Lonetal, Langenau, Niederstotzingen, Amstetten

Ich glaube am 01. April habe ich die letzte Radtour gemacht - und da war es schon saukalt. Heute lacht mal wieder die Sonne, nachts bewegt sich das Quecksilber noch leicht unter die Null. Es dauert einfach noch zu lange bis die Temperatur den Wohlfühlpunkt auf der Skala erreicht. 

 

Die Brenz bei Bergenweiler...
An der Brenz angekommen...

Ich gehe mal vor die Türe - angenehm warm. Dann marschiere ich ums Haus - oh verdammt zugig und kühl. Egal, ich schlüpfe in die Beinlinge, ein langes Unterhemd schadet auch nicht und zwischen Kopf und Helm kommt noch so ein dünnes Tuch, nicht dass es in meinem Oberstübchen zu kalt wird. 

 

Ich nehme die stressfreie Anfahrt ins Lonetal. Bein Fohlenhaus nehme ich Witterung nach Langenau auf. Ich fühle mich gut und so komme ich auf die schrottige Idee als nächstes Ziel die Brenz anzusteuern.


Schon auf der Fahrt durchs Langenauer Ried - es geht Richtung Sontheim - kommen mir Zweifel an meinem Vorhaben, als mich 2 Rennradler an einer kleinen Rampe überholen und ich nach einer Minute jeglichen Augenkontakt zu ihnen verlor. Am Liebsten wäre ich abgestiegen und hätte nachgeschaut, ob ich stehe.

Aber ich habe ja auch Gegenwind... Endlich erreiche ich Sontheim, eine kleine Gemeinde mit ca. 5.600 Einwohnern. Sie ist so der Puffer zwischen schwäbischer Alb und Donautal. Bereits vor 7.000 Jahren war diese Gegend besiedelt. 

Kurz darauf erreiche ich die Brenz. Die Brenz ist 58 km lang und ist in großen Teilen noch naturbelassen. Die Brenzquelle bei Königsbronn hat eine Schüttung von 230 - 20.000 Litern (Durschnitt 1.270 Liter). Im Vergleich schüttet die Blau bei Blaubeuren ca. 2.280 Liter in der Sekunde (Max. über 32.000 Liter).

Der Eingang der Charlottenhöhle bei Hürben.
Der Eingang der Charlottenhöhle bei Hürben.

Gemächlich - bei nur durchschnittlich 1,5 Meter pro km Gefälle bleibt ihr auch nichts anderes übrig. Bei Bolheim versickert ein Teil des Brenzwassers und nimmt eine Abkürzung auf einer tieferliegenden wasserführenden Schicht. Die Brenz selbst nimmt noch 7 km Umweg in Kauf, um dann wieder auf das versickerte Wasser zu stoßen. 

 

Bei Hürben komme ich an der Charlottenhöhle vorbei und ich mache eine kurze Pause. Eine Tafel weist mich zum Kiosk, jedoch muss ich auf das Eis, das ich schon auf meiner Zunge glaubte, dank Corona verzichten. Die Charlottenhöhle ist über 580 m lang und hat wohl schon so zwischen 2,5 - 3 Millionen Jahre auf dem Buckel. Noch vor 150 Jahren warfen die Bewohner Tierkadaver in die Höhle. Heute ist die Charlottenhöhle eine der schönsten Schauhöhlen Deutschlands.

Leider ist Freitag...
Leider ist Freitag...

Ein Blick auf die Uhr zeigt mir, dass ich mich auf den Heimweg machen muss. 3 Stunden später - und nach einem ungeplanten Umweg bei Gerstetten - stelle ich mein Bike in die Garage... Ich habe Durst...