt am Quelltopf ist die Hölle los - jede Menge Kinder spielen am Wasser und kühlen sich ab.
Nach einer kurzen Verschnaufpause geht es dann wieder knackig nach oben - über den Westenberg nach Laichingen. Hier gibt es lecker Eis... bevor es wieder nach Nellingen geht.
Der Weisheitszahn ist raus... Ob ich nun dümmer bin? Naja auch egal, ich drehe eine kleine Runde auf der Alb. Es geht erst nach Laichingen, dann umkurve ich Suppingen. Vorbei am Campingplatz Heidehof. Da geht es links der Straße steil nach unten durch eine Senke.
Heute will ich mal rechts der Straße einen Weg suchen. Ich sehe Traktorspuren und folge diesen. Steil geht es nach unten. Das das Gras noch etwas nass ist, ist es auch noch etwas rutschig - oder sollte ich mal wieder einen neuen Mantel montieren?
Ich schaue auf meinen Baum im Garten, der mir den Wind anzeigt: Kräftig bis saumäßig weht er aus West. Ich ziehe schon mal meine Windjacke an, werfe den Rucksack auf die Schultern und schiebe mein Bike vor die Türe. Bei den Temperaturen streife ich mir die Windjacke gleich mal wieder vom Körper und packe sie in den Rucksack.
Ich trete locker nach Aufhausen und von dort geht es die Steig' runter nach Hausen. Ich will gerade links in den Trail einbiegen, da kommt mir ein Ehepaar entgegen und fragt nach dem Weg zu den Autalwasserfällen, was ich sogar beantworten kann. Nun kann ich's laufen lassen.
Auf dem Degginger Berg nehme ich einen Abzweig, den ich eigentlich nicht nehmen wollte / sollte. Erst lande ich in einem Feuchtgebiet mit tiefen Riesenreifenspuren, die mit Schlammwasser gefüllt sind. Geistreicherweise habe ich mich mit meinem Bike für die mittlere Grasnarbe entschieden, kann also weder nach links, noch nach rechts. Und nun enden die Reifenspuren vor dichten Buschwerk... prima. Zurück fahren will ich nicht, also bleibt mir nur der Hüpf nach links über die Schlammspur - prima, heute Abend ist Schuhe putzen angesagt...
Ich sehe eine einsame Erdbeere... bremsen - bücken - Mund auf - und rein. Leider ist sie so klein, dass sich der leckere Geschmack kaum vollmundig im meiner Gaumenhöhle ausbreiten kann.
In dem Moment kommen 2 Radler - nein, erst ne Radlerin, dann der Radler an mir vorbei. Ich schaue Ihnen nach, sehe noch ihre Körper wippen (nein, sie sitzen auf ihren Bikes) und höre das Ein- und Ausfedern der Dämpfer. Ich trete einige Meter, dann steige ich demütig ab.
Die Steine und Wurzeln sind mir zu hoch, der Weg zu schmal und nach links ist mir der Abgrund dann doch etwas zu nahe am Weg. Irgendwann wird es wieder besser und nach einer prickelnden Abfahrt bin ich in Deggingen.
Auf dem Radweg komme ich nach Mühlhausen, dann über den Rufstein nach Gruibingen. Meine Klamotten sind nun durchgeschwitzt und mein Magen verlangt nach Kalorien. Also ab nach Hause.