Mit Rösch-Reisen "Vom Hegau an den Bodensee"

Um 10 nach 4 Uhr klingelt der Wecker... Das ist echt unmenschlich - aber schlussendlich habe ich mir das ja selbst eingebrockt. Heute darf ich für das "Rösch-Reisen" in die Rolle eines Radführers schlüpfen. Für den Tagesausflug Vom Hegau an den Bodensee haben sich 29 TeilnehmerInnen angemeldet. 

 

Pünktlich um 5:30 Uhr bin ich in Ringingen, wo gerade der Fahrer das große Tor des Busunternehmens öffnet. Ich stelle mein Auto auf dem Parkplatz ab und werde gleich vom Fahrer freundlich begrüßt. Schon kurze Zeit später trudeln die ersten MitfahrerInnen ein. Nachdem die (14) Räder im Anhänger verstaut sind, fahren wir nach Neu-Ulm, wo weitere 16 Bikes - meist mit einem "E" davor - im Anhänger verschwinden. 

 

Unser "Chefpilot" des heutigen Ausflugs bringt uns sicher nach Mengen. Während der Fahrt begrüße ich meine MitradlerInnen, der Chefpilot informiert über die Route, die sich auf Grund von Baustellen etwas ändern wird. 

 

In Mengen angekommen, machen wir uns startbereit: 

Morgens ist es noch kühl und Nebelschwaden wabbern in der Luft
Morgens ist es noch kühl und Nebelschwaden wabbern in der Luft
Im Stadtpark von Singen ist eine kleine Pause angesagt...
Im Stadtpark von Singen ist eine kleine Pause angesagt...

Die Tour führt - es ist noch frisch - vorbei am Hohenhewen(843 m), auf den sich eine hellgraue Nebelschicht gelegt hat. Bald gesellt sich der Saubach zu unserem Weg. Rechts ist ein imposanter Vulkankegel (644 m) zu sehen, auf dem noch eine Ruine zu erkennen ist. 

 

Der Saubach hat uns verlassen... dafür rauscht von links die Radolfzeller Aach heran, der wir mehr oder weniger bin an den Bodensee folgen werden. Sie geht aus einer 18 m tiefen Karstquelle hervor, der wasserreichsten Quelle Deutschlands. Das Wasser dieser Quelle kommt zu 2/3 von der Donau, die bei Fridingen versickert...

 

Bevor wir Singen erreichen, taucht direkt vor uns der Hohentwiel auf (686 m). Auf dem Hohentwiel befindet sich die größte deutsche Festungsruine, die im 30-jährigen Krieg 5 mal belagert wurde - jedoch immer erfolglos. Im Stadtpark von Singen machen wir die erste Rast und nehmen einen Schluck aus der Radflasche. 

Ist das nicht eine herrliche Blumenwiese...
Ist das nicht eine herrliche Blumenwiese...

Weiter geht es über Rielasingen-Worblingen und Moos, wo wir den Bodensee erreichen. Der Verkehr - auch der Radverkehr nimmt hier spürbar zu. Konzentration ist angesagt... immer wieder kommen Radler - auch Gruppen - entgegen. In Radolfzell treffen wir wieder auf den Bus - nachdem wir einen kleinen Umweg wegen eines vom Sturm entwurzelten Baumes machen mussten - und machen Mittagspause. Auf dem Grill brutzeln bei unserer Ankunft bereits Steaks und Würstchen auf dem Grill. Dazu gibt es Gurken- und Tomatensalat, Brot, Senf, Ketchup usw. 


Wir stärken uns und besteigen eine Stunde später wieder unsere Drahtesel, um den 2. Teil unserer Tour in Angriff zu nehmen. Die Sonne gibt nun ihr Bestes... nur gut, dass der Fahrtwind die heiße Birne kühlt. Wir verlassen das 30.000 Einwohner Städtchen Radolfzell in Richtung Allensbach, das durch den Sitz des Instituts für Demoskopie bekannt geworden ist. Benannt wurde es nach dem alemannischen Stammesführer "Alahol" - wobei ich aber nur "Alohol" kenne ;-). 

Nach einiger Zeit erreichen wir den Linksabzweig zur Insel Reichenau (ca. 3.000 Einwohner), die größte Bodenseeinsel. Auf der Gemüseinsel werden ca. 12.000 Tonnen Gemüse geerntet - es gedeihen Tomaten, Gurken, Salate und Feldsalate, auch Fenchel. Das milde Klima beschert den Bauern bis zu 3 Freilandernten im Jahr. 

 

Leider hat die Kirche St. Georg geschlossen. Vor dem Portal der weiter östlich gelegenen Kirche St. Maria und Markus - es ist heute Fronleichnam - können wir einen herrlichen Blumenteppich bestaunen. 

 

Nach der erfolgreichen Umrundung der Reichenau erreichen wir wieder den Damm (Pirminstasse), der 1838 aufgeschüttet wurde. Eine herrliche Pappelallee, die 1.300 m aufweist, kommen wir wieder aufs Festland. Die Pappelallee ist übrigens der Beginng der deutschen Alleenstrasse, die sich 2.900 km durch ganz Deutschland zieht.

St. Maria und Markus spendet uns willkommenen Schatten...
St. Maria und Markus spendet uns willkommenen Schatten...

Es sind noch ca. 5 km bis zu unserem Parkplatz in Konstanz, wo wir unsere müden Glieder im Bus zum 

Blumenteppich vor St. Maria und Markus...
Blumenteppich vor St. Maria und Markus...

Relaxen ablegen können. Als wir dort eintreffen, will gerade ein mobiler Eisverkäufer in seinem VW-Bus den Platz verlassen. Da wir alle nach dieser herrlichen Radtour mächtigen Eishunger verspüren, rufen und winken wir im hinterher... und siehe da - er kriegt das mit, dreht sein kaltes Fahrzeug und füllt für uns die Tüten und Becher mit dem Zeug, das den Körper von innen heraus abkühlt.

Nachdem die Räder wieder verstaut sind, nimmt unser Chefpilot wieder Kurs auf Neu-Ulm und Ringingen. So geht ein langer - aber dennoch kurzweiliger - Traumtag zu Ende. Wir durften eine hoffentlich unvergessliche Fahrt durch das landschaftlich sehr reizvolle Hegau genießen. Und ich bedanke mich nochmals bei allen Mitradlerinnen und Mitradlern - es war schön, mit euch unterwegs gewesen zu sein. Auch möchte ich mich noch bei unserem Fahrer bedanken, der uns immer sicher - auch durch die schmalsten Baustellen geleitet hat.