Radtour von Treis-Karden nach Koblenz und zurück

Ich liebe es aufzustehen und von der Sonne angestrahlt zu werden. Raus aus dem Wohnmobil, das Frühstück unter blauem Himmel genießen - was kann da noch passieren. Ok, erst jetzt werfe ich mal zufällig einen Blick auf die Kühlerhaube und mir bleibt echt mein Marmeladebrot im Halse stecken. Da muss mir doch in Köln ein Elefant auf die Kühlerhaube gekackt haben. Ich überlege kurz... nee, Elefanten habe ich eigentlich nicht gesehen, jedoch Gänse und Enten, die vom Rheinufer schon mal auf den Wohnmobil-Stellplatz marschiert sind - vermutlich vom Hunger getrieben.

Also nehme ich einen meiner Lappen, die eigentlich nur Kontakt mit meinem Bike aufnehmen dürfen, reichlich Wasser und schrubbe die kuhfladengroßen, im Fahrtwind gut an- und eingetrockneten Fladen von der Kühlerhaube. Da denke ich mit Wehmut an die Windelzeit meiner Kinder zurück, da war das Popoputzen nicht so zeitaufwendig...

Es ist Sonntag und der Plan ist, mit dem Rad nach Koblenz zu fahren, dort ein paar Kolorien einzuwerfen, um auf dem Rückweg die Muskulatur auch weiterhin mit Energie versorgen zu können. 

 

Auf beiden Seiten der Mosel gibt es laut Internet einen Radweg. Eine sogenannte Hauptroute und eine Nebenroute. Da ich auf der Karte sehe, dass auf der linken Seite mehr Dörfer angesiedelt sind, entscheide ich mich auf der rechten Seite der Mosel nach Koblenz zu fahren. 


Manch ein Leser wird sich nun sicherlich fragen, warum fährt der Kerl jetzt nicht durch die schönen Moseldörfer? Das ist ja relativ einfach zu erklären: Von der gegenüberliegenden Seite ist der Blick auf die an der Mosel stehende Häuserfront einfach besser zu erkennen. Dieser Blick bleibt einem Radler, der durch selbiges Dorf pedalliert, verborgen. 


Da ich ja auch wieder von Koblenz zurück nach Treis-Karden fahren muss, nehme ich dann natürlich den Radweg durch die Dörfer. Wobei ich hier schon bemerken möchte, dass der Radweg auf beiden Seiten häufig auch entlang der Straße führt. Und das dann auch auf der linken Seite. Das bedeutet, dass ich mit dem Rad auf der linken Straßenseite fahre und mir laufend die Autos an meiner rechten Seite entgegen kommen und zwischen Radweg und Straße keine Mauer und auch keine Büsche stehen. Das ist schon etwas gewöhnungsbedürftig.


Wenn man die Weinberge hinaufblickt, dann kann man unschwer erkennen, dass die Weinlese eine harte Angelegenheit ist. Die Eisenrohre, die nach oben führen sind auf der Unterseite gezackt, damit eine kleine Motor-angetriebene Lore sich bergauf krallen kann.

Unterwegs kam dann doch von meinen Synapsen die Meldung, dass ich mich mal um die dringend benötigte Flüssigkeitszufuhr kümmern sollte. Nichts leichter als das - war da nicht ein Ausschank? Bremse rein - Stop, hinsetzen auf Bedienung warten - aber die ist wie heute so üblich - nicht verfügbar. Also selbst an die Theke und die Bestellung aufgegeben.

Zurück auf dem Campingplatz werfe ich noch einen letzten Blick auf die Boote, die da auf ihren Einsatz auf dem Wasser warteten.